Einzargig Überwintern - Vorgehen

Chocomotions

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Hallo miteinander,

meine 8 Stöcke habe ich letzte Woche alle auf eine Zarge Zander reduziert. Wir haben ja 2 Ableger, 3 Schwärme und 3 abgeschwärmte Völker.

Mein Wunsch war das einzargige Überwintern. Allerdings habe ich wirklich Respekt davor dass meine Mädels womöglich verhungern könnten. Mein Bekannter meinte ob jedem Fall auf zwei Zargen zu überwintern da dann ausreichend Futter da wäre.

Aktuell hat jeder Stock 4 Futterwaben drin und um die Brutnester schöne Kränze. Ich habe gelesen dass ich aufpassen muss dass die Chefin genug Platz zum Legen hat. Soll ich aktuell dann besser Futter entnehmen und MW einsetzen?

Mit Tracht rechne ich heuer nicht mehr. Eigentlich wollte ich jetzt dann auch behandeln.

Bitte sagt mir eure Meinung. Was würdet ihr tun?

LG
 
Mein Wunsch war das einzargige Überwintern. Allerdings habe ich wirklich Respekt davor dass meine Mädels womöglich verhungern könnten. Mein Bekannter meinte ob jedem Fall auf zwei Zargen zu überwintern da dann ausreichend Futter da wäre.

Einzargig Überwintern ist eine sehr praktische Sache, auch geht der Wabenumtrieb wesentlich einfacher. Diese Völker benötigen lediglich bis zu 12 Kg Futter, 40 Tage vor Trachtbeginn gibst Futterteigfladen, somit kannst sehr starke Völker aufbauen,jedenfalls bedeutend stärkere als Dein Nachbar.

Bei Bedarf können wir uns sehr gerne weiter darüber unterhalten, ich wollte vorerst lediglich kurz auf diese Möglichkeit eingehen.

Aktuell hat jeder Stock 4 Futterwaben drin und um die Brutnester schöne Kränze. Ich habe gelesen dass ich aufpassen muss dass die Chefin genug Platz zum Legen hat. Soll ich aktuell dann besser Futter entnehmen und MW einsetzen?

Für Ende Juli Anfang August sind vier Futterwaben um zwei zuviel, mach bitte folgendes, die Zelldeckel dieser beiden Futterwaben drückst etwas ein und gibst diese als Wabe vier und Wabe sechs ins Volk zurück, als Wabe fünf kommt eine offene Brutwabe.

So sieht nun die Zusammenstellung aus, 1 und 10 sind volle Randwaben, 2 und 3 sind wiederum Brutwaben, ebenso die Waben 7, 8 und 9.

Bitte vorerst nicht mehr füttern, das Brutnest darf noch nicht nicht zu stark eingeengt werden.

Josef
 
Wird gemacht. Hervorragend, danke!

Darf ich denn in dieser Situation schon die erste Kurzbehandlung mit Schwammtuch machen?

LG
 
Darf ich denn in dieser Situation schon die erste Kurzbehandlung mit Schwammtuch machen?

Ohne weiters, auch ich beginne ab kommender Woche mit dieser Art der Entmilbung.

So geht´s und bitte ganz genau aus die Dosierung aufpassen.

Ein halbes Wettex Tuch -kostet etwas mehr als die die billigen dünnen- legst auf zwei etwa 2 cm Holzstäbchen, darauf kommt das Wettex.

1. Behandlung mit 10 ml 85 %iger AmS, bitte stets zu später Stunde geben

2. Behandlung vier Tage später, nun gibst 15 ml

3. & 4 Behandlung ebenfalls in Abständen von jeweils vier Tage

Ist nun die AmS appliziert so legst eine Folie auf die unterste Zarge, dies gewährleistet, dass die AmS nach unten abweicht.

Zwischen den Behandlungen kannst jeweils ein 1 kg Futterglas mit einer 1 : 1 Lösung geben, ist nun kein Widerspruch zum vorhin Gesagten, hat dieses Futterglas nur relativ wenig Zucker und wird auch nicht eingelagert, hält jedoch die Kö bei Laune.

Josef
 
Völker sind neu organisiert. Ich bin gespannt. Hatte in einem etwas mehr Brut, damit habe ich dann einem anderen den Rahmen 5 ermöglicht. Super. Aktuell also alle auf einer Zarge - total übersichtlich. Gefällt mir!

Jetzt herrscht reger Flug und ich gehe die wenigen Waben schleudern die noch übrig waren.

Tausend Dank!
 
Am Samstag war Durchsicht angesagt. Sieht sehr gut aus. Vielen Dank noch mal. Konnte auch fast alle Königinnen das erste Mal finden.

Drei Fragen habe ich heute noch:

1. Mit einem Volk bin ich nicht so recht glücklich. Sie sind wenig sanftmütig und bauen wir verrückt wild. Hatte leider dieses Jahr den Fehler gemacht dass ich ein Rähmchen zu wenig hinein gegeben hatte und zack hatten sie diese über den Hohlraum hinweg verbaut. Nun gehen die Waben kreuz und quer. Königin finden ist unmöglich. Was tut man in so einem Fall. Einfach auseinanderbrechen? Nächstes Jahr auslaufen lassen über ASG (wobei die Gefahr besteht dass ob diesem Gewirr die Queen ist...)? Was würdet ihr tun?

2. Unter einem Boden sind meine Mädels auf die Idee gekommen Wildbau zu betreiben. Da sitzen sie nun und tun was auch immer. Wahrscheinlich tragen sie ein. Hebe ich die volle Zarge nun einfach vom Boden und entferne alles unter dem Gitter? Ist die Gefahr zu groß die Königin beim Abheben zu verlieren? Machen lassen weil es sich von allein erledigt? Die Windel kann ich so nicht einlegen...

3. Habe ich ein paar Völker die jetzt dennoch mehr als zwei Futterwaben drin haben. Angenommen ich entnehme die überzähligen Waben hänge ich dann einfach bereits ausgebaute wieder ein? Kann ich dann sofort mit AS behandeln oder müssen sie diese Wangen erst wieder füllen?

Da denk man dass man alles langsam im Griff hat und dann tauchen neue Fragezeichen auf...
 
Hatte leider dieses Jahr den Fehler gemacht dass ich ein Rähmchen zu wenig hinein gegeben hatte und zack hatten sie diese über den Hohlraum hinweg verbaut. Nun gehen die Waben kreuz und quer. Königin finden ist unmöglich. Was tut man in so einem Fall. Einfach auseinanderbrechen? Nächstes Jahr auslaufen lassen über ASG (wobei die Gefahr besteht dass ob diesem Gewirr die Queen ist...)? Was würdet ihr tun?

Diesen Kapitalfehler machst garantiert nur einmal, merke, Dickwaben werden einzig im Honigraum geduldet!

Was nun machen ist eine Kardinalfrage, machst etwas und die Kö geht zugrunde, so hast eine Lektion für´s Leben bekommen, machst nichts, so kannst nur sehr schwer erkennen wie der jeweilige Futterstand ist und dies bis zumindest in dem März 2019 hinein.

Nun, was nun tatsächlich machen, warten wir bitte ob es hier brauchbare Vorschläge gibt, ok.

2. Unter einem Boden sind meine Mädels auf die Idee gekommen Wildbau zu betreiben. Da sitzen sie nun und tun was auch immer. Wahrscheinlich tragen sie ein. Hebe ich die volle Zarge nun einfach vom Boden und entferne alles unter dem Gitter? Ist die Gefahr zu groß die Königin beim Abheben zu verlieren? Machen lassen weil es sich von allein erledigt? Die Windel kann ich so nicht einlegen...

Heb die einzelnen Waben an, was wegen der Futterkontrolle ja ohnehin gemacht werden muss, brech den Wildbau vorsichtig weg und schon hast dieses Problem beseitigt.

3. Habe ich ein paar Völker die jetzt dennoch mehr als zwei Futterwaben drin haben. Angenommen ich entnehme die überzähligen Waben hänge ich dann einfach bereits ausgebaute wieder ein? Kann ich dann sofort mit AS behandeln oder müssen sie diese Wangen erst wieder füllen?

Lass die besser drinnen, das Volk sich ob der Waben erfreuen und starte alsbaldigst die Entmilbung. Bitte aufpassen und vorher kurz ins Volk sehen, es muss unbedingt etwas offener Honig zu sehen sein. Der Grund dafür, fliehen die Bienen vor der AmS, so müssen sie noch die Chance haben sich etwas mit Honig zu laben.

Josef
 
Danke für deine Antworten!

Zu zweitens: leider ist der Wildbau UNTER dem Boden. Keine Ahnung wie sie auf die Idee kamen. Den Wildbau innen entferne ich immer.

Zu erstens: dieses Volk hat 3 Waben voller Futter im Stock. Da Sorge ich mich weniger. Aus dem Bauch heraus wäre ich mutig und würde es so vorsichtig wie möglich *zerstören*. Was dann tun? Überbau entfernen und die fehlende zehnte Wabe einsetzen? Das wird mir definitiv nicht mehr passieren.

Okay, dann verbleibt alles im Volk und ich beginne mit der AS denn es soll Ende der Woche erträglich werden von den Temperaturen.

Vielen Dank und einen schönen Abend
 
Nun, was nun tatsächlich machen, warten wir bitte ob es hier brauchbare Vorschläge gibt, ok.
Josef

Ich habe zwar keine Ahnung wo Höfen ist, aber ich würde dieses Volk einer totalen Bauerneuerung unterziehen. So kann man zwei Fliegen mit einer Klappe erledigen.
Erstens startet dieses Volk mit jüngstem Wabenbau und entledigt sich der Milben in der Brut und ein kreuz und quer Wabenbau ist nicht zu retten. Die einzige Schwierigkeit besteht darin die Königin unbeschadet aus diesem "Durcheinander" zu retten. Meiner Meinung nach besser gestern als morgen oder erst im Frühjahr....
lg Michael
 
Letztlich bin ich bereit alles zu tun um das Volk zu retten.

Wie gehe ich denn so eine Kompletterneuerung an?
 
Nur ganz kurz erklärt...

Bodenbrett bleibt stehen, versuch so gut wie möglich die Zarge(n) mit dem Wirrbau beiseite zu stellen.
Auf das Bodenbrett kommt eine Zarge mit Mittelwänden oder ev. auch, falls zur Hand, ausgeschleuderten Leerwaben.
Nun versuchst du die Bienen in die neue Zarge zu fegen. eine leere Zarge noch oben drauf erleichtert diese Arbeit wesentlich. Noch besser wäre ein Abkehrtrichter.
Die Königin zu finden und behutsam zu übersiedeln wäre schön, ist aber nicht zwingend notwendig. Ein wenig Glück und sie übersteht diese Prozedur auch so. (Die Halten mehr aus als man glaubt).
Falls Brutwaben zu retten sind, könntest du diese über Absperrgitter in einem !!!anderen!!! Volk auslaufen lassen. Alles an Wirrbau, den man nicht sicher wo "hinein hängen" kann landet in der Tiefkühltruhe. Klingt hart aber alles andere wird nur eine Sauerei und du ärgerst dich wieder.
Füttern nicht vergessen!
Viel Erfolg!!!

lg Michael
 
Wäre machbar. Für mich wäre noch toll zu wissen wieso ich es komplett erneuere und nicht einfach die drei dann fehlenden Rahmen ersetze.
 
Natürlich geht das, wenn nur wenige Rähmchen betroffen sind.
Ich hab mir jetzt noch einmal deinen Betrag #6 durch gelesen. Bauen die tatsächlich unter dem Boden? Wenn dem so wäre hast einen Schwarm am Gitterboden hängen. Ist mir auch schon passiert. Dann hast noch ein Volk mehr.
lg Michael
 
Oh nein. Nicht noch ein Volk... 😂

Es sind nur zwei Rahmen miteinander verbaut.

Die mit den Mädels unter dem Gitter ist ein anderes Volk. Na da werde ich ja Spaß haben. Das heißt die schlage ich jetzt mal ein und schau was passiert.
 
Brauche nochmal kurz Input, bitte!

Die Mädels welche unter dem Gitterboden hausen fliegen ja von hinten in bzw. unter die Zarge. Wenn ich sie jetzt in eine Beute mit ausgebauten Waben gebe und direkt neben diese Beute stelle, Eingang dann wie gewohnt hinten - verliere ich da viele Flugbienen? Andere Ideen? Bringt da Kellerhaft etwas?

Mache mich heute auch an den Wildbau. Drückt mir die Daumen dass ich es ohne Verluste gelöst bekomme...

Beste Grüße
 
Die eingeschlagenen Mädels haben es nicht geschafft. 😓

Die anderen 8 Völker hatte ich nun eingefüttert mit 5 Liter Sirup. Nun habe ich sie durchgeschaut und sie haben sehr viel Futter und sehr wenig Brut in ihrer Zarge. Habe ich etwas falsch gemacht in der Fütterung?
Wenn das Futter abnimmt, legt die Königin dann gleich wieder? Kann ich unterstützen?

Habe vorher die Langzeitbehandlung gestartet. Bin sehr gespannt wie es funktioniert. Wie oft kontrolliert ihr die Verdunstungsmenge?

Muss ich nach der Langzeitbehandlung sofort einfüttern oder kann ich das dann ziehen?
 
Die anderen 8 Völker hatte ich nun eingefüttert mit 5 Liter Sirup. Nun habe ich sie durchgeschaut und sie haben sehr viel Futter und sehr wenig Brut in ihrer Zarge. Habe ich etwas falsch gemacht in der Fütterung?

Ziemlich sicher, wir empfehlen immer bis weit in den September hinein nur sehr zaghaft zu füttern, der Futtervorrat darf das Brutnest keinesfalls einschnüren. Nun fehlt der dringend notwendige Platz für die Winterbienen die im August/September schlüpfen.

Wenn das Futter abnimmt, legt die Königin dann gleich wieder? Kann ich unterstützen?

Der Futtervorrat nimmt nun nicht mehr ab, verschlossene Zellen sind tabu und werden einzig im im Notfall, oder in der Wintertraube geöffnet.

Habe vorher die Langzeitbehandlung gestartet. Bin sehr gespannt wie es funktioniert. Wie oft kontrolliert ihr die Verdunstungsmenge?

Muss ich nach der Langzeitbehandlung sofort einfüttern oder kann ich das dann ziehen?

Bitte hierzu auf Antworten der Langzeitbehandler zu warten, bin Kurzeit-Schwammtuchbehandler.

Josef
 
Oh nein. Kann man das nun noch irgendwie nach der Behandlung retten? Futter raus und dafür Waben hinein?

Bin jetzt ziemlich ratlos...
 
Wennst schöne hellbraune und schon leicht bebrütete Waben zur Hand hast, also keine Rähmchen mit Mittelwände, so könntest versuchen die beiden sicher ganz vollen Randwaben entnehmen, nun werden Wabe 2 und 3 an den Rand gerückt, als Nr. 4 kommt die leere Wabe, nun eine offene Brutwabe, es folgt eine Leerwabe, mit den anderen Waben wird das Volk geschlossen. Diese Maßnahme ich ganz leicht durchführbar und bringt ziemlich sicher 7.000 neue Brutzellen.

Ein kleiner Futterstrom a la Futtergläser mit höchstens zwei Gläser 1 : 1 alle drei Tage hält die Bienen bei Laune. Passieren kann dabei gar nichts, bis zur letzten Fütterung hast noch zumindest sechs Wochen Zeit.

Josef
 
Du bist der Beste! 😊
Dankeschön!
 
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