Totale Brutentnahme - optimaler Zeitpunkt

Beehouser

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ok Christian, schon verständlich wenn du soviel Völker hat das dir des Material ausgeht.
Also ich habe bei einem Volk zuerst die Königin im Zusetzkäfig mit etwas Futterteig befördert und dann alle 8 Brutwaben + 1 Futterwabe in eine neue Beute (alter 9er Kasten) getan ( ca. 5 Meter weiter weg). Die Waben hab ich komplett mit dem Bienen drauf umgehängt - also nix mit abschütteln. Mit geschleuderten Honigwaben hab ich dann das "alte" Volk aufgefüllt + 1 Futterwabe. Den Zusetzkäfig mit Königin einfach oben auf die Rähmchen gelegt. Zeitpunkt der Aktion war Mittag ! Bis zum Abend oder am nächsten Tag sind alle Flugbienen wieder in die alte Beute heim geflogen. Die Königin fängt dann wieder das Stiften an und alles is gut. Bedampft wird am 2. oder 3. Tag. am 4. Tag zusätzlich noch 1,5Liter Zuckerwasser zum Start gegeben.

Das "neue" (Milben-) Volk zieht sich eine neue Königin und wird zwischenzeitlich mal bedampft und dann nach 21 Tagen nachdem alle Bienen geschlüpft sind (brutfrei) nochmal bedampft. Somit auch dieses Volk milbenfrei ;-)

Man kann auch die Brutwaben von mehreren Völkern zusammen in einen Zargenturm hängen.


hab i irgendwas vergessen ?

ach ja - bedampfen am besten Abends wenn alle Bienen dahoam sind (oder bei Regen - im Bienenhaus!)



Wie sind nun Deine Erfahrungen, positiv? Hat es geklappt? Alle durch den Winter gekommen?


Meine Kollegen und ich, wollten die TBE letztes Jahr machen, hatten da aber fast keine Milben, so dass wir den Aufwand scheuten. Es kamen ja auch fast alle Völker durch den Winter.
Ich habe die TBE noch nie gemacht.


Da die Diskussion sich interessant entwickelt, habe ich da mal eine neues Thema daraus gemacht. Die Fachleute der TBE wären da auch gefragt sich zu äußern.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Milbenjahr 2016

Wie sind nun Deine Erfahrungen, positiv? Hat es geklappt? Alle durch den Winter gekommen?


Meine Kollegen und ich, wollten die TBE letztes Jahr machen, hatten da aber fast keine Milben, so dass wir den Aufwand scheuten. Es kamen ja auch fast alle Völker durch den Winter.
Ich habe die TBE noch nie gemacht.

Das hab i heuer (30.07.2016) zum ersten mal gemacht - bzw. wollt des in meinem 1.Lehrjahr unbedingt noch probieren und Erfahrungen sammeln. Bis jetzt sind gute Brutnester angelegt.... denke des wird was ;-)
 
AW: Milbenjahr 2016

Ich hab es dieses Jahr bei 4 Völkern gemacht.
Hat aber nicht wie erwartet funktioniert. Die Völker haben stark an Bienenmasse verloren und nicht mehr richtig zu brüten begonnen.
Ich musste sie im Zuge der Umweiselaktion mit Ablegern verstärken.
Wahrscheinlich habe ich 2 Fehler gemacht. 1. Zu spät mit füttern begonnen (bei uns gab es keine Tracht mehr), 2. Die Brutentnahme zu spät gemacht, da die Königinnen mangels Tracht
das Legen stark eingeschränkt hatten und schon viele Altbienen in den Völkern waren.
Nächstes Jahr werde ich einen Versuch mit dem Scalvini Käfig starten. Das dürfte besser zu meiner Betriebsweise passen.
 
AW: Milbenjahr 2016

OK Paul - bei uns gibts ja noch reichlich Springkraut. Wann hast du denn die Brutentnahme genau gmacht ? Klar verlieren sie am Anfang stark an Bienenmasse - man sollte den Mädels doch auch die Zeit geben wieder zu "wachsen". Schließlich fangen sie ja bei der Brut wieder bei Null an ... und die Sommerbienen leben ja nicht wirklich lang. Deswegen muss da ja die Kurve kurzzeitig nach unten gehn bei der "Bienenmasse".
Sie brauchen ja auch nicht mehr die XXL "Sommermasse"
...ach die machen das schon ;-) .. Meine Meinung ;-)

Gruß Wasti
 
AW: Milbenjahr 2016

Ich hab es dieses Jahr bei 4 Völkern gemacht.
Hat aber nicht wie erwartet funktioniert. Die Völker haben stark an Bienenmasse verloren und nicht mehr richtig zu brüten begonnen.
Ich musste sie im Zuge der Umweiselaktion mit Ablegern verstärken.
Wahrscheinlich habe ich 2 Fehler gemacht. 1. Zu spät mit füttern begonnen (bei uns gab es keine Tracht mehr), 2. Die Brutentnahme zu spät gemacht, da die Königinnen mangels Tracht
das Legen stark eingeschränkt hatten und schon viele Altbienen in den Völkern waren.
Nächstes Jahr werde ich einen Versuch mit dem Scalvini Käfig starten. Das dürfte besser zu meiner Betriebsweise passen.

Diese Problematik hat mich bisher davon abgehalten, es mal zu probieren. Man muss wohl sehr auf die Jahreszeit achten. August ist schon kritisch.
 
AW: Milbenjahr 2016

...
Sie brauchen ja auch nicht mehr die XXL "Sommermasse"
...ach die machen das schon ;-) .. Meine Meinung ;-)
Gruß Wasti

Nicht immer machen die das. Die gehen dann buchstäblich "eiskalt" in den Winter und mickern dann rum. Nur wer ist dann eigentlich daran Schuld? Der Imker, der zu wenig Bienenmasse gelassen hat.
Zu wenig Heizmasse (sprich Bienenmasse) lässt die Brut untergehen oder zu viel Milbennachwuchs entstehen. Die Wintermasse ist das eigentlich wichtige!
 
AW: Milbenjahr 2016

Hallo Wasti!
Die Brutentnahme war am 21.7. anschließend 3x bedampft.
Ich habe nur wenig Bienen entnommen (ca. eine Wabe Dadant). Es waren auch noch viele Bienen im Leerraum hinter dem Schied.
Allerdings war das Brutnest bereits stark geschrumpft mangels Tracht. Bei uns war nach Raps Schluss.
Nach 3 Wochen also am 11.8 kontrolliert und ich war echt erschrocken. Das Brutnest löchrig, klein und in einem Volk nur mehr 4 Handvoll Bienen.
 
AW: Milbenjahr 2016

Ok Paul, mal interessant das alles zu hören.

Wenn das Brutnest vorher schon so klein war - hast Du wieder was draus gelernt. Bei mir warens vor der Entnahme tolle Brutbretter - teils komplett bis zum Rand (Jungkönigin 2016 !!). Aber ich hab ja Zandermaß.
Wird spannend das Ganze zu beobachten - was bis zum Frühjahr draus wird. Heut wird nochmal kontrolliert was sie so treiben ;-)

@christian: Ja is alles ned ganz so einfach - möcht aber ned zuviel rummischen...die Mädels werdens schon richten und as Springkraut vor Ort hilft gut mit ;-) Einfach imkern halt.
 
AW: Milbenjahr 2016

Ok Paul, mal interessant das alles zu hören.

Wenn das Brutnest vorher schon so klein war - hast Du wieder was draus gelernt. Bei mir warens vor der Entnahme tolle Brutbretter - teils komplett bis zum Rand (Jungkönigin 2016 !!). Aber ich hab ja Zandermaß.
Wird spannend das Ganze zu beobachten - was bis zum Frühjahr draus wird. Heut wird nochmal kontrolliert was sie so treiben ;-)

@christian: Ja is alles ned ganz so einfach - möcht aber ned zuviel rummischen...die Mädels werdens schon richten und as Springkraut vor Ort hilft gut mit ;-) Einfach imkern halt.

Das ist genau das Problem, das ich da sehe. Bei mir waren Ende Juli/Anfang August alle Brutbretter voll und gepflegt. Manche Völker hatten keinen Platz mehr, da alles verdeckelt war. Die Restbienen hatten sich bei der Brutpflege verausgabt, sind also kurz vor dem Leben als Flugbiene, sprich eigentlich schon zu alt.
Nun kommt Imkerlein und entnimmt die vollen Brutbretter, die alten Bienen sterben oder können die Brut nur noch schlecht pflegen, da eigentlich zu alt. Dann schrumpft das Volk und wird nichts mehr.
Das heißt somit, die Brutentnahme von zuviel Brut geht nach hinten los.
Die Bienen können es dann nicht mehr richten.

Vorsicht ist geboten, ggfs. muss man die entnommene Brut ohne nachgeschaffte Königin nach dem Schlüpfen und Behandeln wieder zusetzen.
 
Wir werden sehen - probieren geht über studieren. I sammel mal meine eigenen Erfahrungen - schließlich sagt eh jeder was anderes ;-))
 
Hallo!

Ich hab die Totale Brutentnahme einige Jahre lang praktiziert.
Lässt sich mit der Waldtracht jedoch nicht gut unter einen Hut bringen.

- bei meinen Bergvölker war der 20. Juli der absolut spätest mögliche Termin
- die Völker müssen drei Zargen Zander oder vier Zargen Zander flach noch voll besetzen
- kleine Völker müssen aufgelöst werden
- die Königin muss Top sein, 2jährige schafften es vielfach nicht
- man muss viel und in kleinen Mengen füttern

Die Aufregung am Stand ist groß und geht nur in den Morgenstunden.
Und was mich am meisten störte, die Milben waren im September wieder in ausreichender Zahl vorhanden.

Bei vier Völkern hab ich mich heuer mit Teilen und Behandeln versucht.
Die Völker schauen gut aus, am Handling muss ich noch arbeiten.

Gruß Sepp
 
Voraussetzung für starke Völker aus Brutlosen ist der ununterbrochene Futterstrom.

Werden die Brutlosen ohne Unterbrechung mit Zuckerwasser 1:1 gefüttert, bauen die Bienen alle Waben wunderschön aus. Die Kö stiftet auf Teufel komm raus. Es braucht ja Volk um das Futter einzulagern.
Nach knapp 3 Wochen haben meine ehemals brutlose Völker die untere Zarge komplett ausgebaut und schöne Brutnester angelegt.
Ab nächste Woche wird für den Winter mit ApiInfert eingefüttert.

Die kommende Bienenjugend sind das Wintervolk.
 
Voraussetzung für starke Völker aus Brutlosen ist der ununterbrochene Futterstrom.

Werden die Brutlosen ohne Unterbrechung mit Zuckerwasser 1:1 gefüttert, bauen die Bienen alle Waben wunderschön aus. Die Kö stiftet auf Teufel komm raus. Es braucht ja Volk um das Futter einzulagern.
Nach knapp 3 Wochen haben meine ehemals brutlose Völker die untere Zarge komplett ausgebaut und schöne Brutnester angelegt.
Ab nächste Woche wird für den Winter mit ApiInfert eingefüttert.

Peter, wie sieht denn der Zeitplan dazu aus? Wann entnimmst Du die Brut? Terminlich wie Bienen Sepp?
 
Das war ja mein größter Fehler. Hätte ich die Honigräume früher abgenommen und vorher bereits gefüttert, wäre es wohl ganz anders verlaufen.
In Jahren mit laufender Tracht und einem ständigen Stiften der Königin funktioniert es sicher besser.
Jene Völker die ich nur mit Ameisensäure Langzeitverdunster behandelt habe, sehen immer noch toll aus.
 
Besser wäre es schon nach der zweiten Julihälfte.

In diesem Jahr war ich wegen der Meli-Tracht etwas spät dran. Sogar Anfang August ist noch die komplette Brutentnahme und das steige Reizfüttern möglich.
Bis zur 2. Septemberwoche gibt es sehr schöne Völker mit fast ausschlieslichen jungen Bienen, die auch den 2. Brutraum (Zander) recht ordentlich besetzen.

Bis heute Abend. Jetzt muß ich zur Arbeit.
 
Besser wäre es schon nach der zweiten Julihälfte.

In diesem Jahr war ich wegen der Meli-Tracht etwas spät dran. Sogar Anfang August ist noch die komplette Brutentnahme und das steige Reizfüttern möglich.
Bis zur 2. Septemberwoche gibt es sehr schöne Völker mit fast ausschlieslichen jungen Bienen, die auch den 2. Brutraum (Zander) recht ordentlich besetzen.

Bis heute Abend. Jetzt muß ich zur Arbeit.

Das lokale Klima und Tracht müssen wir bei Deiner Aussage wohl schon berücksichtigen. Bei mir wäre des vernichtend, selbst Kunstschwärme von Anfang August kommen oft nicht mehr richtig in die Gänge.
 
Das war ja mein größter Fehler. Hätte ich die Honigräume früher abgenommen und vorher bereits gefüttert, wäre es wohl ganz anders verlaufen.
In Jahren mit laufender Tracht und einem ständigen Stiften der Königin funktioniert es sicher besser.
Jene Völker die ich nur mit Ameisensäure Langzeitverdunster behandelt habe, sehen immer noch toll aus.

Kannst Du die nicht noch irgendwie retten? Mit Bienen aus der Brutscheune vereinigen? Oder sowas?
 
Die Trachtlücke oder sogar Ende muß nicht berücksichtigt werden, solange der Futterstrom nicht abreißt. Zur Zeit gibt es hier kaum etwas für die Bienen zu sammeln.
 
Hallo!
Natürlich habe ich sie gerettet.
Sie wurden mit Ablegern vereinigt und gleichzeitig umgeweiselt.
Ein Volk war ohnehin weisellos.
 
Totale Brutentnahme oder totaler Brutstopp im Sommer sind zwei massive Eingriffe ins Bienenvolk, die für den Imker und die Bienenvölker eine grosse Herausforderung bedeuten. Sie bedürfen einer Planung, die sich an den örtlichen Trachtverhältnissen orientieren.
Der taggenaue Zeitpunkt ist nicht matchentscheidend. Ich würde für alle Gebiete, die nicht eine ausgesprochene Spättracht im August erwarten können, den ganzen Monat Juli als erfolgversprechend bezeichnen. Dabei ist es einfacher derart massiv in die Völkern einzugreifen, wenn noch eine gewisse Tracht vorliegt.
Mit der 3-wöchigen Internierung der Königin (4 B) kann man eine Vermehrung der Völkerzahl umgehen, denn eine Vergrösserung des Bestandes ist für viele ein Hindernis zur Anwendung der tot. Brutentahme. Da wird der Startpunkt eher in der ersten Juliwoche liegen, während für "Teilen und Behandeln" keine Vorlaufzeit notwendig ist.

Wer ein solches Vorgehen plant, muss als erstes im Frühjahr seine Königinnen markieren. Aufgrund meiner mehrjährigen Erfahrung mit vollständiger Brutentnahme rate ich gleichzeitig zur vollständigen Bauerneuerung im Muttervolk. Dies bedingt eine reichliche Pollentracht im Spätsommer und Frühherbst.

Chrigel
 
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