Legekontrolle - ja oder nein?

Nils

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Hallo miteinander,

zur Zeit ergreifen in vielen Völkern die jungen Königinnen die Macht!
Nach reiner Lehre soll man ca. 10 Tage nach Schlupf nachschauen, ob die junge Königin vom Hochzeitsflug gut zurückgekehrt ist und das Volk mit frischen Stiften neu belebt. 10 weitere Tage später soll man prüfen, ob sie auch die "richtigen" Stifte legt, sprich Arbeiterinnenbrut.

Nachdem ich letztes Jahr mehrfach die Erfahrung machen mußte, daß die junge Königin bei dieser ersten Legekontrolle ums Leben kam (ich zog eh nur 3 Waben - doch 2 Wochen später waren NSZ kurz vor Schlupf drinnen), frage ich mich ob ihr das auch so macht?

Wer verzichtet auf diese Kontrolle und betreibt lediglich Fluglochbeobachtung? Wie zuverlässig ist das?
Wann schaut ihr nach Schlupf der Königin frühestens wieder in die Völker?

Danke,

Nils
 
Allerfrühestens 3 Wochen nach Schlupf.

Reifezeit 4 Tage nach Schlupf
Ausflug nach Wetterlage kann sich um 1 Woche verzögern (7 Tage)
Hochzeitsflug (1 Tag)
Nach Hause kommen und sich einrichten = nochmals Reifezeit (4Tage)
Erste Stifte also nach 16 Tagen, evtl. nochmals 1-2 Tage aus irgendwelchen Gründen
Bist Du dann ein gescheites Brutnest siehst vergehen nochmals einige Tage.

Ergo: 3 Wochen sind ein guten Maß.
 
Hallo Nils,

das was Christian schreibt sehe ich auch so.
Muss aber zugeben, dass auch ich da eher ungeduldig bin.
Ich wägte schon öfter eine Königin tot und ein Volk weisellos, und habe
sogar schon vor Jahren versucht Königinnen einzuweiseln - was natürlich
schief ging.... damals fehlte mir aber die Erfahrung.

Ich kontrolliere die Völker in die ich die gezüchteten unbegatteten
Kö´s eingeweiselt habe etwa so wie alle anderen auch, nämlich wöchentlich.
Ihr Krönchen bekommt die Dame erst, nachdem ein Brutnest angelegt wurde.
Einige Zeit nach dem Zusetzen, mache ich in der Regel eine Weiselprobe,
falls ich keine Stifte sehe.

VG
Hagen
 
Was ich noch ergänzen wollte.
Fluglochkontrolle allein reicht nicht, auch drohnenbrütige Königinnen oder Afterweisel erzeugen Brut, die die Flugbienen zum Polleneintrag animiert.
Polleneintrag wird allgemein als gutes Zeichen angesehen. Das ist auch so - in diesem Falle zur Kontrolle aber nicht ausreichend!
 
Polleneintrag wird allgemein als gutes Zeichen angesehen. Das ist auch so - in diesem Falle zur Kontrolle aber nicht ausreichend!

Was hier noch zu sagen wäre ist, dass die Pollenhöschen von den Bienen solcher Völkchen wesentlich kleiner sind als bei weiselrichtigen Völkern.
 
EIne Frag ezu diesem Thema:

Welche Anzeichen ergeben sich vor dem Flugloch, falls das Volk weisellos sein sollte?
Ich habe am 19.5. einige Ableger mit verdeckelten SZ gemacht und wollte gestern nachsehen.
Die SZ waren offen, jedoch waren die Völker allesamt sehr unruhig. Lässt dies auf eine fehlende Königin hinschließen (Hochzeitflug fehlgeschlagen) oder ist dies normal, wenn die Königin noch nicht in Eilage ist?!
Leider bin ich in dieser Sache immer sehr ungeduldig, ich habe einfach immer die Sorge das das Volk drohnenbrütig wird....

Bitte um euren Rat.

Danke!
 
Bin vermutlich noch nicht so sehr erfahren, wie viele andere. Was ich bisher erkennen konnte:

- kein Polleneintrag -> keine offene Brut vorhanden (Größe der Pollenhöschen hat meiner Meinung nach keine Aussage)
- tagsüber rumlungern vor dem Flugloch, obwohl was zu holen wäre -> Schwarmerwartung
- extreme Fluglochüberwachung (am Flugloch sitzt eine Wächterbiene neben der anderen und hebt den Kopf bei jeden Flugobjekt): bspw. bei Wespen- und Hornissendruck, manchmal auch bei Weisellosigkeit
- wenig Flugbetrieb während Tracht -> Orientierungslos weil Weisel fehlt, sobald Afterweisel aktiv werden, dann schaut das aus wie sonst.

Nachzusehen ist bei allen diesen Punkten, evtl. gibt es noch viel mehr.
Die Windel gibt weitere Anhaltspunkt, aber das ist ein anderes Thema.
 
Ein Trick den mir mal ein älterer Imker gegeben hat, der sich bei auch bestätigt hat ist, abends wenn alle Bienen in der Beute sind, einmal leicht dran klopfen, man hört sofort ein rauschen, hört dieses rauschen sofort wieder auf wird ein Kö da sein, hält das rauschen lange an, stimmt etwas nicht. Ob das jetzt immer zutrifft bzw. wie zuverlässig das ist mag ich auch nicht beurteilen, zumindest bei mir konnte man es deutlich hören.
 
Stimmt Volker,
Den Trick hab ich auch schon getestet und auch bei mir hat es funktioniert.

Schöne Grüße Ronny
 
Ein Trick den mir mal ein älterer Imker gegeben hat, der sich bei auch bestätigt hat ist, abends wenn alle Bienen in der Beute sind, einmal leicht dran klopfen, man hört sofort ein rauschen, hört dieses rauschen sofort wieder auf wird ein Kö da sein, hält das rauschen lange an, stimmt etwas nicht. Ob das jetzt immer zutrifft bzw. wie zuverlässig das ist mag ich auch nicht beurteilen, zumindest bei mir konnte man es deutlich hören.

Stimmt Volker, das nennt sich Aufbrausen.
Wenn man dann ein solches Volk öffnet und die machen sofort ziemlich Lärm und blasen stark, dann passt auch was nicht. Meist Weisellos!
 
Hallo,

ich habe die Klopfprobe schon des öfteren gemacht - ehrlich gesagt vertraue ich ihr nicht recht. Selbst weisellose Völker behielten die Ruhe. Die wurden auch nicht laut wenn man den Deckel aufmachte und reinschaute. Vielleicht kommt diese Unruhe auch erst später, wenn sie länger weisellos sind?

Auf Polleneintrag kann man sich leider auch nicht wirklich verlassen. Letztens trug ein Volk plötzlich Pollen ein, bei dem die Junge noch gar nicht geschlüpft sein konnte. Ich schaute rein und es war tatsächlich keine offene Brut drin. Nur noch verdeckelte von der alten Königin.
Ich glaube sie tragen Pollen ein weil es welchen gibt!

Schön wäre es, wenn man Weisellosigkeit am Flugloch sicher erkennen würde - aber im Prinzip geht es eigentlich nur mit Weiselprobe. Und die mag ich auch nicht gerne :(

Bald sind bei meinen Völkern die 3 Wochen herum - dann sollte ich mal reinschauen.
Nur bei 2 brauche ich nicht mehr schauen: da fand ich tatsächlich Stifte auf der Windel! Nun hoffe ich halt daß die von einer Königin stammen, diese begattet wurde und keine Afterweisel drin ist. Sind sie drohnenbrütig - naja, dann kann man ja eh fast nix mehr machen. Also lasse ich die Kontrolle eh gleich ganz;)


Nils
 
- kein Polleneintrag -> keine offene Brut vorhanden (Größe der Pollenhöschen hat meiner Meinung nach keine Aussage).

da täuscht Du Dich aber sehr, sehr wohl hat die Pollengröße eine Aussagekraft verbunden mit den anderen Hinweisen einer Weisellosigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
3 Wochen hab ich auch bei 2 Völkern brav gewartet und das Ende vom Lied war, das keine Jungkönigin da war, ebenso die komplette Brut ausgelaufen. Diese Völker (von dieses wurden Altköniginnenableger gemacht) kann ich für die restliche Saison vergessen. Für die Frühtracht hats noch gereicht, aber jetz geht die Bienenmasse ab im Honigraum ;-( Deswegen hört sich die Klopfprobe gut an, aber im Zweifelsfall schau ich auch schon 1 Woche nach Schlupf rein, um mir so einen Ausfall in Zukunft zu ersparen.

Da sagt auch jeder anders, aber ich werd für mich persönlich das mal so durchziehen und meine Erfahrungen sammeln ;-)
 
- kein Polleneintrag -> keine offene Brut vorhanden (Größe der Pollenhöschen hat meiner Meinung nach keine Aussage)
.

da täuscht Du Dich aber sehr, sehr wohl hat die Pollengröße eine Aussagekraft verbunden mit den anderen Hinweisen einer Weisellosigkeit.

Die eine Blüte hat große Pollen, die andere kleine. Die eine Blüte hat wenig Pollen, viel Nektar, die andere viel Pollen, wenig Nektar.
-> Kurzum, Bienchen trägt heim was es kriegen kann. Ist die Sammelblase voll, dann fliegt Bienchen auch heim, wenn es die Hosen nicht voll hat.
Hat Bienchen die Hosen voll, dann wird noch die Sammelblase gefüllt und dann geht es heim.

Woher willst Du da eine Aussage auf Weisellosigkeit herleiten?
 
Es gilt grundsätzlich, dass
folgende Anzeichen in Kombination die
einzigen sicheren Informationen bezüglich Weiselrichtiggkeit
sind:

- Brut in allen Stadien, vor allem Stifte
- Beim fehlen derer: Weiselprobe (NSZ ==> Weisellos)
- oder die Königin wird gesehen - dann weiß man, dass sie da ist.

Alles andere sind unsichere Hinweise die zum genaueren Hinsehen auffordern.
Diese sind:

- Ausgiebiges sterzeln auf den Oberträgern
- zumeist in Verbindung mit dem Geruch vergleichbar der der Zitronenmelisse (Nasanov´sche Drüse)
- fehlen von jüngster Brut
- Klopfprobe (langes Brausen)
- Auffallende Unruhe im Vergleich zu anderen Völkern
- Einstellen der Bautätigkeit (vor allem am Drohnenrahmen)

Bei den kleinen Pollenhöschen bin ich mir unsicher.
Aber sicher ist, dass eine sichere Aussage nur mit der
Weiselprobe gemacht werden kann.

VG
Hagen
 
Wenn einer zwei Beuten nebeneinander stehen hat, in der einen ist eine junge und in der anderen
eine alte Königin drin, wirst du feststellen das die Pollen der Damen die zur jungen Königin gehören
viel größer sind als die mit der alten Königin.
Viel bruttätigkeit grosse Pollenhöschen, wenig Bruttätigkeit kleine Pollenhöschen ;)

Sieht man im Frühjahr gerne auf dem Bodeneinschub dicke grosse Pollenhöschen, sehen aus wie Kaffeebohnen
mit der Kerbe in der Mitte. Da weiß man da ist eine junge Kö drin
 
Viel bruttätigkeit grosse Pollenhöschen, wenig Bruttätigkeit kleine Pollenhöschen ;)

Na allso, dann bin ich ja nicht alleine der diese Beobachtung gemacht hat und genauso ist es bei weisellosen Völkern (kleine Pollenhöschen).
 
Na allso, dann bin ich ja nicht alleine der diese Beobachtung gemacht hat und genauso ist es bei weisellosen Völkern (kleine Pollenhöschen).

Das stimmt schon.
Dem widerspricht niemand.
Wir sagen nur, dass das ein Hinweis darauf sein kann,
der allerdings nicht sicher ist. Denn auch
Weiselrichtige Völker haben damit kleine Pollenhöschen,
wie DN-Beute dies damit auch zum Ausdruck gebracht hat,
nämlich bei einer lege-schwachen Königin.

Wenn ich kleine Pollenhöschen sehe, gehe ich ja auch hin und kontrolliere explizit
die Weiselrichtigkeit.

VG
Hagen
 
D
Wir sagen nur, dass das ein Hinweis darauf sein kann,
der allerdings nicht sicher ist.
VG
Hagen

Genau so ist es, habe allerdings nie behauptet, dass das der einzige Hinweis ist.
 
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