Varroa-Killer-Sound Erfahrungsberichte

Nils

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Hallo miteinander,

um den Varroa-Killer-Sound ist es sehr ruhig geworden. Zu Unrecht, wie ich meine!
Da es im anderen Thread überwiegend um technische Dinge ging möchte ich hier einen neuen Thread mit Erfahrungsberichten starten.

Ende April startete ich meinen Versuch mit der Beschallung eines Volkes.
Nach 25 Tagen war der Varroa-Fall jedoch nicht zurück gegangen wie erhofft, er stieg munter weiter an. 42 Tage dauerte der Test dann insgesamt und wurde mit einer Bedampfung des brutfreien Volkes abgeschlossen.

Einen Bericht dazu findet ihr hier:

Anhang anzeigen ErfahrungsberichtVarroaKillerSound.pdf

Mein Fazit:
der Sound wirkt aber leider bei aufgesetzten Honigräumen mit schlechtem Wirkungsgrad. (Naja, AS, OX, MS etc. haben ja auch keine 100%).

Wie alle neuen Dinge muß der Sound erst noch ausgereift werden und dazu bedarf es weiterer Tests. Mein nächster Versuch ist bereits geplant, diesmal dann ohne Honigraum.

Interessant wäre es auch, den Lautsprecher unten an zu bringen. Da ist der Abstand zur Brut am geringsten und aufgesetzte Honigräume stören am wenigsten. Allerdings dürfte der Lautsprecher das Gemüll nicht gut vertragen...

Mit dem Hersteller habe ich auch Kontakt gehabt, offenbar wirkt der Sound zwar in die Brut, dort jedoch zu wenig auf die erwachsenen Milben in der Brut. Zumindest bei aufgesetzten Honigräumen.

Ich bin mir sicher, die werden da noch weitere Verbesserungen vornehmen. Meine Hoffnung in den Sound sind zwar nun etwas gedämpft worden, aber noch längst nicht aufgegeben :)
Aller Anfang ist schwer, erst recht auf neuen Wegen.

Wieso der Liebig dem Gerät Wirkungslosigkeit attestiert verstehe ich nicht. Daß mehr Milben fallen ist eindeutig erkennbar.

Servus,

Nils
 
Hej Nils

Schon mal überlegt was die Beschallung mit einem "Schalldruck" von 60 dB bei einer Frequenz von 14.550 Hz wirklich bei den Bienen anrichten könnte/kann?
So ist die Verständigung der Königinnen miteinander zwar bei einem Mittel von 300 Hz, berührt aber auch Frequenzen bis über 15000 Hz.
https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00891076/document (sieh Figur 1).

60 Decibel ist zB der "Radau" einer Autostraße in der Stadt...
 
Schon mal überlegt was die Beschallung mit einem "Schalldruck" von ...

Bin auch kein Freund von dieser Methode, aber lassen wie bitte die Befürworter darüber reden, nur so können wir zu neuen Erkenntnissen gelangen.

Josef
 
Hallo Nils,
hast du auch eine Erfassung des Milbenfalls bei einem ähnlichen Volk gemacht, welches du nicht behandelt hast?
Also einen direkten Vergleich?

Grüße Dietmar
 
Ich hab da eine Frage am Rande, ist mir aber eine sehr wichtige, wie verhalten sich Tiere, vor allem sehr lärmempfindliche Tiere wie Hund und Katze bei diesem Varroa Killer Sound? Auch bitte zu bedenken, es gibt überaus lärmempfindliche Mitmenschen, auch direkte Nachbarn könnten damit betroffen sein, informiert man diese über den Zaun, oder auch bei Standbesuchen?

Josef
 
servus Nils,

ich habe mit dem Sound-Teil die gleiche Skepsis wie bei der Bienensauna. Vielleicht sogar einen Tick mehr. Denn bei der Sauna wurde immerhin eine Erklärung mitgeliefert (Wärme soll die Varroas schädigen - auch wenn es offenbar nicht funktioniert).
Bei dem Ultrasound hab ich bisher noch keinerlei Erklärung gefunden, warum es wirken soll.
Anscheinend gab es vor vielen Jahren zur Beginn der Varroa-Problematik eine ähnliche Apparatur, die mit 12 kHz gearbeitet hat. Diese verschwand nach einiger Zeit völlig in der Versenkung, was Wirkungslosigkeit annehmen lässt. Warum soll das gleiche Prinzip nun bei 15 kHz wirken?
Darüber hinaus hat der Liebig wie ich finde einen guten ersten Bericht seiner Erfahrungen gebracht, ohne ein Endergebnis vorwegzunehmen. Und wenn die Ultraschallquelle direkt über dem Drohnenrahmen sitzt, in der Drohnenbrut jedoch nach der Beschallung jede Menge lebende Varroas mit Nachkommen sitzen, lässt dies bei mir die Skepsis nicht kleiner werden.
Der natürliche Fall steigt im Frühjahr immer an, deswegen sind Kontrollvölker (ohne Beschallung) ja so wichtig, um einen Effekt nachweisen zu können.

Grüße aus Au
Stefan
 
Ich hab da eine Frage am Rande, ist mir aber eine sehr wichtige, wie verhalten sich Tiere, vor allem sehr lärmempfindliche Tiere wie Hund und Katze bei diesem Varroa Killer Sound? Auch bitte zu bedenken, es gibt überaus lärmempfindliche Mitmenschen, auch direkte Nachbarn könnten damit betroffen sein, informiert man diese über den Zaun, oder auch bei Standbesuchen?

Josef


Servus Josef,

also ich hab ein für mein Alter ziemlich gutes Gehör (bestätigt durch jährliche Hörtests), und da ist so oberhalb 12 kHz nicht mehr viel, was ich hören kann. Es sei denn, die Lautstärke ist entsprechend hoch. Insofern sollten die 15 kHz außerhalb des menschlichen Hörbereichs liegen. Aber manche Tiere hören das vermutlich schon noch. Ob das etwa Fledermäuse beeinträchtigt, wäre zu untersuchen - deren Spektrum reicht bis 200 kHz.
Aber auch extrem gut hörende Menschen könnten die 15 kHz noch wahrnehmen.

Grüße aus Au
Stefan
 
aber lassen wie bitte die Befürworter darüber reden

Irgendwie rutsche ich hier in die Rolle des Sound-Verteidigers?
Ich bin weder Befürworter noch Gegner dieser Methode. Ich bin einfach nur daran interessiert ob's wirkt und will Euch an meinen Tests teilhaben lassen.

hast du auch eine Erfassung des Milbenfalls bei einem ähnlichen Volk gemacht
Nein Dietmar, das war nicht möglich. Das Testvolk war das am stärksten belastete Volk und bot sich daher für den Test an. Bei den restlichen Völkern hat die Winterbehandlung besser geklappt und da fallen/fielen kaum Milben.
Ein Vergleich mit Nachbarvölkern erscheint mir hier auch nicht sinnvoll, es geht ja in erster Linie nur darum festzustellen, ob das Ding funktioniert oder nicht.


wie verhalten sich Tiere, vor allem sehr lärmempfindliche Tiere wie Hund und Katze bei diesem Varroa Killer Sound?
Das steht in meinem Bericht Josef: weder Katze noch Igel liesen sich irgendwas anmerken. Die Nachbarskatze saß sogar bei offenem Bienenstock und laufendem Gerät direkt neben mir und schaute mir zu. Wäre ihr der Schall zu unangenehm, wäre sie wohl weggelaufen.


Der natürliche Fall steigt im Frühjahr immer an, deswegen sind Kontrollvölker (ohne Beschallung) ja so wichtig, um einen Effekt nachweisen zu können.
Wichtiger erscheint mir bei so einem Test die letztendliche Feststellung des Restmilbenbestandes - und der ist mit abschließender Oxalsäurebehandlung bei Brutfreiheit festgestellt worden. Siehe Bericht.

Bei dem Ultrasound hab ich bisher noch keinerlei Erklärung gefunden, warum es wirken soll
Warum bei der Theorie verweilen wenn man es in der Praxis testen kann?
Aber mei, was solls? Hauptsache es wirkt. Bei der Oxalsäure weiß man auch nicht genau WIE es wirkt, man vermutet nur dies und das. Mich interessiert letztendlich nur zweierlei:
1. geht es den Bienen gut damit?
2. was liegt auf der Windel?


Servus,

Nils
 
Falsch Stefan, Kinder und Jugendliche hören 15.000Hz auf jeden Fall.
Setzt euch doch mal einen Kopfhörer auf und lasst euch nur eine Stunde mit einem Pfeifton beschallen, den ihr hören könnt.
Da ich einen starken Tinnitus habe weiß ich, wovon ich reden.
In meinen Augen ist das einfach nur reine Folter, sowohl für die Bienen als auch für Mensch und Tier drum herum.
Daher meine persönlche Meinung: absoluter Blödsinn!
 
Falsch Stefan, Kinder und Jugendliche hören 15.000Hz auf jeden Fall.

Das ist richtig! Deshalb werden in Schulhöfen und CO. solchen Foltermusik angebracht und diese Abends / Nachts ans Laufen gebracht um Vandalismus oder Sauftouren zu vermeiden. Es werden weniger Bierflaschen im Sandkasten zertrümmert ......
 
Manfred,

da hast Dich verguckt ;)

Fig. 1 zeigt eine Spektrum bis 2 kHz, bei Fig. 3 ist bei 3 kHz Schluß. Ich kann nirgendwo im Text etwas zu > 3 kHz, geschweige 15 kHz finden.

LG Erwin

PS: Meine Test ist noch nicht gestartet, weil ich
a) noch immer auf Austauschgerät warte
b) meine Ableger/Schwarm noch nicht für Behandlung soweit ist (bei Kontrollen noch keine Varroen entdeckt).


Hej Nils

Schon mal überlegt was die Beschallung mit einem "Schalldruck" von 60 dB bei einer Frequenz von 14.550 Hz wirklich bei den Bienen anrichten könnte/kann?
So ist die Verständigung der Königinnen miteinander zwar bei einem Mittel von 300 Hz, berührt aber auch Frequenzen bis über 15000 Hz.
https://hal.archives-ouvertes.fr/hal-00891076/document (sieh Figur 1).

60 Decibel ist zB der "Radau" einer Autostraße in der Stadt...
 
Hallo,

ich habe mal mein Gerät durchmessen lassen, dies erfolgte von Sachverständigen: bei 16 kH 81,2 dB

Am Samstag erfolgte die erstmalige Inbetriebnahme. Windel ist drin, mal schauen...

Lg
Gerhard
 
Na ich bin neugierig Gerhard, Du bist ja alles andere als ein Anfänger und weißt somit was Sache ist, bin schon auf Deine Expertise gespannt.

Josef
 
Bei mir läuft seit 12 Tagen der zweite Test.
Soviel kann ich jedenfalls sagen: nach 3 Tagen fallen deutlich mehr Milben als vorher. Und es sind deutlich mehr helle Milben.
Diesmal steht der Sound direkt auf der (einen) Brutraumzarge. Kein Honigraum dämpft diesmal den Schall.

Ob ich nochmal einen Bericht dazu schreibe weiß ich allerdings noch nicht. Ich glaube eher nicht.


Nils
 
Ob ich nochmal einen Bericht dazu schreibe weiß ich allerdings noch nicht. Ich glaube eher nicht.

Wer, oder was hindert dich daran?

Ist diese Sache gut, so isses gut, wenn jedoch nicht, so sollten andere Interessenten, oder jene die damit liebäugeln schon im Vorfeld informiert werden, würde ich halt meinen.

Kannst mir glauben, selber wäre ich da ganz sicher dabei, möchte jedoch meine beiden sündhaft teuren CI Implantate, pro Stück immerhin € 8.650,-- nicht auf´s Spiel setzen.

Josef
 
Wer, oder was hindert dich daran?

Das mangelnde Interesse :)
Schreibt man daß es wirkt, glaubt einem keiner. Schreibt man daß es nicht wirkt, haben es ja eh schon alle gewusst und dann bist der Depp der das auch noch ausprobieren musste.
:SM_1_46:

Trotzdem hier kurz eine Rückmeldung zu meinem zweiten Test. Die Beschallung erfolgt direkt über dem Brutnest, somit gab es keine dämpfenden Honigräume zwischen Schall und Brut.
Nach 22 Tagen sind mit dem Sound 370 Milben gefallen. Danach wurde einmalig bedampft und es fielen in 4 Tagen über 400 Milben. Bei vorhandener Brut, wohlgemerkt.
Die Bewertung der Zahlen überlasse ich Euch selber...

Das Gerät wird nun erst mal eingemottet und der Oxamat wieder voll strapaziert.
Vielleicht mache ich im Winter noch einen Test, da man das Gerät angeblich auch auf die Wintertraube setzen kann und die Wirkung dann am höchsten sein soll.


Na, da würde ich auch nichts riskieren Josef. Zwar glaube ich nicht daß sie da Schaden nehmen würden - aber wenn, dann würdest du dir in den A... beißen...

Servus,

Nils
 
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