Milbenjahr 2016

Nils

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.
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Ja
Der Max hat bereits vor einigen Tagen eine Warnung ausgesprochen:

Ich weiß nicht warum es niemand interessiert dass 2016 ein Problemmilbenjahr werden könnte

Berichte anderer Imker in unserer Region weisen ebenfalls in diese Richtung. Und keinen juckts.
Spricht man das Thema an, wird es schnell gewechselt oder man wird nicht ernst genommen.

Daher möchte ich hier einen eigenen Thread draus machen. Milbenkatastrophe 2016?

Josefs Antwort auf Max' Warnung geht mir nicht mehr aus dem Kopf:
Ist anzunehmen, aber was soll´s, ist ja ohnehin nicht zu verhindern, somit lege ich aktuell meinen Focus voll und ganz auf die Honigräume und Ableger Erstellung, also alles zu seiner Zeit.

Ich kann den Satz einfach nicht unkommentiert stehen lassen, denn ich finde es ist nicht richtig so zu denken.
Sorry Josef - doch du selbst schreibst z.B. in einem anderen Thread:
Einzig wichtig ist die Völker ordentlich zu betreuen und nur ja nichts dem Zufall zu überlassen, dies geht dann meistens ins Auge.

Dies gilt auch und ganz besonders für das Thema Milben! Nicht nur im Spätsommer sondern das ganze Jahr über.
Noch dazu in einem Jahr, in dem bereits jetzt absehbar ist, daß es wohl in einem katastrophalen Bienenverlust 2016-2017 enden wird.

Auch jetzt sollte man immer wieder einen Blick auf die Windeln werfen! Natürlich ist der Imker jetzt voll beschäftigt und schafft wohl keine lückenlose Beobachtung und Aufzeichnung, aber wenigstens alle paar Wochen sollte man für 1 Woche genau zählen. So kann man bereits jetzt kritische Völker identifizieren - und wenn es sein muß auch bereits jetzt handeln!

Die Milben sind kein gottgegebenes Schicksal, man kann sie bekämpfen und zwar das ganze Jahr über!

Ich scheue mich nicht zuzugeben, daß ich 2 Völker habe, die mir milbenmässig große Sorgen machen. Ein Volk hatte Mitte Mai 20 Milben pro Tag, ein anderes aktuell 30 pro Tag natürlichen Milbenfall. Und das im Mai! Ich werde hier keinesfalls einfach mal abwarten, auch wenn Wirtschaftsvölker angeblich einen Milbenfall von 100 pro Tag "aushalten". Diese Grenze wäre Ende Juni schon erreicht - und dann?

Da beide Völker bereits ohne alte Königin sind läuft die letzte Brut aktuell aus. Die Zeit zum handeln ist hier also bereits gekommen, denn einen besseren Zeitpunkt als Brutfreiheit gibt es für die Milbenbekämpfung ja bekanntlich nicht.

Also nehme ich die Honigräume ab und gebe sie einem anderen Volk zur weiteren Pflege. Die beiden Milbenvölker werden dann bedampft.
Klar, Honig werde ich nun nicht mehr ernten - aber was ist wichtiger: Honig oder Leben?

Das Ergebnis der Bedampfung: nach 24 Stunden 500 Milben.
(Beim zweiten Volk ist noch nicht alles an Brut ausgelaufen, das wird später behandelt)


Ich weiß nicht warum bei diesen Völkern die Behandlung nicht so gut geklappt hat - bzw. versagt hat. Aber ich weiß daß mir das Leben des Volkes wichtiger ist als einige kg Honig.

Wie denkt ihr darüber?
Wie ragiert ihr aktuell auf die Bedrohung durch die Milben im Jahr 2016?

Servus,

Nils
 
Ich denke es wird wie immer, ich hoffe nicht schlimmer :l435:
 
Leider muss ich das auch bestätigen.
Ein Volk, bzw. der Rest von diesem nach dem ein Schwarm abgegangen ist, war einige Zeit ohne Brut.
Durch die genauere Beobachtung (Königin ja oder nein) sind mir viele Bienen mit aufsitzenden Milben untergekommen.

Nachdem ich nun gestern endlich Stifte entdeckt habe werde ich heute noch mit der Dampferei bei diesem Volk anfangen.
Bin gespannt was da runter kommt.

So in der Form hab ich das noch nicht gesehen. Imker aber auch erst im 3ten Jahr.

LG
Andi
 
Nachdem ich nun gestern endlich Stifte entdeckt habe werde ich heute noch mit der Dampferei bei diesem Volk anfangen.
Bin gespannt was da runter komm
Unbedingt jetzt behandeln, bevor die Brut verdeckelt ist
 
werde ich heute noch mit der Dampferei bei diesem Volk anfangen

Hallo Andi,
wäre schön wenn du hier berichten würdest wieviele ungefähr abfallen....



bevor die Brut verdunkelt ist
Kurt,
ich wußte nicht daß du die Dunkle hast?
Oder besteht bei deinen Bienen Verdunkelungsgefahr?
Welche dunkle Gestalten - außer Milben - treiben in deinen Stöcken ihr Unwesen?

;)



Nils
 
Hallo!

Danke Nils, dass du das Thema aufgegriffen hast.
Im Winter 2015/16 sind viele Völker nicht aus der
Brut gegangen, folge dessen gab es mit Sicherheit
Defizite bei der Restentmilbung.

Aktuell macht mir ein Volk Sorgen
- das Volk ist das stärkste am Stand, hat Brut über 22 Rähmchen Zanderflach
- Milben auf der Windel
- in ca. jeder fünften Drohnenzelle findet man Milben
- die verdeckelten Zellen sind zum Teil schon geflickt

Ich rechne damit, dass mehr als 1000 Milben im Volk sind und es sind fast zwei Monate
bis zur ersten AS Behandlungsmöglichkeit.

Meine Aktionen:
- vor einer Woche verdeckelte Drohnenbrut (Wildbau im hohen Boden) entnommen
- gestern alle verdeckelten Brutwaben entnommen und damit Ableger erstellt

Mit diesen Maßnahmen, so hoffe ich, wird das Volk bis Ende Juli durchhalten.

Generell stellt sich die Frage, bei welchen Alarmzeichen muss wie agiert werden?
- Belastungsgrenze der Drohnenbrut
- natürlicher Milbenfall
- Milbenkotränder am Rande der offenen Brutzellen
- geflickte Zelldeckel
- kahlköpfige Brut
- Viren geschädigte Bienen

Schöne Grüße Sepp
 
SARKASMUS ON.

Ich werde in diesem Jahr keine Problem mit Milben haben !!
Bei mir haben derzeit die Hälfte aller Völker die Brut ausgeräumt und die Kö abgestochen . :n95:
Keine Nachschaffungszellen. Nein sie sind nicht geschwärmt !!

Das eine was geschwärmt ist hat 32 SZ.

Im Anbrüter werden die angeblasenen Weiselzellen nach dem zweiten Tag ausgeräumt.
Bei den wenigen die es in die Begattungseinheiten schaffen, fliegen sich diese leer.

Ich habe keine Probleme mit Milben, und mit Bienen evtl auch nicht.
Weil ich keine mehr habe werde ... :-(

SARKASMUS OFF



Oder doch ?? :-k



PS.: die Völker die am meisten Problem machen, haben Kö's aus dem vergangen Jahr...
 
Hallo,

habe bei einem starken Schwarm, welcher in 2 Tagen 10 Zanderwaben komplett ausgebaut und dem ich nach einer Woche die 2. Zarge geben musste (Gewicht kann ich eben nicht sagen), mit dem Oxamat 40 Milben runter geholt.

Gruß
Uwe
 
- Milbenkotränder am Rande der offenen Brutzellen
- geflickte Zelldeckel
- kahlköpfige Brut

Die oben genannten Begriffe sind neu für mich.
Ich wäre sehr dankbar wenn mir diese jemand erklärt oder - noch besser - Fotos davon einstellt.

Danke im Voraus.
 
Ich kann den Satz einfach nicht unkommentiert stehen lassen, denn ich finde es ist nicht richtig so zu denken.
Sorry Josef - doch du selbst schreibst z.B. in einem anderen Thread:

Zitat von drohne
Einzig wichtig ist die Völker ordentlich zu betreuen und nur ja nichts dem Zufall zu überlassen, dies geht dann meistens ins Auge.

Es bringt nichts sich schon Ende Mai Anfang den Kopf mit den Milben zu zerbrechen, ebeso konsequent wie ab dem zeitigen Frühjahr die Entwicklung der Volksstärke anstand stehen aktuell die Wanderungen, Ernte, Zucht und Jungvölkerbildung auf der Tagesordnung. Das ich dabei auch die eine oder andere Drohnenzelle öffne und auf auffällige Bienen achte versteht sich von selbst, wird es dabei heikel, so käme unverzüglich die 5 B Methode zum Zug, könne also noch für zumindest drei Wochen anfallende Ernten einfahren.

Tja Nils, solcherart zu Arbeiten nennt man eben die Völker ordentlich zu betreuen und nur ja nichts dem Zufall zu überlassen, siehe Zitat.

Josef
 
Gutes Thema, laut Prognosen solls ein sehr starkes Milbenjahr werden, da ja im Winter fast keine Restentmilbung möglich war. Da heißt es jetzt dran bleiben. Richtwerte für max. Milbenanzahl/pro Woche auf der Windel wäre hilfreich.
Bei 2 Völkern ist jetzt auch die Brut komplett ausgelaufen - es kam keine Königin zurück vom Begattungsflug ;-( Jetz werden sie auch bedampft - mal schaun was da an Milben runter geht. Bei diesen 2 wurde keine Restentmilbung im Winter durchgeführt lt. Verkäufer. Dafür waren sie aber brutal stark im Frühjahr. Die sind ausm "Honig-Rennen" für heuer :n95:

So eine Scheiße - heißt es doch immer..."bei neuer Königin/bzw. schlupfreifer WZ 3 Wochen nicht in die Beute schauen..." Das hab ich jetzt davon - keine Königin und keine Brut mehr. Nächstes mal schau ich nach max. ner Woche rein ! :012:
 
So eine Scheiße - heißt es doch immer..."bei neuer Königin/bzw. schlupfreifer WZ 3 Wochen nicht in die Beute schauen..." Das hab ich jetzt davon - keine Königin und keine Brut mehr. Nächstes mal schau ich nach max. ner Woche rein ! :012:

Sag ich doch immer, einmal pro Woche wird in die Völker gesehen, den Bienen macht dies überhaupt nichts aus, ist etwas zu korrigieren so mach ich das wie selbstverständlich.

Josef
 
Also nach Milben schaue ich auch noch nicht, Ableger und Schwärme werden wenn brutfrei bzw noch nicht in Brut mit MS behandelt und gut, ich schaue aber auch nicht was da runter kommt. um diese Zeit würde ich erst munter wenn ich die ersten Krabler sehe, und davon ist keine Spur bisher. Das einzige Problem das ich habe wie fast jedes Jahr bei einer Gruppe von Völkern das die keinen Baurahmen annehmen und wenn doch kommt normal Brut bzw Honig rein...... Warum die das machen wird mir immer ein Rätsel bleiben befürchte ich. Aber ich kann bei diesen Völkern nicht mal sagen das die im Spätsommer mehr Milben haben als die wo ich die Dronenbrut rausnehme. Davon abgesehen schaue ich ab und an mir mal einen Baurahmen nach der Entnahme genauer an, und man findet dort immer Milben meist am Zellenboden. Was die Kös vom letzten Jahr angeht, auch keine Probleme sind alle noch da. Nur mit meinen Dunklen siehts schlecht aus. 3 Kö´s waren zu alt wurden ersetzt, und eine (Die Beste) ist mir abgeschwärmt unbemerkt..... Also keine reine Dunkle mehr da :008: . Das wird meine Großbaustelle für das nächste Jahr. Zur Zeit bin ich froh wenn ich Zeit für Arbeiten am Bienenvolk finde.
 
Sag ich doch immer, einmal pro Woche wird in die Völker gesehen, den Bienen macht dies überhaupt nichts aus, ist etwas zu korrigieren so mach ich das wie selbstverständlich.

Josef

Wurde leider in 2 unterschiedlichen Kursen so "gepredigt" mit den 3 Wochen abwarten ..... so hat man wieder deutlich was dazu gelernt.
 
Hallo Wasti,
da schau mal auf Josefs Antwort. 1x die Woche in den Monaten Mai bis Juli sowieso. Bei Ablegern sei vorsichtig. Nicht alles auseinander reißen. Am Anfang wenn Du Ableger selber ziehen lässt ist das kein Problem, bis die Trlle verdeckelt ist. Es gibt dann die Puppenruhe!!! Hier nur im Notfall. Dann sieht man ob sie geschlüpft ist und von hier an sind die nächsten 10 Tage unnötig zum nachschauen, denn so lange dauert es mindestens bis die neue Kö Stifte legt.
Gertrud
 
Die 3 Wochen werden gelehrt, ja, kann man auch so machen, aber es ist eher theoretisch, nicht praktisch.
Lerne hier von den Praktikern! Viel Erfolg.
 
Milbenkatastrophe 2016
[...]
Wie ragiert ihr aktuell auf die Bedrohung durch die Milben im Jahr 2016?
Ich habs sicher überlesen, woher kommt diese Annahme?

Aufgrund diverser Umstände konnte ich die Restentmilbung Ende 2015 nicht selbst machen, das hat mein Pate übernommen. Nachdem er aber schon seit 11 Jahren imkert und noch kein Volk wegen Varroa verloren hat, vertraue ich ihm da voll und ganz. Wir hatten allerdings einen Winter mit, zwar nicht viel Schnee, aber doch längerer Frostperiode.

Meine Bienen sind heuer an einen neuen Standplatz übersiedelt, sie stehen jetzt nicht mehr in einem Bienenhaus, sondern im Freien. Da habe ich bis vor zwei Wochen immer die Windel drin gehabt. Allerdings bin ich sehr skeptisch, es fanden sich so gut wie keine Milben auf der Windel, obwohl ich sie jedesmal brav geölt habe. Und da bin ich schon mal vorsichtig. Andererseits sehen meine Bienen sehr gut aus, keine Verkrüppelten o.Ä. bis dato gesichtet.

Ich denke, dass es wenig Sinn macht, jetzt schon von einer Milbenkatastophe zu sprechen. Für mich heißt, eine gute Imkerin zu sein, dass man auf die jeweilige IST-Situation re-agiert. Das ist zumindest mein Ziel beim Imkern, bin davon aber sicher noch weit entfernt.

Deswegen bin ich zwar wachsam, aber ich mag mir nicht die Freude am Imkern verderben lassen durch diese "Katastrophen"-Meldungen. Es ist jedes Jahr irgendwas, aus dem eine schlimme Sache gemacht wird, sei es ein schlechtes Honigjahr, ein Katastrohen-Milbenjahr, ein Schwarmjahr, kein brutfreies Jahr, zu warm, zu kalt usw usf...

Es gibt so schon genug Dinge im Leben, die nicht erfreulich sind, da ist das Arbeiten mit den Bienen zumindest für mich wie Balsam auf der Seele. Warum soll ich mir das nehmen lassen durch die "Panikmache" Monate vorher?

Mein Fazit: Aktuell ist das Honigschleudern angesagt, nicht die Milbenbekämpfung. Ich bin wachsam, betreue meine Bienen so gut ich kann und diskutiere zu gegebener Zeit Strategien mit meinem Paten. Hauptsächlich jedoch genieße die Arbeit mit den Bienen.

lg Marion
 
Hallo Wasti,
da schau mal auf Josefs Antwort. 1x die Woche in den Monaten Mai bis Juli sowieso. Bei Ablegern sei vorsichtig. Nicht alles auseinander reißen. Am Anfang wenn Du Ableger selber ziehen lässt ist das kein Problem, bis die Trlle verdeckelt ist. Es gibt dann die Puppenruhe!!! Hier nur im Notfall. Dann sieht man ob sie geschlüpft ist und von hier an sind die nächsten 10 Tage unnötig zum nachschauen, denn so lange dauert es mindestens bis die neue Kö Stifte legt.
Gertrud

Ja nur so lernt man für die Zukunft. Wahrscheinlich werd ich auch bei Alt-Kö-Ableger in Zukunft 2 statt nur 1 WZ (SZ) stehen lassen... sagt eh jeder anders. Aber immer diese Zitterei ob dann die eine schon was wird.
 
Hallo!

Ich find es wichtig, ganzjährig über den Gesundheitszustand und Futterversorgung meiner Bienen Bescheid zu wissen.

Vieles sieht man auf der "Windel", zum Zeitpunkt der aufsteigenden Volksentwicklung ist diese jedoch nicht
besonders aussagekräftig. In den Monaten April, Mai, Juni ist's besser auf die Brut zu sehen.

Nach diesen Erkenntnissen versuch ich meine Völker zu führen und sie bis zur Tannentracht einsatzbereit zu halten.

Schöne Grüße Sepp
 
Ja nur so lernt man für die Zukunft. Wahrscheinlich werd ich auch bei Alt-Kö-Ableger in Zukunft 2 statt nur 1 WZ (SZ) stehen lassen... sagt eh jeder anders. Aber immer diese Zitterei ob dann die eine schon was wird.
Hallo,
das wird nicht viel helfen, wenn du Pech hast gibt es einen Schwarm, oder sonst wird eine Weiselzelle von der anderen Königin aufgebissen, zur Zeit des Begattungsfluges ist wieder nur eine Königin drinnen und wenn diese von einem Begattungsflug nicht heimkehrt hast das gleiche Problem.
lg Manfred
 
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