Geringer AFB Befund

Hannes_btree

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Hoi Leute,

habe heute meine AFB Ergebnisse bekommen und bei einem Stand wo ich vor 2 Jahren AFB Ausbruch hatte (vielleicht kennt ja der ein oder andere mein YouTube Video ;) ) einen Wert von "2".

Ein Wert zwischen 1-45 wird als gering Positiv laut Befund bezeichnet und nicht als unmittelbare Gefahr gewertet.

Soll ich bei solch einem geringen Befall im Juli wieder KS bilden, Zargen und Wachs + Rähmchen verbrennen oder wäre das übertrieben?

Was ich eigentlich damit Fragen möchte, ist ein geringer AFB Wert "normal", in einer Gegend wo sehr viele Imker sind und auch stark rein gewandert wird?

Meine anderen Völker sind nämlich sehr schön abgeschieden am Berg und bin bis dato noch nicht so in Berührung mit starken Wandergebieten gekommen.

Danke
Hannes

(Anmerkung Desinfektionsmittel ist immer im Imker Auto um Stockmeisel, Hände etc. zu desinfizieren wenn ich zwischen den Ständen arbeite. Aber es sind halt Sporen und da hat man einfach Angst, irgendwann sowas zu den anderen Ständen zu schleppen.)
 
Aktuell hört man sehr viel von Faulbrut, selbst größte Betriebe sind davon betroffen, also ein Unglück kommt selten allein.

Soll ich bei solch einem geringen Befall im Juli wieder KS bilden, Zargen und Wachs + Rähmchen verbrennen oder wäre das übertrieben?

Also ich würde ab Juli konsequent nach der 5-B Methode arbeiten, somit hast ausnahmslos jungen Wabenbau, die Altwaben ausschmelzen und entkeimen sollte selbstverständlich sein. Auch nur neue Rähmchen wäre empfehlenswert, die Zargen und Böden ordentlich reinigen und abflammen sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

Wäre folglich der Befund noch dramatischer, so hast ordentliches Wabenwerk, alles pickobello beisammen, mehr kannst ohnehin nicht machen. Egal was auch immer passiert, lass Dich nur ja nicht nötigen um die Völker abzuschwefeln, richtig wäre eine KuS Sanierung inkl. drei Tage Dunkelhaft.

Ich wünsche Dir alles Gute und lass da nur ja nicht den Kopf hängen, vorerst bist einmal vorgewarnt.

Josef
 
Du solltest zunächst unbedingt einen BSV Verständigen bzw auch das Veterinäramt! Dies müsste auch bei Euch in der Seuchenverordnung geregelt bzw vorgeschrieben sein! Es wird ein Befund vom BSV erhoben. Sollte dieser Befund klinisch ausfallen, muss eine Kunstschwarmsanierung erfolgen, natürlich ohne Abschwefeln! Fällt dieser negativ aus muss eine Futterkranzprobe eingeschickt werden und ein Labor schaut ob alles ok ist oder die Geisselzopfbildung vorliegt, was dann definitiv auf AFB hindeutet. Auch dann erfolgt eine Kunstschwarmsanierung. Drücke dir die Daumen! Dunkelhaft der Völker muss nicht erfolgen. Sonst schließe ich mich Josefs Anmerkungen an.
 
Auf alle Fälle, sollte AFB diagnostiziert werden, was ich nicht hoffe, sollte die Kunstschwarmbildung amtlich angeordnet werden. Zumindest hier in D bekommst du dann, auch nur dann, eine Entschädigung. Bei Eigeninitiative erfolgt keine Erstattung.
 
Ich würde nach der letzten Schleuderung auch KS machen, 3 Tage Dunkelhaft bis der Honigmagen leer ist, dann werden die Sporen auch raus sein, alles neu machen. Und schnell auffüttern, die brauchen dann fix was.
Am besten dem Obmann oder und Veterinär melden, und sich auf die Suche nach dem Grund machen, es kann sein das es irgendwo einen verwahrlosten Stand gibt oder ähnliches, muss nicht sein kann aber. Hier war es beim letzten Mal der Fall. Über ein halbes Jahr hat die Suche gedauert, weil nicht gemeldet. Bei dem Befallsgrad besteht noch keine Gefahr, aber man sollte schon aufpassen und reagieren.
 
Ja sry genau das meinte ich
 
Hoi Leute,

danke für die raschen Antworten.

Auf neue MW kommen sie dort sowieso und waren sie auch, deswegen ist ja meine eigentliche Frage gewesen ob ein solcher Wert "normal" ist. Aber anscheinend laut euren Aussagen eher nicht.

Wie bereits erwähnt hatte ich ja schon einmal dort eine offizielle Sanierung und im Folgejahr war bei 2 Probeziehungen alles in Ordnung.

Hier ist mein AFB Video, mit sehr starken Befall: https://youtu.be/N640ZDKAJdk
(Leider war ich da noch recht unerfahren war durch diesen Vorfall mit meiner kleinen Imkerei doch am Boden zerstört, obwohl ich sehr viele aufmunternde Worte bekommen habe waren doch auch ein paar negative dabei, welche man zu so einem Zeitpunkt leider besonders hört.)


3 Tage Dunkelhaft bis der Honigmagen leer ist
Werde wahrscheinlich im Juli noch mal eine Probe nehmen und dann mit meinem Kollegen (BSV) reden, ob es notwendig ist oder MW wieder genügt.

Du solltest zunächst unbedingt einen BSV Verständigen bzw auch das Veterinäramt!
Das ist erst über einen Wert von 45 KPE (Kolonien Bildenden Einheiten) interessant für sie, soweit ich das verstanden habe. Da die sowieso erst bei Ausbruch etwas machen, bzw. ein Sperrgebiet aufziehen.

Ich wünsche Dir alles Gute und lass da nur ja nicht den Kopf hängen, vorerst bist einmal vorgewarnt.
Kein Problem mache ich nicht! Es ist halt immer so ein ungutes Gefühl.

Am besten dem Obmann oder und Veterinär melden, und sich auf die Suche nach dem Grund machen, es kann sein das es irgendwo einen verwahrlosten Stand gibt oder ähnliches, muss nicht sein kann aber.
Haben sie schon beim letzten mal versucht, da versteht man warum man VIS eingeführt hat.

Cheers
Hannes
 
Ich würde sofort einen Kunstschwarm bilden mit Hungerphase, jetzt kommt e nicht viel rein, falls du eine Waldtracht hast, hast du das Volk bis dahin wieder aufgebaut.
Magazinteile mit Natronlauge reinigen und Wabenwerk sofort verbrennen.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass AFB weniger über Wanderimker verbreitet werden, denn diese Völker werden ja vor der Wanderung untersucht.

LG
Marcel
 
Hallo Hannes
Wenn Du einen Befund eines österreichischen Labor bekommen hast, brauchst Du selber eigentlich nichts machen. Die österr. Labore melden jeden positiven Befund der Behörde. Diese ist verpflichtet einen Bienensachverständigen zu Dir zu schicken und Deine Bienen auf AFB zu untersuchen. Soweit ich die Situation kenne gibt es, zumindest in NÖ keine leicht/mittlere/schwere Befallsraten. Es gibt nur positiv oder negativ. Dies hat den Nachteil, dass ein Ausbruch der Krankheit vorausgesetzt wird. Es wird üblicherweise ein Sperrkreis errichtet und alle darin befindlichen Bienenvölker werden untersucht. Für diesen Hintergrund würde das VIS aufgebaut. Es ist für die untersuchten Labore der einfachere Weg um sich das Auszählen der brutbildenden Sporen auszählen zu müssen.
Selber hätte ich in der vergangenen Jahren 3 mal das Vergnügen, Völker auf Faulbrut zu untersuchen wo jedesmal kein klinischer Befund möglich war. Erst als ich den Imker gebeten habe, das einsenden einer Futterkranzprobe zu unterlassen, kamen keine Untersuchungen zustande.
Aus Sicherheit würde ich, wie Josef schon bemerkt hat, die 5B-Methode von Christian anzuwenden und die Völker auf MW abkehren, die Brutwaben gesondert schlüpfen zu lassen, sie gegen Varroa behandeln und damit das Volk zu verstärken.
Man kann leider jederzeit Sporen an den Völkern finden, ist so wie Schnupfen, sie sindmeist vorhanden, müssen aber nicht eine Gefahr darstellen. Wichtig ist nur, die verwendeten Beuten ordentlich zu reinigen und abflämmen um eine Verbreitung zu verhindern.
mfg Walter
 
Hallo Walter,

super danke für deine ausführliche Antwort.

Ja, habe ich bei der steirischen Imkerschule die Laboruntersuchung gemacht. Wie ich den starken Befall hatte wurde es auch automatisch gemeldet, was aber extra erwähnt wurde, diesmal stand nichts dabei.

Der Sperrkreis wurde erst ausgerufen wie der Vet. bei mir war und sie eine Brutprobe an die Ages geschickt haben und die Ages es für positiv befunden hat.

Werde aber sowieso mit meinem Kollegen reden der BSV ist und noch einmal nachfragen wie das genau funktioniert.

Selber hätte ich in der vergangenen Jahren 3 mal das Vergnügen, Völker auf Faulbrut zu untersuchen wo jedesmal kein klinischer Befund möglich war. Erst als ich den Imker gebeten habe, das einsenden einer Futterkranzprobe zu unterlassen, kamen keine Untersuchungen zustande.
Ist halt auch irgendwie doof, ich möchte ja die Untersuchung für mich machen. Es wird ja auch empfohlen jedes Frühjahr eine Probe zu machen.

Cheers
Hannes
 
Hallo Hannes
Es gibt die Möglichkeit ein Gemülluntersuchung machen zu lassen. Es wird das Gemüll des gesamten Standes gesammelt, gut durchmischt und nach Dol in der Tschechei geschickt. Dort wird das Gemüll auf Sporen untersucht und das Resultat bekommt der Sender zugesandt. Kosten darüber habe ich keine da diese über eine Sammellieferung des Erwerbsimkerbundes durchgeführt wird.
Damit hast Du ein Ergebnis und kannst selber danach agieren. Werde die Adresse heraussuchen und sie Dir zukommen lassen.
mfg Walter
 
Hallo Hannes!

"Gering Positiv" interpretiere ich, die Völker sind mit erkrankten Völkern in Kontakt gekommen.
Sind selbst mit ziemlicher Sicherheit nicht klinisch erkrankt.

Mit "Gering Positiv" wirst du wahrscheinlich sogar eine Wanderkarte bekommen.

Als "Quelle" kommen deine eventuell unbeprobten Völker sowie Völker aus dem
Flugkreis in Betracht.

Ich würde:

- darauf achten, dass die Völker auf keinen Fall an Hunger leiden
- beim nächsten Schönwetter peinlichst genau auf klinische Symptome kontrollieren
- Schwächlinge und Völker mit lückenhaften Brutnest auf gereinigte Beuten sowie Mittelwände setzen
- gesund erscheinende Völker erst nach der Honigernte auf gereinigte Beuten sowie Mittelwände setzen
- Wabenmaterial von diesen Stand nach dem Schleudern ausschmelzen
- eigenes Werkzeug für jeden Stand
- "Einweg" Handschuhe verwenden

Mich hat 2011 AFB auf einen Stand erwischt.
- die Nachkontrolle im Spätsommer war negativ
- im Frühjahr 2012, gab's nochmals einen "Gering Positiven" Befund
- 2012 haben zwei meiner damaligen Nachbarn die Imkerei aufgegeben und seither ist Ruhe


Meine Vorsichtsmaßnahmen:

- jährlich wird von jedem Stand eine Futterkranzprobe genommen
- wandern hab ich stark eingeschränkt
- in Trachtlücken oder bei Schlechtwettereinbrüchen wird Futterteig verabreicht
- es werden keine Schwächlinge eingewintert
- es wird kein Honig gefüttert
- Futterwaben von schwachen und Milben geschädigten Völkern werden nicht für andere Völker verwendet
- bebrütete ausgeschleuderte Waben kommen zurück auf den Stand oder sie werden ausgeschmolzen
- nur unbebrütete Waben werden eingelagert
- auf jedem Stand gibt's Stockmeißel, Besen und ein Messer - diese werden bei Bedarf
oder zumindest einmal jährlich in Natronlauge gereinigt.
- von dem 2011 betroffenen Stand wurde drei Jahre in Folge jede Wabe nach dem Schleudern ausgeschmolzen
- von dem 2011 betroffenen Stand wurde jegliches Beutenmaterial in den folgenden drei Jahren mit Natronlauge oder Hitze behandelt
- alle Rähmchen werden vor Wiederverwendung in Natronlauge ausgekocht
- alle Beuten von Winterverlustvölkern werden abgeflämmt oder in Natronlauge gereinigt
- Wachs wird vor der Weiterverarbeitung auf 140°C erhitzt
- gereinigtes Beutenmaterial in einer Standgröße ist immer auf Lager

Scheint vielleicht etwas übertrieben, aber der Aufwand von 2011 hat sich in meinen Gedanken und Arbeitsweise festgesetzt.


Kopf hoch und Schöne Grüße Sepp

PS: wir waren vor 2 Jahren gemeinsam bei einem Bienengesundheitskurs. Die damals vorgestellten Maßnahmen wären mir zuwenig.
 
Hallo Walter,

ja bitte gerne. Schaue mir gerne die Möglichkeit an.

Habe jetzt mit meinem BSV telefoniert, das Labor macht erst eine Meldung ab einem KBE von 45.

Sperrkreis ist wie ich bereits gedacht habe erst nach Vet. -> Ages und sichtbaren Symptomen.

Wird anscheinend nicht überall gleich gehandhabt.

Danke nochmal Leute, freut mich so ein gutes unterstützendes Forum zu haben!
Hannes
 
Ist denn ein Wert von 2 tatsächlich so schlimm? Bis 45 ist da viel Luft!
In jedem Bienenstock, sagt man, sind AFB Sporen zu finden.

Bei der Vorgeschichte ist man natürlich besonders wachsam, das ist klar....
 
Wurden denn bei Ausweisung des Sperrkreises noch andere Imker beprobt? Wie war da das Ergebnis? Irgendwo muss die Belastung ja herkommen, wenn bei dir saniert wurde und Du eine Reinfektion von deiner Seite her ausschließen kannst.
Falls die Quelle nicht gefunden wurde, kannst du dich zu Tode sanieren und wirst den Dreck nie ganz los. Das kann bei der geringen Belastung auch knapp ausserhalb des Sperrbezirkes sein.
Ansonsten würde ich mich nach einer Bienenherkunft umsehen, die nachweislich eine gute Bruthygiene hat. Saubere Böden sind dafür kein Indiz! Das ist dir Stockhygiene, die damit nix zu tun hat.

Gruß
Reiner
 
Hallo Nils. Das ist nur eine landläufige Meinung. Stimmt aber so nicht. Nicht in jedem Stock sind AFB Sporen.
 
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