Mittelwände selber walzen

ManfredH

Mitglied
Registriert
26 Apr. 2012
Beiträge
1.053
Punkte Reaktionen
61
Alter
61
Ort
3123 Großhain
Imker seit
1975
Heimstand
Großhain
Rähmchenmaß/Wabengröße
Breitwabe
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo liebe Forumsgemeinde,
derzeit boomen Mittelwandpressen, die Preise sind nicht gerade billig, wie schaut es mit Mittelwandwalzgeräten aus, sind die Preise in einer anderen Liga? Am ersten Blick, ja. Bei näherer Betrachtung von Händlern in Fernost (alibaba.com) schaut das ganze etwas günstiger aus. Hat von euch jemand Erfahrung mit Chinesischen Mittelwandwalzen? Bei den Elektronic Artikeln funktioniert es ja ganz gut mit den Chinateilen. Mir ist schon klar, der Transport von einer Holzkiste ist um einiges teurer, als ein Briefumschlag mit Elektronikbauteilen.
Wie viele Mittelwände lassen sich mit einer händisch betriebenen Walze in einer Stunde herstellen? Auf Youtube findet man ja einiges zum Thema Mittelwandwalzen.
Eure Meinung ist gefragt.
lg Manfred
 
Hallo,

grundsätzlich bist du Importeur, wenn du Ware aus China einführen willst. dafür brauchst du eine Eori Nummer und musst dein Päckchen beim Zoll vorher anmelden. Dafür brauchst du den Warenwert und die Zolltarifnummer. Wenn du dich in der Zolltarifnummer irrst und versehentlich was falsches Angibst, machst du dich Strafbar.

Ich hatte vor einigen Monaten ein Honigabfüller aus China bestellt und das ganze Prozendere hinter mir.. Beim Abfüller aus Edelstahl war der Zoll und die Einfuhrumsatzsteuer etwa halb so teuer wie das gerät an sich. Am einfachsten ist es du beauftragst einen Zollagenten der das ganze für dich abwickelt.. Du musst aber unbedingt drauf achten, das das Gerät in einem Stück kommt. Der Abfüller kam in zwei Kartons die auf 2 verschiedenen Zollämtern abgefertigt wurden.. Am Ende hab ich alles doppelt verzollen müssen..

Mfg Malte Niemeyer
 
Eh ich hab x Sachen schon so importiert, und nie eine Eori Nummer oder so was beantragt !!!
Aber das lief dann über meine Anschrift in Österreich
 
Ich auch, vom Autoradio über LED-Leuchten und massig Elektronik.
Hab noch nie eine Eori Nummer gebraucht. Ist es unter 30 Euro bezahlst du keinen Zoll oder MWSt.
Drüber muß man halt mal zum Zollamt fahren, mehr aber nicht.
 
Interessantes Thema ;-) Vielleicht gibt hier der ein oder andere noch gute Vorschläge. Wer würde nicht auch gerne seinen eigenen Wachskreislauf haben ;-)
 
Moin Moin
Ich bin als Neuling an einen eigene Kreislauf interessiert, aber woher das nehmen? Ich schmelze zwar meine Waben ein, jedoch ist mein Bedarf noch höher als das Gut welches ich einschmelzen kann. Ist dies nur dem Anfang geschuldet oder macht der Jupp mal wieder etwas falsch?
Gruß
Piet
 
jedoch ist mein Bedarf noch höher als das Gut welches ich einschmelzen kann.

Versteh ich nun nicht, es wird doch Wachs aus einer Wabe für zumindest zwei weitere erzeugt. Wildbau, Wachsbrücken, Entdeckelungswachs, all dies käme doch in den Wachskreislauf. Eventuell kannst den Wachsfluss auch noch mit jährlich ausgeschmolzenen Waben anregen, soll heißen, keine Waben einwintern, sondern nach der Ernte alles einschmelzen.

Josef
 
Versteh ich nun nicht

Ich verstehe das sehr gut :)
Mir ist es bisher auch nicht gelungen, einen vollständigen Wachskreislauf zustande zu bringen. Aus einer eingeschmolzenen Wabe wird bei mir nur eine Mittelwand. Die gegossenen MW sind deutlich schwerer als die gekauften MW weil sie mehr Wachs aufnehmen. Die Bienen freut es wenn sie mehr Wachs zur Verfügung gestellt bekommen (und müssen daher weniger Wachs schwitzen). Aber es dauert, bis der eigene Kreislauf rund läuft - und erst recht, bis man auch mal älteres Wachs wieder ausscheiden kann z.B. durch Kerzengießen.

Möglicherweise ist es mit gewalzten MW leichter, da diese nur halb so schwer sind?

Ein weiterer störender Aspekt beim Wachskreislauf ist der Verkauf von Völkern. Hier geht jede Menge Wachs pro Volk flöten.



soll heißen, keine Waben einwintern, sondern nach der Ernte alles einschmelzen.
Was soll das bringen? Für jede Wabe die du einlagerst und im Frühling wieder verwendest brauchst du eine MW weniger.
Und wenn man pro Wabe nur eine MW bekommt, bleibt das ein Nullsummenspiel.


Servus

Nils
 
Hallo!

Passt zwar nur bedingt zum Thema

Nach meinen Aufzeichnungen ernte ich pro Volk und Jahr ca. 1,8kg Blockwachs
- 15% Entdeckelungswachs
- 35% Wildbauwachs (vorwiegend aus dem hohen Boden ohne Bausperre)
- 50% aus Wabenmaterial

  • für die Wabenerneuerung im Wirtschaftsvolk benötige ich durchschnittlich 1kg Wachs für Mittelwände
  • für die Bestandserhöhung rechne ich mit 2kg Wachs / Volk
  • wird ein Volk verkauft, bedeutet dies auch ein Minus von 1kg Wachs

Kerzen fertige ich nur im geringen Umfang und verwende dazu nur zugekauften Wachs.

Wenn ich nur mit vollen Mittelwände arbeite, kann ich aus dem Wachsertrag von 5 Völkern den Bestand um 2 Völker erhöhen.


Eine jährliche Bestandserhöhung von 30% sollte ohne Wachszukauf möglich sein.

Diese Wachsstrecke schaff ich erst, seitdem ich die Bausperren verfeuert habe.


Schöne Grüße Sepp
 
Und wenn man pro Wabe nur eine MW bekommt, bleibt das ein Nullsummenspiel.

Bei jeder Wabe ist gleichzeitig auch die MiW drinnen, diese geht ja nicht verloren, sondern wir bei jedem Schmelzvorgang ausgeschmolzen. Wie auch schon erwähnt, hinzu kommt Entdeckelungswachs, Wildbau, Wachsbrücken und mitunter auch Drohnenbau.

Die Bienen freut es wenn sie mehr Wachs zur Verfügung gestellt bekommen (und müssen daher weniger Wachs schwitzen)

Das ist ein ganz großer Irrtum, Bienen, vor allem Jungbienen, erzeugen auf alle Fälle Wachs, können die es nicht zum Ausbau von MiW verwenden, so landet dies kurzerhand auf dem Boden. Ich hab schon x mal erwähnt, bei mir baut jedes Volk pro Jahr zumindest 30 ÖBW MiW aus und dies geht keinesfalls auf Kosten des Honigertrages.

Josef
 
Gelöscht, falscher Draht...
 
Hallo,

häufig ziehen die Bienen die Waben lediglich aus der Mittelwand hoch. Außerdem gibt's je nach Schmelzverfahren mehr oder weniger Verluste.. Ich kenn Leute die 1,2 Kilo Wachs pro Zarge einlöten aber nur 900 Gramm ausschmelzen. Und trotzdem sind die Leute stolz wie Oskar auf ihre selbstgebastelten Wachsschmelzer.

Ich hab 2016 2 Ableger pro Wirtschaftsvolk gebildet. Gleichzeitig mussten die Wirtschaftsvölker sich mit einem Aufsatz ausgebaute Waben begnügen. Die restlichen 4 Honigräume waren nur Mittelwände. Durch diese beiden harten Einschnitte lagen die Honigerträge in 2016 bei grade mal knapp über 50 Kilo pro Volk. 2016 waren 2 Kilo Mittelwände pro Volk nötig für die Honigräume und weitere 2 Kilo für die beiden gebildeten Ableger. 2017 brauche ich jeweils 5 Honigräume für die beiden gebildeten Ableger. Macht 5 Kilo pro Wirtschaftsvolk das in 2016 Honig gemacht hat plus nötige Mittelwände für Ableger und Wabenerneuerung.

Heißt 2015 hätte jedes Volk 4 Kilo Wachs bringen sollen, 2016 jedes Volk 5 Kilo, wenn ich so weiter wachsen will, müsste 2017 jedes Volk über 10 Kilo bringen. Wie soll man das schaffen? jedes Jahr 10 000 Waben schmelzen und anschließend wieder einlöten?

Das Kilo Biolandwachs kostet derzeit zwischen 25 und 30 Euro. Statt des Wachses hätte ich genausogut nen Auto kaufen können. Mein Versicherungsmakler hat mir empfohlen das Wachs in den Honigräumen extra zu versichern. Brennen mir die Honigräume ab, kann ich den Laden zumachen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo,

Bioland deckelwachs wird nur von Bioland zertifizierten Imkern an andere Bioland Imker verkauft.. Bedingt durch die aktuellen Wachsskandale steigen die Preise ins unendliche.. Als Bioland Betrieb wird nur Deckelwachs zu Mittelwänden verarbeitet. Eben deswegen die hohen Preise.

Bei Interesse mal unter Biowarenbörse.de reingucken. Könnte aber sein, das du nur nach Registrierung reinkannst.


Mfg Malte Niemeyer
 
Was ist der Grund das nur Deckelwachs genommen wird, hat man Angst das eventuell Rückstände sich im anderen Wachs anreichern ?
 
Hallo,

ja sowas. Besonders in intensiv genutzten Landwirtschaftlichen Gebieten könnten sich so Rückstände anreichern. Das bedeutet andersrum, das das Wachs welches aus Altwaben anfällt bei uns auszusondern ist. Dadurch steigt natürlich die Hemmschwelle die Waben zu schmelzen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Außerdem gibt's je nach Schmelzverfahren mehr oder weniger Verluste.. Ich kenn Leute die 1,2 Kilo Wachs pro Zarge einlöten aber nur 900 Gramm ausschmelzen. Und trotzdem sind die Leute stolz wie Oskar auf ihre selbstgebastelten Wachsschmelzer.
Oder die beim Schmelzen Strom sparen und den Vorgang verkürzen oder den Weltrekord im Schnellschmelz-Schmelzen gewinnen wollen, das alles geht zu Lasten von weniger Wachsausbeute.

Eine Frage dünkt sich mir auf, muss es unbedingt eine billige Walzen-Presse aus China sein?

Oder anders rum, sind die teuren Walzenpressen die bei uns erhältlich sind, evtl. sogar billige Importe aus dem fernen oder nahen Osten und werden bei uns nur teuer verkauft?
 
Ich hab schon x mal erwähnt, bei mir baut jedes Volk pro Jahr zumindest 30 ÖBW MiW aus und dies geht keinesfalls auf Kosten des Honigertrages.
Das sagte mein Vater - der immerhin 70 Jahre imkerte - auch, er meinte wirklich genau könne er das nicht feststellen und beweisen, aber seiner Beobachtung und Erfahrung nach ist es so. Er hatte seit ich denken kann eine eigene MiW Presse und ließ die Bienen den 2. Brutraum und den Honigraum jedes Jahr neu mit MiW ausbauen, ich mache es genauso, > 24 Stück ausgebaute MiW pro Volk kommt bei mir ungefähr hin, Schwärme bauen in guten Trachtjahren 3 Zargen MiW aus, das sind 36 Stück.

In Lehrbüchern oder anderen Publikationen habe ich das Gegenteil gelesen, zum Teil wurde sogar behauptet die Bienen würden beim bauen erhebliche Mengen Honig verbrauchen, aber wie das festgestellt werden will ist mir ein Rätsel. Mehrere Völker wiegen, die einen ohne MiW, die anderen mit? Hat sich jemand die Mühe gemacht, das genau in Erfahrung zu bringen oder sonstige Beweise dafür?
 
Oder anders rum, sind die teuren Walzenpressen die bei uns erhältlich sind, evtl. sogar billige Importe aus dem fernen oder nahen Osten und werden bei uns nur teuer verkauft?
Das ist bestimmt so
 
Was ist der Grund das nur Deckelwachs genommen wird,

Nun setze ich mich in die Brennnesseln, ich würde nämlich behaupten dies ist ein g´sunder Schmäh und eine gewisse Imkergruppe an der Nase herumzuführen.

Es ist allgemein bekannt, dass bei uns ausnahmslos jedes noch so kleine Körnchen Entdeckelungswachs ausgelaugt wird,folglich getrocknet, dies um Schimmel zu verhindern und anschließend in Fässern gelagert. So weit, so gut, aaaber das hier anfallende Wachs ist nur ein kleiner Bruchteil dessen was wir aus Waben, Wildbau, oder was auch immer schmelzen. Fazit, bin mir sicher, jene Menge MiW die aus verkauften Entdeckleungswachs tatsächlich erzeugt und verkauft werden betragen im besten Falle 1 %, also lediglich ein Verkaufsschmäh.

Josef
 
Zurück
Oben