Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Kugelblitz

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Ich will (vorerst nur für mich) untersuchen, wie weit mir eine Hyperthermie-Behandlung gegen die Varroa helfen könnte.

Vor allem wäre dies für Imker interessant, daß man vor der Honigernte noch rückstandsfrei brütende Völker behandeln und auf die chemische Keule im Frühling/Sommer und Bruteingriffe verzichten könnte bzw. den Varroa-Druck niedrig halten kann. Ein Restentmilbung mit OS in der brutfreien Zeit scheint aber derzeit dennoch angebracht, während mir AS und OS-Dauerbehandlung vor dem Winter als ein Dorn - besser, Ast - im Auge erscheint, wenn man an einer wesensgemäßen Bienenhaltung interessiert ist.

Seit 10-30 Jahren wird darüber debattiert, seit einigen Jahren scheinen auch erfolgsverprechende, kommerzielle Gerät am Markt. Über deren Wirksamkeit und Anwendung wird überall gestritten, die Hersteller machen einem möglicherweise ein A für ein O vor und lobpreisen ihre Geräte, während andere (weil sie keine kostenlosen Testgeräte erhielten) diese verteufeln oder nicht ganz unberechtigte Zweifel hegen. Es mögen auch noch Konstruktionsfehler vorliegen, zumind. räumte dies ein Hersteller für 4 Jahre alte Geräte ein. Ein neuer Glaubenskrieg ist ausgebrochen, zumal auch Imker von erfolgreicher und weniger erfolgreicher Anwendung berichten. Leider hüten ALLE Anbieter die genauen Abläufe und angestrebten Zustände (über zeit, Temperaturen, Luftfeuchtigkeit, Strömunggeschwindigkeiten, etc.), eine Versions-Historie, Changelog besser als ihre intimsten Geheimnisse. Um dieses zum Schutz ihrer Betriebsgeheimnisse, eigener Umfähigkeit oder Angst vor Kritikern geschieht, sei dahingestellt. Auch von den Anwendern sind bisher kaum sinnvolle Daten zur Analyse zu erhalten.

Jetzt will ICH es wissen und baue meinen "Kugelblitz's OpenSource Schwitzkasten" - hoffentlich mit Eurer Hilfe :)

Ich entschied mich als Konstruktionsgrundlage die Konstruktion des Varroa Kill II zum Vorbild zu nehmen. Begründung:
  • kann sowohl auf ERBs als auch Magazinbeuten aufgesetzt werden
  • bauliche Abmessungen lassen sich leicht anpassen
  • kein anheben einzargiger Bruträume, nur Rand-Futterwaben entnehmen und Leerrahmen aufsetzen
  • kein Hitzestau am unteren Ende der Rähmchen, da Luft aus den zentralen Rähmchen angesaugt wird und warme Luft gegen die Thermik an der Seite hinunter gezwungen wird (dabei fast das gesamte Luftvolumen relativ gleichmässig im Vergleich zur Bienensauna erwärmt)
  • bessere Regelmöglichkeit des Luftstroms
  • integrierbare Luftbefeuchtung (falls sich dies als notwendig erweist)

Die heutig Mikroelektronik ist techn. ausreichend fortgeschritten und (in China im Vergleich zu ortsansässigen Händlern wie C*) spottbillig, sodaß ein Pi x Daumen-Material-Preis der Eigenbau-Konstruktion bei € 60,- (ohne Netzteil) liegen dürfte und sich niemand abgezockt fühlen muß.

Die Parameter, zu denen ich noch Infos suche und die ein Problem darstellen könnten:
  • Temperaturabläufe mit der jeweiligen Soll-Dauer
  • Feuchtigkeitsabläufe mit -"-
  • angestrebte, max. Luft-Strömungsgeschwindigkeiten im Stock
  • wie reagieren Rückstände von AS, OS, MS bei der Erwärmung des Stocks bzw. muß mit solchen überhaupt gerechnet werden
  • sind die Spermien in der Kö wirklich so empfindlich auf Temp. über 40°, wie an einer Stelle berichtet wird bzw. wie lange darf solch eine Temp. schadlos auf Kö angewandt werden - alternativ Kö in der Hosentasche käfigen?
  • gibt es eine Auswertung von Temp./Feuchtigkeit/Dauer als Auswirkung auf die vorhandenen offen und geschlossene Brut

Ich ersuche um Euren Input !

Projektbericht wird fortgesetzt. An dem Kasten wird bereits gebaut, aber erst zu X-Mas/Neujahr werde ich ausreichend Zeit haben, wenn bessere Hälfte außer Haus ;)

LG
Erwin
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Hallo Erwin,
gib acht, dass du nicht auf das falsche Pferd setzt. Ich selbst habe kaum Erfahrung mit der Wärmebehandlung, war aber bei einer Vereinsvorführung vom vielgelobten Varroacontroller dabei. Eine Woche später haben wir festgestellt, dass die ganze offene Brut die Behandlung nicht überlebt hat. Der Behandlungserfolg war eher bescheiden. Ein anderer bekannter Imker setzt auch auf Hyperthermie-Behandlung und kauft im Frühjahr immer neue Völker.
Aus meiner Sicht, der einzige Vorteil den die Hyperthermie-Behandlung bringt ist, wenn du in ein paar Jahren kontrolliert wirst, welche Behandlungsmittel du einsetzt und keine Rechnung von API Bioxal oder AMO Varroxal hast weil du günstige Ameisen oder Oxalsäure kaufst, dann kannst denen einreden du hast wärmebehandelt.
Ich würde sagen, schade um die Arbeit, wennst basteln willst, dann baue dir einen Oxalsäureverdampfer und du hast gesunde Völker.

Das meint der Manfred
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Danke Manfred,

für Deinen Input und Tipp. Ich will's für mich einfach nur wissen, weil von vielen Seiten nur unvollständige oder für mich nicht eindeutig nachvollziehbare Daten kommen. Diese Problematik anzugehen ist für mich eine mind. ebenso große Herausforderung, wie die Imkerei an sich.

Ein Mißerfolg kratzt mich weniger, als andererseits später feststellen zu müssen, dem (mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln) nicht nachgegangen zu sein. OS wird sowieso weiter (nur in brutfreier Zeit) eingesetzt, und wenn der Varroa-Druck zu stark wird, steht AS bereit. Die OS-Röhrchen werde ich beim Olaf ordern, wenn ich genau weiß, wie ich sie will. Klar ist mir auch, daß es Rückschläge geben wird, wenn ich nicht halbwegs detaillierte Ergebnisse von Anwendern anderer Produkte erhalte und deren bisherige Fehler wiederholen muß. Dann muß ich halt an den Parametern nach gut Glück drehen und hoffen, daß mir inzwischen die Luft nicht ausgeht, ich zuviele Völker grille oder bei mir der Sensenmann in der Tür steht (wie dieses Jahr schon einmal; aber ich bin halt ein Kämpfer, in dessen Vokabular das Wort "aufgeben" nicht vorhanden ist).

Ich bin gewappnet und für jedes Ergebnis offen. Ich stehe im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern ja nicht unter Erfolgsdruck oder muß irgendjemanden was beweisen :)

LG
Erwin
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Hallo Erwin,

ich möchte ja nicht unhöflich sein, kann es mir aber nicht verkneifen: Erst mal mit gängigen Methoden imkern, Erfahrung sammeln, dann in die Innovation gehen.
Du schreibst ja, dass Du noch keine Bienen hast....

Gruss, Christian
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Ich stehe im Gegensatz zu kommerziellen Anbietern ja nicht unter Erfolgsdruck oder muß irgendjemanden was beweisen
Doch zuerst musst Du eben zeigen das Du überhaupt was von Bienen verstehst, hast Du schon mal eine Varroa überhaut gesehen, bevor du sie mit neuester HW und SW bekämpfst
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Hallo Bienenfreunde
Bitte nur keinen Optimismus zerstören, die Fehler kommen ganz allein. Es macht schon Sinn sich rechtzeitig Gedanken über verschiedene Möglichkeiten der Varroabehandlung nachzudenken. Allerdings muß man nicht alle Fehler selber machen. Wenn erkenntnisse vorliegen kann man diese beherzigen, leider sind diese nur spärlich oder auf die jeweilige Betriebsweise zugeschnitten. Auch ich bin von der Hyperthermie angetan, sie funktioniert nur noch nicht richtig. Daher muß auch ich mit alllen Mitteln kämpfen die Milben zu beseitigen.
Langsam komme ich auch schon zu vielen 2stelligen Abfall, bis Null wird es nicht mehr lange dauern. Möglicherweise kann ich mit dann die Winterbehandlung ersparen.
mfg Walter
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Doch zuerst musst Du eben zeigen das Du überhaupt was von Bienen verstehst, hast Du schon mal eine Varroa überhaut gesehen, bevor du sie mit neuester HW und SW bekämpfst

Kurt, als "gelernter" Betriebswirt überlege ich mir VORHER bevor ich etwas anfange, wie und was ich mache. Auch ein Techniker oder Biologe muß nicht Imker sein, wenn er etwas erforscht oder entwickelt - aber es wäre zugegebenermaßen hilfreich ;)

Ich bin auch noch nicht auf dem Mars gewesen, trotzdem arbeite ich an einem Mars-Projekt mit ;)

Ok, ich sollte nachweisen, daß ich von Bienen etwas verstehe? Mh, muß ich deshalb bei Dir Prüfung ablegen, oder wie meinst Du das? Gibt es hier ein einziges Posting von mir, das Deine Zweifel begründet?

Wo bleiben die Erfahrungswerte bzw. Daten von erfolgreicher oder auch nicht gelungener Hyperthermie-Behandlungen?
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Kurt, als "gelernter" Betriebswirt überlege ich mir VORHER bevor ich etwas anfange, wie und was ich mache. Auch ein Techniker oder Biologe muß nicht Imker sein, wenn er etwas erforscht oder entwickelt - aber es wäre zugegebenermaßen hilfreich ;)

Ich bin auch noch nicht auf dem Mars gewesen, trotzdem arbeite ich an einem Mars-Projekt mit ;)

Ok, ich sollte nachweisen, daß ich von Bienen etwas verstehe? Mh, muß ich deshalb bei Dir Prüfung ablegen, oder wie meinst Du das? Gibt es hier ein einziges Posting von mir, das Deine Zweifel begründet?

Wo bleiben die Erfahrungswerte bzw. Daten von erfolgreicher oder auch nicht gelungener Hyperthermie-Behandlungen?

Hallo Erwin,
es geht nicht um Prüfungen, sondern um Praxis.
In meinem Berufsleben tauchen oft junge Leute auf, frisch von der Uni, die erst mal alles einreißen wollen, die Erfahrung der Alten nicht akzeptieren wollen, alles umdrehen wollen, etc.

Alle, aber auch alle, müssen die Praxis kennenlernen und leider die Erfahrungen von vorne machen, weil sie den Alten nicht zuhören. Geht mir übrigens mit den Kinder genauso - leider wollen auch sie die
schlechten Erfahrungen der Eltern nochmal durchleben.

Also Erwin, meine Empfehlung, hol' Dir nächstes Jahr Bienen. Und los geht's. Dann musst Du erst einmal das Alltägliche schaffen und versuchen den Bien zu "verstehen".
Business-Case Berechnungen für Controller oder aufwendige Projektpläne für den Techniker brauchst Du nicht zu machen. Denn der Bien gibt Dir den Takt und den Plan. Hier spricht die Natur.

So, denke ich, solltest Du Kurts und meine Meinung verstehen.

Viele Grüße,

Christian
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

So, da ich viele Anfragen per PN bekomme und ich mich nur ungern wiederholen will, mal so die ersten, halbwegs geordneten Gedanken zum "Schwitzkasten"

HW
Holz für einen ersten Rohentwurf habe ich mir gestern beim OBI zuschneiden lassen und auch ein paar Teile vom C* geholt, der Rest wurde in China bestellt (Lieferzeit 5-6 Wochen, wenn es sich vor X-Mas noch ausgeht, anderenfalls muß ich irgendwas zur Bauteilgewinnung zerlegen).

Preisübersicht
Holz, Fliegengitter, Nägel, Schrauben: knappe 12,-
2x Heizelement 12 V/DC 180 W á € 10,99 = ~ 22,-
2x PC-Gehäuse-Lüfter LogiLink FAN103 120x120x25 mm á € 3,99 = 8,-
2x MOSFET Fairchild Semiconductor FQP30N06L 1 N-Kanal TO-220-3 á € 1,99 = 4,-
1x Temperatur-Sensor DS18B20 á € 0,60
1x Digitaler Temperatur- und Feuchtesensor AM2302 (DHT22) á € 2,18
1x Arduino Nano V3 comaptible € 1,57
1x OLED Display € 2,47
1x DC/DC Konverter 12V → 6V € 0,41

Damit bin ich bei rund € 53,23 angelangt. 12V/30A Schaltnetzteile habe ich einige herumstehen - notfalls tut es auch ein fetter Auto- oder Boots-Akku, es fehlen dann noch Kabel, Stecker, Blockklemmen, Gehäuse, Widerstände, Taster. Dabei hatte ich die 60,- wirklich nur Pi*Daumen geschätzt ;)

Arduino, DC/DC Konverter und OLED kommen in ein Gehäuse (= Controller) außerhalb der Beute. Angespeist wird mit 12V, welches durch das Gehäuse zu den MOSFETs durchgeschliffen wird. Im Gehäuse greift der DC/DC Konverter ab. Weiter werden die Sensoren und MOSFETs über ein 5-poliges Flachbandkabel mit dem Controller verbunden. Über Taster und OLED sollen Einstellungen getätigt und Programm gestartet werden. Während des Programm-Ablaufs sollen Betriebszustände am OLED angezeigt werden. Während meiner ersten Tests werde ich statt OLED jedoch serielle Ausgabe auf Laptop verwenden - da lässt es sich leichter dokumentieren bzw. ad hoc Programm-Updates vornehmen.

Was mich jetzt vor allem interessiert, wären die Abläufe - wie sie sein sollten.

Die Rücksprachen mit HT-Imkern haben sich solche herauskristallisiert (mit Brut):
1. Vorwärmen auf 39°C
2. Aufheizen und halten einer Temp von 42° (bei der Bienensauna sollen demnächst sogar 43° zur Anwendung kommen) für 2-3 Stunden (bei BS derzeit 2h30, es sollen 2h50 werden)
3. Bei der Soll-Luftfeuchtigkeit gehen die Meinungen stark auseinander: Während die einen meinen, mind. 90%, sagen die anderen 60-65%, ob es wirklich einer weiß, bezweifle ich.

Ich werde dies mal als Näherungswerte hernehmen und hoffe, daß eine hier angedeutete Studie einer Uni xxx bald fertig wird ;)

Folgendes stelle ich zur KONSTRUKTIVEN Diskussion:

Es kommen bei mir 1 komb. Temp/rF-Sensor und 18 Temp-Sensoren (6 x 3, die ohnehin schon in 6 BW vorverbaut sind), zum Einsatz. Beim aufwärmen (Punkt 1) wird dabei darauf geachtet, daß nirgendwo eine Temp von 45-48° überschritten wird. Bei Punkt 2 wird sich an die Soll-Temp von 42/43° in den BW langsam angenähert. Zur Leistungssteuerung der Heizelemente gedenke ich ein PID-Regelung einzusetzen, damit die Max-Temps nie überschritten werden und sich die Temp nicht in Wellenform entwickelt.

Die 2 Heizelemente sitzen auf einem Alu-L-Profil über den Ventilatoren, ca. in der halben Höhe zum Deckel. Deren Leistung wird von einem Arduino über N-Kanal MOSFET, der zur besseren Kühlung ebenfalls auf Alu-Profil sitzt, gesteuert.

Zur Temp-Steuerung können auch die Lüfter eingesetzt werden. Deren Drehzahl will ich grundsätzlich so regeln, daß in den Wabengassen die Luftströmung 3m/s nicht wesentlich überschreitet (das habe ich mal irgendwo gelesen, daß die die Bienen noch tolerieren). Die 2 Lüfter würden nach meiner Berechnung ohne Regelung ca. 3.5 m/s saugen/blasen. Zur Drehzahlsteuerung verwende ich den 2. MOSFET.

Seitlich gibt es Lüftungsschlitze/Löcher, deren Durchlassquerschnitt in Summe ca. 50% geringer als die der Ventilatoren ist, daher dort die doppelte Strömungsgeschwindigkeit herrscht, da der Querschnitt in der Beute zum "hinunterströmen" ja etwas geringer als der 5 Wabengassen (der Schwitzkasten ist 210mm breit = 6 Waben) im Ansaugbereich ist und zusätzlich auch noch eine Verwirbelung mit der Luft oberhalb und neben des Schwitzkastens stattfinden soll. Damit will ich Hotspots außerhalb des Schwitzkastens vermeiden.

Für eine (spätere) Luftbefeuchtung befindet sich ein Wettex-Tuch unter den Ventilatoren bzw. über dem Fliegengitter (damit kein Bienchen zu Schaden kommt), welches bei Bedarf über 2 dünne Schläuche (ich nehm derweil die von einer O2-Brille) mit Wasser versorgt werden. Damit nicht zuviel von einem Behälter (ich nehme einen zur O2 Befeuchtung), der auf dem Schwitzkasten steht, durchfließt, werde ich einfach Watte in den Anschlußpropfen geben. Ich will keinen Ultraschall-Vernebler benutzen, da a) teurer und b) ich nicht weiß, wie die Bienen auf Ultraschall reagieren (Insekten sollen wie Hunde da ja ziemlich sensibel sein). Wenn das wirklich mit der rF so heikel ist, käme noch 3. MOSFET und Mini-Pümpchen zur besseren Regulierung dazu.

Wo ich derzeit weitere Bedenken habe:
Richtigen MOSFET gewählt? Sollte 30A bei 12V packen.
Leistung der Heizelemente ausreichend? Da ist eine Tmax von 240° angegeben, mir IR habe ich nur 170-180° gemessen (die ideale Temp zum OS sublimieren ;)).

cc-by-nc-sa 2016 Kugelblitz
 

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Für dieses Experiment stelle ich ab dem kommenden Frühjahr gerne einige Völker zur Verfügung, diese stünden selbstverständlich bei mir, einige wenige Auserwählte aus unserer OG wären interessierte Teilnehmer.

Der Erwin könnte mit nur einem Handtascherl zu mir kommen, alles was er benötigt stelle ich gerne zur Verfügung.

Josef
 
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Josef ;) ;)

Sooo schnell geht's leider nicht. Das wird jetzt mal mein Test-Modell für die SW ... irgendwas halbwegs reales muß ich ja anschließen - ich traue den Simulationsprogrammen nicht allen ...

An dem Test-Schwitzkasten, der nur ohne Bienen die Funktionsweise der SW abklopfen soll (zB PID Werte ermitteln), wird es aus Erfahrung sicher noch Änderungen geben. Kleine bei Abmessungen, vielleicht doch 24 oder 48V statt der derzeit 12V, vielleicht 4 Heizelemente oder auch andere Typen statt der derzeit 2, wenn die Aufheizzeit zu lange oder die verwendeten nicht die versprochene Leistung bringen. Bin bei den Bauteil-Recherchen erst am Anfang, muß ja erst noch auf dem Mars landen ;)

Bevor ich fremde Völker grille, müssen erst meine dafür herhalten.

Tipp 1: Man darf mich aber gerne im Frühjahr mit 3 Schwärmen ausstatten ;)
Tipp 2: Meine Inbox geht permanent über und ich muß eingegangene, ungelesene Nachricht löschen, damit ich auf eine andere antworten kann. Verstehe ich nicht... kann man mir das PN-Limit um den Faktor 50-100 erhöhen? Ich will/kann auch noch nicht alles löschen, was noch offen ist. Anderenfalls müssten wir auf Email ausweichen.

Deshalb Josef, auf diesen Weg: Wann bist wieder in Wien und hättest auf ein Stündchen Zeit? Email & Tel. hast eh von mir zwecks Antwort, falls Inbox inzwischen wieder voll.

Erwin
 
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kann man mir das PN-Limit um den Faktor 50-100 erhöhen?
Das hätten wir alle gerne, geht aber anscheinend nicht, weil zu viel Speicher belegt werden würde
Was meist wie viele wertvolle PN ich schon löschen musste
 
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PN erhöhen geht leider nicht, unser techn. Admin Maxl meinte wir seien kein Postamt und legte die Latte auf 50. Dies macht aber Sinn, denn viele User User sichten zwar PNs, löschen diese aber nicht, somit ist der Speicher sehr rasch voll.

Deshalb Josef, auf diesen Weg: Wann bist wieder in Wien und hättest auf ein Stündchen Zeit?

Donnerstag dieser Woche wird bei Metro Langenzersdorf unser Lager wiederum aufgefüllt. Normalerweise reise ich über Stockerau nach Langenzersdorf, könnte aber auch über Tulln anreisen, kein Problem und ganz wie Dir lieb ist.

Josef
 
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Hallo Jungs,
vergesst bitte ob eurer lobenswerten Experimentier- und Schaffensfreude nicht, mit wem ihr es zu tun habt.
Bienen sind lebende Geschöpfe, und denen wurde im Namen der Wissenschaft und des Fortschritts bereits genug Leid angetan.
 
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Ich habe einige Emails - auch kritische - zu meinem angedachten Schwitzkasten erhalten.

F: Baust du den Varroa Kill II nur nach, weil dir das Original zu teuer ist oder welchen Vorteil soll deine Holzkonstruktion sonst haben?

A: Nein, ich baue ihn nicht nach, nur die Funktionsweise der Belüftung entspricht am ehesten meiner Vorstellung (Vermeidung Hitzestau wie bei der BS). Der VK II hat meines Erachtens wieder andere konstruktive Mängel: Temp-Sensor in der Brutwabe fehlt, keine Luftbefeuchtung, Gerät arbeitet mit Hochspannung, die eigentlich nach gängigen Vorschriften so nicht sein dürfte. Wenn schon Hochspannung, dann nur über ein Netzteil in der geeigneten Schutzklasse, aber im oder am Volk darf zum Schutz des Imkers nur Niederspannung anliegen.


F: Wie Hyperthermie funktioniert, ist doch bekannt. Warum soll ich dein Gerät kaufen, wo es schon einige andere, professionellere, gibt?

A: Wie HT funktionieren sollte, ist leider noch nicht vollständig bekannt - sonst müsste man nicht darüber debattieren, ob es Esoterik ist oder nicht. Bei der Umsetzung gibt es große Unterschiede: einmal funktioniert's, das andere mal nicht und man weiß nicht 100%ig, warum nicht oder warum. Da muß noch an einigen Schräubchen gedreht werden. Die BS-Leute wissen aufgrund ihres Feldversuchs vermutlich schon, woran es hakt, aber solange das nicht publiziert wird, muß ich selber "raten", mit meinen großen Ohren auf Ankündigungen und Anwenderberichte lauschen oder mit gesundem Menschenverstand vorgehen.

Ich verkaufe nichts. Mein "Gerät" dient in erster Linie der preisgünstigen Evaluierung der Behandlungsparameter, auf die ich sonst bei fertigen Geräten kaum bis keinen Einfluß hätte.


F: Warum nimmst nicht einfach den Varroa Controller? Der funktioniert! Wenn der dir zu teuer ist, kannst du den auch mieten!

A: Ja, ist mir mit 2.600,- eindeutig zu teuer, zumal es auch hier in jüngster Zeit (mit dem "verbesserten" Modell) mindesten einen bekannten Mißerfolg gab (Brut kaputt). Auch das herumführen dieser großen Truhe, umhängen der Brut ist mir ein zu großer Aufwand für lediglich 3 Völker. Für Erwerbsimker ist der VC möglicherweise eine Lösung, aber darüber will ich mir als Kleinst-Hobby-Imker nicht den Kopf zerbrechen.


F: Darf ich mir dein Gerät nachbauen? Ich kann aber nicht programmieren.

A: Ja und nein. Vorerst bitte noch nicht nachbauen, da ich damit erst mal auf "Kinderkrankheiten" prüfen und die erste SW-Version entwickeln und testen will. Ja, man darf es ohne Genehmigung oder Lizenzkosten ab dem Zeitpunkt (rechne mit in einem Jahr) nachbauen, wenn ich hier ein grundsätzliches "ok" gebe. Ich will zuerst mit meiner Version testen, umbauen, nochmals testen, bis ich zumindest mir selbst eine positive Wirkung beweisen kann. Ich werde auch keine Zeit haben, einen zu vorzeitigen Feldversuch zu lenken oder eine wissenschaftliche Arbeit zu verfassen. Im Gegensatz zur BS und anderen Geräten, wird es keine teuren Programmupdates, sondern diese (ebenfalls wie HW unter cc-by-nc-sa) kostenlos geben. Muss mir nur noch überlegen, wie man den Arduino-Code ohne der IDE DAU-sicher rüberschieben kann.

Ich hoffe, am Sonntag/Montag kann ich euch schon mal den "Rohbau" vorzeigen.

Erwin
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

So, da ich viele Anfragen per PN bekomme und ich mich nur ungern wiederholen will, mal so die ersten, halbwegs geordneten Gedanken zum "Schwitzkasten"

...

Hi,

ich bin auch ein Newbie Bienen betreffend aber Oxalsäure hab ich bisher zur Reinigung meines Sportbootes benutzt und daher weiss ich, was das Zeug für ein Biest ist.

Einig sind wir uns wohl alle, dass eine Varroabehandlung generell leider den Bienen nicht dienlich ist. (egal welche Methode).
Ich muss sagen, dass mir allen Orten Befürworter und Gegner der Wärmebehandlung begegnen und aus gutem Grund mache ich einen großen Bogen um den Imkerstammtisch unseres Vereins.
Ich will keinem seine "beste Methode" ausreden das Ziel ist es in jedem Fall, die roten Biester zu killen.

Ich muss jedoch sagen, daß ich "BIO" nicht unterstreichen kann, wenn man Tiere mit Säure quält, Königinnen die Flügel stutzt oder andere Spielereien treibt. Freilich habe ich andere Ziele bei denen Honig ein süßes aber nicht das wichtigste Ergebnis ist. Ich kann hier in Bayern keine "Bienenpetition" unterschreiben aber die Arbeit dann andere machen lassen. Daher wird jetzt auch in unserem Garten gesummt.


Ich tendierte aber auch zur technischen Lösung der Varroabehandlung. Die Preise für derartige im Handel erhältliche Geräte kann ich jedoch nur unter "dreist" einstufen. Schaut man sich so manche Lösung an, frag ich mich bei Besichtigung des Materials, wo hier 1000-2000.-€ verbaut wurden (bei 1/3 Marge). Scheinbar denkt man nur an die 200-Beuten - Imker und hofft hier auf Kasse. Für den Hobby-Imker unrentabel.

Eine Box zu kreieren, welche konstante 38-42 Grad in mehreren Stufen erzeugt ist simpel. Gute 30x50cm große Flächenheizfolien sind überall erhältlich. Daher habe ich Ähnliches wie Du in Arbeit.
Meine Steuerung wird ein Raspberry PI mit Display, eine 30x50cm große Heizfolie und Lüfter für die korrekte Verteilung darstellen. Die Temperatur wird mittels Tasten zwischen einem gewissen Bereich einstellbar sein. Aktuell inkl. Beute bin ich beim Einkaufspreis von knapp 100.-€.

Da alles in einem hohen Beutenboden Platz findet, kann man sich überlegen ob man eine ganze Beute oder nur eine Leerzarge damit heizt. Sollte man nur Waben und keine Bienen damit "saunieren" wollen kann man sich auch mehr als nur die Mindestbehandlungen vorstellen. Das wird die Zukunft zeigen. Ich tendiere eh mehr darauf nur die abgekehrten Waben zu heizen. Alternativ wäre die Frage ob man die Königin für die Heitzzeit aus der Beute herausfängt die die Bienen mit erwärmt. Wäre interessant, ob das schon jemand versucht hat und was das Bienenvolk davon hält.

Zur Luftbefeuchtung werde ich einen 12V-Ultraschall-Zerstäuber einsetzen und die Luftfeuchtigkeit mit dem Raspberry messen. Dann kann dieser bei Bedarf immer den Zerstäuber anwerfen.

Du verwendest 240° - Heizer. Das erscheint mir etwas gefährlich. Einen Fön will ich nicht bauen und 42°C sind ja nichts Weltbewegendes. Meine Folie, die den gesamten Beuteboden ausfüllt schafft 90° und da ich die Waben und/oder Tierchen sowieso nicht schockbeheizen möchte ist es kein Problem, wenn die Aufheizphase etwas dauert. Ich konnte erreichen, daß die Box (natürlich ohne Inhalt) in 30min auf 45Grad aufgeheizt wurde.

Bzgl. Verkauf einer solchen Lösung: ganz so trivial ist es nicht, gibt es doch bereits zahlreiche Patente hierfür. D.h. genaue Recherche ob sowohl Heizlösung als auch andere technische Einbauten nicht rechtlich geschützt sind wäre notwendig. Aber ich bau das Teil eh nur für mich und meine Bienchen. Da kann einem das egal sein. Und wenn man den Bauplan mal verschenkt, denkt die Industrie vielleicht mal daran die Preisgestaltung zu überdenken. "Nischenprodukt" muss nicht unbedingt "teuer" heißen

Ach ja.....

Interessant sind solchen Konstruktionen wie sie hier verkauft werden: https://www.hivet.sk/. Den sogenannten "Varroa Terminator"

Der eifrige ebay-Käufer wird feststellen, dass es sich hier um die 11.-€ - Billigstregler aus Fernost handelt und die haben meist eine Genauigkeit von nur +/- 1°C und schlechter. Da werden die Bienen schnell mit terminiert.
"I´ll be back"! :n95:


have fun!

I<it
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Hat Erwin seinen Schwitzkasten eigentlich fertig gebaut und getestet?

LG Doris
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Hat Erwin seinen Schwitzkasten eigentlich fertig gebaut und getestet?

LG Doris

Der Erwin ist leider sehr viel auf Reisen, vor allem in DE und seiner dortigen Enkeln.

Josef
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Der Erwin ist leider sehr viel auf Reisen, vor allem in DE und seiner dortigen Enkeln.

Josef
Seit 4 Jahren? Fein, wenn er sich so um seine Familie kümmert.

Mein VarroaKiller ist bereits fertig programmiert (schlappe 150 Zeilen Python-Quellcode) und die Zusatzplatine für den Raspberry PI wird gerade produziert. Die Heizplatte stammt von einem 3D-Drucker. Das ist das beste geeignete Teil hierfür. Ein Ultraschall-Wasserzerstäuber war in ebay für 9.-€ erhältlich und ich bau gerade die Teile in den Boden ein.

Materialeinsatz ist aktuell 150.-€.

Mein Ziel ist wie gesagt nur einen Beutenboden damit zu bestücken. Dann ist das Teil supertransportabel. Auf irgendwelche Solarzellenspielereien verzichte ich. Mein Killer wird auf 220V laufen weil es Stromaggregate schon für weniger Kohle gibt als eine Autobatterie kosten würde.

Irgendwann (dank Corona-Lockdown) in den nächsten Wochen ist das Teil fertig, dann gibt´s Fotos....

have fun!

I<it
 
AW: Kugelblitz' Eigenbau "Schwitzkasten" (Hyperthermiebandlung gegen Varroa)

Seit 4 Jahren? Fein, wenn er sich so um seine Familie kümmert. I<it

Wie seit 4 Jahren?

Am 16.8.20 hat er doch noch einen Beitrag geschrieben.
 
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