Honigernte 2016...

Selurone

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Momentan nicht
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Zander
Schwarmverhinderung wie
Brutablegerbildung
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Viel Honig gibt es in diesem Jahr nicht gerade und in vielen Gegenden überhaupt gar keinen.
Viele Imker, gerade in Alpennähe, mussten sogar füttern.

Die Frühtracht war eher besch...en.
Obwohl die Bienen bis zur letzten Maiwoche super eintrugen und auch die Bruträume mit Honig vollbombten, blieb bis nach der 5wöchigen Regenzeit fast nichts mehr davon übrig.
32 oder 33 kg Blütenhonig konnte ich noch ernten.

Heute ist es mit 32 Grad angenehm warm und leicht bewölkt.
Da meine Lieblingsfrau keine Lust zum Marmeladekochen hatte, mussten auch keine Johannesbäären gepflückt werden und so wurden alle Honigwaben der Gartenvölker ausgeschleudert.
Immerhin 32.9 bernsteinfarbener zäher Honig. Dabei musste die Kurbel kräftig gedreht werden. So recht wollte der stockwarme Honig nicht aus den Waben. Interessanterweise nahmen die Bien kaum Notiz von dem Honigdiebstahl.
Auch beim zurückhängen der ausgeschleuderten Waben blieben sie absolut ruhig. Der Schweiß lief in Strömen.
Gestern wollten mich die Damen beim Vertikutieren noch platt machen und heute hätte ich mir das anziehen der Ritterrüstung und das literweise Schwitzen ersparen können.
Verstehe einer die Frauen! :D

Der bernsteinfarbene Honig ist sehr mild mit angenehmen Aroma und kratzt nicht im Hals. Fichtenhonig schmeckt anderst.
Was kann das für eine Honigsorte sein? Meine Frau schmeckt die Linde herraus. Aber woher kommt dann die schöne braune Farbe?

Ab sofort ist Schluß mit lustig. Am nächsten Wochenende wird die komplette Brut entnommen und auf den Brutscheunenstand verbracht. Dabei werde ich darauf achten. das hauptsächlich nur die Sammlerbienen von meinem besten Volk die Sammelbrut behüten und hoffe auf eine gute Kö. Für den Notfall gibt es schon eine hübsche Mutti im Apidea mit 5 Apidea-Zärgchen auf Reserve. Drohnen sind auch noch genügend da. Sogar Drohnenbrut konnte ich heute noch endecken.

Die brutlosen Völker werden nach der ersten Futtergabe mit dem Oxamaten gegen die Varroa behandelt und die Brutscheunen werden Punkt 3 Wochen nach der Erstellung, dann Brutfrei, ebenfalls mit Oaxalsäure und dem Oxamaten behandelt.
 
AW: Honigernte 2016

Also mal ganz ehrlich?
Ich hab soviel Honig wie noch nie.:h430:
Es ging los mit einer guten Frühjahrsblüte mit viel Raps, da konnte ich zweimal schleudern, dann fanden die Damen reichlich Sommertracht , die hab ich auch schon einmal geschleudert, und zum guten Schluss wird diese Woche noch der Lindenhonig mit wildem Wein von unserer Scheunenwand geerntet.
Wenn da noch ordentlich was rauskommt bin ich jedenfalls wunschlos glücklich.
Meine letzte Urlaubswoche will ich nun noch damit verbringen abzuschleudern, einzufüttern und zu behandeln, so zumindest ist der Plan.
schöne Grüße Ronny
 
AW: Honigernte 2016

Hallo,
auch ich bin dieses Jahr nicht unzufrieden. Nachdem nur 3 Völker den Winter überlebten (und ich Vollpfosten von einem noch die Madam killte) hab ich ja nun auf 8 Völker aufstocken können. Das dabei auch Schwärme sind, ist ja ohne Belang. Die Ernte ist jedenfalls ganz gut ausgefallen und schon in die Gläser verschwunden, ich hatte ja noch genügend da ... wobei ich jeweils einmal Frühjahrs-, "Zwischen-" und jetzt Sommerhonig schleudern konnte. Das ganze anfangs von zwei, zuletzt aber von 4 Völkern. Der Thüringer hat sich ja prächtig entwickelt (danke Olaf !!!) und die verunfallte Madam wurde auch ersetzt. Das schönste kam gestern: Beim Zusetzen der letzten Waben zum Auslecken sind mir noch einige vollverdeckelte HW in die Hände gefallen, die natürlich sofort den Drehbewegung unterworfen wurden. Es kamen nochmals 8 kg dabei -und nebenbei- raus. Jetzt ist aber endgültig Schluß.

VG Wolfgang

P. S. "Zwischenhonig" ist so ein Ding zwischen Frühjahrsblüte und Linde, also Himbeere, Brombeere, Faulbaum etc.
 
AW: Honigernte 2016

Honig, was ist das - gibt's bei uns heuer nicht. Zwei restliche Völker haben zwar einiges unverdeckeltes in den Waben, aber ob das noch reif wird.
Ich riskiere es und behandle diese beiden erst später. Drückt mir die Daumen, dass ich wenigstens Punkte bei der Familie sammeln darf....
 
AW: Honigernte 2016

.....wirst schon noch bißchen Glück haben,
Reifer Honig ist nicht immer verdeckelt! ;)
 
AW: Honigernte 2016

Bei mir ist es sehr gut gelaufen, das erste mal dieses Jahr Frühtracht, Obstblüte und Löwenzahn. Dann ging es weiter mit der Himbeere, Brombeere und Linde. Ich bin nach der Schleuder Aktion von Freitag sehr gut zufrieden. Einzig mein "Heidestand" hat dieses Jahr bisher noch nichts geliefert, dazu muss ich sagen die Völker sind erst spät dort hin gekommen, leider zu spät für die Traubenkirsche. Mal sehen vielleicht kommt noch von der Heide wieder ein paar Kilo für den Privatgebrauch.
Auch der Feuchtigkeitsgehalt war sehr gut alle unter 17% nach meinem Refraktometer.
 
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Hallo Selurone,

ähnlich erging es uns hier im Rheinland, vielleicht nicht ganz so schlimm aber die 5 wöchige Regenzeit hat extrem viel der Honigernte gekostet.
Dafür habe ich hier sehr viele Honigwaben als Futterreserven zum Einfüttern bzw. zur Ergänzung über den Winter.
 
AW: Honigernte 2016

Dafür habe ich hier sehr viele Honigwaben als Futterreserven zum Einfüttern bzw. zur Ergänzung über den Winter.

Wenn ich so etwas einlagern würde, hätte ich schweren Stress mit meiner Königin. Die Dame ist so gierig; Ihrer Meinung nach hätte ich sogar die Futterkränze ausschneiden und die Völker sofort mit Sirup anfüttern sollen. Von der heutigen Ernte hat sie schon 4 Gläser voll verschwinden lassen.
Dieser kleine Honigdieb! Übers Knie sollte ich sie legen. Beim Bieneln hilft mir keiner. Den Honig mögens trotzdem. :D
 
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Bei mir war's durchwachsen.
Frühjahrsblüte waren im Schnitt 13kg je Volk. Also noch akzeptabel.
Und jetzt beim Abschleudern praktisch nichts. von 8 Völkern gerade mal 6kg gesamt.
Wobei ich von 6 Völkern gar nichts ernten konnte.
 
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Ich habe kein Gramm geschleudert, den wenigen Honig den sie eintrugen ließ ich drin. Im Frühjahr passte das Wetter vorne und hinten und mittig nicht, zu kühl, zu nass, zu windig und die schönsten Blühflächen wurden den Bienen buchstäblich vor dem Rüssel weggemäht. Laut Experten sind bei uns Lauskolonien aufgetreten, der nasse Mai und Juni (je 170 Liter Regen/qm) hat alle Tauhonigträume Träume bleiben lassen.

Ich werde die Schleuder in nächster Zeit Probelaufen lassen damit sie ihre Bestimmung nicht vergisst.

Ich bin frohen Mutes und keine Jammersilbe kam bisher über meine Lippen, es kann nur noch besser werden und freudig und voller Schwung wird weitergeimkert.

Der beste Imker sitzt in der besten Tracht, ohne Tracht läuft meist alles andere auch nicht optimal, so war dieses Jahr die Nachwuchsbildung ziemlich problematisch, zumindest bei mir, in Anbetracht dieser Tatsache habe ich sehr viele Apideas bestückt, obwohl 50 % Verlust, bisher kein Mangel an obersten Majestäten.
 
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Der beste Imker sitzt in der besten Tracht, ohne Tracht läuft meist alles andere auch nicht optimal, so war dieses Jahr die Nachwuchsbildung ziemlich problematisch, zumindest bei mir, in Anbetracht dieser Tatsache habe ich sehr viele Apideas bestückt, obwohl 50 % Verlust, bisher kein Mangel an obersten Majestäten.

Mir geht es genau wie Max, habe alle Beuten voll und muss wohl noch Material und viel Winterfutter kaufen.
Gestern war Bienenmarkt in Halfing/Obb., beim Carnica-Königinnenmarkt mussten etwas die Hälfte der Königinnen bei Ihren Besitzern bleiben.
Der Ablegermarkt war so einigermaßen OK, es wurden Preise von 60€ bis 135€ für Carnica-Ableger erzielt. Auch Kollegen aus Tirol waren wieder da und steigerten mit.
Im Vorjahr ging kein Ableger unter 80€ raus.
Die meisten Besucher hatten wenig Geld in der Tasche, da die Honigernte keine Einnahmen verspricht.
 
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servus zusammen,

bei mir am Gebirgsrand gab es ziemlich genau 1 kg Honig aus meinem Wirtschaftsvolk - gerade genug, um ein paar Wochen zu schlecken und 2 kleine Gläschen als Probe zu verschenken. Wenn die Linde im Juli nicht so gehonigt hätte, wäre gar nichts in den Waben gewesen. Im Honigraum war es staubtrocken, alles in den äußeren Waben des Brutraums. Und immer, wenn ein bisschen in den Honigraum eingetragen war, haben die Bienen das bei der nächsten Monsunphase wieder aufgezehrt.

Grüße aus Au
Stefan
 
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Servus beinand!

Bei mir ists die 3. Nullrunde, zwar nicht in Folge, aber in den letzten 6 Jahre.

2 x war gar nichts zu holen, einmal wären zwar 200 kg drin gewesen, war aber zu arrogant die Schleuder anzupatzen.

Mann, war ich blöd!

Ich will hier nicht den Oberjammerer spielen, aber um mich ist grüne Wüste, bedingt durch intensive Grünlandbewirtschaftung.

Die 6-7 ha Weissklee, die vor ein paar Tagen gemäht wurden, bekamen von meinen Freunden heut wieder ein braune Dusche.

Und ja Max, es stank zum Himmel und ich wette der Höllenfürst bekam auch noch eine Nase ab.

Der Wald ließ natürlich total aus. Aber mein Großvater sagte immer, es gäbe einen Zusammenhang von Waldhonig innerhalb einer Dekade:

Die ersten Jahre 1-5 gings schlecht und dann aufwärts - oder umgedreht!?

Jetzt meine Bitte: Gibts da jemanden, der darüber mehr weiß?

Max! - Bitte schau mal in die Bücher vom Herrn Papa! Wie ich ihn kannte, hatte der bestimmt Notizen angefertigt.

Griass Simmerl
 
AW: Honigernte 2016

Die Lecanie honigt durchschnittlich drei Jahre hintereinander. Das erste Jahr beschränkt sich meist auf die Hochlagen über 1200 m Seehöhe. Von dort werden die ausgeschlüpften Lecanienlarven zum Teil durch den Wind heruntergeblasen und siedeln sich auch in der Niederung an. In den zwei Folgejahren erreicht die Lecanienpopulation durch weitere Vermehrung ihren Höhepunkt. Nach drei Honigjahren folgt meist ein Nulljahr, außer das Erstjahr war schwach und im dritten Jahr gab es keine Lachniden dann folgt ein gutes viertes Honigjahr

Die Lachniden beeinträchtigen die Lecanienentwicklung!

Dies ist mir schon in den starken Lachnidenjahren aufgefallen, wo eskein drittes Honigjahr, sondern bereits ein Nulljahr gegeben hat.

Wie geht das vor sich? In einem starken Lachnidenjahr entwickeln sich in der Folge auch viele Gegenspieler (Marienkäfer, Florfliege, Schwebfliege), welche nicht nur die Lachniden dezimieren, sondern auch die auslaufenden Lecanienlarven vertilgen. Es kommt daher zu keiner Lecanienvermehrung, nur jene Larven, die rasch den Schutz der nächsten Quirlschuppen auf der Fichte erreichen, überleben.

Die Lachnidenentwicklung lässt sich nicht für einen längeren Zeitraum prognostizieren. Wenn im Herbst viele Wintereier abgelegt werden und der Gegenspielerkomplex noch nicht allzu stark ist, gibt es ein starkes Lachnidenjahr mit viel Honigtau und auch meist viel Melezitose, sowie Tannenhonig. Günstig ist die Kombination Lachnidentracht im dritten Lecanienjahr , weil in diesem Jahr die Lecanie sowieso durch die Schlupfwespen parasitiert wird. Nach dem Nulljahr folgen rasch wieder drei Lecanienjahre. Äußerst ungünstig ist die Kombination der letzten beiden Lecanienperioden, wenn nämlich das Lachnidenjahr mit der beginnenden Lecanienentwicklung im ersten Jahr zusammenfällt. Die Lecanien werden so stark dezimiert, dass im Folgejahr ein weiteres Nulljahr zu verzeichnen ist. Nach drei Lecanien Nulljahren sind die Honigreserven so ziemlich am Ende. Allerdings ist in den folgenden drei Jahren eine enorme Lecanienvermehrung gegeben, da die eigentlichen Gegenspieler der Lecanie, die Schlupfwespen, stark dezimiert sind. Die letzte Lecanienperiode (2009/2010/2011) beweist dies mit hervorragenden Waldtrachten, die bevorstehende Periode (2015/2016/2017) zeigt exakt denselben Entwicklungsverlauf.
 
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Holla Christoph, da hat aber jemand seine Hausaufgaben super gemacht! Danke für diese ausführliche Schilderung, so genau hab ich das noch nicht gelesen. Kannst du mir noch erklären ob der melizitosehonig von der Baumart oder den Erzeugern abhängt. Mein Verdacht ist dieser,: bei uns gibt es größere Areale mit Lärchenbeständen, sind diese stark von Honigtauerzeugern besetzt gibt´s bei uns vermehrt Zementhonig.
Gruß Olaf
 
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Melizitose kommt von den Erzeugern - Lachniden
 
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So a warm schwüles Regenwetter wäre Melizitose Wetter. Wenn es trocken ist können Sie es eh nicht von den Bäumen abnehmen. Wenn ich im Juli August merke es kommt was mein Tipp. Sofort abschleudern. Sofort eine Futterration geben was in einen Tag abgenommen werden kann und behandeln anfangen dan tragen Sie mal gut eine Woche nicht. Gemischt mit Futter könnens dan gut drauf überwintern ...

https://m.youtube.com/watch?v=GmSv6Yp2jaA ab Minute 3:30
 
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So die ersten Gläser 2016 sind abgefüllt und meine Wenigkeit Saumüde.......................

Honig 2016.JPG
 
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Sehr schöner Honig!
So braunen Honig habe ich auch. Nur mit einem großem Anteil der Linde. Schmeckt aber sehr gut.
 
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Ja die Farbe ist wunderschön - dieser 16,8 Prozent Wassergehalt - Hinterbehandler. Magazine eine Nuance heller 17,3 Prozent Wassergehalt da habens noch einiges an Himbeere dazu getragen. Auf den Almrosen bin ich gespannt wie er im Glas ausschaut. Morgen Früh geht es aber in das Honiglabor mit den Proben.
 
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