Bienenvölker sind ohne Futter

Michael

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Hallo Zusammen,

ich habe das Forum nach hungernden Bienenvölker abgesucht und nichts gefunden!

Das verwundert mich sehr!

In Mittelhessen hat es die letzten Wochen nur geregnet und mir ist ein Ableger nach ca 14 Tagen einfach verhungert.

Habe darauf hin alle Völker genau durchgesehen und festgestellt das die Völker zwischen wenig und nichts mehr als Futter hatten. Habe darauf hin bei den Wirtschaftsvölker ca 2 Kg Honig gefüttert. Die Ableger haben Zuckerwasser und alte Futterwaben bekommen.
Dann war das Wetter etwas besser.

Aber heute sieht es schon wieder sehr bescheiden aus.

Sommerernte fällt wohl komplett aus. Bin am Überlegen ob ich schon für den Winter füttern soll.

Wie seht ihr das? Ähnliche Erfahrungen? Was tut Ihr?

Danke und Gruß

Michael
 
ich habe das Forum nach hungernden Bienenvölker abgesucht und nichts gefunden!

Ist keineswegs verwunderlich, bei nahezu jeder Vorstellung wird gleichzeitig auch darauf hingewiesen den Futterstand im Auge zu behalten, dies hat bei uns oberste Priorität.

In Mittelhessen hat es die letzten Wochen nur geregnet und mir ist ein Ableger nach ca 14 Tagen einfach verhungert.

Abermals, Ableger werden grundsätzlich zweimal pro Woche gefüttert, es ist hier sekundär ob Tracht oder keine. Gefüttert wird solange bis der Brutraum zumindest zwei volle Randwaben, sieben bis acht BrW und diese zudem ausreichend Futterkränze aufweisen.

Darf ich fragen wie Dein bisheriger imkerlicher Werdegang ist?

Josef
 
Wenn ich einen Ableger mache nehme ich immer 2-3 Waben mit Brut in allen Stadien, 1 Futterwabe und 1 Wabe mit Pollen.
Diese füttere ich immer erst wenn eine neue Königin da ist und diese Eier legt.

Das hat die letzten Jahre immer funktioniert.

Mein Imkerpate füttert noch nicht mal die Ableger.
Er sagt es kommen nur die starken Völker durch und das ist auch gut so.
 
Und normal ist es nicht das die Völker im Juni gefüttert werden!
Seit 2009 habe ich jedes Jahr im Juli eine Sommerernte.

An unserem Imkerstammtisch haben alle ähnliche Berichte abgegeben.

Und die alten Hasen haben gesagt das dies schon lange nicht mehr der Fall war.
 
Darf ich fragen wie Dein bisheriger imkerlicher Werdegang ist?

Was soll ich Dir dazu sagen?

Honiglehrgang mit ein paar Kopien die zum 100 mal kopiert worden sind.
Bücher, Imkerkollegen, Foren
 
Michael, Jungvölker leben förmlich von der Hand im Mund, die sind arme Schlucker, haben nichts und bekommen die nichts, so wird daraus auch nichts.

Egal wann auch immer Jungvölker erstellt werden müssen die gefüttert werden, nehmen die kein Futter an, was relativ häufig passiert, so herrscht Volltracht und alles ist wunderbar. Nehmen die jedoch unser Futterangebot dankend an, was sich mit Brut und frischem Wabenbau bemerkbar macht, so sollte man weiterfüttern.

Du hast schon recht, ein Jahr wie dieses kommt sehr selten vor, aber gerade in solchen Jahren zeigt sich wie der verantwortliche Bienenbetreuer im Sinne seiner Völker agiert.

Und die alten Hasen haben gesagt das dies schon lange nicht mehr der Fall war.

No ja, da musst sie fragen ob die untertags auf der Chautsch liegen, oder versuchen den Bienen zu helfen. Schon klar, damit machst Dich unbeliebt, aber fragen darf man doch, nicht wahr?

Josef
 
Hallo Michael,

mir ist ein Altvolk beinahe Hops gegangen. Wir füttern hier seit zwei Wochen - habe ich in einem anderen Thread bereits kundgetan.
Wie es aussieht ist rund um Salzburg und im Chiemgau heuer kein Honig zu gewinnen. Ausnahmen gibt es bei Rapsanbau, die haben schon was.
Bei mir ist im HoR und in den Futterkränzen alles knochentrocken, so dass einige Völker eine Brutpause eingelegt haben und deren Bienenzahl etwas zurückgegangen ist, und das mitten im Sommer.
Die Futterkränze füllen sich dank Fütterung wieder etwas und seit heute kommt es ein bißchen mit Eintrag rein.

Nachdem das Wetter aber nicht wirklich auf Sommer umstellt, wird es wohl wieder aufgefressen. Die meisten Völker habe ich bereits im Wintermodus - heißt abgeräumt und mit Futtergeschirr oben drauf. Die Jungvölker muss man ja fast immer füttern.

Gruss, Christian
 
Hallo Christian,

Bei mir hatte es einen heftigen Anflug von Melezitose!

Gruß
Reiner
 
Hallo Reiner,

an welchen Orten in etwa? Und wann? Ist der wieder vorbei?

Wie siehts bei Dir mit den Almwiesen aus, ging da was?

Gruss, Christian
 
Und normal ist es nicht das die Völker im Juni gefüttert werden!
Seit 2009 habe ich jedes Jahr im Juli eine Sommerernte.
Normal ist das keineswegs, aber normal ist es auch nicht wie wir mit der Natur umgehen, dass ist die Urache!

Die Ursache erkennen kann die Wirkung heilen, aber diese will in dem Fall kaum jemand erkennen!
 
Hallo Christian,

das wollte ich hören! :b107 Mit Josefs Antworten konnte ich nichts anfangen!
Ich wollte Aufmerksam machen das es dieses Jahr mit Futter schwiereig ist.

Ich möchte nicht wissen wieviele Völker im Moment am verhungern sind.

Was fütterst du bei Deinen Wirtschaftsvölkern?

Danke und Gruß Michael
 
Was fütterst du bei Deinen Wirtschaftsvölkern?
Danke und Gruß Michael

Ich füttere ApiInvert und ApiFonda. Zuckerwasser ist mir derzeit zu brenzlig, ein Tropfen verschüttet und schon sind die Sucher und Räuber da.
Auch mag ich die Rührerei nicht, habe einfach keine Zeit dazu. Bin ja nur ein kleiner Hobbyimker...
 
Danke Michael,

man kann gar nicht stark genug auf die Futtersituation hinweisen zur Zeit! Zu viele glauben, wenn die Sonne scheint und die Bienen fliegen dann finden sie genug...

Ich füttere ApiInvert und ApiFonda
Christian, wie fütterst du deine Altkö-Ableger? Der, dem ich etwas zu viel Sirup gab, ist ja nun in Schwarmstimmung. Daher gebe ich den Altkö-Ableger nun nur noch Teig, weil sie dann schuften müssen - und davon auch nicht zu viel. In der Hoffnung, daß durch die geringen Vorräte die Schwarmstimmung nicht mehr hoch kommt.

Allerdings ist es schwierig! Ich schaute gestern 3 Altkö-Ableger durch und fragte mich anschließend, wovon die eigentlich die viele Brut ernähren!? Futterkränze voll - mit heißer Luft! Nur ab und zu leicht glänzende Futterzellen und auf einer Randwabe maximal 500g Futter (von der letzten Fütterung).
Nun gebe ich 500g Teig alle 3 Tage, obwohl das bei der Brutmenge fast zu wenig ist...

Servus,

Nils

PS: gestern sprach ich mit unserem Vorstand und fragte ihn nach der Waldtracht. Er überraschte mich mit der Aussage, er wäre sehr hoffnungsfroh und man erwarte/erhoffe ein ähnlich gutes Waldhonigjahr wie 2013! Die ersten Läuse seien gesichtet worde (leider sagte er nicht wo und hatte dann keine Zeit mehr). Meli-Läuse seien es jedoch nicht gewesen. (2013 war hier ein Melizitose-Jahr)
Ich weiß noch nicht was ich von dieser Aussage halten soll...
 
Hallo Nils,

die bekommen ApiInvert. Der eine Altkö-Ableger hatte ja dann Schwarmzellen, ist ja auch in die Hose gegangen.
Die flugunfähige Königin flog ab, der Schwarm kehrte zurück. War Samstags und war gerade zu Hause. Ein anderer Altkö-Ableger wurde nicht gefüttert, und baute dann eine Sz an der Beutenwand. Die hätte ich fast übersehen. Inzwischen habe ich den nochmals 50% geschröpft und leere Brutwaben einem anderen Volk mit Jungkönigin eingehängt. Die Schwarmlust ist nun vorbei.
Bei dem Futtermangel hatten fast alle Altvölker die Bruttätigkeit eingestellt. Ich hätte früher füttern müssen, mein Fehler, hatte die Situation nicht bemerkt. Es war ja warm, es regnete immer wieder, aber ich meinte, die Bienen fänden genug.
Naja, auf jeden Fall sind bei vielen Altvölkern so wenig Bienen drin, dass die auf keinen Fall mehr schwärmen werden. Nur noch wenige haben den Honigraum drauf, der ist aber leer.
 
Achental. Gestern spritze schon nix mehr. Mal schauen.
Almwiesen? Da ist nichts zu erwarten. Das sind idR. Magerwiesen mit schönen, aber nektararmen Pflanzengesellschaften. Maedsüßhochstaudenfluren ergebn schon was, das ist aber meist nur ein schönes Zubrot zum Winterfutter. Almrausch (rhododendron hirsutum) gibt auf Kalkgestein wenig Nektar. Da müßte ich schon in die Zentralalpen z.B. Gerlos, auf dem Urgestein gibts eine andere Alpenrose (rhododendron ferrugineum) die sehr gut honigt.

sg
Reiner

Hallo Reiner,

an welchen Orten in etwa? Und wann? Ist der wieder vorbei?

Wie siehts bei Dir mit den Almwiesen aus, ging da was?

Gruss, Christian
 
Achental. Gestern spritze schon nix mehr. Mal schauen.
Almwiesen? Da ist nichts zu erwarten. Das sind idR. Magerwiesen mit schönen, aber nektararmen Pflanzengesellschaften. Maedsüßhochstaudenfluren ergebn schon was, das ist aber meist nur ein schönes Zubrot zum Winterfutter. Almrausch (rhododendron hirsutum) gibt auf Kalkgestein wenig Nektar. Da müßte ich schon in die Zentralalpen z.B. Gerlos, auf dem Urgestein gibts eine andere Alpenrose (rhododendron ferrugineum) die sehr gut honigt.

sg
Reiner

Bist wohl keine Ausnahme und hast auch dieses besondere Nullhonigjahr. Rein geografisch bist auch in diesem Mai-Juni-Regenloch angesiedelt.
In Prien haben nach Hören-Sagen ein paar Imker schleudern können, da es da einzelne Rapsfelder gab. Aber das wars dann auch.
 
Moin zusammen,
wenn ich so lese wie traurig eure Honigernte(Futtersituation)ist, bin ich heilfroh im hohen Norden, wo auch nicht unbedingt Milch und Honig fließen,zu sein.
Bei uns war zwar auch nicht das ideale Wetter aber gegenüber Bayern fast schon Hochsommer. Die Honigernte war zufriedenstellend aber ab nächster Woche, nach dem letzen Schleudern, ist auch dringend füttern angesagt.
LG Dieter
 
Bisher noch keinerlei Probleme, hier kommt immer noch rein, Linde blüht immer noch , es ist zwar nicht mehr so warm, aber die fliegen wie die Irren in die Linden und in den Weißklee. Der Weißklee scheint wohl diese großen Niederschlagsmengen zu mögen, in den letzten Jahren habe ich nur wenige Bienen drin gesehen, dieses Jahr rate ich davon ab Barfuß über meinen Rasen zu laufen :D Selbst die Ableger kommen so klar, haben nur zum Anfang Futter benötigt, habe das füttern dann eingestellt, da genug rein kam, 2 haben einen Honigraum drauf, und der füllt sich auch.
Irre wie unterschiedlich das Regional ist, in der Haupttrachtzeit hatten wir hier optimale Bedingungen, und auch jetzt scheint es zu gehen, da es meist Schauer sind und meist Nachts.
 
Irre ist wirklich der richtige Ausdruck.
150 km und man ist in einer völlig anderen Trachtwelt.
 
Bist wohl keine Ausnahme und hast auch dieses besondere Nullhonigjahr. Rein geografisch bist auch in diesem Mai-Juni-Regenloch angesiedelt.
In Prien haben nach Hören-Sagen ein paar Imker schleudern können, da es da einzelne Rapsfelder gab. Aber das wars dann auch.


Servus Christian,

ich war ja letzte Woche genauso pessimistisch wie Du.
Am Sonntag dann die schöne Überaschung: nach wie vor viele Bienen, viel Brut, und auch viel frisch eingetragener Honig.
Kam wohl von den Linden, die einige 100m weg stehen. Futterkränze sind frisch gefüllt. Sogar in den Honigraum haben sie was eingetragen. Es wird zwar nicht viel, aber immerhin.
Und das, obwohl ich nur 30km weg von Dir bin.


Grüße aus Au
Stefan
 
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