Honiglagerung in Edelstahl

Zenz

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Hallo Imkerkollegen.
Ich möchte fragen, wie ihr euren Honig lagert. Edelstahl oder Kunststoff? Welche Größen der Gebinde? Bei bestimmten Bioverbänden ist die Lagerung in Edelstahl ja vorgeschrieben. Bin zwar nicht biozertifiziert, aber überlege grad, ob ich mir kleine Edelstahlbehälter 25-30 kg z.B. von Forthofer oder Logar holen soll oder größere mit 100 oder 200 kg ( Natürlich ist dann das Handling und Verflüssigen wieder technisch aufwendiger). Was würdet ihr raten bei einer Lagermenge von sagen wir mal 1 Tonne?
Gruß Martin
 
Kunststoff Hobboks 40kg, Kunststoff Eimer 14kg

gruß Berthold
 
Wir haben von 300 kg bis runter zu 10 kg Gefäßen alles mögliche im Verwendung, mir persönlich sind die 25 kg Kannen am liebsten. Sind praktisch zum stapeln, benötigen weniger Platz als die riesigen Tank, sehen wesentlich schöner aus, was ja auch nicht unwesentlich ist.

Josef
 
25 Kg ist auch noch gut handhaben, hatte 40 Kg benutze ich mittlerweile nicht mehr gern. Benutze auch noch Kunststoff Gebinde, werde aber auf Edelstahl umstellen.
 
Ich möchte fragen, wie ihr euren Honig lagert. Edelstahl oder Kunststoff?

Guten Abend Martin,

genau diese Frage habe ich mir vor ein paar Jahren auch gestellt. Für mich habe ich die klar entschieden: Keinesfalls in Plastik!
Und warum "keinesfalls"? Ganz einfach:

Alle mir bekannten Hobbyimker lagern ihren Honig in diesen normalen (meist weißen) Kunstoffhobbocks. Diese müssen sie alle paar Jahre austauschen, da mit jedem Jahr die Gefahr steigt, dass solch ein Eimer beim Auftauen platzt. Oder der Griff reißt ab, der Eimer klatscht auf den Boden.

Warum platzt solch ein Eimer? Weil er spröde geworden ist.
Was heißt das, wodurch wird er spröde? Das passiert dadurch, dass der in jedem Kunststoff (auch in dem lebensmittelechten) enthaltene Weichmacher verschwindet.

Und genau hier scheinen fast alle Hobbyimker ihr Gehirn auszuschalten. Denn sonst müssten sie sich ja die Frage stellen, wohin dieser Weichermacher verschwindet. Und ihnen würde auffallen, dass der genau zwei Wege nimmt: Nach außen und nach innen!
Ja, nach innen - in den Eimer - in den Honig! Und wer bitte hat wirklich noch nie etwas davon gehört, dass Weichmacher stark in Verdacht stehen, krebserregend zu sein?
Da tun wir alles möglich, einen möglichst hochwertigen Honig zu produzieren, um dann solchen Mist zu verzapfen? :-k Das geht ja so weit, dass Imker sich nach dem Auftauen über den Plastikgeruch beim Öffnen des Hobbocks beschweren. Aber glücklicherweise würde man den ja nicht schmecken. Und nach dem Abfüllen ist der dann eh verschwunden... :n95:

Ich fülle darum stets möglichst zeitnah zur Schleuderung soviel wie möglich (soviel Platz, wie im Honigschrank ist) gleich in Gläser ab. Und für den Rest habe ich mir bei Forthofer einen kleinen Stapel dieser 20-kg-Edelstahleimer (mit dicht schließendem Deckel und Spannring) liefern lassen. Das hat auf dem Konto zwar erst einmal ordentlich weh getan. Aber die Dinger werde ich hoffentlich irgendwann meiner Tochter vererben können. Und ich vergifte nicht wissentlich meinen Honig.

Viele Grüße
DOMMY
 
Dommy , da ist was wahres dran, das ist auch der Grund warum bald Edelstahl, meiner Eimer sind zwar noch nicht versprödet, aber ich bin so oder so kein Fan von Plastik . Ich suche auch schon nach einer günstigen Quelle für leichte kleine Edelstahleimer. Zur Zeit dürften die nicht sehr teuer sein, der Markt ist mit Edelstahl überschwemmt die Preise für Rohmaterial sind im Keller und das sollte sich auch beim Preis für das Fertigprodukt niederschlagen.
 
Ich suche auch schon nach einer günstigen Quelle für leichte kleine Edelstahleimer. Zur Zeit dürften die nicht sehr teuer sein, der Markt ist mit Edelstahl überschwemmt die Preise für Rohmaterial sind im Keller und das sollte sich auch beim Preis für das Fertigprodukt niederschlagen

Das wäre eine riesige Chance für eine SB, mit stapelbaren 25 kg Lagergefäße wäre ich auf jeden Fall dabei.

Josef
 
Auch wenn ich nur wenige bräuchte, bei einer SB wäre ich dabei.
 
Na gut, somit starten wir eine erste absolut unverbindliche Auflistung, dies um in etwa einen Preis zu eruieren, finden wir folglich einen Anbieter so könnte es an Eingemachte gehen.

Josef
 
Guten Morgen,

Dommy hat erfasst. Ich denke das die Neuimkern viel anschaffen (Honigschleuder, Beuten.....) müssen und schnell Ebbe im Geldbeutel haben. Daher kaufen sie (auch ich) meist für die ersten beiden Jahren Kunststoffhobboks und später wenn sie die wichtigsten Sachen haben dann auch Edelstahlhobboks. Mir persönlich sind Edelstahl lieber als Kunstoff da selber viel Erfahrung an Kunstsstoffe habe. Man muss mit der Zeit gehen und irgendwann gibt es keine Kunststoffsachen mehr oder sehr teuer.
 
Hallo DOMMY,

Ich fülle darum stets möglichst zeitnah zur Schleuderung soviel wie möglich (soviel Platz, wie im Honigschrank ist) gleich in Gläser ab.

Dazu hab ich mal ein paar Fragen. Wie groß , ungefähr, muß ich mir Deinen Honigschrank vorstellen? Ist er evt. temperiert? Was machst Du mit abgefüllten Gläsern die durchkristallisiert sind? Bekommst Du die vielleicht alle los bevor sie hart werden? Oder rührst Du?
Keine Angst , ich will Dich nicht aushorchen aber ich bin mit meiner momentanen Lagerung in Plastehobbocks auch nicht recht zufrieden. Aber Edelstahl ist halt so sauteuer.
Deshalb, wenn man soviel wie möglich gleich in Gläser füllt wäre gar nicht schlecht.

schöne Grüße Ronny
 
Guten Abend Ronny,

ich habe die komplette Seite eines unserer Kellerräume in einen geschlossenen, etwa einen Meter tiefen, deckenhohen Schrank verwandelt. Das ging recht einfach: Die Kellerseite ausgemessen, eine Zeichnung gemacht, die benötigten Holzplatten* im Baumarkt bestellt und direkt in den Keller liefern lassen. Der Rest war dann nur Fleiß, ein paar Schrauben, Kilometerweise Kantenumleimer, Topfscharniere und die entsprechende Zeit. Dein Stabilität halber steht der ganze Schrank auf höhenverstellbaren Küchenfüßen.

* Ich habe mich für 19 mm starke, weiße Möbelplatten entschieden, da die sowohl ausreichend stabil, sehr günstig sind und den Keller keinesfalls dunkler machen.

Hier das Ergebnis der tagelangen Bastelei:

IMG_20161222_191004.jpg

Durch die Tiefe von einem Meter bekomme ich da einiges rein. Sollte ich in den oberen Fächern noch deutlich mehr Honig einlagern wollen, werde ich diese Fächer sicherlich bald stützen müssen, damit sich die Möbelplatte nicht nach und nach durchbiegt...
So sieht es aktuell darin im Mittelteil aus:
IMG_20161222_191112.jpg
Rechts davon lagert mein ganzer Imkerkrempel. Von oben nach unten: Mittelwandpresse, Wachs (in den kleinen Platikeimern, Futtergläser, fertige (gekaufte) Mittelwände, darunter mein Imker-Rucksack (ich fahre oft mit dem Fahrrad zu den Bienen), leere Wachs-Eimer, Kiste mit Spanngurten, Kiste mit Smokerholz, Futterteig und zu guter Letzt das Fach mit dem Sämereien für nächstes Jahr.
IMG_20161222_191153.jpg
Du siehst: Ich halte es in diesem Punkt sehr ähnlich, wie Josef. Dem ist genau so wichtig, dass Alles jederzeit einsehbar und vorzeigbar ist.

Und wo wie schon mal beim Zeigen sind: Es ist erstaunlich, was sich so im Verlauf von nur drei Jahren so an Türmen aufbaut... :-k (Dabei stehen noch zwei sogar noch höhere Zargentürme mit ausgebauten Waben in der Schleuderküche und für einen weiteren 10er Zargenturm habe ich diese Woche die Teile zugesägt.)
IMG_20161222_191033.jpg

Honig chremig gerührt habe ich bisher noch nicht: Dieses Jahr war das erste Jahr für mich mit nennenswertem Honigüberschuss. Da kam der Honig immer gleich vom (Edelstahl-)Eimer (mit Doppelsieb) unter der Schleuder durchs Feinsieb in einen meiner drei 50-kg-(Edelstahl-)Abfüller. Möglichst bald wurde dann abgeschäumt - und dann gleich ab ins Glas!
Im Keller sind ziemlich konstanten 19%. Der diesjährige Honig ist noch immer nicht durchkistallisiert: Der Raps ist alle, die letzten paar Gläser Robinie noch fast glasklar, die Frühlingsblüte hat obenauf noch ein Viertel flüssig, die Sommerblüte (sehr viel Linde) bildet jetzt vom Boden ausgehende Fäden im Glas. Bisher hat jeder meiner Besucher, denen ich beim Vorzeigen (und dabei ins Licht halten) dieser Gläser die Naturbelassenheit "meines" Honigs erklärt habe, dann auch mindestens ein Glas von diesen drei Sorten mitgenommen... :zustimm:

Um im nächsten Jahr das Klären zu vereinfachen und auch um einheitliche Chargen pro Schleuderung zu bekommen, werde ich mir definitiv diesen Winter jedoch noch ein 300-kg-Edelstahlfass kaufen. Und sollte alles nach Plan laufen, werde ich nächstes Jahr erstmalig in die Verlegenheit kommen, Honig im Eimer festwerden und wiederauftauen zu müssen. Darauf bin ich schon sehr gespannt!

Liebe Grüße
DOMMY
 
Schön,
Danke DOMMY für die umfassend alle Fragen klärende Antwort. Sieht alles gut aus. Aber da ich noch so einiges an Honig von diesem Jahr dahabe werde ich um das Auftauen von Zeit zu Zeit auch nicht herumkommen.

nochmal Dankeschön und schöne Grüße
p.s. Dein Schrank sieht aus wie aus der Tischlerei :h430:
 
Herzlichen Glückwunsch Dommy, kannst echt stolz auf Deine Imkerei sein. :thumbright:

Schon in Zschopau erkannte ich Deine Leidenschaft für Bienen und eine herzeigbare Bienenzucht zu schaffen, schon jetzt "Hut ab" für Deine Leistung!

Josef
 
Herzlichen Glückwunsch Dommy, kannst echt stolz auf Deine Imkerei sein. :thumbright:

Schon in Zschopau erkannte ich Deine Leidenschaft für Bienen und eine herzeigbare Bienenzucht zu schaffen, schon jetzt "Hut ab" für Deine Leistung!

Josef

Oh Josef,

dieses Lob von dir macht mich echt stolz. Danke!

DOMMY
 
@DOMMY
Respekt, du hast meinem Scheunenausbau inspiriert!!
Gruß Micha
 
Zuletzt bearbeitet:
So hier nun ein Foto von meinen Forthofer 30iger Lagerkübel. Die Stapelbarkeit ist mir sehr wichtig. Sind wirklich sauber verarbeitet und hoffe ich kann sie heuer füllen.20170303_190548-1.jpg
 
Schaut gut aus, ist aber nicht meins.

Bei der Grazer Erwerbsimkermesse wurden vier Anbieter bezüglich der erwünschten 20 kg Lagergefäße angesprochen, alle vier haben zugesagt an Verena entsprechende Offerts zu schicken.

Gut Ding braucht bekanntlich Weile Zenz und bei solch wichtigen Anschaffungen ist Geduld oberstes Gebot.

Josef
 
Ich bin sehr zufrieden mit der Qualität. Für mich sicherlich die richtige Entscheidung :) Platz ist zwar vorhanden, aber auch nicht endlos... Ich war auch in Graz und hab mir diverse Kübel angeschaut.
Gruß Martin
 
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