Hohe Böden fördern die Räuberei der Wespen ???

brettljause

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Hallo,
in der aktuellen Zeitung ADIZ 09/2016 macht A.Spürgin die These auf.

Hohe Böden fördern die Räuberei der Wespen.

Er begründet das, dass das Brutnest weit weg ist vom Flugloch. Bei kühleren Temperaturen
zieht sich die Bienenkugel zusammen. Damit verlieren die Bienen den Kontakt zum Flugloch.
Die Wespe fliegt noch bei kühleren Temperaturen, somit ist ihr in den Bienenstock
Tür und Tor geöffnet ist.

Was meint Ihr dazu. Habt ihr das auch schon beobachtet. Bzw. teilt ihr die Meinung.
Ich sag, das ist quatsch. Wenn das Bienenvolk Gesund und Vital ist, kann sich der Bien schon
verteidigen. Egal wie weit das Brutnest vom Flugloch entfernt ist.

Danke
 
Was meint Ihr dazu.

Sag ich doch immer und vermutlich hat Herr Spürgin von mir abgeschrieben, bin ich doch ein Verfechter von niedrigen und geschlossenen Böden.:l435:

Wenn das Bienenvolk Gesund und Vital ist, kann sich der Bien schon
verteidigen. Egal wie weit das Brutnest vom Flugloch entfernt ist.

Nein, eben nicht, zieht sich bei niedrigen Temperatur das Volk zurück so sind Wespen noch lange aktiv, mitunter sogar bis zur Frostgrenze. Bei solchen Situationen sind die eher schon klammen Bienen ein leichtes Opfer für die wendigen Wespen.

Josef
 
Nein, eben nicht, zieht sich bei niedrigen Temperatur das Volk zurück so sind Wespen noch lange aktiv, mitunter sogar bis zur Frostgrenze. Bei solchen Situationen sind die eher schon klammen Bienen ein leichtes Opfer für die wendigen Wespen.

Josef

Das ist für mich logisch und nachvollziehbar.

Nur, in einem Baumstamm kann sich der Bien auch nicht den Abstand zwischen Flugloch und Brutnest aussuchen.


Also gibt es nur zwei Möglichkeiten.

Entweder sie haben im laufe der Evolution eine Möglichkeit gefunden das Flugloch doch zu verteidigen ....

Oder sie meiden konsequent Behausungen wo das Flugloch zu weit weg vom Brutnest ist. Nur dann müsste ja jedes Volk
bei einer Beute mit hohem Boden wieder ausziehen. Oder sogar Schwarmfreudiger sein, weil sie wissen was im
Herbst passiert...

Oder gibt es eine ganz andere Lösung... ??
 
Vorerst ziehe ich mich hier zurück, möchte da niemanden vergrämen und Dich schon gar nicht Hendrik.

Josef
 
....möchte da niemanden vergrämen und Dich schon gar nicht Hendrik.

Mhh, das versteh ich nicht. Warum solltest du mich vergrämen ?
Wenn ich eine Frage stelle, muss ich doch mit jeder Antwort rechnen.

Na, OK...
 
Ich habe hohe und niedere Böden und kann keinen wesentlichen Unterschied beim
Wespenkampf beobachten.
Wenn sich Wespen ein Volk vornehmen, dann ist oftmals ein Kreuz darüber zu machen
und der Stock *ist dem Tode* geweiht.
Mir kommt oft vor, ein so schwaches oder krankes Volk verströmt für die Wespen einen
*Leichengeruch*. Wie wenn die Wespen dies erkennen könnten.

Kann natürlich auch falsch liegen.

Schönen Abend - Fritz
 
Blödsinn...ob der Boden hoch oder niedrig ist spielt keine Rolle in dem Zusammenhang.
Entweder sind Bienen da das Flugloch zu verteidigen...oder halt nicht.
Ist das Flugloch aber gross (und das scheint mir bei vielen der Fall zu sein)...nun, die Überlegungen was das beinhaltet ueberlass ich jedem selbst.

Interessant vielleicht im Zusammenhang: ich fand eine abgemurkste Hornisse vor einer Beute...also auch Jäger können bei ihrem Überlebenskampf drauf gehen!
 
Blödsinn...ob der Boden hoch oder niedrig ist spielt keine Rolle in dem Zusammenhang.
Ist auch meine Meinung, wenn ei Volk i.O. ist, dann wird es nicht beräubert

Hatte schon kleinste Begattungsvölker, das über lange Zeit sich unter grössten Völkern behaupten konnte
Aber starke grosse Völker, wo was nicht gestimmt hatte, die wurden gnadenlos ausgeraubt
Und das mit hohen oder ganz flachen Böden, zum Teil mit oben oder unten Flugloch usw.

Wenn bei einen Volk alles stimmt, verteidigt es auch gut, und sonst ist es nicht schade drum
 
Nach meiner Erfahrung: Räuberei ist entweder das Ergebnis einer fehlerhaften Handlung des Imkers oder sie entwickelt sich, weil der Imker die kritische Situation eines Volkes nicht erkannt hat. Der Start dazu ist grundsätzlich nicht "systembedingt".
Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings die Feststellung, dass konstruktive Eigenschaften der Beute dann den finalen Auftritt der Räuber verstärken können. Eben genauso wie ein Räubergitter die Eindämmung oder Verhinderung von Räuberei begünstigt.

Chrigel
 
Ich habe hohe und niedere Böden und kann keinen wesentlichen Unterschied beim
Wespenkampf beobachten.
Wenn sich Wespen ein Volk vornehmen, dann ist oftmals ein Kreuz darüber zu machen
und der Stock *ist dem Tode* geweiht.
Mir kommt oft vor, ein so schwaches oder krankes Volk verströmt für die Wespen einen
*Leichengeruch*. Wie wenn die Wespen dies erkennen könnten.

Kann natürlich auch falsch liegen.

Schönen Abend - Fritz

Ich habe auch mehrere Systeme:
-Hoher Boden mit DNM
-Hoher Boden mit 1,5 DNM
-Miniplus
-Niedriger Boden (fast kein Abstand der Rähmchen vom Boden) mit DNM

Auffällig ist, dass Miniplus noch nie geräubert oder von Wespen belästigt wurden, das muss meiner Meinung nach an der Turmwirkung liegen.

Bei den großen Beuten, ob mit oder ohne Hochboden kann ich keinen Unterschied feststellen.
Generell ist es allerdings so, dass Völker, deren Brutbereich nicht ganz vorne am Flugloch sitzt, anfälliger für Überfälle sind.

Schönen Gruss, Christian
 
Hallo,
ein Volk das ausgeraubt wird bei dem stimmt irgendetwas nicht. Räubereifördernd oder räubereihemmende Böden gibt es meiner Meinung nach schon.
Als Königinnenzüchter fallen mir immer viele weisellose Apideas im Spätsommer an, diese Bienen und Brut mehrerer solcher Apideas werden im Spätsommer mit Königinnen zu Völker vereint, eine kritische Sache sie werden sehr leicht ausgeraubt. Dabei ist mir aufgefallen, jene mit geschlossenem Boden wurden öfters ausgeraubt, die mit offenen Gitterboden nie. Ich erkläre es mir so: Räuber gehen nach dem Geruch und beim offenen Boden geht der Geruch nach unten und nicht beim Flugloch raus.
Nachdem ich nur hohe Böden habe kann ich nichts zu Bodenhöhe und Raub sagen.
lg Manfred
 
Hallo Manfred, das ist eine sehr sehr informative Nachricht und vermutlich hast Du den richtigen Schluss gezogen.
Danke dafür!
 
Hallo,

ich hab derzeit nur hohe, offene Böden. Ein Volk leidet derzeit an Räuberei. Das liegt aber eher daran, das die Königin nicht checkt was abgeht. Ich denke ein ordentliches Volk kommt mit kleineren Angriffen klar. Außerdem würd mich wundern, wenn ein Wespenvolk bei Frostgrenze einen ernsthaften Raubzug durchzieht, wenn das Bienenvolk so eng sitzt, das es das Flugloch von innen nicht erreicht.

Mfg Malte Niemeyer
 
Jetzt wird's interessant!
Wie darf ich das verstehen, Volk wird ausgeräubert weil die ​Kö "was" nicht checkt?
 
Jetzt wird's interessant!
Wie darf ich das verstehen, Volk wird ausgeräubert weil die ​Kö "was" nicht checkt?

Ich weiß' auch nicht, was der Malte da meint. Vielleicht meint er das eher witzig?
Ehrlich gesagt, habe ich Völker, die was nicht checken.
Einige laden die Wespen förmlich ein, andere haben effektive Fluglochwachen. Aber heuer kann ich nicht mitreden, wir haben heuer KEINE Wespen.
Das ist fast schon unheimlich.
 
Sowol am Zürichsee wie auch im Glarnerland gibt es Wespen, allerdings nur vereinzelt. Die meisten Arbeiterinnen sind sehr klein wie man das oft im Vorsommer beobachten kann - echte Kümmerlinge. Es fehlte die Hauptnahrung, Blattläuse. Meine Ziergehölze im Garten und auf der Terrasse wie Rosen uä. waren bis vor wenigen Wochen nie befallen.
Keine Bange, die Wespen werden wieder kommen und euch beim Füttern belästigend zur Seite stehen.....

Chrigel
 
Zu den Wespen, um hier nicht OT zu werden, kommen wir schon noch, dies etwas später, besprechen wir doch vorerst einmal den Reinigungsfaktor, was ich ebenfalls als eine Art von Abwehrverhalten sehe, ich denke da werden so manche mit den Ohren wackeln.

Bekanntlich beschäftige ich mich bereits seit zumindest 10 Jahren mit den verschiedensten Boden, darunter waren offene, geschlossene, lediglich nur Doka Platten mit Fräsung als Flugloch, nur ganz wenig hohe wie eben Hinterbehandler und bis zu ganz hohen Böden mit bis zu 10 cm Innenhöhe.

Die stets saubersten und am leichtesten vor Feinden zu schützen waren die Böden aus Doka Bretter und Böden von bis zu fünf Zentimeter. je höher, desto mehr Gemüll blieb liegen, bei den ganz hohen gab es sogar einen deutlich sichtbaren Ring welcher bis zum Flugloch hin immer sauberer wurde, je weiter hinten, desto mehr Unrat blieb unbeachtet liegen.

Diese Erkenntnis mag für manche nicht von großer Bedeutung sein, als Gesundheitswart sehe ich dies jedoch mit anderen Augen, Beispiel Kalkbrut: Ammenbienen räumen Kalkbrutmumien aus, diese landen auf dem Boden bis hin zum Flugbrett. Ab nun übernehmen Putzbienen die Aufgabe um im Stock für Sauberkeit zu sorgen. Je mehr Bienenfrequenz, desto sauberer die Beute, somit haben Völker der Bewertung 4 stets die saubersten Beuten, jene bis hin zu 1 die unsaubersten. Nun soll bitte niemand sagen, ha, ich hab nur 4er Völker, der lügt sich selbst ins Gesicht.

Fallen nun die erwähnten Kalkbrutmumien zu Boden und diese werden nicht unverzüglich entsorgt, so bildet sich um diese Mumien sehr rasch ein für Bienen nicht mehr zu beseitigendes Gespinst, was nun eine ernsthafte Dauerinfektion für weitere Ausbreitung von Kalkbrut darstellt.

Soweit zum Thema Kalkbrut und Putzverhalten der Bienen, demnächst werden wir uns über Wespen, Hornissen und deren Abwehr unterhalten.

Josef
 
Hej Josef

Gespinst um Kalkbrut...ist wohl eine Form von Pilz denke ich?

Auch ich habe verschiedene Böden, allerdings keinen flachen wo Boden und Flugloch eine Ebene bilden (liegt einer im Vorrat der allerdings bisher nicht zum Einsatz kam).
Ich habe so wie Du in der kurzen Zeit seit dem ich mich den Bienen widme feststellen können dass ein kurzer Höhenunterschied zwischen Boden und Flugloch den Bienen hilft den "Keller" sauber zu halten...und Bienen sind, wie alle Lebewesen, (vielleicht außer manchen uns?) fleißige
ah45.gif
.

Von wegen Keller: Leif hat vor vielen Jahren mal ein Volk aus einem Baum geholt und da war der "Keller" voller Wasser und das Volk war dennoch etabliert und stark.
Das war allerdings bevor die Varroa nach Schweden kam.

Zurück zu den Wespen: hier war es ein Wespenjahr!!! So viele habe ich lange nicht mehr erlebt wie diesen, sehr, sehr trockenen Sommer.
 
Zu den Wespen, um hier nicht OT zu werden, kommen wir schon noch, dies etwas später, besprechen wir doch vorerst einmal den Reinigungsfaktor, was ich ebenfalls als eine Art von Abwehrverhalten sehe, ich denke da werden so manche mit den Ohren wackeln.

Bekanntlich beschäftige ich mich bereits seit zumindest 10 Jahren mit den verschiedensten Boden, darunter waren offene, geschlossene, lediglich nur Doka Platten mit Fräsung als Flugloch, nur ganz wenig hohe wie eben Hinterbehandler und bis zu ganz hohen Böden mit bis zu 10 cm Innenhöhe.

Die stets saubersten und am leichtesten vor Feinden zu schützen waren die Böden aus Doka Bretter und Böden von bis zu fünf Zentimeter. je höher, desto mehr Gemüll blieb liegen, bei den ganz hohen gab es sogar einen deutlich sichtbaren Ring welcher bis zum Flugloch hin immer sauberer wurde, je weiter hinten, desto mehr Unrat blieb unbeachtet liegen.

Diese Erkenntnis mag für manche nicht von großer Bedeutung sein, als Gesundheitswart sehe ich dies jedoch mit anderen Augen, Beispiel Kalkbrut: Ammenbienen räumen Kalkbrutmumien aus, diese landen auf dem Boden bis hin zum Flugbrett. Ab nun übernehmen Putzbienen die Aufgabe um im Stock für Sauberkeit zu sorgen. Je mehr Bienenfrequenz, desto sauberer die Beute, somit haben Völker der Bewertung 4 stets die saubersten Beuten, jene bis hin zu 1 die unsaubersten. Nun soll bitte niemand sagen, ha, ich hab nur 4er Völker, der lügt sich selbst ins Gesicht.

Fallen nun die erwähnten Kalkbrutmumien zu Boden und diese werden nicht unverzüglich entsorgt, so bildet sich um diese Mumien sehr rasch ein für Bienen nicht mehr zu beseitigendes Gespinst, was nun eine ernsthafte Dauerinfektion für weitere Ausbreitung von Kalkbrut darstellt.

Soweit zum Thema Kalkbrut und Putzverhalten der Bienen, demnächst werden wir uns über Wespen, Hornissen und deren Abwehr unterhalten.

Josef

Hallo Josef,
passt zwar hier nicht ganz rein. Aber da hätte ich eine Gegenfrage.
Könnte ein hoher Boden Kalkbrut somit begünstigen?
Ggfs, machen wir ein neues Thema draus....
Gruss, Christian
 
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