Drohnenmütterchen/Afterweisel

Imker2306

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Ableger/Drohnenwabenausschnitt
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Nein
Hallo zusammen, Heute brauch ich mal Eure Schwarmintelligenz.

Ein Volk war (m.M.nach) Weisellos da ich weder Stifte noch Larven gefunden hab. Es war schwach und besetzte gerade mal noch drei/vier Wabengassen. In der Mitte fand ich eine Handteller großes Brutnest mit ausschließlich Drohnenbrut. Verdeckelt und einige mit Rundlarven mit hochgezogenem Wabenrand (also Drohnenzellen).

Also ein Kandidat zum Auflösen!? Wenn da nicht noch eine verdeckelte Weiselzelle gewesen wäre. Nach fast zwei Wochen kontrollierte ich das Volk und fand es unverändert. Die Weiselzelle war nicht mehr auffindbar. Also nun doch abschlagen und die Drohnenmütterchen entfernen.
Jedoch war es mir zu schade um die Bienen . Die anderen Völker waren stark und konnten eine Brutwaben- und Bienenspende verkraften. Jedes Volk spendete eine verdeckelte Brutwabe mit ansitzenden Bienen ( ohne Königin!) Alle zusammen ergaben einen guten Ableger der an die Stelle des unglücklichen Schwächlings kam. Dieser wurde ca 20m entfernt auf die Wiese abgefegt und die Waben ausgeschnitten.

Und nun kommt´s: Alle Bienen flogen zum Standort zurück und begannen am Flugloch zu sterzeln. Ein Handvoll Bienen blieb hartnäckig in der Wiese sitzen un kümmerten sich heldenhaft um "EINE KÖNIGIN!"
Ich pflückte die Königin aus der Wiese und trug sie geschwind zum Flugloch in dem nach kurzer Kontrolle der Wächterbienen flux verschwand

Ich denke ich bin im falschen Film. Sicher ist die Prinzessin noch unbegattet da in den letzten Tagen kein Flugwetter war.

Meine Frage an die Spezialisten:1. ist es eine vollwertige Königin?
2. wie sieht eigentlich ein Drohnenmütterchen aus?
3. was ist die beste Vorgehensweise in diesem Fall?

Danke für Eure Hilfe im Voraus von einem
etwas Ratlosem Olaf
 
1. ist es eine vollwertige Königin?

Ist hier sehr schwer zu sagen, als erstes denke hier an eine ungewöhnlich frühe stille Umweiselung, dafür würde das sehr schwache Volk sprechen, nachdem Drohnen benötigt wurden gab es auch ganz frühe Drohnenzellen.

Eine vollwertige Königin wird dies ziemlich sicher nicht, aber beobachte dieses Volk weiter, ich würde nämlich vermuten wird es sehr rasch zu einer weiteren stillen Umweiselung kommen. das Volk hat alle Zeit der Welt, seinem Urinstinkt, nämlich schwärmen kann es es ohnehin nicht mehr, somit möchte es eben leben.

wie sieht eigentlich ein Drohnenmütterchen aus?

Wie jede andere Königin, was sie ja auch ist, sie legt lediglich unbefruchtete Eier.

was ist die beste Vorgehensweise in diesem Fall?

Bei mir wäre es, da wirtschaftlich absolut unnütz, schon längst aufgelöst, aber sei doch so freundlich und beobachte für uns alle dieses Volk.

Josef
 
Moin Olaf,

sieht für mich so aus, als sei die König unbegattet oder kann keine befruchteten Eier mehr legen, also ein Drohnenmütterchen. Dass die Drohnenbrut von Ihr stammt schließe ich daraus, dass es sich nach Deiner Schilderung um eine geschlossene Brutfläche handelt. Bei der von Dir ugewöhnlich großen Weiselzelle handelte es sich vermutlich um den Versuch, aus einer Drohnenlarve eine Königin zu ziehen. Dabei kann sich de Larve im Gegensatz zu einer Königin nicht am Weselzellenbiden halten und fällt nach unten. Dadurch zieht sich die Zelle so lange. Dabei möchte ich eine Beobachtung von letzem Wochenende erwähnen: Ich habe vorletztes Wochenende bei 5 schwarmtriebgen Völkern alle Weiselzellen gebrochen und die Königinnen entfernt. Letzes Wochenende fand ich bei den Nachschaffungszellen mehrere, die aus Drohnenbrut gezogen wurden - einfach ersichtlich an der überlangen Keulenform der Zellen. Das hatte ich n dem Ausmaß noch nie erlebt. Gleichzeitig waren aber in den Völkern auch "normale" Weiselzellen.

Lange Rede, kurzer Sinn: ich hätte deine gefundene Königin ins Jenseits befördert.

Gruß,
Hermann
 
Bei der von Dir ugewöhnlich großen Weiselzelle handelte es sich vermutlich um den Versuch, aus einer Drohnenlarve eine Königin zu ziehen

Das dieses versucht wird hatte ich noch nie gehört, geschweigen denn gesehen, aber vorstellen kann ich es mir.
 
aber vorstellen kann ich es mir.

Also ich nicht, Bienen würden sofort erkennen was da los ist um folglich diese Zelle unverzüglich zu entfernen. Weiteres Bedenken, wozu sollten Pflegebienen aus einer Drohnenlarve eine Weiselzelle errichten, sie können doch nicht wissen, dass die Stockmutter nur noch einzig unbefruchtete Eier legt?

Josef
 
Also ich nicht, Bienen würden sofort erkennen was da los ist um folglich diese Zelle unverzüglich zu entfernen. Weiteres Bedenken, wozu sollten Pflegebienen aus einer Drohnenlarve eine Weiselzelle errichten, sie können doch nicht wissen, dass die Stockmutter nur noch einzig unbefruchtete Eier legt?

Nun, egal ob sie es theoretisch nicht tun würden - sie tun es. Falls mir so was nochmal vorkommen sollte, werde ich es dokumentieren.

Gruß,
Hermann
 
... stimmt, und das sieht dann so aus. Die Drohne als vermeintliche Königin sitzt nur in dem unteren Teil und füllt die überlange Zelle nicht aus. Wird auch als 'Drohnenflöte' bezeichnet.
Anhang anzeigen 75433
MfG, Wofhard
 
Hallo zusammen, das Rätsel ist gelöst. Die Königen die ich gesehen hab war/ist eine echte! Sie war wohl unbegattet (was der kühlen Witterung geschuldet war). Nun ist sie vom Hochzeitsflug zurück und stiftet seit ca zwei Wochen brav. Honig wird das Völkchen wohl dieses Jahr nicht mehr bringen, aber vieleicht entwickelt es sich bis zur nächsten Saison.
Gruß Olaf
 
Hej Olaf

Immer wieder lernt man dazu!

Hier mehr über die "Drohenenflöte:http://derbienenblog.de/2015/10/11/drohnenfloete-fuer-drohnenkoenig/

Drohnenfl%C3%B6te-Oertel.jpg
 
Also ich nicht, Bienen würden sofort erkennen was da los ist um folglich diese Zelle unverzüglich zu entfernen. Weiteres Bedenken, wozu sollten Pflegebienen aus einer Drohnenlarve eine Weiselzelle errichten, sie können doch nicht wissen, dass die Stockmutter nur noch einzig unbefruchtete Eier legt?
Doch, Josef, dies kommt vor wie im folgenden Beispiel aus einem weisellosen Volk:
Eine Drohnenflöte in der untern Ecke der Drohnenwabe - die Larve befindet sich jeweils verkümmert in der verdickten Endkapsel ohne Kontakt zum Futter.

Chrigel
 

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