Studie "Zukunft Biene"

Sturmimker

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Ich komme gerade von einem Vortrag mit Fr. Hemma Köglberger (Ages).

So wie es aussieht spielt die Ausbildung nur eine untergeordnete Rolle. Einzig die Erfahrung der Imker konnte einen signifikannten Unterschied zeigen. Ab 25-50 Jahren imkerlicher Praxis zeigten sich eindeutig zuweisbare, bessere Überwinterungsraten...
http://bienenstand.at/wp-content/uploads/2018/09/Endbericht_29Juni2018.pdf

lg Michael


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drohne
 
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AW: Was habt Ihr heute gemacht?

Hallo Michael

Bei der Frage zur imkerlichen Ausbidung sollte das Ergebniss schon sehr zu Denken geben. Das hat mich mehr als erstaunt, ja fast schon schokiert.
Andere Ergebnisse aber ebenso.
Als Beispiel S. 43 zur Wabenhygiene. Kein Wabentausch ist auf alle Fälle sehr schlecht. Aber warum ist ein 1-30% Wabentausch in einem Jahr wesentlich besser als ein mind. 50%iger Wabentausch? und warum ist es im Jahr darauf genau umgekehrt und im dritten Jahr gibt es keinen Unterschied mehr?Wie interpretiert man das ? Wie erkennt man die Jahre in denen man mehr Wachs tauschen sollte, in welchen weniger.

Ein anderes Bespiel: Die oft favorisierte warme Verpackung der Bienenstöcke im Winter, und die oft gehörte Aussage dass Styropor besser dämmt, dadurch die Wintersterblichkeit weniger ist ist hiermit eigentlich endgültig widerlegt. Es ist egal. Genauso ist es egal ob offener oder geschlossener Boden.

Langzeit AS-Behandlung signifikant besser als Schwammtuch.....und noch viele andere Beispiele...



Und um zurück zur Ausbildung zu kommen: Werden diese Untersuchungsergebnisse ernst genommen und fliessen diese in die zukünftigen Ausbildungspläne ein? Die müssten nämlich gravierend geändert werden, wenn man einfach das rausstreicht, was dezidiert ein Nachteil ist,verbessernde Ergebnisse favorisiert und vermehrt das Augenmerk( bei zukünftigen Studien) auf die noch ungeklärte Dinge richtet.
 
ein Beispiel eines klassischen österreischen Dilemmas:

Eigentlich sollte man Abraten vom Drohnenbrutschneiden, aber da es in den Lehrunterlagen steht............. wie wäre es , wenn man diese Lehrunterlagen auf einen neuen Stand bringt???

Seite 79: ". Über die vier Winter hinweg konnten wir bei der Entnahme der Drohnenbrut in den Monaten April bis Juli, verglichen mit Imkereien, die in den jeweiligen Monaten keine Drohnenbrut entfernt haben, keine statistisch signifikant geringeren Verlustraten feststellen. Aufgrund einer signifikant höheren Winterverlustrate bei Anwendung dieser Methode im Winter 2016/17 und dem Ergebnis, dass eine Entnahme in einem bis drei Monaten zu signifikant höheren Verlusten als der Verzicht dieser Methode führte, wird die Wirksamkeit der Drohnenbrutentnahme zur Reduktion von Winterverlusten in Frage gestellt. Für uns sind diese Ergebnisse nicht ganz erklärbar, keinesfalls wollen wir aber aufgrund dieser Feststellungen von der Drohnenbrutent-nahme abraten, da sie Teil der österreichischen Empfehlung zur Bekämpfung von Varroa destructor ist (Moosbeckhofer et al., 2015)"
 
auch die Gesamte Winterbehandlung, die ja fast als "MUSS" gelehrt wird, sollte in Frage gestellt werden.......

"Die Verlustrate bei Anwendung des Träufelns und keiner Anwendung unterschied sich in keinem der vier Winter signifikant. Auch bei Anwendung des Verdampfens war kein eindeutiger Unterschied zu der Gruppe, welche diese Methode nicht durchgeführt hat, festzustellen" Ab Seite 59
 
auch die Gesamte Winterbehandlung, die ja fast als "MUSS" gelehrt wird, sollte in Frage gestellt werden.......
Genau, denn ich komme gezwungenermaßen schon x Jahre ohne "Winterbehandlung" gut über den Winter, als ohne Verluste
 
Hallo Kurt

Mich hat die Winterbehandlung immer schon gestört, aber ich habe sie immer durchgeführt. Ob ich mich getraue sie ganz weg zu lassen, weis ich noch nicht genau. Vielleicht bei der Hälfte der Stöcke, dieses Jahr wäre eigentlich optimal dafür. Aber ich bin halt auch darauf "geeicht " worden, die Behandlung zu machen.
 
Claudia, ich würde mir das sehr gut überlegen, denn am Wirksamkeit in der Brutlosen zeit wird niemand zweifeln

Ich muss es einfach anders lösen, da ich in dieser Zeit nicht behandeln kann
 
Hallo Kurt

Das ist mir natürlich schon klar. Brutlos im Juli wurden sie natürlich behandelt. Der Befall- trotz langer Brutzeit -ist aber bei mir doch geringer als letztes Jahr ende Oktober.....

und wenn es wirklich keinen Unterschied gibt?.......die Vorstellung, die Stöcke 4-6 Monate absolut in Ruhe zu lassen, keine Störung zu verursachen, finde ich schon sehr attraktiv....Dass ich mir ständige Gedanken ob der Varroa mache? da ist es egel ob ich behandle oder nicht...die Sorgen sind immer da...ob alles Gut geht oder nicht...
 
Hallo Claudia, hallo Kurt,
Ihr zwei seit da jetzt bei einem Thema, das exemplarisch ganz gut zu dem Problem passt. Lehrmeinung und praktische Erkenntnisse klaffen auseinander. Hat diese Studie tatsächlich doch mehr "Neues" ans Tageslicht gefördert als bisher angenommen? Stimmen die Emfehlungen der Insitute zur Bienengesundheit noch? Ich hoffe doch, dass die gut 2,5 Millionen Euro was gebracht haben. Einzig für zukünftge Metastudien wäre es doch ein recht teurer Spass gewesen. Ich habe es noch lange nicht fertig gelesen aber die Haupterkenntnis liegt doch darin, dass die Milbe das Problem Nr. 1 war, ist und sein wird... Was hilft die beste oder noch bessere Diagnose, wenn die Therapie gleich bleiben muss (die Milben müssen raus egal wie). Eine andere Möglichkeit wäre es, die Toleranzzucht mehr zu fördern. Teilweise sind klare Erfolge zu erkennen, von Völkern die mit der Milbe von sich aus besser zurecht kommen können. Solange diese Zuchtarbeit nur von einer Hand voll Idealisten, ohne ernsthafte Förderungen gemacht wird, wird der Fortschritt noch lange auf sich warten lassen müssen.
Ich möchte auch in keiner Weise die Arbeit der Wissenschaftler die hier mitgearbeitet haben schlecht machen. Aber brauchen wir so was wirklich? Ist es eine Verschwendung von Fördermitteln die wo anders besser aufgehoben wären? Ich weiss es nicht! Ich mache mir nur so meine Gedanken dazu...
lg Michael
 
AW: Was habt Ihr heute gemacht?

Hallo Bienenfreunde
Eigentlich sollten wir froh sein wenn jemand Dinge untersucht und die Ergebnisse weitergibt. Es ist aber schon erstaunlich wieviel man schreiben kann (über 500 Seiten) um nicht wirklich viel zu sagen. Bei vielen Aussagen sollten wir besser unseren Verstand benutzen und an die Bienen denken wie sie in der Natur überleben. Den Fall Wabentausch: in der Natur schwärmen Bienen fast jedes Jahr und bauen sich ein neues zu Hause aus frischen Waben. Wir halten Sie bewußt auf den alten Waben weil es wesentlich mehr Arbeit macht einen Schwarm zu fangen. Mit der Aussage ob ein Wabentausch mit einem Drittel oder die Hälfte stellt sich für mich schon von Natur aus nicht, da ich soviel MW verwende wie die Bienen ausbauen. Ebenfalls aus der Natur heraus. Daß Bienen auf älteren Waben lieber sitzen mag mit der besseren Isolierung (da mehr Masse eine bessere Isolation bietet) zusammen hängen.
Die andere Seite der Madailie: es machen gerade 6% der Imker bei diesen Versuchen mit! Was kann man sich bei so wenig Daten erwarten? Vergleiche welche Behandlung wann besser ist, hängt von so vieler verschiedenen Einflüssen ab daß ich diese kaum vergleichen kann. Fazit ist aber, man kann und will keinen der Erzeuger der Behandlungsgeräte aus die Füße treten. Es hat jede Behandlungsart seine Vorteile. Man kann diese aber nur unter gemeinsamen Vorgaben vergleichen und nicht auf Grund mehreren Umfragen.
Selber versuche ich mit meinen Versuchen einen Weg mit meiner Betriebsweise gegen die Varroa zu finden und die Bienen möglichst wenig zu belasten. Dies sollte jeder für sich suchen und finden.
mfg Walter
 
AW: Was habt Ihr heute gemacht?

... Was kann man sich bei so wenig Daten erwarten? ...

In den 4 Jahren wurden von ca. 1600 Imkereien mehr als 5200 Datensätze ausgewertet. Das ist schon eine recht ordentliche Stichprobe. Bei der Auswertung wäre noch interessant gewesen, welche Betriebsweise besonders gute Ergebnisse bringt, also welche Kombination an Faktoren die niedrigsten Verluste, welche die höchste bringt...


Liebe Grüße
Börni
 
AW: Was habt Ihr heute gemacht?

Frage, woher kann man diese Studie bekommen und was kostet diese?

Darf ich meine Frage wiederholen, gerne hätte ich diese Studie als Publikation erworben und +500 Seiten ausdrucken ist ja auch nicht das Wahre, eventuell hat doch noch jemand eine Idee woher ich diese bekommen könnte?

Josef.
 
Hammer für was wir alles Geld haben und auch welche Beträge. Heute saßen in NÖ beim VSH Workshop des Öst. Buckfastzuchtverbandes erfreulich viele zusammen (die Vorarlberger sind 7h angereist ...). Die Buckfastzüchter bezahlen sich alles selbst, manche 4 stellige Beträge pro Jahr aus der Privattasche ... Für"wirkliche" Varroatolleranzzucht ist kein Fördergeld da, für so etwas .... Unsummen. Statt dass man das Geld in ein gemeinsames VSH Zuchtprogramm von Buckfast- und Carnicazüchtern steckt ...
 
AW: Was habt Ihr heute gemacht?

welche Betriebsweise besonders gute Ergebnisse bringt, also welche Kombination an Faktoren die niedrigsten Verluste, welche die höchste bringt...


Liebe Grüße
Börni

es gibt schon ein paar Hinweise dazu
Zb( S 68)
"Signifikant höhere Winterverluste erlitten Imkereien, die im Winter die Beuten isolierten (27,2%, Konfidenzintervall: 24,4-30,3%). Auch kleine Brutzellen (≤ 5,1mm) stehen im
Winter 2016/17 im Zusammenhang mit einer höheren Verlustrate (32,4%, Konfidenzintervall: 26,9-38,5%). Weiter konnte ein geringerer Verlust bei zertifizierten Bio-Imkereien (19,7%, Konfidenz-intervall: 18,2-21,4%) im Vergleich zu konventionellen Imkereien (25,4%, Konfidenzintervall: 24-26,7%) beobachtet werden"

oder ab S.69 1.4.7 Zusammenfassung von Risikofaktoren – Mehrjahresvergleich

-"Der Transport von Bienenvölkern zu Trachten oder Bestäubungseinsätzen hatte in keinem der vier Jahre einen signifikanten Einfluss auf die Verlustrate"

-"Von 2013/14 bis 2015/16 hatte die Drohnenbrutentnahme keinen signifikanten positiven oder negativen Einfluss auf die Verlustraten. Im Winter 2016/17 verzeichneten Betriebe, die keine Entnahme gemacht haben, signifikant geringere Verluste als Betriebe, die die Drohnenbrutent-nahme angewandt haben."

-"Bei einer Varroabekämpfung mit Ameisensäure konnten wir in allen vier Wintern höhere Verlust-raten bei der Gruppe, die Kurzzeitbehandlung anwandte, feststellen."

-"Zu signifikant geringeren Verlusten führte 2013/14 eine Behandlung mit Thymol in mehr als einem Monat. Verglichen mit Betrieben, die Thymol nicht anwandten, zeigte sich bei Betrieben, die Thymol mindestens einmal im Bienen-jahr verwendeten, kein Effekt auf die Verlustrate ihrer Bienenvölker. Der Gebrauch von anderen biotechnischen Methoden (wie Bann- oder Fangwaben) sorgte in den Wintern 2014/15 und 2016/17 für die gewünschten Erfolge in Form von geringeren Winterverlusten.
 
AW: Was habt Ihr heute gemacht?

Darf ich meine Frage wiederholen, gerne hätte ich diese Studie als Publikation erworben und +500 Seiten ausdrucken ist ja auch nicht das Wahre, eventuell hat doch noch jemand eine Idee woher ich diese bekommen könnte?

Josef.

Hallo Josef

Ein paar gebundene Ausgaben wird die Ages schon haben, vielleicht geben sie eine raus? Ich wüsste momentan nicht, wo man sonst eine Publikation bekommen könnte. Ist vielleicht auch noch zu früh.......
 
Ich probier schon ein paar wenige Dinge im Umgang mit den Bienen aus. Aber alles, was es so als Betriebsweise gibt, kann ich einfach ausprobieren. Durch solche Untersuchungen, kann ich mir es als Kleinimkerin zumindest ein bischen besser aussortieren ,oder bekommen zumindest ein feedback, ob es richtig war, etwas anderes zu machen als geschult wurde.

Ich schneide zb seit 3 Jahren keine Drohnenbrut mehr......aber ist das wirklich positiv oder bilde ich mir das nur ein?Offensichtlich hab ich da das Richtige (für mich gemacht), jetzt hab ich es bestätigt bekommen.

Immer wieder hab ich mir überlegt, die Bienen einzupacken im Winter ( ich habs schliesslich auch gerne warm), darüber werde ich mir auch keine Gedanken mehr machen....

Aber das Bienenjahr ist sehr kurz. Durch das Ergebniss werde ich jetzt Überlegungen zb zur Hyperthermie( dieses Thema ist doch sehr präsent ) oder die Betriebsweise mit den Kleinzelligen einfach ad akta legen.Natürlich hab ich mir immer wieder überlegt,ob ich das vielleicht doch auch ausprobieren sollte. Das kann ich jetzt in meinem Hinterstübchen eher vergraben, denn zu denken und zu verbesser, bzw genauer zu beobachten, gibt es auch so noch mehr als genug.
 
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