Glyphosat direkt schädlich für Bienen

Hagen

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Hallo,

hier ein Bericht des Umweltinstituts München
über Glyphosat.

Umweltinstitut München schrieb:
Glyphosat schädigt Bienen


(26.09.2018) Der Absatz glyphosathaltiger Pestizide in Deutschland
ist im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus einem Bericht des
Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor.
Dabei sind die negativen Auswirkungen nicht zuletzt auf Insekten längst bekannt.
So belegt beispielsweise eine erst vor wenigen Tagen erschiene Studie,
wie schädlich das Pflanzengift für Honigbienen ist.


ForscherInnen haben herausgefunden, dass der Kontakt mit Glyphosat die
Darmflora von Honigbienen stört: Wichtige Bakterienarten im Darm der Tiere
gehen stark zurück. Dies führt zu einem geschwächten Immunsystem der Tiere
und einer geringeren Gewichtszunahme. Dadurch werden sie anfälliger gegenüber
Krankheitserregern und ihr Sterblichkeitsrisiko erhöht sich. Besonders erschreckend
sind die Ergebnisse, weil in der Studie Glyphosatkonzentrationen verwendet wurden,
die als unbedenklich gelten und so auch in der Umwelt tatsächlich zu finden sind.
Weitere Auswirkungen auf Insekten
Außerdem ist diese Studie nicht die einzige, die eine direkte schädliche Wirkung von
Glyphosat auf Honigbienen feststellt. Bereits 2015 konnten Wissenschaftlerinnen
nachweisen, dass Glyphosat das Orientierungsverhalten von Bienen beeinträchtigt.
Darüber hinaus schädigt Glyphosat Bienen und andere Insekten auch indirekt.
Da das Ackergift alle grünen Pflanzen abtötet, entzieht es blütenbesuchenden
oder pflanzenfressenden Insekten die Nahrungsgrundlage.

Glyphosat-Absatz gestiegen
Trotz dieser Erkenntnisse und obwohl ein Großteil der Bürger und Bürgerinnen
den Einsatz des Pestizids ablehnt, wurden im Jahr 2017 in Deutschland wieder
deutlich mehr glyphosathaltige Produkte verkauft. Dies geht aus einem jährlich
erscheinenden Bericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hervor.
Demnach betrug der Absatz glyphosathaltiger Ackergifte an berufliche Anwenderinnen
wie LandwirtInnen im vergangenen Jahr fast 4.700 Tonnen. Im Vorjahr waren
es mit 3.780 Tonnen fast tausend Tonnen weniger. Bei Privatleuten ist der Einsatz
dagegen von 46 Tonnen im Jahr 2016 auf 39 Tonnen gesunken.
Zwar werden in den Berichten keine genauen Absatzmengen zu einzelnen Pestizidwirkstoffen genannt.
Doch Glyphosat zählt zu den sogenannten Organophosphor-Herbiziden und macht
hierzulande innerhalb dieser Gruppe den größten Anteil aus.
Doch nicht nur der Verbrauch von Glyphosat ist im vergangenen Jahr angestiegen.
Auch insgesamt wurden in Deutschland mit 34.583 Tonnen (ohne bestimmte Gase,
die z. B. im Vorratsschutz eingesetzt werden) mehr Pestizide als in den Vorjahren eingesetzt.

Glyphosat-Verbot überfällig
Die neue Studie bestätigt einmal mehr, dass ein Verbot von Glyphosat längst überfällig ist.
Dennoch denkt die Bundesregierung lediglich über völlig unzureichende Einschränkungen
des Ackergift nach. Die Politik muss die Verwendung von Glyphosat umgehend und vollständig
verbieten. Nur so können Umwelt und Gesundheit vor den schädlichen Auswirkungen
des Herbizids geschützt werden.

VG
Hagen
 
Irgendwie muss ja die Bienen Aktuell und ihr ... Eigentümer Mitglieder akquirieren und Geld machen. Zumindest kann man sich davon abmelden.
Hab ich sowieso schon will ja nicht den Sellner und die Identitären finanzieren!!!

Frage nur WIE vertreten sie uns??

Glyphosat-Fluch verlängert: Österreich stimmte zu
🙁

Österreich hat jetzt bei der EU in Brüssel ganz offiziell für die Verlängerung der Zulassung des krebsverdächtigen Ackergiftes um mindestens ein weiteres Jahr gestimmt!

https://www.krone.at/2835830
Dass ich auch anderer Meinung bin wie man mit den Geldern umgehen soll ist meine persönliche Meinung und ich glaube ich hätte dafür auch keine Mehrheit. Weil ich wäre ja dafür alle Förderungen zu streichen (zumindest 2019/20 waren es in Summe 1,7 Mio €), die sowieso nur den Markt verfälschen in meinen Augen, und viel mehr in Schulungen, Wissensvermittlung, Marketing und Insektenschutz zu investieren.
Würde ich dir sofort unterschreiben! Mich interessieren die Förderungen sowieso nicht hab sie auch nie in Anspruch bis jetzt genommen!
Somit wärs mir nur recht wenn das Geld mehr in Schulungen und Ausbildung und Marketing fließen!
 
Zulassung des krebsverdächtigen Ackergiftes um mindestens ein weiteres Jahr gestimmt!
Glyphosat wird in Österreich in der Landwirtschaft selbst zu maximal 1% angewendet, weil es auch jede erwünschte Kulturpflanze abtötet. Das 1% wird nur verwendet, wenn die angebaute Kultur nicht richtig aufgegangen ist und erneut eine andere Kultur angesetzt werden soll. Finde ich zwar auch nicht gut, aber um die Einkommensverluste auszugleichen wird es gemacht.

Die restlichen 99% werden von Privatpersonen in Gärten und geschotterten oder betonierten Einfahrten, von Firmen auf Betriebsgeländen (z.B. ÖBB auf Gleisanlagen oder Bahnsteigen) oder von öffentlicher Hand an Straßenrändern verwendet.

Statt eine teure Arbeitskraft zu bezahlen wird zum billigen Gift in großen Mengen und überdosiert verwendet.

Selbst meine Kollegin, die bei ihrer gepflasterten Einfahrt das wachsende Gras weg haben wollte, wollte sich dafür dieses Gift besorgen. Das konnte ich ihr zum Glück ausreden.

Marianne
 
Liebe Marianne
Ich weiß zwar nicht deine Quelle das in der Landwirtschaft nur 1% angewendet wird, aber auf die schnelle Gegooglet sagt mir was anders...

Glyphosat auf Österreichs Feldern – trotz doppeltem Nationalratsbeschluss 2021

„Mit diesem Beschluss bleibt Glyphosat auf österreichischen Feldern und kommt so in die Nahrungskette“, kritisiert Cornelia Ecker den Antrag der Regierungsfraktionen. 90 Prozent des in Österreich verwendeten Glyphosats werden laut der Umweltschutzorganisation Greenpeace in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt.

Glyphosat verbreitet sich zudem über den Luftweg. So können sogar Produkte aus Bio-Anbau Glyphosat-belastet sein. Das Pflanzenschutzmittel ist nicht nur für den Menschen gesundheitsschädlich. Schmetterlinge, Bienen, andere Insekten oder auch Feldvögel sind stark betroffen. Seit den 1980er Jahren sind 75 Prozent der Insektenmasse verschwunden.

und glauben wir nur die hälfte sinds immerhin noch 45%, glaub nicht das es in einem Jahr auf 1% zurückgegangen ist........
Is leider so.....
lg
 
Es wurde auch lange Behauptet von Umweltschutzverbänden, dass im Bezirk Korneuburg die Landwirtschaft das Grundwasser vergiftet bis der wahre Schuldige eine bekannte Chemiefirma der Übeltäter war.

Genau so verhält es sich jetzt. Nur weil man einen Landwirt mit einer Spritze fahren sieht, ist er automatisch Schuld. Statt den richtigen zu suchen wird nur mit den Fingern auf Landwirte gezeigt.

Mich würde nur interressieren, ob Greenpeece jeden Betrieb in Österreich kontrolliert hat um so etwas einfach zu behaupten. Mein Bruder betreibt einen konventionellen landwirtschaftlichen Betrieb und hat dieses Mittel noch nie angewendet und auch meine Eltern nicht.

Zuerst sollte sich Greenpeace richtig erkundigen, bevor sie alle Bauern beschuldigen.

Marianne
 
Seit den 1980er Jahren sind 75 Prozent der Insektenmasse verschwunden.
Dass viele Insekten verschwunden sind, ist eine Tatsache. Aber ich habe auch hierzu eine andere Meinung.

Nachdem die kleinteilige Landwirtschaft durch die EU und den Preisdrückenden Lebensmittelkonzernen zum Großteil verschwunden ist, ist auch die Viehaltung weniger geworden in manchen Regionen, die die Basis für Insekten ist. Der zunehmende KFZ Verkehr trägt auch dazu bei, dass Insekten vermehrt auf Windschutzscheiben kleben.

Die Verbauung und Bodenversiegelung ist ein weiterer Grund, weil dadurch Lebensraum verschwindet. Meines erachten ist auch die rasante Verbauung mit ein Grund, dass der Lebensraum aller Tiere gefährdet und die Wasserspeicherung im Boden verloren geht. Auch zu wenig Wasser wirkt sich auf die Flora und Fauna negativ aus.

Marianne
 
Soderle meine Herrschaften, hab nun die zahlreichen OT Beiträge hierher verschoben, bitte reden wir hier von und über Glyphosat weiter.

Josef
 
Die Verbauung und Bodenversiegelung ist ein weiterer Grund, weil dadurch Lebensraum verschwindet. Meines erachten ist auch die rasante Verbauung mit ein Grund, dass der Lebensraum aller Tiere gefährdet und die Wasserspeicherung im Boden verloren geht. Auch zu wenig Wasser wirkt sich auf die Flora und Fauna negativ aus.
Dies sehe ich als Hauptgrund dafür, dass sehr viele Tiere wie Hasen, Fasane, Rebhühner immer weniger werden.

Bei Insekten kann ich keinen wirklich großen Verlust feststellen, meine Wildbienenhotels sind voll wie eh und je, auch bei Hummeln, Hornissen, Wespen, ja sogar Fliegen kann ich keinen Schwund Festzellen, einzig Libellen gehen mir ab, dies dürfte jedoch auf die Klimaerwärmung zurückzuführen sein.

Josef
 
Wer hat dir denn diesen Bären aufgebunden?

Das ist jetzt aber nicht dein Ernst!?
LG Michael
Natürlich ist es mein Ernst, sonst würd ich es nicht schreiben.

Glyphosat ist nichts anderes als Roundup, welches in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Viele Private verwenden dieses Mittel gegen "Unkraut" auf ihren Kieswegen, Pflasterungen und Betonflächen damit diese nicht vergrasen. Straßenmeisterein verwenden dieses Mittel um Straßenpflöcke frei von Unkraut zu halten. Dies oft bei starken Wind, damit die Pflanzen auf den angrenzenden Ackerflächen mit geschädigt werden. Alles schon gesehen. Auf Bahnsteigen und Bahngleisen wird dieses Mittel ebenfalls in regelmäßigen Abständen angewendet für das Verhindern von Pflanzenwuchs. Auf Firmengeländen wird es auch auf Betonflächen aufgebracht um wildwuchs von Pflanzen zu verhindern. Auch auf Gehsteigen wird es von Gemeindemitarbeitern ausgebracht um Pflanzenwuchs zu verhindern. Dies wird jederzeit das ganze Jahr gemacht.

Bei Bauern wird dieses Mittel nur angewendet, wenn die gewollte Kultur einen schlechten Aufgang hat und neu ausgesäht werden muß oder um die von der EU verordnete Zwischenprache vor der Neuaussaat abzutöten. Das hat den Zweck, dass alle Pflanzen absterben und keine ungewollten Mischkulturen entstehen oder die Reihen für die Ernte sonst nicht mehr passen. Ansonst hat ein Bauer keinen Grund dieses Mittel auszubringen. Nachdem heute den Landwirten das Arbeiten von der Politik vorgeschrieben wird und nur begrenzt der Landwirt entscheidet was er macht, ist das das Hauptproblem.

Zwischenbegrünungen und immer begrünter Boden damit die Feuchtigkeit in der Region gehalten wird sind gut und schön, haben aber einen Preis den weder der Konsument noch die Politik oder sonst wer zahlen möchte. Entweder vergrasen die Nachkulturen und man hat weniger Ertrag oder es wird immer mehr Chemiekeule eingesetzt. Dann wird noch geraten den Boden nicht umzupflügen, damit das wenige Wasser im Boden nicht verloren geht. Auch das ist ein Mitgrund warum manche Agrargroßbetriebe zur Chemiekeule greifen.

Das alles hängt indirekt mit fehlendem Niederschlag, Erderwärmung zusammen. Die Erderwärmung hängt wiederum mit starken Reisetätigkeit des Menschen zusammen, wie z.B. Fliegen und Strassenverkehr. Dazu kommt die Verbauung und wie gebaut wird. Häuser werden heute teilweise unters Strassenniveau gebaut mit Unterkellerung. Somit befinden sich diese Gebäude Teilweise unter dem Grundwasserspiegel. Die Auswirkung davon ist, das dauerhafte weg pumpen von Grundwasser.

Marianne
 
  • Super!
Reaktionen: fix
Marianne, wir sind uns ich viele Teilbereichen einig. Obwohl ich selber einen kleinen landwirschaftlichen Betrieb führe, kann ich dein "in Schutz-nehmen der Landwirte" betreffend der ausgebrachten Glyphosatmenge so nicht stehen lassen.
Die Wiener Zeitung (Qualitätsjournalismus auf höchstem Niveau) berichtete 2021 über das beschlossene Teilverbot für Glyphosat von etwa 90% die auf die Landwirtschaft entfallen. Der wesentliche Anteil liegt heute nach wie vor in der Landwirtschaft, anderes zu behaupten ist Unsinn.
Unschwer zu erkennen vertrete ich die Meinung, dass wir damit aufhören müssen mit Gift Lebensmittel zu produzieren. Die überwiegende Anzahl von Wissenschaftlern sind sich einig die Gründe für den dramatischen Insektenrückgang zu kennen. Neben Habitatverlust ist die industrieelle, konventionelle Landwirtschaft der Hauptgrund für diesen Artenverlust.
Um den Bogen zur Imkerei zu spannen möchte ich in diesem Zusammenhang hier einige Hinweise zu Bienenvergiftungen nennen.
Thematik Varroose: vor der Jahrtausendwende (fällt mit dem Einsatz der Neonics zusammen) haben die Völker Milbenbelastungen von über 10000 Milben relativ unbeschadet überlebt.
Thematik CBPV: der Verdacht verdichtet sich immer mehr, dass diese Viruserkrankung bei genauerer Betrachtung nur bei durch PSM vorgeschädigten Völkern ausbricht.
Weiters zumThema subletale Bienevergiftungen: Vieles an Bienensterben sehen wir Imker nicht. Ältere Semester kennen noch Volksstärken jenseits der 100000 Einzelindividuen. Heute kaum vorstellbar. Viele Bienen finden gar nicht mehr nicht nach hause, falls doch bringen sie die Ackergifte in den Stock. Insektizide wie z.B Häutungshemmer bleiben quasi ewig im Wachs-(Kreislauf) und stören die bei der Methamorphose wichtigen Enwicklungsschritte. Neben Fungizide die Fermentationsprozesse von Perga unmöglich machen bzw zumindest empfindlich stören, ist auch für Glyphosat bekannt die Darmflora der Bienen zu schädigen. Wo wir wieder beim Thema angekommen sind.

Ich empfehle das Buch von Martin Grassberger "Das leise Sterben: Warum wir eine landwirtschaftliche Revulution brauchen, um eine gesunde Zukunft zu haben" ISBN 9783701734795


 
Michael, ich kann deine Ausführungen schon nachvollziehen, aber auch die Wissenschaft irrt sich sehr oft. Wenn man bedenkt, dass in den 70er und 80er Jahren viel stärkere Umweltgifte zur Anwendung in der Landwirtschaft gekommen sind als heute und diese zu Recht verboten wurden nach Jahrzenten. So sind die heutigen Mittel im vergleich ohne Wirkung. Dadurch wird der Einsatz diese quasi Wirkungslosenmittel oft übertrieben, weil schädliche Mittel öfter und verlängerten Zeitraum ausgebracht wurden. Genau darin sehe ich auch Probleme.

Thematik Varroose: Wenn vor der Jahrtausendwende die Bienen dies überlebt haben, muß es auch noch andere Gründe geben. Den Pflanzenschutzmittel werden schon seit mindesten 1960 in sehr starken Mengen eingesetzt. Teilweise wie schon geschrieben viel stärkere als heute.

Nur wurde im Gegensatz zu heute in privaten Gärten, auf Kiesflächen, Pflasterflächen und Betonflächen nicht gespritzt. Darin sehe ich das Hauptübel. Obstbäume muß man nicht spritzen. Auch im privaten Gemüsegarten kommt man sehr gut ohne Gift aus.

Meiner Meinung nach schwächen auch die regelmäßige Anwendung gegen Varroa mit Ameisensäure Bienenvölker. Unser Vortragender beim Imkerkurs hat uns erzählt, dass sich Bienen bei einer Behandlung mit Ameisensäure die Riechorgane ausreissen, weil sie dieses Mittel nicht vertragen. Wie sollen diese Bienen noch Futter finden? Wenn die Zuckerrübe soviel mit Giften behandelt wurde, stell ich mir die Frage: Warum füttert ein Imker dann Zuckerwasser und nicht den eigenen Honig der Bienen, wenn es wirklich knapp wird? Steckt dahinter nicht auch eine gewisse industrielle Handhabe, welche den Bienen schadet?

Auch diese Fragen sollte man sich als Imker selbst stellen. Mein Umgang mit den Bienen wirkt sich auf das Volk stärker aus, als die von Nachbarn. Das ist meine Meinung. Wenn ich Bienen kein Wasser zur Verfügung stelle, nehme ich es in kauf, dass Bienen schädliche Wasserquellen anfliegen. Wenn ich meinen Bienen nicht ausreichend Giftfreie Futterquellen zur Verfügung stelle in unmittelbarer nähe, fliegen sie andere Quellen an. Somit hab ich als Imker sehr wohl selbst Einfluß, was meine Bienen eintragen. Man sollte immer zuerst in seinem Umfeld Verbesserungen suchen, bevor man andere für die eigenen Fehler verantwortlich macht.

Marianne
 
Hallo Marianne,
...die Wissenschaft irrt...
Beim Thema Insektensterben eher nicht!
So sind die heutigen Mittel im vergleich ohne Wirkung.
Unsinn. Ich sag nur Neonics. Bitte lies das Buch!
...schwächen auch die regelmäßige Anwendung gegen Varroa mit Ameisensäure Bienenvölker.
Vollkommen richtig! Uns stehen westentlich bienenschonendere Behandlungskonzepte zur Verfügung.
Zuckerrübe soviel mit Giften behandelt
Es gibt auch BIO-Rübenzucker bzw BIO-Fertigfuttersirupe.
Zur Fütterung von Honig habe ich mittlerweile meine Meinung geändert. Eigenen (vom einzelnen Volk) Honig den Bienen lassen ist bestimmt als Vorteil zu sehen. Honigfütterung, auch Honig aus der eigenen Imkerei, bitte nur mit negativen AFB-Befund.
Giftfreie Futter bzw -Wasserquellen
Wenn das so einfach wäre. Du kannst den Bienen nicht vorschreiben wo sie ihre Nahrungsquellen nutzen. Ich denke da an unzählige Versuche die Bienen von Nachbars Pool fern zu hallten. 2017 hatte ich einen ganzen Bienenstand mit PSM-Schaden aus über 1 Km Enfernung wärend die Völker inmitten einer hervorragenden Blühwiese standen. Also Garantie ist das anbieten von besten Futter und-Wasserquellen keine. Aber natürlich hast du recht, wir Imker sollten je nach Möglichkeit für Trachtverbesserungen sorgen.
Ich selber bewirtschfte über drei Hektar rein als Blühwiese... schau mal:

LG Michael
 
Hallo Michael!

Zu deinen Anmerkungen ist folgendes zu sagen:

Unsinn. Ich sag nur Neonics. Bitte lies das Buch!

Bezüglich Neonics weist du hoffentlich, dass dieser Wirkstoff auf jedem im Handel erhältlichen Flohband von Hunden und Katzen drauf ist. Diese streifen ganz unbekümert mit ihren Besitzern durch die Natur und auch an Blüten vorbei, welche dann deine Bienen vergiften.

Wobei auf diesen Bändern mehr Wirkstoff drauf ist, als auf 100 Körnern Zuckerrübensamen, der noch dazu unter der Erde liegt und nicht mit Blühpflanzen in Kontakt kommt. Natürlich baut sich der Wirkstoff auf lange Sicht ab, so wie jedes Mittel und die Dosies macht das Gift.

Nur sind diese Hunde und Katzenbänder bis heute nicht verboten im Gegensatz zur Landwirtschaft, wo sit seit Jahren nicht mehr eingesetzt werden dürfen.

2017 hatte ich einen ganzen Bienenstand mit PSM-Schaden aus über 1 Km Enfernung wärend die Völker inmitten einer hervorragenden Blühwiese standen.

Dieser Schaden ist schlimm und mir tun hier auch die Bienen leid, aber bist du dir sicher, dass dies wirklich durch einen Bauern passiert ist? Im Grunde kann es von jedem und überall herkommen.

Aber wie schon erwähnt, wird als erstes die Landwirtschaft verdächtigt auch wenns vielleicht nicht so ist.

In übrigen haben bei uns im Ort die Landwirte, die auf Bio umgestiegen sind, die Jahre davor extra viel Giftstoffe ausgebracht, damit ihre Felder nicht zu schnell vergrasen sollen. Bei meinem Bruder seiner konventionellen Landwirtschaft werden die teuren Spritzmitel nur, wenn nötig ausgebracht und das auf nicht blühende Pflanzen. Wenn man auf diesen Böden eine Zuckerrübe aussticht bei feuchten weter hat man an die 20 Regenwürmer drauf. Diese wären nicht in dieser Zahl, wenn zu viel Gift eingesetzt werden würde. Denn auch Regenwürmer können durch Neonics sterben.

Marianne
 
Lies das Buch!
Ich bin hier raus.
Michael
 
Hier ein kurzer aktueller Überblick aus dem Newsletter Nr. 6 des NÖ-Imkerverbandes (Seite 3):

Glyphosat – unbeachtete Gefahr für Bienen
Autoren: Dr. Otto Cichocki und Dr. Oskar Kollmann
Unsere Bienen können nicht aufatmen. Zwar wurde ein Glyphosatverbot in Österreich vom österreichischen Parlament 2019 beschlossen, trat aus formalen Gründen nie in Kraft. Nun endet am 15.12.2022 die EU-Zulassung für Glyphosat, sie soll aber bis zur Entscheidung über eine beantragte weitere Zulassung (wiederum) vorläufig verlängert werden. Warum geht dieses Thema auch uns Imker etwas an? Weil die wenigsten von uns überhaupt wissen, dass Glyphosat nachweislich die Gesundheit von Lebewesen, so auch die unserer Bienen, nachhaltig beeinträchtigt. Auch wenn wir Glyphosat selbst nicht verwenden und die Bauern im Umgang damit gut geschult sein mögen. Fakt ist: Glyphosat kommt überall vor, auch außerhalb des Gebietes, in dem es ausgebracht wurde, etwa vom Winde verweht im Straßenstaub unbefestigter Landstraßen.Glyphosat wurde am 10.8.2010 mit der Nummer US 7,771,736 B2 als Antibiotikum, etwa gegen den Malariaerreger oder gegen Parasiten aus der Gruppe der Protozoen patentiert. Erst später wurde die herbizide Wirkung erkannt und Glyphosat ohne Rücksicht auf seine antibiotische Wirkung als Pflanzenvernichtungsmittel vermarktet. Es wird weltweit unter mehr als 30verschiedenen Produktnamen als billiger, leicht verfügbarer und hochwirksamer „Wirkstoff“ in Breitband-und Totalherbiziden “ (2012 in Ö auf geschätzt mindestens 144000 ha) eingesetzt (z.B. „Roundup). Es tötet rasch. Pflanzen, Bakterien und die meisten Pilze können wichtige Aminosäuren nicht mehr erzeugen und sterben dadurch ab. Befürworter verweisen darauf, dass der Einsatz von Glyphosat mühsame mechanische Bodenbearbeitungen erspart, der Bodenerosion entgegenwirkt, ja sogar die Umwelt schont, weil die Bauern weniger oft die Felder bearbeiten müssen. Der Erfolg: Mehr Ertrag und mehr Freizeit bei weniger Arbeit. Die durch zahlreiche Studien nachgewiesenen Nachteile werden ausgeblendet. Zu nennen sind bei der gebotenen Kürze und Unvollständigkeit vor allem folgende Gefahren:Kreuzresistenzwirkung für Tier und Mensch: andere ähnlich gebaute Antibiotika wirken nicht mehr, die Behandlung resistenter Keime wird erschwert oder verunmöglicht. Krankheitserreger wie Staphyllococcus aureus und Clostridien freut das. Glyphosat steht nach wie vor im Verdacht, krebsauslösend und genverändernd zu sein. Immer mehr Metastudien unabhängiger Wissenschaftler legen nahe, dass die Zulassungsbehörden Studien verwendeten, die von den Glyphosatproduzenten selbst finanziert wurden und wesentliche Mängel aufweisen. Die mit der aktuellen Untersuchung beauftragten EU-Behörden bewerten von der chemischen Seite nur den Wirkstoff Glyphosat allein, nicht aber seine Kombination mit Netzmitteln, Bei-und Wirkstoffen, wie sie in der Praxisverwendet werden. Auch zählt die letale Dosis (LD50), nicht aber die Auswirkungen auf biologische Leistungsfähigkeit noch lebender Organismen.Veränderung des Mikrobioms: Glyphosat setzt die Wirkung des lebenswichtigen Mikrobiom herab, jenes Systems kleinster Lebewesen und Mikroorganismen auf der Haut und vor allem im Darm, das verhindert, dass sich Krankheitserreger ausbreiten und das als lebenserhaltendes Immunsystem wirkt. So ist bei Bienen etwa das Bakterium Bombella apis als Anteil des Mikrobioms von Bienenköniginnen, das auf alle Arbeiterinnen eines Stocks verteilt wird, im Gelee royal der Ammenbienen für die Entwicklung der Jungbienen wichtig. Dieses Bakterium unterdrückt auch das Wachstum der schädlichen Bienenbrutpilze Beauveria bassiana und Aspergillus flavus. Fehlt es oder kann es den ursprünglich sterilen Jungbienen nicht weitergegeben werden, sind Entwicklung und Gesundheit des Bienenvolks ernsthaft gefährdet.
 

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  • Newsletter Nr. 6.pdf
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Hallo Michael!

Nur weil ich beide Seiten verstehe und warum es in Ausnahmefällen in der Landwirtschaft eingesetzt wird, halte ich dieses Mittel weder für Harmlos noch sollte es ständig eingesetzt werden. Aber es wäre schon viel geholfen, wenn dieses Mittel ausschließlich in der Landwirtschaft und nur dann eingesetzt wird, wenn es wie von mir beschriben zur Verhinderung von massiven wirtschaftlich bedrohenden Einkommensverlusten käme. So wäre der Einsatz von diesem Mittel zwar unter gewissen Umständen erlaubt, aber nicht für die regelmäßige und dauerhafte Ausbringung.

So wie du keinen maßiven Schaden für dich tollerierst, solltest du das auch einem anderen zugestehen.

Leider ist Glyphosat bis heute von Privatpersonen anwendbar, die weder einen Giftschein noch eine Schulung für den richtigen Umgang mit Pflanzenschutzmittel haben. Jeder Bauer in Österreich, der konventionell arbeitet, muß einen Giftschein besitzen und alle zwei Jahre zur Überprüfung seines Arbeitsmittels. Dies alles fehlt im Privaten und Industriell angewendeten Bereich von Pflanzenschutzmittel! Hier sehe ich für mich das größte Problem, dass Gifte jederzeit und ohne des nötigen Hintergrundwissens sorglos angewendet wird.

Der freie Verkauf von allen Pflanzenschutzmittel an Personen ohne Giftschein gehört meineserachten verboten und diesen Giftschein dürfen nur Landwirte mit einer bewirtschafteten Fläche von mehr als 5 Hektar erwerben. Denn eine Fläche darunter kann man auch händisch und biologisch bewirtschaften.

Diese Maßnahme wäre für Landwirte und auch für Bienen ein gangbarer Mittelweg.

Derzeit ist die Politik zwar bemüht für die Bienen etwas zu machen, nur macht sie genau das falsche. Es werden mit der Begründung etwas für Bienen zu tun, Blühflächen als Zwischenfrucht verordnet. Nur diese ist, wie schon oft hier im Forum gelesen nicht gewollt und Bauern wollen diese auch nicht anbauen, weil sie in den Folgejahren Kulturpflanzen verdrängen, wenn sie erneut aufgehen. Hier schließt sich wieder der Kreis des Irrweges der Politik. Denn gut gemeint ist oft das Gegenteil von Gut.

Marianne
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier muss nun einiges verbessert werden Marianne

* so sind jene Mittelchen die im freien Handel zu bekommen sind lediglich verdünnte Lösungen

* werden diese lediglich in Kleinstmengen abgegeben, selbst bei Mittelchen für Rosenrost bekommst ohne Giftschein nur einwinziges Päckchen, ich denke dies werden maximal einige Gramm sein

* jeder landwirtschaftliche Betrieb kann unabhängig von seiner Größe einen Giftschein bekommen, die Mindestanforderungen sind landwirtschaftliche Lehre und Giftscheinprüfung die keineswegs ein Klacks ist.

Josef
 
Hallo Josef!

Auch kleinst Mengen scaden der Umwelt, wenn es jeder macht. Des weiteren ist zu sagen, wer kontrolliert die Anwendung im privaten Bereich? Wer sagt, dass Privatpersonen nicht alle 3 Tage dieses Mittel anwenden? Zu kaufen gibt es das überall und mit der Mobilität, ist jeder gleich überall. Der kauft vielleicht in Hollabrunn beim LH und Fetter, dann fährt er nach Stockerau wos zusätzlich Obi gibt usw. Wie gesagt, es ist überall erhältlich und kann bei zu kurzen Abständen sehr wohl schädlich wirken. Da spielt die Verdünnung auch keine Rolle mehr. Ich habe Jahrelang in Wien gearbeit, wo ich Kollegen hatte, die ein kleines Häuschen mit Garten besitzen und da noch Pflanzenschutzmittel brauchen.

Das jeder den Giftschein machen kann ist auch ein Problem, weil viele diesen Schein machen die nicht mal selbst eine Landwirtschaft besitzen und dann Mittel kaufen und an Private weiter geben. Alles schon erlebt.

Darum meine Forderung eines gänzlichen Verbot von Pflanzenschutzmittel im privaten und Industriellen Bereich. Auch den Giftschein sollten nur Landwirte mit mindesten 5 ha selbst bewirtschafteter Fläche machen dürfen. Das soll dem verantwortungsbewußten Landwirt stärken und Missbrauch unterbinden. So hätte die Natur mehr davon und auch unsere Bienen.

Ich habe mich auch über den Autor von der Buchempfehlung von Michael schlau gemacht und eine Inhaltszusammenfassung gelesen. Als Gerichtsmediziner kann er sicher die Ursache bestimmen an was ein Mensch stirbt und möglicherweise Krank wurde, aber von weiten pauschal zu sagen, ein Bauer verseucht das Grundwasser, weil er die Gülle von seinen Tieren am Feld ausbring, beweist mir nur, dass er keine Ahnung von der Landwirtschaft, der Natur und Umwelt hat und das Buch lediglich als Einnahmequelle dient.

Marianne
 
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