Dieses WE Futterteig auflegen oder nicht?

Marcel

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Ried im Innkreis (OÖ)
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Langstroth
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mit Buckfast
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Ja
Hallo Leute!

Dieses Wochenende wird es zumindest wärmer und auch die nächste Woche versprechen mildere Temperaturen.
Soll ich den Futterteig zum reizen dieses We auflegen?

wasmeint ihr?

lg
 
Hallo,

also wenn das Wetter halbwegs passt, habe ich schon vor dieses WE die erste Fuhre aufzulegen. Ich denke mal, der Zeitpunkt passt schon ganz gut !
 
Hallo
Futterteig ist nicht ideal. Da müssen sich die Bienen noch Wasser organisieren. Besser ist Flüssigfutter direkt mit einer Futtertasche ans Nest zu geben. So müssen keine Bienen zum Wasserholen ausfliegen.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
@ hugo

umgekehrt mein lieber Freund, Futterteig besteht aus lediglich etwa 15% Wasser, ist also ähnlich wie sehr reifer Honig. Flüssigfutter besteht aus 50% Wasser, was zumeist aus dem Volk raus muss und dies bei jedem Wetter.

Man sieht also, selbst die "Altspatzen" sind immer einer Meinung! :pfeif:

Josef
 
Gibst du dieses We auch Zuckerteig Drohne?

lg
 
drohne schrieb:
@ hugo

umgekehrt mein lieber Freund, Futterteig besteht aus lediglich etwa 15% Wasser, ist also ähnlich wie sehr reifer Honig. Flüssigfutter besteht aus 50% Wasser, was zumeist aus dem Volk raus muss und dies bei jedem Wetter.

Man sieht also, selbst die "Altspatzen" sind immer einer Meinung! :pfeif:

Josef

So weit so gut lieber Josef,
aber,... Futterteig muß erst von den Bienen aufgespalten werden. Und dazu wird letztendlich Wasser benötigt. Wasser was von außerhalb heran geschafft werden muß. Gut, bei dieser Arbeit entsteht Wärme - die Bienen kommen in Wallung - kostet aber auch erhebliche Lebensenergie. Was macht ihr, wenn die Rechnung nicht aufgeht - das Wetter umschlägt und ein schlechtes Frühjahr folgt? Kollegen, ihr seid ja ziemlich zeitig dran, blüht den bei euch schon die Stachelbeere?

Herzliche Grüße

Dieter
 
Hallo,

aber Wasser haben die Bienen jetzt einfach zur Verfügung. Sie müssen nicht weit weg, es liegt sozusagen schon fast am Flugbrett. Damit ist hier kein großer Aufwand seitens der Flieger notwendig. Aber es darf meiner Meinung nach besonders am Anfang nicht an Futter mangeln. Die Königin ist/war schon in Eilage, das Volk hat erhöhte Betriebsamkeit. Das Erwärmen der kleinen aber vorhanden Brut, die Säuberung des Stockes etc. verbraucht mehr Energie. Damit hier kein Engpass besteht, lege ich immer sehr früh schon auf.
 
Hallo,

jetzt muß ich nochmals einen Nachtrag machen. Meine Bienen stehen eher in einem wärmeren Klima ( Flachland). Wenn ich im Wald oder gar höher stehen würde, würde ich mir noch einiges Zeit lassen. Dort sind die Temperaturen doch ganz anders. Also nicht jeder sollte sofort auflegen und glauben es geht schon los. Das Wetter und die Lage muß man immer im Auge behalten, uU kann ich es auch noch nicht dieses WE druchführen. Schau ma mal, was der Wettergott für uns bereithält !
 
Hallo Sybill,
das ist mir schon klar das ihr Temperatur und Trachtmäßig auf der Sonnenseiten des Lebens wohnt. :n99:

Ich verfolge im März ganz andere Ziele. Ich versuche sehr zeitig die Varroamilbe beizukommen. Je nach Volksstärke enge ich die Bruträumen die Völker so weit ein, bis eine mit Bienen vollbesetzte Wabe erscheint. Daran gebe ich bei entsprechender Volksstärke ein Baurähmchen mit Futtertasche, das mit etwa 1 kg reinem, festem Rapshonig gefüllt ist. Es ist hierbei aber nicht an eine vergleichbare Frühjahrsreizfütterung über einen bestimmten Zeitraum gedacht. Der Futterschub, der meist bereits nach zwei Tagen vom Volk aufgenommen wird, unterstützt vor allem die schnelle Konzentration der Baubienen an diesem Ort.

a-1.gif


Folgen dieser Aktion ein paar sonnige Trachttage, wie der März sie häufig bietet, so setzen die stärkeren Völker schnell mit Bautätigkeit ein. Dann stehen auch sehr frühzeitig im Monat die erste Informationen über den Milbendruck auf der Drohnenbrut zur Verfügung. Es wird außerdem nur einmal gefüllt und nach seiner Entnahme durch einen üblichen Baurahmen ersetzt. Ist dieser ebenfalls ausgebaut, erhalten mögliche Nachzügler den ersten bestifteten Drohnenbau aus seinem Überschuß. Nach diesen ersten Arbeiten an den Bienen haben die Völker - und folglich auch ich - eine Ruhepause von etwa 2 bis 3 Wochen, je nachdem, wann die erste Drohnenbrut verdeckelt ist.

Herzliche Grüße

Dieter
 
Wasser zu bekommen ist für die Bienen um diese Zeit absolut kein Problem und die Futterteigmenge die verabreicht wird ist wöchentlich eine Flade von etwa einem halben Kilo. Es geht also ausschließlich darum, den Bienen eine erste Tracht vorzutäuschen.


Der Bienen-Much schrieb:
Was macht ihr, wenn die Rechnung nicht aufgeht - das Wetter umschlägt und ein schlechtes Frühjahr folgt? Kollegen, ihr seid ja ziemlich zeitig dran, blüht den bei euch schon die Stachelbeere?

Was bitte hat dies mit der Stachelbeere zu tun, die blüht doch erst Ende April? Um diese Zeit ist doch schon beinahe der Raps fertig zum schleudern und noch vorher war die Obstblüte. Mit meinem Instinkt und Erfahrung steuere ich die Völker Dieter, primär für mich ist Honigertrag.

In den letzten zig Jahren gab es im Frühjahr bei uns weder Wetterunbilden, noch Frost zu den Eisheiligen. Die überaus heikle Robinie zB. war stets so gut wie sicher. Ich hoffe es nun nicht zu verschreien.

Josef
 
Was bitte hat dies mit der Stachelbeere zu tun, die blüht doch erst Ende April? Um diese Zeit ist doch schon beinahe der Raps fertig zum schleudern und noch vorher war die Obstblüte. Mit meinem Instinkt und Erfahrung steuere ich die Völker Dieter, primär für mich ist Honigertrag.
Komisch, bei uns blüht die Stachelbeere noch vor der Obstblühte :oops:


drohne schrieb:
In den letzten zig Jahren gab es im Frühjahr bei uns weder Wetterunbilden, noch Frost zu den Eisheiligen. Die überaus heikle Robinie zB. war stets so gut wie sicher. Ich hoffe es nun nicht zu verschreien.

Sag ich doch - ihr wohnt auf der Sonnenseiten des Lebens ;-)

Herzliche Grüße

Dieter
 
Hallo,

stimmt schon, im Frühjahr haben wir einen Vorteil. Aber diese Unterschiede im Jahresablauf sind auch der Grund, warum man nicht einfach einen Ratschlag von einem anderen Imker nachspringen darf. Jeder Bienenstand hat sehr indivuelle Anforderungen, hier muß man schon genau abwägen, was ist ok und wo muß ich aufpassen. Das hier ist sicher so ein Thema.
Auf der anderen Seite haben wir leider nicht vor unserer Haustür den super leckeren und auch sehr begehrten Waldhonig. Damit wir diesen auch genießen dürfen, müssen wir ganz schöne Wege auf uns nehmen - so ist, jeder Vorteil birgt auch einen Nachteil.
 
An alle Reizfütterer:
Gibt es genaue Gegenüberstellungen, was KONKRET (belegt mit Zahlen, nicht mit "ich glaube-Beobachtungen") eine Reizfütterung bringt?
Ist es nur ein "das hat man immer so gemacht"-Virus, der da weitergegeben wird von Imker zu Imker, oder ist es z.B. genau im Vergleich mit Reizfutter-unbehandelten Völkern tatsächlich nachgewiesen, dass die Reizfütterung einen derart positiven Erfolg auf die Völkerentwicklung hat, der letztendlich in diesen Stöcken einen höheren Ertrag bringt?
 
Hallo liebe Imkerfreunde
Wenn man eure Beiträge über Futterteig, Reizfütterung, notwendig oder nicht kommt man sich 50 Jahre zurück versetzt vor. Da war die Reizfütterung der Auferstehungstrunk ( lauwarme Honiglösung, ) der sollte der Darmreinigung und den Putztrieb fördern.Jede Fütterung im Frühjahr belastet unsere Winterbienen sehr. Wenn schon Reizfüttern, eine
Futterwabe aufritzen und an das Brutnest hängen.Wer genug Winterfutter hat braucht keine
Reizung.Es verwendet auch kaum jemand Sojamehl oder Höselhefe, bei dem derzeitigen
Trachtangeboten im Frühjahr auch nicht mehr zeitgemäß.Es ist auch kein Unterschied bei der
Entwicklung bei den Völkern, mit oder ohne Reizung festzustellen.Man hat oft mit Reizfutter
im Frühjahr mehr Schaden als Nutzen.

Gute Auswinterung wünscht Euch

Johann
 
Hallo
Ich will Euch ja nicht die Freude nehmen im Frühjahr die Bienen mit allen möglichen und unmöglichen Dingen in Schuss zu bringen.
Aber schaut mal diesen Link an und dann in der Studie Seite 24 und 30
http://www.alp.admin.ch/themen/00502/00 ... ml?lang=de
Aus meiner Sicht findet jetzt höchstens eine Beurteilung der Volksstärke, Putztrieb und Abschätzen des Futtervorates statt. Der Rest ist Arbeitsteraphie.
Mit freundlichem Gruss
Hugo
 
Gruß!
Möchte zu bedenken geben dass bei guten Völkern Reitzfütterung nicht notwendig ist, bei schlechten Völkern sollte die Königin gewechselt werden. Schlechte Völker zeichnen sich schon nach der Honigernte durch unterdurchschnittlichen Honigertrag aus. Ein Warten, ob die schlechten Königinnen nächstes Jahr besser wären, bringt nichts.
Darum ist die Königinnenzucht oberstes Gebot, (Züchten, Belegstelle, Zuchtwertschätzung, siehe auch Stefan Mandl). Honigertrag kommt dann von selbst.
Gruß BW Imker
 
Hallo!

Sybill schrieb:
... Meine Bienen stehen eher in einem wärmeren Klima ( Flachland). Wenn ich im Wald oder gar höher stehen würde, würde ich mir noch einiges Zeit lassen. Dort sind die Temperaturen doch ganz anders. Also nicht jeder sollte sofort auflegen und glauben es geht schon los...

Es wäre sehr hilfreich wenn die "Profis" einen allgemein gültigen Zeitpunkt abgeben könnten. Ich denke da z.B. Futterteig gibt es, wenn die Haselnuss/Linde/Goldrute zu blühen beginnt (ich hoffe, ihr versteht was ich meine).

Gruß,
Hary
 
Hephaistos schrieb:
Es wäre sehr hilfreich wenn die "Profis" einen allgemein gültigen Zeitpunkt abgeben könnten. Ich denke da z.B. Futterteig gibt es, wenn die Haselnuss/Linde/Goldrute zu blühen beginnt (ich hoffe, ihr versteht was ich meine).

Die Profis, wer immer da gemeint ist, können lediglich eine Empfehlung dafür ausgeben. Wie gegensätzlich die Meinungen dazu sind, ist ja nachlesbar. Für mich steht jedenfalls fest, Futterteig zum ehestmöglichen Zeitpunkt, mitunter sogar schon im Feber auflegen. Damit bin ich all den vielen Jahrzehnten immer sehr gut gefahren.

Probiers und staune über den Impuls, der durch das Volk geht. :n3:

Josef
 
Hallo nochmal!

drohne schrieb:
...zum ehestmöglichen Zeitpunkt...

Genau das ist der springende Punkt; wann ist das für dich?

drohne schrieb:
...schon im Feber auflegen.... ...Probiers und staune über den Impuls, der durch das Volk geht...

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen im Feber eine Reizfütterung zu machen; meine Völker stehen zwar im Tal, sie sind aber trotztem noch ca. 850m über null....

Gruß,
Hary
 
Hephaistos schrieb:
Hallo nochmal!

drohne schrieb:
...zum ehestmöglichen Zeitpunkt...

Genau das ist der springende Punkt; wann ist das für dich?

drohne schrieb:
...schon im Feber auflegen.... ...Probiers und staune über den Impuls, der durch das Volk geht...

Ich kann mir wirklich nicht vorstellen im Feber eine Reizfütterung zu machen; meine Völker stehen zwar im Tal, sie sind aber trotztem noch ca. 850m über null....

Gruß,
Hary

Ist sicherlich nicht die Regel, aber mitunter doch auch schon in Feber Hary. Meine untersten Völker stehen auf 450, die anderen auf nahezu 500 m Höhe.

Passieren tut dem Volk grundsätzlich einmal gar nichts, lediglich die Winterbienen werden etwas zum arbeiten genötigt, aber diese sind mir im Mai ohnehin entbehrlich.

Hier sieht man diese Flade. Ist etwa 20 x 20 und einen halben Zentimeter hoch. Die kleine Öffnung dient dazu, damit die Bienen ein Zeiterl, also etwa eine Woche damit beschäftigt sind.

Josef

 
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