Gevatter Tod geht wieder um - Winter 2017/18

Beehouser

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Nun habe ich wieder von Imkern erfahren, die bereits jetzt 30 Verluste haben. Oh je....

Zwei von vier davon sind Blockbedampfer mit OS als Sommerbehandlung. Jeweils 5x alle 4 Tage bedampft. Sind die Bedampfer nun auch dran?
Wird die Milbe immun?

@Nils: Wie schaut es bei Dir aus?
 
Zwei von vier davon sind Blockbedampfer mit OS als Sommerbehandlung.
Mit was haben die anderen zwei behandelt?

Was ich in unserer Umgebung höre, das Milbenjahr 2017 ist bisher lange nicht so schlimm wie 2016. Und man darf eine Behandlungsmethode nicht deshalb verurteilen, nur weil ein Imker noch nicht die nötige Erfahrung hat oder es nicht mit der nötigen Konsequenz durchführt.
 
Nun habe ich wieder von Imkern erfahren, die bereits jetzt 30 Verluste haben. Oh je....

Wäre verwunderlich und klar Schuld der Imker. Ich bitte zu bedenken, der heurige Spätsommer inkl. Herbst war ausgesprochen Bienen freundlich.

Josef
 
Wäre verwunderlich und klar Schuld der Imker. Ich bitte zu bedenken, der heurige Spätsommer inkl. Herbst war ausgesprochen Bienen freundlich.

Josef

Ab Anfang Oktober kalt und unfreundlich, keine Ahnung welch paradisische Verhältnisse bei Euch waren. Bei uns war es nicht so. Alle Verlustimker liegen im Bereich von Greening-Flächen und intensiver Landwirtschaft. Hmmmm....

@Josef: Pauschal den Imker zu beschuldigen... naja, verstehe nicht. Die meisten Imker verschweigen ihre Verluste, weil dann genau solche Sprüche kommen.

Ich selbst bin froh, dass ich NOCH NICHT bei den armen Kerlen dabei bin. Hoffe, dass mir das nicht passiert, aber gefeit bin ich dagegen nicht.
 
Pauschal den Imker zu beschuldigen... naja, verstehe nicht. Die meisten Imker verschweigen ihre Verluste, weil dann genau solche Sprüche kommen.

Muss, und soll so nicht sein, gerade jene Imker und Imkerinnen die Ausfälle welche auch immer haben sollen und müssen reden und recherchieren was der Grund für eben diese Ausfälle war.

Zum Wetter, stimmt, wir Schmidataler hatten bis Mitte Oktober nie Temperaturen von unter 13 Grad und stets Flugtage, aber intakte Völker haben im Oktober selbst bei tiefen Temperaturen nie gröbere Probleme. Ich sag´s nun grob, Ausreden übers Wetter sind faule Ausreden. Würde mir ein Imker aus unserer Ortsgruppe ähnliches sagen, so wäre meine Antwort, "lieber Freund, leg besser Smoker und Meißl beiseite", Bienen betreuen ist so deine Sache ganz sicher nicht.

Josef
 
Wenn man keine AMS Behandlung macht und es anders löst spielt das Wetter nicht so ein große Rolle, beim bedampfen ist mein Eindruck das die Beute und das Wie eine große Rolle spielt,wie gut kommt die OX dahin wo sie hin soll ?
Aber davon abegsehen, bei uns war das Wetter auch wirklich nicht prickelnd, aber im Zusammenhang mit Greeningflächen habe ich auch dvon gehört, Liegt es daran das sie durch den Zugang an Futter und Pollen nocht sehr stark in die Brut gehen ?
Ohman ich sitze hier auch auf heissen Kohlen, was mit meinen Völkern ist, nach den 2 Verlusten bisher habe ich irgendwie kein gutes Gefühl mehr.
 
Guten Morgen,

in ca. einer halben Stunde weiß ich, ob ich heute noch zur Arbeit antreten muß ... soll heißen, seit 5.30 Uhr in Bereitschaft. Es sieht aber so aus, daß ich "ab achte" machen kann, was ich will.
Damit will ich andeuten, daß ich zur Behandlungszeit mir, wie sicher andere auch, nicht immer und unbedingt aussuchen kann, wann ich den Summsen die entsprechenden "Besuche" abstatte. Dieses Jahr war es wieder so und ausgerechnet in der Woche, wo die Langzeitverdunster mit AS drin hingen, waren Wetter und Temperaturen kontraproduktiv. Folge: wenige Milben fielen. Also hab ich später noch einige Male in unregelmäßigen Abständen (durchschnittlich 4 Mal) bedampft. Folge: es fielen viele der Plagegeister, aber raus sind die nicht. Die Windeln sind ordentlich gesprenkelt, das Zählen hab ich aufgegeben. Bringt nichts, dazu sind die Unterlagen mittlerweile zu lange drin.
Jetzt kann ich nur das Prinzip Hoffnung walten lassen, bisher sieht es gut aus, aber abgerechnet wird bekanntlich später. Die -leider- gemachten Erfahrungen der vergangenen Jahre lassen nur diesen Schluß zu. Im IV geht es etlichen so und Andere geben nur nix zu ... erst wenn man direkt nachfragt.
Es können doch nicht alle so unfähig sein wie ich ...

VG Wolfgang
 
Nun habe ich wieder von Imkern erfahren, die bereits jetzt 30 Verluste haben. Oh je....
Zwei von vier davon sind Blockbedampfer mit OS als Sommerbehandlung. Jeweils 5x alle 4 Tage bedampft. Sind die Bedampfer nun auch dran?
Wird die Milbe immun?
@Nils: Wie schaut es bei Dir aus?

Servus Christian,

danke der Nachfrage! Das sind keine guten Nachrichten die du da bringst :(
Gestern habe ich endlich mal wieder die Windeln ziehen können (waren festgefroren) und überall frisches Gemüll vorgefunden. Also gehe ich davon aus, daß noch alle da sind. Geflogen sind sie wetterbedingt schon länger nicht mehr...

Wie Max schon schrieb ist das Milbenjahr heuer weniger schlimm als die Jahre zuvor. Aber nur wenn man die absolute Milbenzahl betrachtet.
Mir fällt heuer sehr stark auf, daß die Milben nur noch äußerst zäh raus gehen. Vermutlich ist das Brutgeschäft heuer noch aktiver als die letzten Jahre und so können sich immer wieder Milben halten. (Ist aber reine Spekulation die nur durch Gemülldiagnose bestätigt wird)

Von einer Blockbedampfung halte ich herzlich wenig, das gibt den Milben wieder viel zu viel Spielraum für neue Vermehrung.
Leider kam mir heuer die Kälte ca. 2 Wochen zu früh, ich hätte gerne noch ein oder zwei Runden mehr bedampft...

Mittlerweile glaube ich, daß die Wahl des Behandlungsmittels vielleicht gar nicht so entscheidend ist. Der Faktor, der über Leben oder Tod des Volkes entschiedet, ist vielmehr die ständige Kontrolle und sofortige Reaktion! Das Problem sehe ich darin, daß viele nach einer Behandlung (AS oder OS-Block) zufrieden damit sind, daß "viel" gefallen ist. Aber die wenigsten Imker machen sich die Mühe ständig einen Blick auf die windel zu richten und sofort zu behandeln, falls der Milbenfall irgendwie auffällig ist. Die Meisten wissen ab Ende August ja gar nicht, wie es um ihre Bienen steht, weil sie die Windel heraussen haben (der größte Unsinn überhaupt).
Und wenn sie drin wäre, würden die wenigsten alle 3-4 Tage drauf schauen...

Aber wie gesagt: das heurige Problem sehe ich nicht in der absoluten Milbenzahl sondern darin, daß man sie heuer nur extrem langsam raus bekommt. Wer da eine Behandlungspause einlegt hat schon fast verloren! Dazu kommt heuer noch das unpassende Wetter - und die Milben feiern Party im Stock!

Ich weiß daß die Dauerbedampfung manchen ein Dorn im Auge ist, warum auch immer. Aber sie schützt mich sehr gut gegen die Reinvasion aus den umliegenden Greeningflächen.

Servus,

Nils
 
Moin zusammen,

von Blockbehandlungen und zigfachen Behandlungen mit was auch immer halte ich gar nix. Viel hilft nicht viel. Oftmals schadet so was.
Zwar glaube ich nicht, dass dies beim konkreten Beispiel Oxalsäure zu Resistenzen führt, wohl aber die Milben im Bezug auf ihr Verhalten selektiert. So werden durch die Blockbehandlung Milben selektiert, die sich immer kürzer außerhalb der Zellen aufhalten. Und das hat zur Folge, dass die Behandlungsintervalle immer kürzer werden.

Ich prognostiziere mal frech, dass es in dieser Folge bald einen Ox-Langzeitbedampfer geben wird.

@ edlKurt: Wäre das was für Deinen Erfindergeist?

Oxalsäure-Behandlungen jeglicher Art bitte nur im (möglichst) brutfreien Zustand oder zur Kontolle verwenden!

Gruß,
Hermann
 
von Blockbehandlungen und zigfachen Behandlungen mit was auch immer halte ich gar nix.

Worin siehst du den Unterschied zwischen

a) Langzeit-AS-Behandlung z.B. mit dem Nassenheider Prof.; diese wird meines Wissen 2-3x für jeweils 2-3 Wochen angewendet (= max. 6-9 Wochen)

b) Dauerbedampfung mit Oxalsäure (Oxamat) ab dem Abschleudern bis Ende Oktober, wobei hier "nur" alle 3-7 Tage bedampft wird. (= max. 12 Wochen)

Das eine kann zu Kö-Verlusten führen, schädigt die Bienenbrut. Das andere nicht, wird dafür länger angewendet.
 
Servus Christian,

danke der Nachfrage! Das sind keine guten Nachrichten die du da bringst :(
Gestern habe ich endlich mal wieder die Windeln ziehen können (waren festgefroren) und überall frisches Gemüll vorgefunden. Also gehe ich davon aus, daß noch alle da sind. Geflogen sind sie wetterbedingt schon länger nicht mehr...

Wie Max schon schrieb ist das Milbenjahr heuer weniger schlimm als die Jahre zuvor. Aber nur wenn man die absolute Milbenzahl betrachtet.
Mir fällt heuer sehr stark auf, daß die Milben nur noch äußerst zäh raus gehen. Vermutlich ist das Brutgeschäft heuer noch aktiver als die letzten Jahre und so können sich immer wieder Milben halten. (Ist aber reine Spekulation die nur durch Gemülldiagnose bestätigt wird)

Von einer Blockbedampfung halte ich herzlich wenig, das gibt den Milben wieder viel zu viel Spielraum für neue Vermehrung.
Leider kam mir heuer die Kälte ca. 2 Wochen zu früh, ich hätte gerne noch ein oder zwei Runden mehr bedampft...

Mittlerweile glaube ich, daß die Wahl des Behandlungsmittels vielleicht gar nicht so entscheidend ist. Der Faktor, der über Leben oder Tod des Volkes entschiedet, ist vielmehr die ständige Kontrolle und sofortige Reaktion! Das Problem sehe ich darin, daß viele nach einer Behandlung (AS oder OS-Block) zufrieden damit sind, daß "viel" gefallen ist. Aber die wenigsten Imker machen sich die Mühe ständig einen Blick auf die windel zu richten und sofort zu behandeln, falls der Milbenfall irgendwie auffällig ist. Die Meisten wissen ab Ende August ja gar nicht, wie es um ihre Bienen steht, weil sie die Windel heraussen haben (der größte Unsinn überhaupt).
Und wenn sie drin wäre, würden die wenigsten alle 3-4 Tage drauf schauen...

Aber wie gesagt: das heurige Problem sehe ich nicht in der absoluten Milbenzahl sondern darin, daß man sie heuer nur extrem langsam raus bekommt. Wer da eine Behandlungspause einlegt hat schon fast verloren! Dazu kommt heuer noch das unpassende Wetter - und die Milben feiern Party im Stock!
Nils

Jetzt muss ich mal ansetzen zur Begriffsdefinition, bitte korrigiert mich:

Blockbehandlung: Darunter verstehe ich eine Behandlung mindestens alle 4 Tage über einen verdeckelten Brutzyklus plus eine Milbenzyklus = 12 Tage plus 4 Tage
Das könnten dann 5 OS-Bedampfungen oder 5 AS-Schwammtuchmethode sein.

Dauerbedampfung: AS-Verdunstung andauernd über mindestens 12 Tage oder auch kürzer.
Wie geht das mit OS? Man muss doch Pausen machen?

Ich weiß daß die Dauerbedampfung manchen ein Dorn im Auge ist, warum auch immer. Aber sie schützt mich sehr gut gegen die Reinvasion aus den umliegenden Greeningflächen.

Servus,

Nils

Man könnte meinen die Milben leben in den Greeningflächen....:l435:
 
Wie geht das mit OS? Man muss doch Pausen machen?

Wieso muß man das?

Ich schleudere ab und fange so bald wie möglich an zu bedampfen. Alle 3-5 Tage.
Zwangs-Pausen ergeben sich durch das Wetter, dann sind es halt mal 7 Tage.
So lange bis keine Milben mehr fallen (bzw. weniger als 10 am ersten Tag).
Durch Reinvasion und Co. dauert das bis Ende Oktober. Manchmal länger.
Das verstehe ich unter "Dauerbedampfen".

Blockbedampfung verstehe ich wie Du oben beschrieben hast. Mit mehreren Wochen Pause zwischen den Blöcken - in denen sich die Milbe wieder vermehren kann.
 
Moin Nils,

(...) Langzeit-AS-Behandlung z.B. mit dem Nassenheider Prof.; diese wird meines Wissen 2-3x für jeweils 2-3 Wochen angewendet (= max. 6-9 Wochen (...)

Der Unterschied ist der, dass der Selektionserfolg mehr von der Anzahl der Behandlungen und weniger von Dauer der Behandlungen abhängig ist.
Zudem kann ich mir kein Verhalten vorstellen, mit dem sich die Milbe vor der Ameisensäure verstecken kann. Bei der Oxalsäure-Behandlung müssen sie dazu einfach in verdeckelten Zellen sein.
Deinen Vergleich kann ich in keiner Weise nachvollziehen.

Die allgemein verwendete und empfohlene Menge sowie Anwendungsdauer bei Langzeit-Verdunstern halte ich für deutlich zu hoch. Mit dem Nassenheider teste ich noch, beim Liebig-Dispenser verwende ich max. 50-60ml bei 1 bis 3 Anwendungen (meistens 2). Diese Menge ist in weniger als 1 Woche verdunstet.

Bei Brutfreiheit gibt es dann die Winterbehandlung mit Oxalsäure.

Dadurch, dass die Bienen dieses Jahr noch lange brüteten, habe ich ein ungutes Gefühl und werde mit angemessenem Abstand eine zweite Winterbehandlung machen. Gemülldiagnose ist nicht möglich, da ich derzeit nicht den Luxus habe, wöchentlich nachzusehen.

Gruß,
Hermann
 
Zudem kann ich mir kein Verhalten vorstellen, mit dem sich die Milbe vor der Ameisensäure verstecken kann.
Servus Herrmann!

Mehrere erfahrene Imker in Sachen Ameisensäurebehandlung äußerten den Verdacht dass die AmS nicht so gut in die Zellen wirkt wie allgemein angenommen, besonders bei alten dunklen Waben mit den festeren Zelldeckel wäre dies ausgeprägter. Ich muss dazu sagen das ich in der praktischen Anwendung keine Erfahrung mit AMS habe, nur sehr viel Theorie und zuschauen, aber ein interessanter Aspekt. Was sagst du dazu?

Sieh meine Zeilen nicht als Kritik an, sondern einfach Wissbegierde meinerseits.
 
Mehrere erfahrene Imker in Sachen Ameisensäurebehandlung äußerten den Verdacht dass die AmS nicht so gut in die Zellen wirkt wie allgemein angenommen, besonders bei alten dunklen Waben mit den festeren Zelldeckel wäre dies ausgeprägter.

Damit könntest den Nagel auf den Kopf treffen? :-k

Josef
 
Wenn ich hier lese, das Nils ab Ende der Honigernte bis spät in den Oktober alle 3-5 Tage bedampft fange ich wirklich an zu zweifeln.
Das ist in meinen Augen einfach unfassbar, das den Bienen anzutun.
Wie gesagt ich habe das Thema schon oft bei uns im Verein thematisiert, die älteren Imker, die seit 40 Jahren und länger Bienen haben und somit gar nicht mehr in der Lage und auch
nicht willens sind, so einen Aufwand zu betreiben, machen zwei bis dreimal im Herbst Schwammtuchmethode und fertig.
Und genau das mache ich seit drei Jahren auch.
Und unsere Bienen überleben den Winter, sammeln Honig ohne Ende und gut ist.
Ich würde NIE im Leben so einen Aufwand betreiben. Das wäre es mir nicht wert. Das gibt es wirklich besseres zu tun.
Und wir zählen auch keine Milben. Was soll das bringen.
 
nicht willens sind, so einen Aufwand zu betreiben, machen zwei bis dreimal im Herbst Schwammtuchmethode und fertig.
Und genau das mache ich seit drei Jahren auch.

...und ganz ohne Restentmilbung im Winter ?

Das kann ich mir wieder nicht vorstellen !
 
machen zwei bis dreimal im Herbst Schwammtuchmethode und fertig.
Und genau das mache ich seit drei Jahren auch.
Dann lebst du in einer sehr gesegneten Gegend mit für diese Art der Behandlung äußerst guten Witterungsbedingungen! Es wäre sehr interessant ob du das in unserem Alpenvorlandgebiet mit den schnellen Wetter- und Temperaturwechseln auch schaffen würdest?

Bei uns behandleln Imker bereits bis zu 6 Mal mit Schwammtuch (meist 70 %ige AmS) und dann fallen immer noch Milben, immer mehr Imker gehen dazu über nur einmal AmS (Langzeit oder Schwammtuch) nach dem Abschleudern und den Rest mit Bedampfung oder ALV oder andere diverse Methoden.
 
Da pflichte ich Max bei: Alle Verdunstungsverfahren sind extrem von den klimatischen Bedingungen abhängig. Ich unterstütze einen alten Imker in meiner Wohngegend, der 3 -4 Stossbehandlungen macht und dann auf meine Winter- behandlung wartet - seine beiden Völker überleben gut.

Chrigel
 
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