Bienenwachsskandal & Honig aus unbebrüteten Waben

kuttel

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Sicher werden die meisten von euch sich noch an die hitzige Diskussion erinnern in der es um Für und Wider der Honigernte aus bebrüteten Waben ging.
Jetzt müssten eigentlich diejenigen, die damals die Ernte aus bebrüteten Waben verteufelten und solche aus neuen Waben als die Qualität hinstellten einen roten Kopf bekommen.
Im Nachhinein und in Anbetracht der jetzt aufgedeckten Belastung von Mittelwänden sollte eigentlich jedem klar werden, dass das ein Trugschluss war.
Herbizide, Wachsverfälschungen, Rückstände aus den bei der Herstellung der MW verwendeten Trennmittel…usw. sind nicht nur für unsere Bienen eine Gefahr
und führen wie gezeigt zum Absterben der Brut, sondern sind auch eine Gefahr für das Lebensmittel : Honig !
Ich will nun unsere Kunden nicht verschrecken, sicher sind diese Qualitätseinbußen überschaubar und bedeuten keine Gefahr für die Gesundheit ,
trotzdem sind diese aber vorhanden und jetzt auch nachgewiesen.
Da lobe ich mir also den Honig aus den nicht schwarzen aber hellbraunen, wenig bebrüteten Waben, die einen so wirkungsvollen Schutz durch die Bienen erhalten haben.

Durch meinen Umstieg auf Deutsch-Normal 1,5 und Honigräume Flach bin ich ja auch auf dem Weg zu neuen Waben im Honigraum.
Jetzt muss ich mir wirklich überlegen ob ich die Flachwaben nicht doch wenigstens einmal bebrüten lasse!
Ich habe zwar über viele Jahre immer meine MW über Eigenwachs umarbeiten lassen aber das ist ja leider auch keine Garantie.

Auf jeden Fall ist das wieder mal ein Beispiel dafür, wie vorsichtig mit solchen Behauptungen sein sollte
 
Jetzt müssten eigentlich diejenigen, die damals die Ernte aus bebrüteten Waben verteufelten und solche aus neuen Waben als die Qualität hinstellten einen roten Kopf bekommen.

Moin Hartmut,

hierzu ein klares Jein ;) !

Nun gehöre ich sicherlich nicht zu jenen, die aus bebrüteten Waben geschleuderten Honig als schlecht ansehen. In keinster Wiese würde ich solch einem Honig einen Makel attestieren!

Meine Entscheidung zu unbebrüteten Waben im Honigraum liegt darin, dass diese dann länger haltbar sind. Dies wiederum ist deswegen wichtig, da ich durch den Naturbau in Brut- und Honigraum nicht so schnell Honigwaben ausgebaut bekomme wie etwa beim Einsatz von Mittelwänden. Dafür bekomme ich durch den Naturbau aber so unbelastete Honigwaben wie nur möglich (ich denke das ist unstrittig). Und genau für diesen Fall - ubebrütete Honigwaben auf Naturbau-Basis greift Deine Aussage sicher nicht. Ob sie für unbebrütete Mittelwand-Waben gilt mag ich nicht beurteilen, das wäre nur Spekulation.

Aber wie gesagt: Ich habe auch nie aus bebrüteten Waben geschleuderten Honig verteufelt, gehöre also nicht zu jener Gruppe, die Du hier ansprichst. Ich möchte nur nicht pauschal stehen lassen, dass Honig aus unbebrüteten Waben ggf. schadstoffbelasteter ist. Generell halte ich die Diskussion Honig aus bebrüteten/unbebrüteten Waben für überflüssig.

Ach ja, Press- oder Hexel-und-Press-Honig aus bebrüteten Waben würde ich nicht essen wollen, auch wenn er sicherlich nicht gesundheitsschädlich ist: mir ist immer noch Josefs Bericht in Erinnerung, dass er als kleiner Junge von seinem Großvater dunkle Wabenstücke erhielt, die er dann mit Genuss auslutschte. (@ Josef: bitte korrigiere mich, falls ich das falsch wiedergebe)

Gruß,
Hermann
 
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