Vorbeugen von Krankheiten

Malte Niemeyer

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Kirchdorf Niedersachsen
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Robinie, Linde, Sommertracht, deutschlandweit
Rähmchenmaß/Wabengröße
10 er Dadant modifiziert
Schwarmverhinderung wie
Brutableger, schiedbetriebsweise, vorbeugende Maßnahmen
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Ja
Hallo,

leider erreichen uns von diversen Seiten Meldungen von grasierenden Krankheiten.

Um in der Königinnenzucht und über die Käfige keine Ansteckungen mit Black queencell virus oder sonstwas zu haben hab ich mich entschieden das Kunststoff Zuchtmaterial in der Waschmaschine zu reinigen.

IMG_20180105_213119[1].jpg

Das mach ich inzwischen seit 2 Jahren und hab den Eindruck das der Prozentsatz von abgestorbenen zellen deutlich abnimmt.


Viele andere Betriebe kochen ihr Material in Natronlauge. Allerdings ist das erstens nichtmehr zugelassen und macht zweitens eine neutralisierung und das Entsorgen der Lauge nötig. Zwischenzeitlich hab ich mit dem Gedanken gespielt die Zargen in heißen Öl zu tauchen. Damit wären erstens Sporen abgetötet und zweitens das Holz gleich wasserfest. Allerdings bin ich dann auf die Möglichkeit der UV Desinfektion gestossen. Vielfach wird so schon Besteck, Trinkwasser und Luft Keimfrei gemacht. Hat da jemand von euch Erfahrung in dem Bereich?
 
Natürliches UV....damit habe ich Erfahrung.
Die ausgekochten Rähmchen ( 10 Min. in 5%iger Natronlauge) werden in der Sonne gestapelt
und natürlich *desinfiziert*.
Auch die Beuten werden, nachdem sie ausgeflämmt wurden, noch der Sonne preis gegeben.
Wasser kann man mit natürlicher UV Strahlung ebenso keimfrei machen, wie auch Oberflächen.
Die Natur hat der Sonne die Kraft und auch die Aufgabe gegeben.

Mit Gruß
Fritz

P.S. Hier mein Sonnen Rähmchenlager
 

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Malte, bei wieviel Grad wäscht du das Zeug?
Müsste wohl 90 Grad sein, damit das Wachs auch wirklich schmilzt. 60 Grad wäre zu wenig.
Ich hab mir das auch schon überlegt.
Doch möchte ich es nicht Zuhause riskieren.
Es gibt da einen Waschsalon bei uns......
 
Das Wachs verklebt halt alles. Ich stell die Futtergläser mit dem Deckel( nie mehr als 4 Stück) immer in die Geschirrspülmaschine. Da auf den Deckeln manchmal Waschs ist, hab ich dieses Wachs auch im Restesieb meiner Spülmaschine als schmieriges fettiges Zeugs und von dort ist es nur noch sehr schwer wegzubringen. Es gibt da spezielle Spülmaschinenreiniger oder Entfettungssprays, die brauch ich zum reinigen. Größere Mengen würde ich nicht in meine Waschmaschine geben ( in eine, die noch benutzt wird). Wäre schade um die Waschmaschine.
LG Doris
 
Hallo,

kochwäsche knappe 90 Grad. Ich werf derzeit einen Geschirrspültab mit rein. Enthält wahrscheinlich auch Natron, allerdings leichter zu dosieren und viel einfacher in jedem Supermarkt zu bekommen.

Ich hab gestern grade eine Toploader Waschmaschine besorgt, weil sich einige der Deckel von den Nicot Käfigen durch die Dichtung der Waschtrommel in den Laugensumpf gemacht haben, außerdem klemmten ein paar zwischen Bullauge und Dichtung und wurden nicht sauber gerieben.

Wichtig ist wahrscheinlich eine grobe Vorreinigung. Größere Mengen Zuchtmaterial schmeiß ich vorher in den Dampfwachsschmelzer. Kleinere Mengen werden abgekratzt.


Die Sonne das Bleichen von Rähmchen und Zargen zu überlassen hab ich uch schon angedacht. Allerdings scheitert das bei mir an den Menge und der Tatsache das sie unmittelbar aus dem Schmelzer Räuberei auslösen würden.

Eine elektrische UV Sterilisierung hätte den Vorteil das fast alles Material dort durchgehen könnte.. Sogar Futterwaben oder ausgebaute Waben.
 
Hallo Malte,

Ich würde die Kleinteile einfach in ein Gazesackerl stecken.
Sauberkeit muss sein, besonders bei der Königinnenzucht, keine Frage. Welche Viren möchtest du so abtöten? Z.B. BQCV (Black Cell Queen Virus) dürfte ohne Bienen kaum oder keine Überlebenschance haben. Das gilt auch für andere pathogene Bienenviren. OB du z.B. AFB-Sporen in der Waschmaschine los wirst, bin ich mir nicht so sicher.
Wäre es nicht wesentlich einfacher alles zu entsorgen und mit neuen Material zu arbeiten? Ich weiss schon, das ist alles recht kostenspielig, wenn größere Mengen benötigt werden.
lg Michael
 
Uv Desinfektion, ist ne klasse Sache, nur für Kunststoff nicht besonders geeigent die Sachen altern sehr schnell, Metall und so gehen einwandfrei. Ein Freund hat da mal mit einem umgebauten UV Teichfilter experimentiert , da her die Info das die Kunstoff Kö-Zuchtsachen das nicht lange aushalten.
Warum Ätznatron verboten wurde ist mir ein Rätsel, ist ne feine Sache wenn man vernünftig damit umgeht, Soda geht zum reinigen aber auch gut, ob es allerdings Viren und Bakterien zu 100% abtötet ?
 
Nicht OT...trotzdem.

Oxalsäure für Bienen kann man in der Apotheke fast nicht erhalten. Oxlasäure für die Metallreinigung, ohne Probleme.
Ätznatron, ebenfalls für die Bienen fast mit *Giftschein*, für die Seifenherstellung problemlos.
Ätznatron (Laugenstein) steht im Malerfachhandel im Regal, wie Lackdosen.
Ob man daraus schlau wird?

Gruß
Fritz
 
Hallo!

Ich hab 2010 den "Imkerreiniger" von Seewald probiert.

- richt wie Ätznatron
- hat in der angegebenen Konzentration Wachs und Propolis nicht wie Ätznatron gereinigt
- in höheren Konzentration war die Reinigungswirkung gegeben
- damals gab es keine Zusage, dass dieser Reiniger Faulbrutsporen vernichtet
- preislich war 1Liter eine Spur teurer als 1kg Ätznatron

Als 2016 Ätznatron in Frage gestellt wurde hab ich unser Imkerzentrum sowie Hr. Moosbeckhofer kontaktiert.
Im Imkerzentrum war die Sache noch unbekannt
Von Hr. Moosbeckhofer hab ich folgende Info bekommen:
Bis zum Inkrafttreten der Biozidrichtlinie war Ätznatron kein Problem.
Laut Desinfektionserlass war immer nur 3 %ige Sodalauge empfohlen.
Ätznatron wirkt rascher und intensiver, ist aber auch für Anwender gefährlicher.

Natürlich wollte ich es wissen und hab meine "Erlangerabstandbügel" in einer 5%igen Sodalauge ausgekocht.
Das Ergebnis war nicht zufriedenstellend, stärkere Kittharzbeläge wurden nicht gelöst.
Wenn die Reinigungswirkung nicht gegeben ist, wird die Desinfektionswirkung auch nicht gegeben sein.

Gehört hab ich, dass im Falle einer Faulbrutsanierung nun doch wieder Ätznatron zur Desinfektion verwendet wird.

Bei uns ist seit fünf Jahren Flaute in Bezug auf die Faulbrut.
Hab aus diesem Grund die Vorbeugemaßnahmen etwas zurückgefahren.
Beuten von den eigenen Ständen werden mechanisch gereinigt.
Fremdes Material bzw. Beuten welche leihweise bei anderen Imkern waren, werden geflämmt oder ausgekocht.
Erhaltenswerte Rähmchen und Kunststoffteile kommen in eine heiße Natronlauge.

Schöne Grüße
Sepp
 
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