Oktober u. Milbenzahlen sinken nicht

WalterRojky

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Hallo Josef
Ich hoffe Du nennst mich nicht einen schlampigen Imker, vielleicht hast Du eine Erklärung für meine Varraabfälle. Behandle seit Ende Juli, begonnen mit Varroacontroler und weiter mit OS-Verdampfen. Habe Varroen ohne Ende. Kann mir aber die Abfälle nicht erklären.
Hier zwei Grafiken, mit den Abfällen und dazu gehörenden Datum:
Enzersdorf III.jpg
Ablergstand Zucht I.jpg
Wenn jemand eine Erklärung hätte, würde mich das freuen, leider bleibt mir nur das Weiterbehandeln übrig.
mfg Walter
 
Ganz einfach Walter, die 80 % in der Brut erwischt du nicht. Oder anders gesagt, die Behandlung ist zuwenig Wirksam Reinvasion wohl eher nicht sondern eher Reinfektion
 
AW: Überlegungen zur Reinvasion

Milben kommen nicht über Nacht, sind die drinnen,
und irgendwie müssen sie reinkommen, es gibt viele Wege, Invasion, Reinvasion, Reinfektion, Ausbreitung, Verflug, ........Worte deren genug, jedoch wirkliche Beweise sind sehr spärlich.

Für mich ist Reinvasion auf alle Fälle nicht von vornherein ausgeschlossen, sie im Auge zu behalten gehört genauso zur sorgfältigen Milbenbehandlung wie die anderen Dinge.

Noch eine Überlegung von mir:
Wie will ein Imker der nur alle heilige Zeit die Windeln einschiebt, oder sie nie genau kontrolliert oder in viel zu langen Abständen, Reinvasion überhaupt bemerken?
 
AW: Überlegungen zur Reinvasion

Danke Kurt
Das ist mir schon klar, die 80% hätte ja der Varroacontroler bringen sollen. Warum aber die Bedampfung so wenig bzw. so unterschiedliche Wirkung hat ist mir schleierhaft. Eines hat sich dabei schon herauskristallisiert. Die Phoretische Phase trifft offensichtlich nur für Jungvarroen zu, die alten Varroen bleiben offensichtlich nicht lange außerhalb der Zellen. Damit wäre das Auf und Ab der gezählten Varroen zumindest verständlich.
Reinfektion will ich ebenfalls nicht ausschließen, nur das dies auf allen 6 Außenständen Auftritt, ist mehr als unwahrscheinlich. Allerdings kann man dagegen auch nichts machen. Man muß einfach damit leben.
Wenn allerdings jemand die Völker nicht regelmäßig kontrolliert, glaube ich, dann "schwebt ein irden Gefäß über seinem Haupte" würde ich sagen.
mfg Walter
 
AW: Überlegungen zur Reinvasion

Hallo Josef
Ich hoffe Du nennst mich nicht einen schlampigen Imker, vielleicht hast Du eine Erklärung für meine Varraabfälle. Behandle seit Ende Juli, begonnen mit Varroacontroler und weiter mit OS-Verdampfen. Habe Varroen ohne Ende. Kann mir aber die Abfälle nicht erklären.
Hier zwei Grafiken, mit den Abfällen und dazu gehörenden Datum:


Wenn jemand eine Erklärung hätte, würde mich das freuen, leider bleibt mir nur das Weiterbehandeln übrig.
mfg Walter

Hallo Walter,
in welchem Abstand behandeltst Du? Maxiamal alle 4 Tage sollten es sein.
Das ist die Zeit, die die Muttermilben außerhalb der Zellen verbringen.
Gruss, Christian
 
Hallo Christian
Im Vorjahr behandelte ich alle 3 Tage, heuer hatte ich mit 4 Tagen begonnen, da die Ergebnisse nicht zufriedenstellend waren, verkürzte ich auf 3 Tage. Das Datum der jeweiligen Behandlung ist auf der Grafik zu sehen.
Bin inzwischen bei 22 Behandlungen und habe heute im Bienenhaus ein Volk wo in den letzten 3 Tagen mehr als 800 Milben auf der Windel lagen. Sie wurden ebenfalls schon 22mal behandelt.
mfg Walter
 
Walter,
ich melde mich Abends nochmal...
nur vorab eine Idee: kannst du die Temperatur zu dieser Grafik hinzufügen? So dass man erkennen kann wann Flugwetter war und wann nicht?

Und gleich vorweg: mir gehts nicht anders!!!
 
Es finden bei warmem Wetter im Moment viele kämpfe auf dem Flugbrettern statt, anscheinend versuchen fremde Bienen rein zu kommen.
So krass hab ich das noch nie gesehen! Sie kommen zwar nicht rein, aber bei der Rangelei können aufsitzende Milben von fremden Bienen leicht umsteigen und schon sind sie drin!

Übrigens nicht nur bei mir sondern bei vielen Kollegen auch!

LG Lisi
 
Heute wurden von drei Mitgliedern in unserer Ziersdorfer OG jeweils eine neue OxS Serie gestartet, einer von denen hat sogar einen täglichen Abfall von 20 Milben und dies sogar nach zweier Serien AmS Uni Verdampfer.

Selber halte ich mich noch einige Tage zurück und beobachte weiterhin die Windel, wird es brenzlig, so wird unverzüglich der GTM Verdampfer gezündet. Nach langen Jahren keiner Winter-Restentmilbung fürchte ich heuer nicht drum herumzukommen.

Hallo Josef
Ich hoffe Du nennst mich nicht einen schlampigen Imker,

Nun Walter, auch dies sind keine schlampigen Imker, eher sogar sehr sorgfälige Herren, denn die agieren gewissenhaft und suchen nicht nach faulen Ausreden a la Reinvasion von schlapigen Imkern.

Josef
 
Es finden bei warmem Wetter im Moment viele kämpfe auf dem Flugbrettern statt, anscheinend versuchen fremde Bienen rein zu kommen.
So krass hab ich das noch nie gesehen! Sie kommen zwar nicht rein, aber bei der Rangelei können aufsitzende Milben von fremden Bienen leicht umsteigen und schon sind sie drin!

Übrigens nicht nur bei mir sondern bei vielen Kollegen auch!

LG Lisi

Oh Gott, was ist denn da los. Bei mir ist alles ruhig.
 
Eine Frage zu deiner Betriebsweise.
Waren deine Völker zu irgend einem Zeitpunkt brutfrei?
Bzw. hast du ein Vergleichsvolk welches zu einem Behandlungszeitpunkt brutfrei war? Noch was. Hast du mit dem VC auch im Frühjahr behandelt oder nur im Juli?
Vor allem finde ich deine Offenheit hier sehr Vorbildlich!
 
Hallo Bienenfreunde
Habe mit dem VC nur im Juli gearbeitet, hatte starke Völker ausgewintert, bin bei Restentmilbung im Dezember bei allen Völker nahezu 0 Abfall gehabt, deswegen keine VC-Behandlung notwendig.
Habe versucht die Tagestemperatur in die Grafik einzufügen:
Enzersdorf III-Temp.jpg
Brutfreie Völker waren nur ca. 10 Kehrschwärme, auch bei denen habe ich trotz Bedampfung 1 Tag nach Erstellung noch keinen zur Zeit auf 0 Abfall.
mfg Walter
 
Hier noch die 2. Grafik mit Tagestemperaturen:
Kleinneusiedl Temp.jpg
mfg Walter
 
Danke Walter

für die Ergänzung. Ich hatte gehofft daraus einen Hinweis für Reinvasion ab zu leiten. Flugwetter = mehr Milben, kein Flugwetter = weniger. Aber danach sieht es auch nicht aus....

Einen ähnlichen Fall hatte ich letztes Jahr im Oktober und November (siehe entsprechenden Thread). Dies war bei mir hauptsächlich auf einen Standort begrenzt. Dieser Standort war sehr dicht umgeben von Greeningflächen die bei den damals milden Temperaturen sehr intensiv beflogen worden sind.

Wie schaut es bei deinen Ständen aus Walter? Hast du viel blühende Greeningflächen?
Gibt es hier Unterschiede zwischen den Ständen? Gibt es dazu evtl. Zusammenhänge?

Bislang hielt ich die Reinvasion auch für eine faule Ausrede noch faulerer Imker. Doch seit dem letztjährigen Oktober/November-Erlebnis, das mich an den Rand der Verzweiflung brachte, bin ich mir da nicht mehr so sicher.
Den Standort habe ich vor 3 Monaten aufgegeben, kann also nicht mehr berichten wie es dieses Jahr ist.


Damals wurde argumentieren, daß die Oxalsäurebedampfung bei Brut nun mal nicht wirkt und sich so in der verdeckelten Brut der hohe Bestand aufbaut, durch die veringerte Brut die Milbenflut nun heraus kommt.

Wer jedoch - wie du und damals auch ich - alle 4 bzw. alle 3 Tage bedampft, bei dem kann sich meiner Meinung nach in der Brut kein Milbenbestand derartig AUF-bauen. Auch auch wenn bei jeder Bedampfung 80% der Milben NICHT erwischt werden, reduziert sich der Gesamtbestand an Milben doch mit jeder Bedampfung.

Ich halte es zwar für möglich, daß man bei sturer Einhaltung eines festen Tagesabstandes in der verdeckelten Brut eine "Welle" aufbaut, die man durch den Zyklus nie erwischt - aber auch der kann sich nicht so vehement vermehren! (Daher wechsle ich öfter den Abstand, mal 3, mal 4, heuer eher 5 Tage).

Es kann doch nicht sein, daß bei einem 22mal behandelten Volk immer noch 800 Milben in 3 Tagen fallen, diese ausschließlich aus der eigenen Brut kommen! Bei einer quasi Dauerbehandlung seit Mitte August ist mir das nicht erklärbar.

Leider kam ich letztes Jahr auf keine Erklärung und ich fürchte dir wird es nicht anders ergehen Walter.
Es ist auch egal, denn dir bleibt nichts anderes übrig als weiter zu machen!

Eines ist jedoch gewiss: ein gschlamperter Imker bist du nicht Walter!
Ein gschlamperter hätte diesen Zustand nämlich gar nicht erst bemerkt. Wie viele Imker haben 2 oder 3 mal mit AS behandelt und wissen seither nicht was in den Völkern los ist?! Weil sie die Milben nicht zählen.
Oxalsäurebedampfer haben dagegen den Finger ständig am Puls ihrer Völker und wissen mehr. Denn wir wollen mit der Bedampferei aufhören - und das geht erst, wenn nicht mehr als xy Milben fallen. Und dazu muß man zählen.

Und wennst einem anderen Imker davon erzählst, dann behauptet er, daß er nicht so viele Milben hat und du ein Milbenzüchter bist! Dabei hat dieser seine Windeln seit 2 Monaten nicht mehr angeschaut :(

Ich danke dir jedenfalls für diesen Beitrag Walter! Nur wenn wir offen darüber reden werden wir vielleicht irgendwann mal schlau draus :)

Leider habe ich auch keine gute Erklärung, aber für mich ist auch das wieder ein Hinweis dafür, dass es durchaus massive Zuwanderung von Milben von außen gibt. Und für mich sind die vermaledeiten und unnatürlichen Greeningflächen erheblich mit daran beteiligt!

Servus

Nils



PS: was sprechen eigentlich deine Nachbarimker? Beobachten sie ähnliches?
Letztes Jahr wurde mit die Oktober/November - "Explosion" von mehreren Imkern bestätigt. Leider gibts zu wenige, die auch zählen...
 
Das ist mal ein echt krasser Milbenfall ! Lasst uns der Sache mal konkret auf den Zahn fühlen.

Walter - welche Oxalsäure (Hersteller / Reinheit in %) verwendest du genau und wie hoch in Gramm ist die Dosierung ??? Welchen Bedampfer verwendest du eigentlich ??? Sind die Völker ein- oder 2-zargig ??
Nicht das sich hier Behandlungsfehler eingeschlichen haben. Weil nach 22x Behandeln und 800 Milben .... da stimmt was ned ...
 
Wäre es nicht auch möglich, dass die Bedampfung bei Flugwetter eine wesentlich geringere Wirkung auf die Milben hat, da sich die Bienen sehr schnell wieder Putzen können?
 
Wäre es nicht auch möglich, dass die Bedampfung bei Flugwetter eine wesentlich geringere Wirkung auf die Milben hat, da sich die Bienen sehr schnell wieder Putzen können?

Ist auch mein Gedanke - deswegen hab ich schon oft behandelt wenn wenig bis kein Flugbetrieb war (schlechtes Wetter / früh morgens / abends...)

Da erwische ich dann auch ziemlich alle Bienchen im Stock !
 
http://www.neurobiologie.fu-berlin.de/menzel/Pub_AGmenzel/RademacherHarz_2006_ADIZ_Oxalsäure.pdf

Gemäß dieser Arbeit ist der Wirkungsgrad beim OX verdampfen stark abhängig vom verwendeten Verdampfer: 29-99,2% Wirkungsgrad.
Varrox: 82,8-99,2%.

Interessanter Artikel - deswegen bin ich auf seine Antworten gespannt - die nämlich genau das alles aufdecken sollten. Denke das hier u.a. der Wirkungsgrad zu niedrig ist. Bin gespannt - so können wir wieder alle was dazu lernen ;-)
 
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