Bienenreferat - die Honigbienen

Honeybear

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Nein
Hallo,

letzte Woche durfte ich endlich in meiner Klasse mein Bienenreferat vorzeigen. Ich dachte mir es macht Euch vielleicht Spaß, wenn ihr es Euch auch ansehen könnt:

Referat - Die Honigbiene
Ihr habt sicher schon öfters Bienen in der Natur und auf Blumen gesehen. Vielleicht seid Ihr schon einmal von einer Biene gestochen worden. Aber normalerweise entdeckt man nur die Arbeiterinnen die Honig, Pollen und Wasser suchen.

Ein Bienenvolk besteht aus der Königin, den Drohnen und den Arbeiterinnen. Von der Königin gibt es immer nur eine pro Volk und sie bestimmt alle Aktionen, die die Bienen erledigen. Auch ist sie das einzige weibliche Tier im Volk und produziert damit alle Eier. Sie kann am Tag bis zu 3000 Eier legen, das ist das zweifache Ihres Gewichtes. Da sie bei dieser Arbeit sehr schnell sein muss, wird sie von den anderen Bienen mit Gelee Royal gefüttert.
Die Drohnen sind die männlichen Bienen. In einem Volk gibt es ungefähr 500 Drohnen, allerdings leben sie nur im Frühjahr. Drohnen haben als einzige Aufgabe junge Königinnen zu begatten und werden deshalb von den Arbeiterinnen ebenfalls gefüttert und gepflegt. Nach der Sommersonnwende sind sie für ein Bienenvolk nicht mehr notwenig, da die Drohnen im Herbst und Winter nur zusätzliche Fresser wären. Damit werden sie einfach im Juli aus dem Volk geschmissen und müssen verhungern. Das heißt auch die „Drohnenschlacht“, da die Arbeiterinnen die Drohnen einfach aus dem Volk zerren und einige damit auch sofort töten.
Die Arbeiterinnen erledigen alle Arbeiten fürs Volk. In einem Bienenstock leben im Winter 15.000 und im Sommer 60.000 Arbeiterinnen. Sie haben klar unterteilte Aufgabenbereiche.

Nachdem die Königin das Ei in die Zelle gelegt hat, bleibt es für 3 Tage im Ei Stadium. Danach ist sie für 6 Tage eine Larve und wird regelmäßig von den anderen Bienen mit Futter versorgt. Dann wird die Zelle verdeckelt und die Biene bleibt für 12 Tage eine Puppe.
Endlich schlüpft die Jungbiene und sie beginnt sofort Ihre Zelle zu putzen. Sie putzt noch einige Tage den Stock, dann wird sie zur wichtigen Ammenbiene und darf die neue Brut füttern.
Anschließend baut sie neue Waben, damit Platz für den Honig und den der neuen Brut ist.
Erst danach sieht sie das erste Mal Tageslicht. Sie wird zur Wächterbiene und beschützt den Stock vor Eindringlingen. Für den Rest Ihres Lebens ist sie dann Sammelbiene. Zuerst sammelt sie Pollen für die Jungbienen, danach Nektar, der dann zum Honig wird für den Wintervorrat wird und am Ende Ihres Lebens Wasser für Ihr Volk.

Ohne Bienen könnten wir Menschen nicht überleben. Sie sind für die Bestäubung unbedingt notwenig und ohne Ihren Fleiß hätten wir weniger Gemüse aber überhaupt kein Obst zum Essen. Wenn die Biene 1 kg Honig sammelt, besucht sie eine ungefähr eine Million Blüten. Durch dieses Kilo Honig haben wir im Gegenzug 300 kg Obst zu Essen. Daher müssen wir unsere Bienen schützen, denn sonst hätten wir keine Überlebenschancen.


Der Imker ist für den Schutz der Biene zuständig und er ist es auch der die Arbeiten im Bienenvolk durchführt.

Die Arbeit beginnt im Frühjahr damit, dass der Imker die Völker kontrollieren und auch erweitern muss. Das bedeutet, dass er genug Waben in das Volk gibt und auch schwache Völker betreut.

Im Sommer gehen die Arbeiten bei den Bienen richtig los. Die Bienen müssen zu den Feldern oder Waldgebieten gebracht werden. Das nennt man „Wanderung“. Dabei werden die Bienen in der Nacht, wenn sie im Stock sind auf einen Anhänger verladen und dann zum neuen Standort versetzt. Wenn die Bienen dort genug Honig eingetragen haben, wird „Geschleudert“, so nennt man die Ernte vom Honig. Zuerst schleudern wir den Blütencremehonig, das ist ein Honig von Frühjahrblühern wie Obst, Klee, Löwenzahn etc.
Danach kommt der Rapshonig dran. Dieser Honig ist ein sehr milder Honig. Diese beiden Honige kristallisieren sehr schnell darum werden sie von uns cremig gerührt. Dann rinnt der Honig nicht mehr vom Brot und wird auch nicht mehr hart.
Der Akazienhonig kommt im Anschluss. Dieser Honig ist der für unsere Regionen typische flüssige Blütenhonig.
Danach bringen wir die Bienen zur Lindenblüte. Momentan haben wir die Bienen dafür sogar in Stockerau stehen, da die Linde bald zum Blühen beginnt.
Nach der Lindenernte bringen wir einen Teil der Bienen in den Wald und zur Edelkastanie. Hier werden die beiden dunklen Honige geerntet.
Als letztes fahren wir noch in die Sonnenblume. Auch dieser sehr gelbe Honig wird schnell hart, deshalb rühren wir diesen auch cremig. Ich habe Euch einige Honig zum Kosten mitgebracht, diese lasse ich nun durchgehen.

Wir ernten auch Propolis, Blütenpollen, Gelee Royal – der Königinnenfuttersaft- und Wachs von unseren Bienen.
Den Honig den ich von meinen Bienen schleudere tausche ich, bei meiner Mutter gegen einen Cremehonig ein und mache daraus meine eigenen Honige. Ich habe eine eigene Produktlinie – den Kindercremehonig mit Nougat, Vanille, Marille, Kirsche, und Erdbeere. Dazu mische ich den Honig mit den Zutaten und fülle Ihn dann in meine eigenen Gläser. Auch die Etiketten habe ich selbst gestaltet und damit kommt der Honig in den Verkauf.

Meine Mutter hat in Wien zwei Geschäfte in dem sie Ihre Produkte verkauft. Das Geld, das meine Mutter mit meinen Kindercremehonig einnimmt, bekomme immer ich. Da es ja meine Bienen sind und ich auch die ganze Arbeit dazu machen muss. Mit dem verdienten Geld muss ich aber auch die Gläser, Zutaten und das Etikettenpapier bezahlen. Der Rest der übrig bleibt gehört aber dann endlich mir!

Im Herbst werden auch unsere Völker vermehrt. Dabei werden Ableger gebildet, das heißt dass aus starken Völkern zwei gemacht werden. Danach wird das Weihnachtsgeschäft vorbereitet.

Auch werden die Völker ausrechend gefüttert, damit sie genug Essen im Winter haben.

Im Winter ist im Volk Winterruhe. Die Bienen bilden im Volk eine Kugel und wärmen sich gegenseitig. Der Imker hat Zeit seine Produkte zu verkaufen.

Im Frühjahr geht es aber sofort wieder mit den Bienenarbeiten weiter.



Am Schluß stellt ich meiner Klasse noch Fragen, die sie natürlich alle beantworten konnten:
- Wie viele Blüten muss eine Biene besuchen um 1 kg Honig zu sammeln?
- Wie viele Königinnen sind in einem Bienenvolk?
- Wie viele Honigsorten werden bei uns geschleudert?
- Nach wie vielen Tagen schlüpft eine Arbeiterin?
( Diese Frage musste meine Fr. Prof. beantworten. Auch sie wusste nach einer kurzen Denkpause natürlich die Antwort - stand ja auf dem Plakat :pfeif: )

Zum Ansehen habe ich auch einiges mitgebracht, zB. Wildbau und verkostet habe ich 6 Sorten Honig mit meiner Klasse ! Das ganz besondere aber war, das mein Opa unseren Schaubienenstock mit Waben und Bienen füllte und meine Mama mir diesem zum Referat brachte. Nicht nur die Kinder, sondern auch unsere Fr.Prof und sogar der Hr. Schulwart waren ganz aufgeregt, das echte Bienen bei uns im Gymnasium waren. Am Schluß vom Referat konnten sich meine Klasse dann den Schaustock genau ansehen und das war für alle superklasse !

Ich hoffe Euch gefällt dieses Referat auch - ich habe darauf einen super 1er bekommen und bin besonders auf die Plakate sehr stolz - waren auch eine Mordsarbeit !
 
Hallo Honeybear! Bee1
Das Referat ist echt super! :bravo:
Von mir gibt's dafür ein "Sehr"! :n3:
Gruss vom Gärtner! :n99:
franz. Bl1
 
Trotz strengster Kontrolle konnte ich keinerlei Fehler erkennen, also gibt es auch von mir einen ganz großen römischen Einser und bei Gelegenheit eine zusätzliche Belohnung für Deine Diddl Sammlung. :bravo:

Ist freilich kein Wunder, wenn die Lehrkräfte und der Schulwart in größter Aufregung sind, denn echte Bienen in den Klassenräumen sind selbst in Stockerau nicht selbstverständlich.

Meinen ganz besonderen Dank für das einfügen des Referates in unser Bienenforum, ich denke dies wird noch sehr oft gelesen werden. :n122:
 
@Honeybear ...sehr schöne Arbeit!Schön übersichtlich!

:n107:

Da hab ich als Imkeranfängerin sogar was gelernt von diesen Plakaten und dem Referat.
Schau ma mal ob ich mir was merk,sollte Josef mich mal prüfen!
 
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