Cremehonig

Goldregen

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MaxseiDank hab ich meinen Honig nun 3 Tage jeweils morgens und abends gerührt.
Auf der Zunge hinterläßt er ein (sehr leicht) sandiges Gefühl. Sollte ich die Drehzahl erhöhen?
Ich habe einen Mörtelrührer mit einem Edelstahlrührer. Oder gibt sich das Sandige mit dem Erwärmen.
LG Doris
 
Hallo,
dieses sandige Gefühl auf der Zuge kommt aus meiner Erfahrung davon, dass der Honig vor dem Rühren bereits Kristalle angesetzt hat. Du hast wahrscheinlich den Honig nicht vollständig aufgetaut. Ich taue den Honig vollständig auf und "impfe" danach diesen Honig mit fertigem Cremehonig (beschleunigt den Vorgang wesentlich).
Mit imkerlichen Grüßen
Ulrich
 
Ich hab eine Woche nach dem Schleudern angefangen zu rühren. Dann muss ich den nächsten Honig noch früher anfangen zu rühren.
Danke
LG Doris
 
Hallo Doris,

Honig rühren ist eine Wissenschaft für sich, in die ich mich auch erst einarbeiten muß.
Wie lange hast du jeweils gerührt? Welche Konsistenz hatte der Honig als du angefangen hast zu rühren?

Ich habe heuer ein neues Rührgerät im Einsatz und fing beim Blütenhonig an zu rühren, wenn der Honig im Eimer etwas heller wurde, also die ersten Kristalle sich bildeten.
Im Eimer war der Honig dann durchaus noch flüssig, aber leicht trüb. Ich dachte mir das sei eigentlich zu früh, war es aber nicht.

Dann rührte ich täglich einmal 10 Minuten. Nach 3-4 Tagen war der Honig dann schön feincremig und zu fest, um weiter gerührt zu werden. So ist er nun im Eimer. Wie ich ihn nun ins Glas bekomme, mal schauen :) (Aufwärmen auf Stocktemperatur und nochmal durchrühren, vermute ich).

Aber vielleicht sagt unser Honigexperte Max noch was dazu?

Servus,

Nils
 
Also ich habs genau so gemacht. Angefangen zu rühren als ich im Eimer leichte Eintrübung gesehen hab ( nach genau 1 Woche) .
Ich hab 2 mal am Tag jeweils 5 Minuten gerührt. Mit einem Mörtelrührer und auch so einem Rührer der Form nach für Mörtel.
Aber extra aus Edelstahl, lebensmittelgeeignet. Stand auch extra zum Honigrühren drauf. Heute, am 4. Tag, bin ich ehrlich gesagt fast am Ende meiner Kräfte nach 5 Minuten. Jetzt ist männliche Hilfe angesagt. Ach, wie seit ihr männlichen Genossen doch hilfreich. Was täten wir Frauen ohne Euch?( eine Maschine kaufen). Mal sehn ob er heute abend überhaupt noch rührbar ist, ohne die Maschine an ihr Leistungsende zu bringen.
Dann 2 Tage stehen lassen, auf 28 Grad erwärmen, eigentlich nicht mehr rühren, und abfüllen.
Kann man sich Maxrührfix eigentlich auch ausleihen?
LG Doris
 
Grüß euch,

also ich habe am Sonntag meinen großteils mit Raps enthaltenen Honig geschleudert.
Hervorragende Qualität, mit Wassergehalt 16,5%. Die letzten Jahre war er immer höher gewesen, heuer passts endlich perfekt.
Nun werde ich heut eund morgen den Honig gleich abfüllen in Gläser und einfrieren für die nächsten 4-5 Monate.
Den Tipp mit dem Einfrieren hat mir Nils (danke dafür) letztes Jahr gegeben und ich muss sagen ich war begeistert uber das Ergebnis. Also mit herkömmlichen Rühren hätte ich das nie so hinbekommen. Die Konsistenz war perfekt, fast wie Butter.
Heuer werde ich die gleiche Prozedur wieder so machen. Ich brauche den Honig erst für das Weihnachtsgeschäft, auch wenn jetzt schon viele fragen. Hilft nix, Qualität geht vor.

Also zusammenfassend: Honig in Gläser abfüllen (2-3 Tage nach dem Schleudern) - einfrieren (min. 4 Monate) und fertig!

Gruß,
Johannes
 
Honig rühren ist eine Wissenschaft für sich
und sehr viel Erfahrung ist nötig, kein Rührmeister fällt vom Himmel, Doris der Anfang ist gemacht, ich kann dir garantieren mit jedem Eimer den du rührst steigt die Erfahrung und die Freude wenn er stets cremiger hingekriegt wird.

Wenn er bei dir jetzt schon so cremig fest ist würde ich ihn nicht mehr rühren, denn jetzt besteht die Gefahr das Luft reingerührt wird. Wenn er sandig schmeckt kann das viele Gründe haben, zu spät das rühren begonnen, schmeckt er wirklich sandig oder wird es verwechselt mit dem höheren süßen Geschmack den der Cremehonig hat, es kann auch an der Beschaffenheit des Honigs liegen, jeder Eimer ist meist anders zu rühren, braucht länger oder kürzer usw.

Wenn Cremehonig einmal sandig schmeckt, also Kristalle auf der Zunge zu spüren sind, dann ist dies kaum wegzubringen, ich würde es lassen, es ist ja keine Qualitätsabschwächung sondern Geschmacksgewohnheit, ich habe hier im Forum gelesen, ein Imker verkauft gezielt sandigen Honig, da seine Kundschaft den will, ich habe auch schon welchen verkauft und der Kundschaft den Grund dafür gesagt, kein Problem.

Wenn man ihn wirklich nicht will, hilft nur ihn vollständig erwärmen damit er voll flüssig ist, warten bis er leicht kristallisiert und dann impfen und wieder rühren. Erwärmten Honig bringt man ohne impfen kaum wieder cremig hin.

Den Honig kann man nicht zu früh rühren, aber zu spät, deshalb fange ich immer früh genug an, dann dauert es eben etwas länger, denn den exakten Rührzeitpunkt - also wenn er leicht zu kristallisieren anfängt - da müsste man ein Honiggott sein um den optimalen Zeitpunkt immer passgenau zu bestimmen.

Der Lerneffekt ist äußerst hoch wenn man Cremehonig von anderen Imkern testet, ich habe das sehr oft gemacht und mache das immer noch, und wir sagen ehrlich was Sache ist und so werden wir auch stets besser und auslernen geht sowieso nicht, auf einmal findet man wieder eine Verbesserung. Leider ist das mit den wenigsten Imkern möglich.

Wenn du das willst Doris, schicke ich dir gerne ein Glas zum probieren, für dich selbstverständlich völlig kostenlos.
 
Ich mache es jetzt in etwa wie Fix (Max) beschreiben kann ich es kaum, es ist hier jedes Jahr anders, die Frühtracht dieses Jahr fing nach 2 Tagen bereits an, ich bin sofort angefangen zu rühren 1-2 am Tag. Jetzt ist der gut und wird die Tage auch abgefüllt. Eigentlich hilft nur ab und an probieren, und schauen wie die Sensorik ist. Das mit dem Sandig hatte ich auch schon, bekommt man nur weg in dem man ihn komplett verflüssigt, und impft. Oder man hat halt Geduld und wartet das er nach dem verflüssigen wieder neu anfängt was aber meist sehr lange dauert.
( Von diesen Frühtracht werde ich mir was wegstellen zum Impfen). Die Spätracht rühre ich meist nicht, ausser es ist wirklich reine Lindenblüte.
 
Jetzt ist der gut und wird die Tage auch abgefüllt.
Wie machst du das? Ich habe jetzt auch die meisten Eimer durchgerührt und der Honig ist nun fest. Wie kriegst du den jetzt gut ins Glas? Ohne erwärmen wird es nicht gehen, oder?


Das mit dem Sandig hatte ich auch schon
Die Frage ist, ob man das Sandige überhaupt noch spürt, wenn man den Honig aufs Brot streicht.
Ich hatte schon öfters Honig bei dem ich dachte, denn kannst du nicht verkaufen der ist ja "wax" wie Schmiergelpapier. Die Probeesser meinte dann aber daß sie sich überhaupt nichts gedacht haben und tatsächlich: mit Brot merkt man das gar nicht.

Servus,

Nils
 
Ich erwärme ihn leicht so das er wieder leichter anfängt zu fliessen. Temperatur so ca 30°.Nur nicht so lange machen ca.8-12 Stunden. Meine habe ich so bisher immer ins Glas bekommen, Kollege geht auch höher bis 35°c. Habe ich mich bisher noch nicht getraut, für mich ist das wirklich schon fast wieder verflüssigen.

Ich nehme auch an das man es auf einem Brot nicht mehr merkt, das Problem bei mir ist, ich mag kein Honig auf Brot . (Und das als Imker, es ist mir einfach zu süß) Ich mache mir den oft in Quark oder Jogurt und für den Tee.
 
Also ich hab jetzt "Probegegessen". Ich hab ein Glas Honig vom Imker hier im Dorf aufgemacht und einen Vergleich angestellt.
Also dessen Honig ist Sand Körnung 40, meiner Sand Körnung 200.(Mir fällt grad leider kein besserer Vergleich als die Körnung von Schmirgelpapier ein).Also bin ich zufrieden damit. Und wahrscheinlich hat Nils recht, auf dem Brot schmeckt man das gar nicht.
Aber ich kann Max nur bestätigen: Cremehonig ist definitiv sehr sehr süß. Ich zitier mal meinen 4 jährigen Enkel: lecker .
Und hoffentlich kann ich noch an vielen Eimern meine Künste verbessern.

Wenn ich künftigen Honig mit sandigem Honig impfe, dann erhalte ich doch wieder sandigen Honig, oder? Denn die Größe der Kristalle passen sich doch dem Impfhonig an oder hab ich da was falsch verstanden?

Und Danke Max für dein Honigangebot.Wenn ich mal in deiner Gegend bin, dann komm ich vorbei und hol ihn mir ab.
Du hast bestimmt den weltbesten Honig.

LG Doris
 
das Problem bei mir ist, ich mag kein Honig auf Brot
Ich mag kein Brot unter dem Honig!

Ich esse den Honig zu allem, Gemüse, Obst, Hirse, Pfannkuchen, Kaiserschmarrn usw. Brot esse ich äußerst selten.

Doris, ich bin bald 100 Jahre jung, also ich denke nicht dass du in der Zwischenzeit bis ich 200 werde noch vorbeikommst, ich hätte ihn dir auch gesendet, aber in deiner Nähe gibt es auch genug Imker die Cremehonig herrühren. Danke für deinen Erfahrungsbericht.

Also dessen Honig ist Sand Körnung 40, meiner Sand Körnung 200.(
Ein guter Vergleich, muss ich mir merken. Deiner ist damit eh schon sehr fein, ein hervorragendes Ergebnis für "the first time"
 
Ich habe beim letzten Cremehonig das Rührgerät von der Firma Riffert verwendet. Dazu wird der Schleudermotor der Honigschleuder mit einem Rührflügel versehen und auf dem Honigeimer fixiert.
War mein erster Versuch und der Honig ist schön weich und nicht sandig geworden. Zuerst habe ich den Honig komplett aufgetaut und dann ein- bis zweimal pro Tag gerührt.
 
Ich nehme auch an das man es auf einem Brot nicht mehr merkt, das Problem bei mir ist, ich mag kein Honig auf Brot . (Und das als Imker, es ist mir einfach zu süß) Ich mache mir den oft in Quark oder Jogurt und für den Tee.

Also ich habs getestet. man schmeckt es auf dem Brot wirklich nicht mehr.
Noch eine Frage zum Erwärmen.
Wir haben ja gerade tropirsche Temperaturen. Könnte man den Honig unter schwarzer Folie auch einfach in die Sonne stellen?
LG Doris
 
schwarzer Folie auch einfach in die Sonne stellen

Würde ich nicht unbedingt machen, das ist recht unkontroliert, Honig ist ein sehr schlechter Wärmeleiter, vermutlich werden die Randbereiche zu warm, und der Kern nicht warm genung.
Mein Dauerprovisorim ist es den Eimer in einen Einmachkocher mit Wasser zu stellen, den Eimer am Deckel noch mit Tape richtig luftdicht machen, und langsam erwärmen.
 
Danke Volker, dann werd ich das so machen.
Mein Strom kommt ja auch von der Sonne.
LG Doris
 
den Eimer am Deckel noch mit Tape richtig luftdicht machen, und langsam erwärmen.

Servus Volker,

wenn du den Eimer so abdichtest, wie stellst du dann fest, ob der Honig die richtige Temperatur hat? Jedesmal die Klebestreifen wieder abziehen und ggfs. neu drauf machen ist ja auch umständlich?

Wie lange braucht auf diese Methode ein 12 kg Eimer ungefähr?

Ich habe mir einen Kühlschrank zum Wärmeschrank umgebaut. Der braucht aber ewig, bis ein Eimer richtig durchwärmt wird. Nach 6 Stunden paßt es außen, aber im Kern ist er immer noch um einige Grad zu kühl. Geht das im Einkochtopf schneller?

Merci,

Nils
 
Hallo Nils,

der braucht genau so lange wie im Wärmeschrank, ich habe die Tage Honig komplett verflüssigen müssen, bis es durch war dauerte es auch ca 24 Stunden. Ich habe ein Thermometer im Kochtopf stecken, ich weiss mittlerweile wie lange es dauert volle 20 Kg Eimer warm zu bekommen, ich gehe da nur nach der Zeit. Bisher hats geklappt. Zum Abfüllen aufwärmen dauert ca 8-12 Stunden. Also viel schneller ist das auch nicht.
Ein Wärmeschrank steht bei mir auch ganz oben auf der Liste. Der Kühlschrank (Defekter Gastrokühlschrank) dafür ist bereits da, nur der Raum ist leider noch nicht fertig, der kommt erst im Herbst wieder dran. Sobald mein Arm wieder fit ist.
 
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