Bearbeitung mit Entdeckelungsmesser

Hoffmann Michi

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Wegen meiner Krankheit und Langeweile habe ich mir ein paar Videos angeschaut und es ist mir eines aufgefallen. Die meisten Leute arbeiten mit dem Entdeckelungsmesser (egal ob Heiss oder Kalt) von UNTEN nach oben und dabei klebt es oft am Messer weiter. Von OBEN klebt es meist nicht und fällt durch die Schwerkraft nach unten. Ich arbeite auch gerne von oben nach unten und es läuft besser (habe auch von unten ausprobiert). Mache ich vielleicht einen Fehler oder ist da ein besserer Trick?
 
Michi, solche Messer sind eine feine Sache, allerdings musst einige wichtige Dinge beachten, vor allem musst Handgelenk schonend arbeiten. So geht´s

* Rähmchen nicht dicker als 22 mm, somit entsteht ein wichtiger Überbau

* Messer grundsätzlich oben ansetzen um die Eigenschwere des Messers zu nützen

* Rähmchen auf einem Dorn inmitten der Wanne aufsetzen, somit kannst das Rähmchen leicht und ohne Mühe um 180 Grad drehen

* ein Thermostat direkt beim Griff ist unumgänglich

Weitere Fragen werden gerne beantwortet

Josef
 
Danke für das Thema, das beschäftigt mich auch gerade in Vorbereitung für diese Saison.

Ich habe mir über Winter Honigraumrähmchen in 22 mm Breite umlaufend gebaut, in der Absicht, mit Messer zu entdeckeln. Ich denke an das amerikanische Messer mit über 500 Watt.
https://www.bienenzuchtbedarf-geller.de/shop/honigernte-und-bearbeitung/wabenentdeckelung/1367-entdecklungsmesser-pierce-mit-holzgriff-dadant.html
Ist dies so ein Messer, wie sind da eure Erfahrungen?

Weiter bin ich am überlegen, ob ich dann nicht auch einen Deckelwachsschmelzer brauche, denn es wird wohl viel Honig mit abgeschnitten. Würde bei einer Tagesschleuderung von 25 bis 30 Zargen der Deckelwachsschmelzer von Fritz Sinn machen? Vielleicht noch mit dem Dornaufsatzring, um direkt in den Behälter abzuschneiden?
https://www.carl-fritz.de/entdeckel...decklungswachsschmelzer-und-honigauftaugeraet

Gruß
Michael


 
Hallo Josef,

vielleicht habe ich schlecht ausgedruckt. Wir haben ein elektrisches Messer und sind da sehr zufrieden. Mich wundert nur sehr WARUM die meisten Leute von UNTEN her schneiden satt von oben. Ich schneide von oben und habe auch von unten gemacht und das war ne sauerei. Auch ist die Eigenschwere des Messers von oben wichtig und belastet das Handgelenk weniger.

Ja an ein Entdeckelungstisch ist dieses Jahr auf dem Programm. Allerdingt hat es keinen Dorn. Ist eine sehr gute Idee und werde das mal mit meinem Freunnd sprechen ob er sowas machen kann.

Ich habe Dadant und dort sind die HR im breiteren Abstand sodas die Bienen breiter bauen.

Hallo Namensvetter,

ja es ist das Pirre Messer der amerikanische Firma. Ich hatte 2016 auf der Messe einige Messer in der Hand gehabt und dieses Messer war am leichtesten. Die anderen waren erheblich schwerer ja teils doppelt so schwer. Mit der bearbeitung bin ich sehr zufrieden. Ich habe mir Vorgenommen eine Art Röhre am Tisch anzubringen damit das Messer senkrecht steht und den heissen Wachshoniggemisch besser abzufliessen statt zu karamelsieren. Josef Messer ist eine Hausnummer besser und für den Rücken schonender. Vielleicht wird das mal werden. Freundin meiner Frau könnte es günstig bekommen. Nur müssen wir mal wieder nach RU reisen.

Zu Deckelwachsschmelzer bin ich nicht so ein grosser Freund von einem Gerät das beides macht. Im moment füttere ich das abgetropfte Deckelwachs an die Bienen. Dieses Jahr will ich es in den Met / Likör verbrauchen.
 
Hallo,

wir nutzen die hier:

https://www.youtube.com/watch?v=oy2saD9WOG4

In der Wanne liegt ein Lochblech wo das Wachs mit dem Honig drauffällt. Abends kommt der Deckel drauf und die Heizung rein oder die ganze Wanne in den Wärmeraum. Der Honig läuft bei 35 Grad ab und das Wachs kommt am nächsten Tag in Blechfässer.

Am Ende der Saison fahr ich alles zum Kumpel und der hat einen Röhrenschmelzer.. Die Anfallenden Honigeimer sind dann Backhonig.

Ich sehe häufig das die Leute mittig in der Wabe ansetzen und erst nach oben schneiden und dann nach unten... Könnte mir vorstellen das bei breiten Hoffmann Seitenteilen sonst ein paar Zellen stehen bleiben, weil man oben schlecht in die Ecke kommt.

Was mich stört ist das man die Messer so schlecht reinigen kann. Alles im Wasser einweichen geht wegen der Elektronik nicht und ein bisschen Honig wird bei kurzen Unterbrechungen schon ein bisschen dunkel. Außerdem machen die Messer bei mir jedes jahr die Grätsche wenn sie runterfallen oder doch mal beim abwischen zu nass werden...

Hab mir deshalb ein Messer mit zwei Hohlkammern gekauft. Würde gern entweder eine Pumpe mit Warmhaltewanne bauen die heisses wasser durch das Messer pumpt oder einen Dampfgenerator kaufen und den nutzen um das Messer zu beheizen. Vorteil wäre das die Heizung und das Thermostat geschützt unter dem Tisch stehen und man das Messer richtig schrubben kann...
 
Hallo,

Hab mir deshalb ein Messer mit zwei Hohlkammern gekauft. Würde gern entweder eine Pumpe mit Warmhaltewanne bauen die heisses wasser durch das Messer pumpt oder einen Dampfgenerator kaufen und den nutzen um das Messer zu beheizen. Vorteil wäre das die Heizung und das Thermostat geschützt unter dem Tisch stehen und man das Messer richtig schrubben kann...
Hallo Malte,
diese Idee finde ich genial, wo bekommst du ein Messer mit Hohlkammern, hast du dazu eine Bezugsadresse? Oder ein Foto von dem Ding.
lg Manfred
 
Hallo,

ich habs bei Anel gekauft, gibts aber auch manchmal woanders..

http://anel.gr/en/product/7810/makhairiou-apolepismou-atmou-antallaktiko-makhairi-inokh

Nachteil ist das man den Abdampf irgendwo aus dem Fenster leiten muss, damit man die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht unnötig erhöht.

Außerdem ist natürlich der Abdampf irgendwie Hitze Verlust.. Wenn der Dampferzeuger 2400 Watt hat und an einem Arbeitstag 8 Stunden läuft, geht das schon ins Geld..

Deswegen wäre ein Topf mit Heizspirale und Thermostat schön... man bräuchte dann eine kleine Pumpe und schläuche um die Trägerflüssigkeit durch das Messer zu pumpen. Eventuell wäre da dünnflüssiges Thermoöl praktisch da man das auf über 100 Grad bekommt.
 
Ich hatte einen Artikel geschrieben, in der Vorschau angezeigt, aber wohl ins Nirwana geschickt.
Ich probiers nochmal

Danke für die ausführlichen Schilderungen.

Beim Entdeckelungsmesser kommt es wegen der doch hohen Hitze also darauf an, den Honig nur sehr kurz in Kontakt zu bringen. Man wird also von oben nach unten abschneiden, sodass Honig und Deckelwachs vor dem Messer abfallen. Ein weiters Bruzzeln von Honig auf dem Messer kann man wohl nur durch zügiges Arbeiten und bei Pausen Abschalten einschränken.

Mit einem wie oben abgebildeten Trog kann man natürlich komfortabel drauflos arbeiten, ist mir jedoch zu voluminös. Es ist eine ähnliche Konfiguration, wie sie unser Bineninstitut in Mayen verwendet.

Entdeckelungswanne.jpg

Man sieht auch rechts einen Behälter für die Entdeckelungsmesser. Allerdings wurde uns vor 2 Jahren wegen der möglichen Honigschädigung von elektrischen Messern abgeraten.

Über den Betrieb des Deckelwachsschmelzers von Fritz gibt es ein Gutachten (finde es auf die schnelle nicht), in dem der HMF-Wert des daraus gewonnenen Honigs als nur wenig erhöht gemessen wird (genügt auch noch den DIB-Richtlinien).

Ich möchte 20 Waben auf Vorrat entdeckeln können (20 Waben Radialkorb). Beim Gerät von Fritz fehlt mir noch die Abstellmöglichkeit. Darum kommt auch eine Entdeckelungswanne von 1-1,5 m in Frage (eventuell ein Deckel mit Heizung dazu wie von Lyson). Meine neuen Honigrähmchen (159 hoch, 22 mm breit) benötigen damit ungefähr 50 cm Abstellfläche. Entdeckelt wird mit Messer und die Wabe steht dazu auf einem Dorn.

Es könnte so eine 1 m Entdeckelungswanne reichen?!

Hat jemand mit so etwas Erfahrung (Handhabung, Sauberkeit - auch in der Umgebung), denn obiges sind nur meine Schreibtischüberlegungen?

Gruß
Michael
 
Nachteil ist das man den Abdampf irgendwo aus dem Fenster leiten muss, damit man die Luftfeuchtigkeit im Raum nicht unnötig erhöht.

Außerdem ist natürlich der Abdampf irgendwie Hitze Verlust.. Wenn der Dampferzeuger 2400 Watt hat und an einem Arbeitstag 8 Stunden läuft, geht das schon ins Geld...
Hallo Malte,
ich glaube nicht, dass du den Dampfschlauch durch das Fenster leiten musst, denn der Josef hat vor Jahren sein stationäres Messer mit Dampfgenerator gepostet da geht der Schlauch einfach in einen Wasserkübel mit Deckel rein. Vermutlich hat er dieses Gerät.
Hoffentlich liest der Josef diesen Beitrag und kann ergänzen oder richtigstellen.
lg Manfred
 
Hallo Malte,
ich glaube nicht, dass du den Dampfschlauch durch das Fenster leiten musst, denn der Josef hat vor Jahren sein stationäres Messer mit Dampfgenerator gepostet da geht der Schlauch einfach in einen Wasserkübel mit Deckel rein. Vermutlich hat er dieses Gerät.

Ist richtig so, der Dampf geht durch den dünnen Schlauch unterhalb des Messers, der heiße Wasseraustritt geht direkt in einen geschlossenen Kübel hinein, am Deckel befindet sich eine exakt passende Bohrung. Aus diese Weise steigt der Feuchtigkeitsgehalt im Raum überhaupt nicht an, ist der verschlossene Kübel voll, so hab ich für vielerlei brauchbares warmes Wasser.

Josef
 
Wegen HMF-Gehalt. Fast alle industrielle Geräte arbeiten mit Hitze. Ich denke wenn man schnell arbeitet ist es geringer als langsam mit bruzzelne Messer o.ä. arbeitet.

Malte: das Messer kannte ich noch nicht ausser das V-Messer. Ist sehr Interessant.
 
Wegen HMF-Gehalt. Fast alle industrielle Geräte arbeiten mit Hitze. Ich denke wenn man schnell arbeitet ist es geringer als langsam mit bruzzelne Messer o.ä. arbeitet.

Eben deswegen sollten diese Messer direkt beim Griff ein Steuerungsrädchen haben, unsere schon längst ausjustierten Messer haben solche.

Wenn gewünscht und ich diese Messer aus dem Museumsfundus finde, so mach ich ein Foto.

Josef
 
Das Schreckgespenst HMF - beim el. Abdeckeln wirklich ein Problem?
Aus den Arbeiten zum Thema von Agroscope CH die folgende Tabelle:
Bildschirmfoto 2018-02-18 um 10.15.44.jpg
Wer den ganzen Bericht lesen will:
Chrigel
 

Anhänge

  • honverfl_d-1.pdf
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Hier sehen wir solch ein E-Messer, deren Schneide ist 27 cm lang, man kann also sogar ÖBW entdeckeln, das Gewicht inkl. Regler ist immerhin 460 Gramm, was ganz schön ins untere Handgelenk geht.

Kaufen würde ich dies infolge des Gewichts und der sehr starken Hitzeentwicklung ganz sicher nicht mehr. Arbeitet man nicht zügig damit, so kocht auf der Schneidefläche sogar der anhaftende Honig, um dies abzukühlen sticht man reflexartig in den Wachs/Honig-Berg, somit wird noch mehr Wärme verteilt.

Im Anbetracht dessen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass jene Messer die in warmen Wasser getaucht sind vorzuziehen wären.

Josef

E-Messer.jpg
 
Hallo,

Man sieht auch rechts einen Behälter für die Entdeckelungsmesser. Allerdings wurde uns vor 2 Jahren wegen der möglichen Honigschädigung von elektrischen Messern abgeraten.

Über den Betrieb des Deckelwachsschmelzers von Fritz gibt es ein Gutachten (finde es auf die schnelle nicht), in dem der HMF-Wert des daraus gewonnenen Honigs als nur wenig erhöht gemessen wird (genügt auch noch den DIB-Richtlinien).

I
Gruß
Michael

Die Bildung von HMF ist ein langfristiger Vorgang. Ich würde soweit gehen und behaupten das es unmöglich ist mit einem elektrischen Entdeckelungsmesser den Honig überhaupt Hitz zu schädigen.

Was denkbar ist, ist das durch die Erhitzung des wachs-honig Gemisches die Enzyme zerstört werden und dann der Invertase-wert unter 64u absinkt und damit der Honig nichtmehr als Qualitätsware verkauft werden darf.

Das heißt das es durch die große Menge an Entdeckelungswachs unumgänglich ist, einen schmelzer zu nutzen was bedeutet es fallen einige Kilo überhitzter Honig an der durch die fehlende Invertase nichtmehr als Speisehonig taugt. Bei uns sind das ca. 2% der Honigernte.
 
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