DWV ohne Varroa?

Sturmimker

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Grüß euch,
Gestern ist mir ein Problem bei einem Ableger aufgefallen. Mehrere 100 solcher "Halbleichen" vor dem Flugloch. Teilweise lebten die noch. Ein schrecklicher Anblick.
Sofort 20ml AS 85 mit Schwammtuch bedamft und heute keine einzige Milbe in der Windel gefunden. Meine Frage: Kann ein Volk eine derartige Belastung von DWV ohne einer ersichtlichen Milbenlast haben? Oder ist da irgend was anderes los? Futterversorgung bestens...
lg Michael
IMG_1625.jpg
 
Wahrlich kein schöner Anblick, Frage, wie sieht die übrige Brut aus, zupf mit einer Pinzette einige Bienen die kurz vor dem Schlupf sind.

Bei 20 ML Ams 85% und bei den herrschenden Temperaturen müsste nur so Milben rieseln.

Josef
 
Womöglich waren bei der Bildung des Ablegers zu wenig Bienen da, um die Brut im Randbereich ausreichend zu wärmen. Dann kann es auch zu „Behinderten“ Jungbienen kommen!
LG Lisi
 
Danke Josef & Lisi erstmal für die Antworten!

Diese Volk gefällt mir ganz und garnicht! An Varroa dürfte es nicht liegen. Die beginnen den Wabenbau abzuschroten...
Soll ich die gleich abtöten oder versuchen auf frischen Wabenbau zu setzen?
lg Michael
 

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Michael, solche Völker bereiten vom Anfang bis zum Ende nur Kummer und Sogen, drück die Kö ab, brech folglich die NsZ aus und setz -wennst zur Hand hast- ein gutes Apidea Volk zu, ich denke Du weißt wie dies geht. Ich will da nicht den Teufel an die Wand malen, aber solche Völker sind immer wieder der Grund für Kalkbrut, Nosema & Co

Hast kein Apidea zur Hand, so setz eine Reinzuchtmami zu, bitte allenfalls den Stefan Mandl darum uns sag ihm schöne Grüße von mir.

Josef
 
Josef, du überrascht mich immer wieder mit deinem scharfen Blick für das Wesentliche.:thumbright:
Dieses Volk entstammt einer "Nachzucht" aus Neugierde, dessen Mutter buntäugige Drohnen hervor brachte (Ich berichtete in einem anderen Forum darüber). Es wurde mehrmals eine Brutwabe mit ansitzenden Bienen entnommen und Einwabenableger davon erstellt. Natürlich habe ich sofort das Spendervolk und auch die anderen Töchter kontrolliert. Komischerweise alles bestens. Einzig dieser eine Ausreißer, wo ich nicht genau weiss was er macht. Ich will daraus lernen. Ist dieses Problem ansteckend? Dann würde ich sofort dieses Experiment beenden. Diese Völker lassen sich alle problemlos ohne Schutzbekleidung bearbeiten.

Ich verstehe nicht warum die den Wabenbau abschroten, da muss irgend etwas anderes nicht stimmen:-k
lg Michael

P.S. Hab gerade 25 Edelzellen vom Stefan in Begattungseinheiten, daran soll es nicht scheitern...
 
Hat das Volk überhaupt Futter?
Ober der Brut kein Futterkranz.

Lg Daniel
 
Futterkranz gut 10-15cm auf den zwei "dunklen" (einjährigen) Jumbowabe. Seitlich jeweils eine FZ Wabe Futter...
Warum die auf der hellen Wabe keinen Futterkranz über der Brut angelegt haben, weiss ich auch nicht. So etwas sehe ich jedoch oft bei Naturbau. Die Waben werden gerne erst zum bebrüten gebaut und anschließend oberhalb mit Futter gefüllt.
lg Michael
 
Ich habe mich vorerst dazu entschieden dieses Volk, zumindest zu Lernzwecken, so zu belassen wie es ist.
Die heutige Durchsicht (leider keine Bilder, Kamera vergessen) zeigt mir ein interessantes Verhalten. Es beginnt den Wabenbau "umzubauen". Etliche abgeschrotete Bereiche sind durch ganz hellen Bau erneuert worden. Alle Drohnen und kränkelnde (flügellose) Bienen wurden ausgetrieben/entfernt. Das Volk macht zwar irgend etwas, das ich noch nicht verstehe durch, aber sitzt ruhig auf den Waben, die Kö ist in bester Eilage und auch frischer Nektar und Pollen wird eingetragen. Wir werden ja sehen. Die Zeit ist noch nicht gegen uns...
lg Michael
 
Ich habe mich vorerst dazu entschieden dieses Volk, zumindest zu Lernzwecken, so zu belassen wie es ist.

Eine kluge Entscheidung, aber dulde da nur keine Krankheiten, also vor allem auf Brut, Boden und Flugloch achten.

Die heutige Durchsicht ... zeigt mir ein interessantes Verhalten. Es beginnt den Wabenbau "umzubauen".

Dieses Verhalten würde auf belasteten Wabenbau hinweisen, könnte Spritzmittel von Außen sein, aber auch belastete konvi Waben? Würde mich aber wundern, ich denke Du bist ja schon Bio zertifiziert, oder erst kommender?

Jsoef
 
Ich habe mir die Bilder etwas genauer angesehen:
Die schwarzen eckigen Klötzchen im Gemüll sind Wachsmottenkot. Das Volk kann offenbar nicht einmal die Wachsmotten effektiv bekämpfen.
Aus dem letzten Bild habe ich eine Biene "herausgelesen", die Träger des Akute Paralyse Virus ist. Dieses Virus wurde in den letzten Jahren vermehrt festgestellt. Typisch sind die abgespreizten Flügel und die zittrige Fortbewegung(dazu bräuchte es bewegte Bilder). Es wird vornehmlich durch die Milben beim Saugen der Hämolymphe sowohl an der Puppe wie am Adulttier übertragen.
Die grossen Völkerverluste durch CCD in den USA im Winter 2006 schreibt man diesem Virus zu.
Ich würde auf diese fragwürdige Form der Weiterbildung verzichten und das Volk samt Wabenmaterial vernichten.
Chrigel
Bildschirmfoto 2018-06-22 um 20.50.59.png
 
Chrigel ist konsequent, aber wäre hier nicht ein 5-B Versuch angebracht? Das Volk würde/könnte neu durchstarten, hätte jungen und frischen Wabenbau, somit eine neue Chance.

Josef
 
Für jedes Volk ist die vollständige Erneuerung des Wabenbaus zum ende der Tracht eine Herkulesaufgabe.
Das kann nur mit einer grossen Masse zweifelsfrei gesunder Bienen gelingen.
Das bebilderte Volk ist ein diesjähriger Ableger - sein Aufbau ist misslungen und bei einer derart sichtbaren Virusinfektion ist alles verlorene Liebesmüh oder eine mögliche Quelle weiteren Ungemachs.
Chrigel
 
@Josef, Leider bin ich noch immer weder Bio-zertifiziert noch ein Umsteller. Mein kleiner Betrieb steht vor einer großen Umstellungsphase. Aber das ist eine andere Geschichte von der ich ev. berichten werde...

Zu dem Wabenbau:
Es handelt sich um Naturbau mit Anfangsstreifen. Dieser Ableger entstand einer Jumbowabe mit ansitzenden Bienen und offener Brut und einer selbigen von einem Drohnenbrütigen Volk. Es hat sich bestens und unauffällig entwickelt. Ich würde sagen, es hat längst Überwinterunsstärke erreicht. Jetzt sitzt auf den zwei Problemwaben+zwei zur Hälfte selbst ausgebauten Naturwaben+jeweils einer Zanderflach als Futter am Rand.

@ Chrigel, Danke für diese klare Aussage! Ich denke ich werde diesem Treiben ein Ende setzen. Vielleicht schenkt mir Sebastian noch einen Blick auf dieses Volk und das Spendervolk um ganz sicher zu gehen... So etwas gehört zu den sehr unangenehmen Aufgaben in der Imkerei.
lg Michael
 
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