Honig im Glühweintopf verflüssigen?

Bijen Erwin

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Ich habe einen Glühweintopf mit 27l Volumen.
Mit dem Topf wurde nie Glühwein erwärmt, sondern Met.

In diesem Jahr gab es eine größere Menge Fichtenhonig.
Zum Teil ist dieser noch flüssig. Ein großer Teil kristallisiert zur Zeit.
Da werden die Bienen noch etwas anderes eingetragen haben.

Mein Gedanke war: Fichtenhonig in Gläser abfüllen und diese Gläser auf den Einsatz im Glühweintopf stellen.
Die Temperaturregelung auf 40 Grad einstellen und der Honig verflüssigt sich.

Wäre das möglich?
Funktioniert der Glühweintopf auch ohne Wasser?
Wie lange müssten die Gläser in dem Topf stehen, damit der Honig "auftaut"?
Würde der Honig durch die lange "Auftauzeit" beschädigt?
Bildet sich über dem verflüssigten Honig im Glas Schaum?
Und letztendlich: Wie lange bleibt der verflüssigte Honig flüssig?

Ich freue mich auf eure Antworten.
 
Bildet sich über dem verflüssigten Honig im Glas Schaum?

Fangen wir doch sogleich damit an, ziemlich sicher wird sich Schaum bilden.

Da werden die Bienen noch etwas anderes eingetragen haben.

Ganz genau dies ist auch das Problem, trugen die Bienen z.B gleichzeitig Tau- und Blütenhonig ein, was bei der Himbeere sehr leicht passieren kann, so bleibt der Himbeerhonig serh lange flüssig und schwimmt obenauf. Hier musst sehr gut aufpassen, viele unwissende Kunden würden auf Zuckerfütterung tippen.

Am besten wäre, den Honig etwas zu erwärmen, folglich mit einem Tauchwärmer komplett verflüssigen und neuerlich abfüllen.


Ich habe einen Glühweintopf mit 27l Volumen.

Natürlich kannst auch diesen anstatt des Tauchwärmers verwenden, musst aber vorsichtig sein und öfters die Temperatur kontrollieren.

Josef
 
Anmerkung: Es muss Fluessigkeit im Topf sein, vielleicht sogar eine Mindestmenge, sonst schaltet er wegen Ueberhitzung ab oder brennt gar durch. Auch muss ja durch die Fluessigkeit der Waermeuebergang zum Honig hergestellt werden.
Gruss Michael
 
Vielen Dank!
Da wäre eventuell ein größerer und wasserdichter Honigbehälter notwendig oder würden die Gläser mit Kunststoffdeckel ausreichen?

Aber ein paar Fragen wären noch offen.

Weis da noch jemand etwas?
 
Hallo Erwin,

warum willst die abgefüllten Gläser in den Topf stellen, stell doch deinen Honigeimer direkt da hinein und füll danach ab, so mach ich es mit meinem Weck-Einkochautomat auch.

Übrigens, die Temperaturregelung an solchen Geräten ist oft ungenau, kontrolliere es am besten mit einem Thermometer mal nach, oder besser du verwendest gleich einen Steckdosenthermostat.

Achja, abschäumen nicht vergessen...


Gruß Franz
 
Ich denke mal Honig direkt in dem Behälter zu erwärmen ist schlecht, weil das teil wahrscheinlich 1,8 kw hat und die Heizspirale heiser wird als die eingestellte Temperatur. Trägheit des Thermostats.

Im Wasserbad sollte es aber gehen, je mehr Wasser des so besser lässt sich die Temperatur regeln.


Mit freundlichen Grüßen
Bob
 
Ich denke mal Honig direkt in dem Behälter zu erwärmen ist schlecht

Bob... gut dass du das erwähnst, natürlich muß Wasser in den Topf und unter den Eimer noch ein kleiner Untersatz, ich hab da einen 2 cm hohen Ring, damit der Eimer noch etwas vom Boden Abstand hat, so dass Rings um den Eimer das temperierte Wasser seinen Dienst machen kann.


Gruß Franz
 
Wie lange müssten die Gläser in dem Topf stehen, damit der Honig "auftaut"?
Würde der Honig durch die lange "Auftauzeit" beschädigt?
Und letztendlich: Wie lange bleibt der verflüssigte Honig flüssig?

Diese Fragen wären noch offen.

Bisher machte ich mir keine Gedanken um das Auftauen von Honig.
Der Fichtenhonig verkauft sich aber flüssig sehr viel besser als kristallisiert.
Die ersten Chargen blieben nach der Ernte bis heute flüssig.
In den restlichen Eimern vermute ich zusätzlich Melizitose-Honig.
Zum Teil setzte sich kristallisierter Honig unter dem flüssigen Honig ab.
 
Hallo Erwin,

wenn du im Wasserbad auftaust, dann mußt du unbedingt darauf achten daß der Honig nicht mit der Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Ich nutzte eine Zeit lang einen Weck-Einkochautomaten und stellte den Honigeimer dort hinein. Den Deckel klebte ich dann mit breiten Klebestreifen zu, damit ja kein Dampf eindringen kann.

Einmal sind mir einige Gläser Honig sauer geworden. Ich vermute daß der Honig beim erwärmen irgendwie Feuchtigkeit gezogen hatte.

Wenn Du Melizitosehonig hast, dann wird der Einkochautomat nicht reichen. Reinrassigen Meli-Honig kriegst du nur mit einem Melitherm wieder flüssug - und auch nur bei 70 Grad.

Zu Deinen Fragen:
>>Wie lange müssten die Gläser in dem Topf stehen, damit der Honig "auftaut"?
Hängt natürlich von der Temperatur ab! Und davon ob du Gläser reinstellst oder einen ganzen Kübel.
Ich hatte mal für mich selbst ein Glas Honig verflüssigt und stellte es in sehr heißes Wasser - das waren bestimmt 50 Grad. Der Honig wurde sehr schnell flüssig, nach 1/2 Stunde konnte ich ihn wieder entnehmen. Die Frage ist nun: wo nimmt er mehr Schaden? Kurz aber heiß oder richtige Temperatur und lange Einwirkzeit?
Geschmeckt hat er hervorragend...


>>Und letztendlich: Wie lange bleibt der verflüssigte Honig flüssig?
Hängt vom Honig ab. Kürzlich verflüssigte ich erstmal einen Eimer Blütenhonig mit dem Melitherm und füllte den Honig flüssig ab. Nach ca. 4 Wochen bildeten sich die ersten Kristalle im Glas, 1 Woche später war der Honig sehr kristallig und "wax".


Servus,

Nils
 
Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort, Nils.

Die Idee mit dem Abkleben finde ich gut.
Die Deckel der Honigeimer schließen sicher nicht 100% gegen warme Feuchtigkeit und hier war meine größte Sorge.

Jetzt stellt sich die Frage:
Wie lange benötigt ein 12kg Eimer voll Honig, um zu verflüssigen?
Der Honigeimer soll ja möglichst erst nach dem auftauen geöffnet werden.

Der Fichtenhonig kristallisiert seit etwa 3 Wochen.
Bis dahin war er seit der Ernte schön zähfließend.

Melizitose-Honig ist vom Geschmack und Geruch her ein toller Honig.
Nur die Ernte macht Schwierigkeiten.

Unser Glühweintopf ist eigentlich auch ein Einkochautomat.
Benutzt wurde er aber nur zum Met-Ausschank.
Er hält relativ konstant die Temperatur. +- 7 Grad
 
Jetzt stellt sich die Frage:
Wie lange benötigt ein 12kg Eimer voll Honig, um zu verflüssigen?

Ehrlich gesagt: ich weiß es nicht! Auf diese Weise habe ich Honig noch nicht verflüssigt.
Aber wenn ich festen Honig im Wärmeschrank (ohne Wasser) auf ca. 38 Grad erwärme, dann dauert es mindestens 6 Stunden, bis ich diesen Honig rühren kann. Und selbst da ist in der Mitte noch kalter, fester Honig zu finden.

Darum vermute ich mal, daß richtig verflüssigen schon ziemlich lange dauern wird!
 
Da kannst nur probieren und testen, mach wie von Nils empfohlen sechs Stunden bei den erwähnten Graden, wobei 40 Grad nicht überschritten werden sollten, im Wasser auskühlen lassen und am nächsten Tag nachsehen was passierte. Bei diesen Temperaturen nicht der Honig sicher keinen Schaden, reicht dies noch nicht, so machst einen neuerlichen Start.

Bitte berichte uns darüber, zur Zeit läuft bei uns eine Sammelbestellung für kleine 20 kg Lagergefäße, da wäre doch interessant zu wissen wie und wie lange es dauert um darin befindliche Honig zu verflüssigen.


Bei mir kommen abgefüllte Honiggläser die aus welchen Gründen auch immer nicht verkehrsfähig sind in ein separates Lager, dieser Honig wird stets in großen/breiten Kochtöpfen im Wasserbad verflüssigt um folglich im Futterteig Verwendung zu finden. Der oft steinharte Honig wird auf diese Weise relativ schnell flüssig, aber der Schaum ist nicht unbedingt schön anzusehen.

Josef
 
Vielen Dank!
Dann werde ich doch etwas experimentieren müssen.
 
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