EU Entscheidung über Zulassung von Glyphosat verschoben

Hagen

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Der BUND verkündet gerade eine Meldung:
BUND schrieb:
EILMELDUNG! Die EU-Kommission hat sich verschätzt.
Nix mit Geheimabstimmung im Schnelldurchlauf! Die Abstimmung über die
Glyphosat-Wiederzulassung ist vertagt. DAS hätten wir uns vor ein paar Wochen
nicht träumen lassen. Danke an euch alle, die ihr den Kampf gegen
Glyphosat mit uns bis hierher geführt habt! Jetzt werden wir
gemeinsam dafür sorgen, dass der öffentliche Druck nicht nachlässt!

Wieder hat hier der öffentliche Druck Wirkung gezeigt.
Lassen wir nicht nach und machen weiter.

VG
Hagen
 
Bravo Hagen :n178:


Nun noch weiter ordentlich in die Hände spucken und nur nicht lockerlassen, wär ja gelacht würde die Bevölkerung nicht gegen die Multis die Oberhand behalten.

Josef
 
Ja, ganz Recht Josef.
Denn selbst das bislang zu den reinsten Lebensmittel
zählende Bier ist mit dem (Sau-)Zeug belastet.
DWO-WI-Bier-jb-1.jpg

Neben unserem Honig und auch sonstigen Bienenprodukten sind dabei natürlich auch
die meisten anderen Lebensmittel gefährdet.
Das mit den Ergebnissen des Bieres wurde vom Umweltinstitut München taktisch
klug zur richtigen Zeit veröffentlicht.
Beim Bier gibt es einen Aufschrei - natürlich.
Was ich aber positiv bewerte.
Die Getreide sind leider alle belastet, uns damit auch das Brot und sämtliche Backwaren.
Die WHO stuft Glyphosat als Krebserregend ein.
Unser Bundesamt für Risikobewertung möchte es sich mit Monsanto wohl nicht verscherzen
und hat es danach als unbedenklich eingestuft.
Mit den Damen und Herren des BfR hatte ich im Anschluss telefonischen und
schriftlichen Kontakt.
Sie widersprechen sich selbst, und verhalten sich wie kleine Jungs die beim stehlen erwischt
wurden.
Wir, die Bevölkerung, müssen alles dran setzen, wie Du schreibst, die Oberhand zu behalten
bzw. diese wieder zu erlangen.

VG
Hagen
 
Der Knaller ist, dass bspw. Trinkwasser in Bayern nicht auf Glyphosat untersucht wird, weil das von der Menge der PSM im Trinkwasser noch der harmlose Anteil ist.

Das habe ich aus einer sicheren Quelle.

Dazu könntet Ihr mal Eure Wasserversorger fragen.

Ein Bierbrauer braucht auch Wasser, woher denn???

Das Zeug und auch die anderen PSMs sollen sich vom Acker machen..., mal sehen was wird.

Ich habe die Petition über den BUND Naturschutz unterstützt.

Viele Grüße, Christian
 
Denn selbst das bislang zu den reinsten Lebensmittel
zählende Bier ist mit dem (Sau-)Zeug belastet.

Frage, gibt es solche Auflistungen auch in Ländern außerhalb der DE, mich würde vor allem meine Lieblingssorte Zipfer Urtyp interessieren?

Josef
 
So wie es aussieht ist Glyphosat auch in vielen Baumwollprodukten enthalten, sogar in Wattestäbchen, Damenbinden, Wattepads usw. ist der Stoff enthalten.

Gruß Franz
 
Josef mach dir keine Sorgen um dein Zipfer Urtyp.
Glyphosat wird nur in Deutschland an Gerste, Hopfen und Co. Angewendet. :Bolt
 
Josef mach dir keine Sorgen um dein Zipfer Urtyp.

Ausnahmsweise gleichzietig ein Top und Danke lieber Rudi, mein heutiges Bierli hab ich mir sehr schwer verdient, ich würde sauer aufstoßen, würden deren Rohstoffe sikkatiert (gewesen/geworden) sein.

Josef
 
Hallo an Alle,

den Newsletter von "Sum of us"
möchte ich euch nicht vorenthalten.
Die Anderen von Campact, BUND, Attac,
Umweltinstitut München e.v.
sind sinngemäß gleich.
Sum of us war dieses mal schneller, daher diesen
hier als Nachtrag:

sum of us schrieb:
Hagen, wir haben es geschafft: Die EU-Kommission konnte gestern keine Wiederzulassung von Glyphosat beschließen.
Der Druck aus der Zivilgesellschaft war so groß, dass mehrere EU-Länder ihrer Zustimmung verweigert haben -- jedenfalls vorerst.

Monsanto hatte sich schon die Hände gerieben. Alle waren im Vorfeld davon ausgegangen,
dass die EU den Unkrautvernichter Glyphosat für weitere 15 Jahre zulassen würde, obwohl er
unter dem Verdacht steht, krebserregend zu sein. Keiner hat mit dem massiven und erfolgreichen
Widerstand der Zivilgesellschaft gerechnet.

Zahlreiche Wissenschaftlerinnen wandten sich in Protestbriefen an die europäischen Regierungen.
Vor dem Gebäude der EU-Kommission demonstrierten Monsanto-Gegner. Tausende SumOfUs-Mitglieder teilten die Kampagne
per E-Mail, Facebook und Twitter -- und übten damit Druck auf die Politiker Europas aus. Gemeinsam haben wir einen Etappensieg errungen.

Das Verschieben der Entscheidung bedeutet jedoch nicht das Ende für Glyphosat. Spätestens im Mai steht Monsantos
Gift erneut zur Debatte. Jetzt heißt es:
Am Ball bleiben und dafür sorgen, dass der gefährliche Unkrautvernichter
auch bei der nächsten Abstimmung nicht wieder zugelassen wird.

VG
Hagen
 
Frage, gibt es solche Auflistungen auch in Ländern außerhalb der DE, mich würde vor allem meine Lieblingssorte Zipfer Urtyp interessieren?

Josef

Hallo Josef,

leider wurden nur 14 Biersorten untersucht.
Es war kein einziges dabei, in dem Glyphosat nicht nachgewiesen
wurde. Wir müssen daher zunächst einmal davon aus gehen, dass
das Zeug überall enthalten ist.
Ich kann nur aus eigenen beruflichem Wissen sagen, dass
die Menge "µg/l" eine sehr geringe Menge ist.
Wenn man sich das verdeutlichen möchte:
1µg ist in etwa die Menge, die in einen Würfel passt
der ein hundertstel Millimeter lang, breit und hoch ist.
Den würde man mit bloßem Auge kaum sehen.
Ein menschliches Haar ist 10 mal so dick wie dieser Würfel.
Die unteren 5 Biere dieser Liste würde ich nun selbst trinken
(und tue das auch), obgleich ich es mir auf Dauer ernsthaft
überlege.
Ziel ist es, dass dieses Glyphosat aus unserem Leben verschwindet.
Es ist in Tampons, Wattestäbchen, natürlich im Brot (Getreide),
und in allen Produkten in denen Pflanzen verarbeitet werden, die damit
auf dem Acker "behandelt" werden.

Das bedeutet nun nicht, dass ich das als "harmlos" einstufen möchte.
Man muss hier bedenken, dass ähnlich wie bei anderen Schadstoffen,
ein "Grenzwert" unter dem nichts passiert, nicht existiert.
Man trinkt immer wieder Bier, und man nimmt es über Jahrzehnte
immer wieder auf, und das Risiko steigt damit kontinuierlich an,
an den Folgen dieser Chemikalie zu erkranken.
Das ist das üble an vielen Stoffen mit denen man in Berührung kommt.
Und es ist noch schlimmer:
Die Risiken der verschiedenen Chemikalien akkumulieren sich,
das heißt, die Wirkung der einen Chemikalie wie z.B. Glyphosat
addiert sich zu anderen Chemikalien wie z.B. Nitritpökelsalz (in Schinken und Wurstwaren).

In einem nachfolgenden Beitrag zeige ich auf, dass
es den Behörden, deren Verantwortung es eigentlich ist, die Menschen
vor solchen Einflüssen zu schützen, es schlicht gleichgültig ist, und diese
sich den Wünschen der Konzerne wie Monsanto einfach beugen, und solche Gifte
für unbedenklich erklären - bar jeder rationalen wissenschaftlicher Erkenntnis

VG
Hagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich hatte in den vergangenen Monaten persönlichen
Kontakt zu dem Bundesamt für Risikobewertung, weil ich die
Damen und Herren (böswillig, wie ich in solchen Angelegenheiten bin) in Bedrängnis bringen wollte.
Da mein Nebenfach in meinem Studium Umwelttechnik und
Umweltchemie war, kann man mir so leicht kein x für ein u vor machen.
Ich kann nur sagen, die winden sich am Telefon wie kleine Jungs
die beim stehlen erwischt wurden, und widersprechen sich
in ihren Textnachrichten selbst. Wenn es nicht so fatal wäre,
könnte man über die geistigen Ergüsse dieser Damen und Herren herzlich lachen.

Hier nun ein Bericht einer Zeitung über dieses Thema.
Wenn jemand Fragen hat, beantworte ich die sehr gerne:

SÜDWEST PRESSE schrieb:
ULM


Risiko-Bewertung von Glyphosat: "Dreistes Fälschungsverfahren"


Ist das Herbizid Glyphosat potenziell krebserzeugend? Nein, erklären die zuständigen Behörden in der
EU und in Deutschland. Mediziner halten dieses Urteil für falsch. Es sei wissenschaftlich nicht nachvollziehbar.
Haben sie Gehör gefunden? Die EU-Mitgliedstaaten haben die Neuzulassung vertagt.

Der Epidemiologe Eberhard Greiser hat in seiner langen Mediziner-Karriere schon viel erlebt.
„Dass jedoch eine Bundesoberbehörde zu einem derart dreisten Fälschungsverfahren greift,
um ein Pestizid als total harmlos qualifizieren zu können, hat mich fast umgehauen“, schreibt der Bremer Professor.

Er meint das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Es untersteht dem Bundeslandwirtschaftsministerium,
Deutschland ist als berichterstattender EU-Mitgliedstaat beauftragt, das Risiko von Glyphosat abzuschätzen.
Die EU-Zulassung des Herbizids gilt bis Juni 2016. Die Genehmigung, das Spritzmittel in der EU zu verwenden,
lief schon Ende 2015 ab. Doch den Behörden wollte die EU-Kommission mehr Zeit einräumen, es umfassend,
vor allem auch an Hand neuer Erkenntnisse einzuschätzen. Das BfR hat mittlerweile geprüft, ob der Wirkstoff
des Spritzmittels nach heutigem Stand der Wissenschaft keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit
von Menschen, Tieren und auf die Umwelt hat. Die Behörde stellte dem Herbizid einen Persilschein aus.
Die europäische Agentur für Lebensmittelsicherheit EFSA stimmte diesem Urteil zu.

Führende Epidemiologen, Krebsexperten und Toxikologen aus aller Welt halten diese Schlussfolgerung hingegen für f
alsch. In einem achtseitigen offenen Brief haben 96 Wissenschaftler dem EU-Kommissar für Gesundheit und
Lebensmittsicherheit, Vytenis Andriukaitis, die Gründe dafür dargelegt. Ihr Ausgangspunkt: Die Internationale
Agentur für Krebsrisiko (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat für „wahrscheinlich
krebserzeugend“ beim Menschen eingestuft, starke Belege für seine Erbgutgiftigkeit gefunden und „signifikante kanzerogene Effekte“
bei Labortieren festgestellt. Die Chemikalie könne auch oxidativen Stress – eine Schädigung der Zellen bei Menschen – auslösen.
Dies schließe Befunde von DNA-Schäden in Blutzellen ein. Die IARC hat ihr Urteil aus allen öffentlich zugänglichen Studien
zu dem Herbizid abgeleitet und sie ebenfalls ausführlich begründet.

BfR und EFSA fanden hingegen nur einen „begrenzten Beleg“ für die krebsauslösende Wirkung des Spritzmittels.
Sie entgegneten den Krebsforschern: Die IARC interpretierte die Studienergebnisse unter „vorbeugenden“ Gesichtspunkten.
Die Behörden seien hingegen „vorsichtiger“, da es keinen „konsistenten“ Zusammenhang zwischen Krebsrisiko und
Belastung durch die Chemikalie gebe. Begründung: Es läge nur eine qualifizierte Kohortenstudie vor.
Sie hätte keinen Krebs des Lymphsystems gefunden. Bei Kohortenstudien werden Personen meist über
Jahrzehnte genau beobachtet, um das Entstehen von Erkrankungen ermitteln zu können. Für die Analyse
bedarf es einer extrem großen Zahl von Teilnehmern, um überhaupt eine ausreichende Anzahl von Erkrankten
zu finden. Im Vergleich dazu hätten Fall-Kontroll-Studien geringe wissenschaftliche Qualität, ihre Ergebnisse
könne man vernachlässigen, erläutert die Bundesbehörde.

BfR und EFSA erklären auch, in vielen Studien sei nicht zwischen Glyphosat als Wirkstoff und den zugefügten
Chemikalien unterschieden worden. Nur das Risiko der Substanz gelte es zu prüfen.
Greiser hält diese Argumentation für abwegig. Epidemiologen untersuchen unter anderem Faktoren, die zu
Erkrankungen führen. Deshalb müssten sie sich mit dem Herbizid – etwa Roundup – befassen, das gespritzt wird.
„Sonst kann man sich solche Untersuchungen sparen.“ Fall-Kontroll-Studien abzuqualifizieren, sei absurd. Untersucht
werden dabei in Frage kommende Risikofaktoren, denen sich bereits Erkrankte ausgesetzt haben. Diese Angaben
werden mit Personen verglichen, die nicht erkrankt sind. Greiser: „Solche Studien haben bisher die stärksten
Beweise zu Gesundheitsgefährdungen der Bevölkerung erbracht – etwa den Zusammenhang zwischen Rauchen
und Lungenkrebs oder die Gefährlichkeit von Asbest.“

Greiser und seine Kollegen empört, dass das BfR 18 epidemiologischen Studien ankreidet, sie hätten versäumt,
notwendige Angaben zu Erkrankungsrisiken zu erheben. Träfe dies zu, wären sie wertlos, betont Greiser.
Doch die Informationen seien im Detail vorhanden, die Studien in renommierten medizinischen Fachzeitschriften
veröffentlicht worden. „Unter den Instituten, die laut BfR wertlose Studien publiziert hätten, finden sich viele,
bei den es mir eine große Ehren gewesen wäre, dort mitarbeiten zu können“, betont er. Drei der als wenig
aussagefähig deklarierten Publikationen stammen etwa vom nationalen Krebsforschungszentrum der USA.

Die 96 Wissenschaftler halten auch die BfR-Schlussfolgerungen zum Krebsrisiko von Glyphosat in Tierversuchen
für unzutreffend. Die Behörde hatte moniert, bei Experimenten mit Mäusen und Ratten zur Krebsentstehung hätte
man historische Kontrolldaten verwendet, die nicht zu den Versuchstieren passten. Dass bei Tests mit gegenteiligem
Ergebnis Forscher zur selben Methode griffen, störte das BfR nicht. Sie stufte diese als relevant ein. Die Experten
teilen dem EU-Kommissar dazu mit: Das BfR habe hier differenziert, um sein Ergebnis zu erreichen.

Bei Thema Zellschäden wenden sich die 96 Forscher gegen die geringe Gewichtung von Studien, die
Fachleute geprüft haben. „Leitlinien-Untersuchungen“ hat das BfR hingegen als wesentlich kategorisiert.
Den einen Untersuchungen ihre Wertigkeit abzusprechen, sei in einer vorzunehmenden Gesamtbewertung
nicht korrekt, betonen die Wissenschaftler.

Fazit ihres offenen Briefes an den EU-Kommissar: Das Behördenurteil „entspricht nicht den vorhandenen
wissenschaftlichen Erkenntnissen“. Greiser wird in seinem Urteil der Behördenarbeit erheblich deutlicher:
„Ich kann nicht umhin, dieses Vorgehen als systematische Fälschung von Studieninhalten zu bezeichnen.
“ Die Experten fordern von der EU eine transparente, offene und glaubwürdige Einschätzung der
wissenschaftlichen Literatur zu den Gesundheitsgefahren.
Hat das Urteil der Forscher zu einem Umdenken der Mitgliedstaaten geführt? In zwei Tagen fand der Vorschlag der
EU-Kommission keine Mehrheit im zuständigen Fachausschuss der 28 EU-Regierungen. Schon am Montag
hatten sich Frankreich, die Niederlande und Italien den zuvor geäußerten Bedenken der Schweden angeschlossen.
Am Dienstag wurde abgestimmt. Es kam keine Mehrheit dafür zustande, das Spritzmittel in Europa jetzt gleich
für weitere 15 Jahre zuzulassen. Nun wollen die EU-Regierungen am 18. Und 19. Mai erneut über die Zulassung
beraten. Ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministers Christian Schmidt (CSU) erklärte dazu, die
Bundesregierung stimme sich dann erneut ab. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte im
Februar die Neuzulassung mit dem Argument abgelehnt, das Herbizid gefährde die biologische Vielfalt.

Keine Frage: Als Breitbandherbizid ist Glyphosat hoch wirksam. Sogenannte Unkräuter sterben zuverlässig ab.
Forscher des US-Konzerns Monsanto haben dies 1970 erkannt. In Pflanzen verhindert die Substanz die Produktion
lebensnotwendiger Aminosäuren, die Bausteine der Eiweiße. Da dieser Stoffwechselweg bei Tieren und
Menschen nicht existiert, glaubten die Hersteller, es könne diesen auch nicht schaden.

Inzwischen ist durch Untersuchungen hinreichend belegt, dass das Herbizid die Aufnahme von Spurenelementen wie Calcium,
Mangan, Eisen und Magnesium hemmt. Es reduziert im Magen-Darm-Trakt höherer Lebewesen Bakterien, Pilze,
Algen und Mikroorganismen. Das Problem dabei: Gesundheitsfördernde Bakterien haben sich als empfindlicher
gegenüber der Chemikalie erwiesen als potenziell krankheitserregende. Diese Folgen können bereits bei
Konzentrationen des Spritzmittels in Nanogramm-Bereich (ein Milliardstel Gramm) auftreten.

Die Tierärztin Prof. Monika Krüger von der Universität Leipzig untersucht schon seit Jahren die Wirkung von
Glyphosat und ihren Beimischungen, die vor allem das Eindringen des Wirkstoffs in die Blätter erleichtern.
Sie stellt zusammen mit anderen Experten fest, dass das Herbizid auch in die Enzymsysteme und den fein
ausbalancierten Hormonhaushalt von Warmblütern eingreift. „In Rinder- und Schweinebeständen sind dadurch
Fruchtbarkeitsprobleme an der Tagesordnung“, beschreibt sie ihre Erkenntnisse. Im menschlichen Organismus
wirke Roundup auf Testosteron bildende Zellen, die davon weniger produzieren. Die Chemikalie hemmt auch die
Bildung entgiftender Enzyme oder zerstört sie in der Leber. Giftige Bakterien und Pilze gewinnen die Oberhand.
Bei Kühen kann sich dann eine chronische Botulinusvergiftung entwickeln.

In Deutschland werden jährlich 5000 bis 6000 Tonnen eingesetzt – vor allem in der konventionellen Landwirtschaft,
weltweit werden pro Jahr geschätzte 800.000 Tonnen versprüht. Stark zugenommen hat der Glyphosateinsatz mit
dem Ausbringen gentechnisch veränderter Nutzpflanzen. Diese haben Monsanto und andere Agrokonzerne gegen
das Herbizid immunisiert.

Geringe Glyphosat-Rückstände finden sich in zahlreichen Lebens- und Futtermitteln, in Nutztieren wie Schweinen,
Rindern und Geflügel, in Hasen oder Mastkaninchen. Monika Krüger berichtet: „Dort weisen sie eine 3,7mal höhere
Konzentration auf als in Milchkühen.“

Man sieht hier, dass Lobbyismus leider alles überschattet, und das Wort an sich
eine "sanfterer" Ausdruck für Korruption ist.

VG
Hagen
 
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