Drohne, mein Hornissenvolk

Josef Fleischhacker

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Vor lauter Spundus vor den großen gelben Fliegern und einer ernst zu nehmenden Warnung meiner Frau nur ja nicht alleine das mir überlassene Hornissenvolk in meinem Garten zu bringen, verschiebe ich diese Aktion von Tag zu Tag, aber morgen erfolgt die Umsiedlung.

Hier und bei passender Gelegenheit sogleich eine Frage, kann es sein, dass Hornissen Nachtaktiv sind?

Ich frage deswegen, heute und schon bei Dunkelheit hab ich den heurigen letzten Räubermet bei offener Türe und mit einem ziemlich großen und lauten Rührer angesetzt, plötzlich kam urgemütlich und ohne jede Eile eine Hornisse daher, setzte sich an den Rand des Fasses, leckte was das Zeig hielt und flog ebenso urgemütlich wieder von dannen. Also ich war da echt baff, hielt inne, sah ihr zu, sie nahm von mir keinerlei Notiz.

Als Insektenfreund darf ich versichern, dies war ein einmaliges Erlebnis.

Josef
 
AW: Hornisse

Moin Moin
Diese tollen Tiere können auch bei Nacht aktiv sein. Normalerweise bekommt man nur so etwas mit, wenn du bei Licht das Fenster offen stehen hast, aber dies ist sehr selten. Da du bei offener Türe und vermutlich auch einem Lichtschein vor der Selbigen gesessen hast, hat sie kurz mal sich erholt, etwas mit dir getrunken und ist dann nach Hause geflogen. Dieser Vorgang ist eigentlich ziemlich selten um so mehr kannst du dich glücklich schätzen.
Gruß
Piet
 
AW: Hornisse

Da du bei offener Türe und vermutlich auch einem Lichtschein vor der Selbigen gesessen hast, hat sie kurz mal sich erholt, etwas mit dir getrunken und ist dann nach Hause geflogen.

Du bist der Hammer Piet, der Josef mit einer Hornisse in trauter Zweisamkeit beim Honigwasser trinken. :h430:

Ja, warum nicht, ist durchaus einleuchtend. :n3:

Josef
 
AW: Hornisse

Moin,
die Hornissen fangen Abends Motten, Nachtfalter u.ä. Nicht nur am Tag ein paar Bienen.
Um diese Zeit sind sie aber mehr auf Süßes aus, da das Brutgeschäft fast vorbei ist.
Man sieht sie jetzt, jedenfalls bei mir, an den Fliederzweigen. Da nagen sie die Rinde an, um an den Saft zu kommen.
LG Dieter
 
AW: Hornisse

Dieses Fotosieht nach dem heutigen Dauerregen erbärmlich aus, man verzeihe mir diese Zumutung.

Hier sehen wir nun besagtes Hornissenvolk, dies wurde extra für das Forumstreffen vom Bienengarten in den Hausgarten gebracht. Erstaunlich war die Tatsache, trotz strömenden Regen und schon relativer Dunkelheit waren viele Hornis unterwegs. Bin mir jetzt schon sicher, in meine Abendspaziergänge durch den Garten werden nun auch Hornissenvolk miteinbezogen.

Ein im Frühjahr in einem Hummelkasten herumsuchende Königin wurde offenbar erfolgreich überlistet, anstelle des Hummelkastens stellte ich einen 4-Waben Ablegerkasten, innen etwas Futterteig und folglich in Ruhe gelassen.

Mittlerweile wurde das Volk schon stärker, zahlreiche Hornis sind unterwegs, verwunderlich ist allerdings das Leichtgewicht, offenbar betreiben die Hornis keine Vorratswirtschaft wie unsere Bienen, sondern leben von der Hand im Mund?

Josef

Hornissen Übersiedlung.jpg
 
AW: Hornisse

Hallo Josef
Super wenn Du ein Hornissennest Dein Eigen nennen kannst. Diese Tiere vertilgen eine Unmenge an Insekten, nehme an Du wirst bald keine Fliegen in Deiner Umgebung haben.
Selber wollte ich ein Hornissennest umsiedeln, war in einem Vogelhäuschen aus Holzbeton eingenistet. Beim demontieren des Häuschen ist mir leider das Flugloch freigeworden und die wehrhaften Tiere sind über mich hergefallen. Da ich natürlich nicht aufgab, wurde ich einige Male am Kopf und den Händen gestochen, die Übersiedelung fand allerdings mit wenig Tieren statt, die Königin war nach drei Tagen trotz Fütterung tot. Die restlichen Leben noch in einen Hornissenkasten, werden aber über den Winter ausziehen. Mein Hornissenkasten ist größer, hat die Maße 30x30cm und ist 50cm hoch. Am unteren Ende ist ein offenes Lüftungsgitter mit Reinigungsmöglichkeit, da der Dung der Hornissen erbärmlich zu stinken beginnt. Wirst es merken wenn Du den Kasten im Frühjahr öffnen willst.
mfg Walter
 
Um Astacus wunderschöne Bilderserie aus diesem Thread

http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php?13503-Hornisse

nicht mit meinen Beiträgen zu verunstalten hab ich nun für mein Hornissenvolk diesen Thread gestartet, ich werde hier nun fortlaufend berichten.

Gestern war ich noch in großer Sorge wegen der Leichtigkeit dieses Volkes, heute früh war das Flugloch völlig verwaist, nur ganz selten flog eine Hornisse ab, also kein wirklich Schwung oder kräftiges Lebenszeichen bei diesem Volk erkennbar. Nach einer kleinen Futtergabe von 20 ml kristallisierten Blütenhonig änderte sich das Geschehen sehr rasch, die Wächterinnen reihten sich Ringelreiher auf um den Honig ins innere des Volkes zu schaffen, hier ein Bild.

Josef

Hornissen Übersiedlung Bild2.jpg
 
Mit Honig kannst du dem Volk nicht auf die Sprünge helfen. Du musst ihm einen Klumpen fein gehacktes, saftiges Fleisch (ev. Katzenfutter ausprobieren) hinlegen (am besten dein Sonntagssteak!).Mit Honig können sie nur ihr Fluggerät betreiben aber keine Brut aufziehen. Die Brut braucht proteinhaltige Nahrung - Honig ist nur für die erwachsenen Schleckmäuler.
Wespen und Hornissen betreiben im Gegensatz zu Honigbienen und Hummeln keine Vorratshaltung. Der hohe Eiweissbedarf muss also ständig auf der Jagd beschafft werden. Wenn die Ernährung mit Eiweiss ungenügend ist, dann wird die Brut zwar schlüpfen aber die Tiere sind kleiner, was man im Herbst oder im Frühjahr besonders bei den Wespen beobachten kann. Nicht selten kommt es auch zu Wachstumsschäden und flugunfähigen Tieren. Dein Hornissenvolk wird um diese Jahreszeit nicht mehr stark wachsen. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Schlupf dauert ca 4 Wochen. Neu angelegte Brut würde erst Ende September schlüpfen.

Chrigel
 
Danke Christian, bin da für jeden noch so kleinen Ratschlag dankbar.

Mit Honig können sie nur ihr Fluggerät betreiben aber keine Brut aufziehen.

Dürfte so stimmen, zur Zeit fliegen sie sehr stark und auch etwas Katzenfutter, vorerst in einer winzigen Schale werden sie ebenfalls bekommen. Unsere drei Hauskatzen werden mir da schon verzeihen, eventuell können sie versuchen dies den Hornissen zu stibitzen.

Dein Hornissenvolk wird um diese Jahreszeit nicht mehr stark wachsen. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zum Schlupf dauert ca 4 Wochen. Neu angelegte Brut würde erst Ende September schlüpfen.

Wäre schade, jedenfalls sollen und werden die bis zu ihren letzten Tag von mir ununterbrochen versorgt, eventuell erweist sich im Frühjahr eine Königin dankbar und bezieht hier Quartier.

Josef
 
Wenn du im nächsten Jahr ein Hornissenvolk betreuen willst, dann solltest du deinen Kasten auf einer Seite mit einer abnehmbaren Verkleidung über einem Fenster versehen, damit du auch einen Blick ins Innere werfen kannst. Wenn du dich an meine frühern Bilder erinnerst, ist dies vom feinsten.

Chrigel
 
Moin Moin
Hornissen und Wespen haben einen sehr hohen Drang auf die allgemeine "Bifi" zu gehen. Die werden fast irre dabei, versuch es mal :)
Gruß
Piet
 
Es geht eben nix über ein gutes Stückchen Rindvieh ! ;)
 
Das Volk blüht und gedeiht, ist friedlich, kann aber auch sehr zornig werden, ist stets hungrig ohne dabei ein Dieb zu sein. Die Volksstärke wächst rasant an, von Tag zu Tag erscheinen mehr Insekten vor dem Flugloch. Bis etwa einem Meter kann ich mich völlig gefahrlos nähern, komme ich näher so springen die auf (tatsächlich) und wenden sich mir zu, gestochen wird blitzschnell, jede Abwehrreaktion kommt bei weitem zu spät. Die Stiche sind schmerzhaft, brennen ziemlich heftig, ist aber sehr schnell wieder vergessen.

Fressen tun die wie die Germanen, jeden Tag ein 1/4 kg Honig geht weg wie die warmen Semmeln, am liebsten haben die Cremehonig, auch Wabenhonig kommt sehr gut an, bei flüssigen Honige verpatzen sie sich und auch das Flugloch. Wespen nähern sich niemals, Bienen scheinen keine Angst zu haben, fallweise landet die eine oder andere Biene direkt neben der Hornisse, denen wird dabei keiner Beachtung geschenkt.

Josef

Hornissen Bild 1.jpg

Hornissen Bild 2.jpg
 

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Du wirst noch Hornissen Imker :)
Schönes Volk, ich habs ja live gesehen, das bei meinen Nachbarn unterm Gartenschuppendach scheint auch recht groß geworden zu sein ich sehe immer recht viele rein und raus fliegen. Ab und an ist mal eine Biene fällig ist aber sehr selten.
 
Ab und an ist mal eine Biene fällig ist aber sehr selten.

Interessant, ich hab bisher noch nie gesehen wie Hornis Bienen jagen, aber eines steht fest, diese Tiere sind wahre Trunkenbolde, wann immer ich ein Maischefass öffne kommen sie daher, setzen sind an den Rand und saufen was das Zeug hält. Oft halte ich inne und sehe dem Treiben zu, beinahe bin ich in Versuchung in einer Schale einige Tropfen Alc anzubieten. :-k

Vermutlich delektieren die sich bei den bei uns zahlreichen Wespen, diese sind bei der Tränke ein leichtes Opfer.

Josef
 
Komme soeben bei schon stockdunkler Nacht von meinem obligaten Abendspaziergang durch den Bienengarten zurück, diese Bienen haben sich bereits weitgehend zurückgezogen, die Hornis fliegen ab und kommen an wie bei Tag, zumindest 10 Wächterinnen halten beim Flugloch ein Abendplauschlerl.

Nun ist klar, diese Tiere sind Nachtschwärmer, offenbar sind Motten bei den Laternen eine doch lohnende Beute.

Josef
 
Hornissen sind Bienenjäger.......kann ich bei mir jeden Tag an den Beuten beobachten...................ich bin froh wenn keine Hornisse in der Nähe ist..................
 
Man überlege sich einmal einfach, wem denn unsere Bienen noch als Beute zum Opfer fallen?
Beispiel der Mauersegler: In seinem Magen hat man das Chitingerüst von bis zu 150 Bienen gefunden. Ueber meinem Bienenstand in den Felswänden nisten sie von jeher. In jedem halbwegs offenen Durchgang hängen zur Zeit die Netze der Spinnen....usw.

Vom Imker kann man erwarten, dass Artenschutz zu seinem Verständnis gehört. Bevor wir gegen irgend einen vermeintlichen Bienenfeind vorgehen, sollten wir uns über dessen Schadwirkung Gedanken machen. Da bleibt doch ausser Parasiten eigentlich nur noch ...... der Mensch.
 
Nicht auch zu vergessen sind die Schwalben, wenn unsere wenige schon längst in den sonnigen Süden abflogen kommen plötzlich und wie aus heuterem Himmel gerade in der Grünbrache Schwärme von Schwalben daher. Erkennen diese Schwalben die Bienen so gibt es ein Massaker und lassen sich oft tagelang nicht vertreiben, vermutlich wollen die sich vor dem Weiterflug noch den Bauch vollschlagen. Ebenso rasch wie der Spuck begann, so rasch endet er auch wieder.

Josef
 
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