Weg von der Ameisensäure!

Atomic

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Hallöchen!

Zukünftig will ich die Hauptentmilbung nur noch mit OS oder MS machen.
Ich möchte euch kurz mein Konzept bzw. Überlegungen vorstellen, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, ganz im Gegenteil ich würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Gedanken diesbezüglich mit mir teilt.
Bei dieser Vorgehensweise möchte ich die Königin behalten, wie folgt:

1. Anfang Juli ca. 3 Wochen vor dem erwarteten Trachtende (hier die Linde) käfige ich die Königin mit einer Brutwabe in einer Bannwabentasche.
2. Nach 3 Wochen wird geerntet (Honigraum und Brutraum), die ausgeschleuderten Waben retourniert.
3. Die Bannwabentasche und die enthaltene Brutwabe werden entfernt und die Königin befreit.
4. Nun wird behandelt im Sprühverfahren mit 15% MS oder mit 2,1% OS, oder im Träufelverfahren mit 3,5% OS.
5. Unmittelbar danach wird aufgefüttert.
Alternativ kann gleich Wabenhygiene betrieben werden indem im Brutraum Mittelwände gegeben werden.
Es kann auch gleich ein Königinnentausch vorgenommen werden, indem statt dem Käfigen die Königin entnommen wird, auch hier ergibt sich nach 3 Wochen wenn die Brut ausgelaufen ist eine brutfreie Phase.

Vorteil:
Mehr Honig, da die Bienen um sehr viel weniger Brut pflegen müssen.
Die letzte Tracht wird nicht beeinträchtigt, da die ersten Trachtbienen erst nach der Ernte sterben.
Hoher Wirkungsgrad von über 95%, Neustart mit gesündesten Bienen.

Nachteil:
Königin suchen
Zusätzliche Materialkosten durch Bannwabentasche



Freue mich auf eure Kommentare
 
Hallo Atomic!

Dein Konzept liest sich nicht schlecht, es dürfte weitestgehend funktionieren.

Man muss aber bedenken, dass die Bienen außerhalb der Wabentasche Nachschaffungszellen ziehen können. Daraus geschlüpfte Königinnen sind schwer zu finden und könnten die Annahme einer zugesetzen Königin verhindern. Mit einem gewissen Schwund muss man schon rechnen, daher ist es notwenig, dass im Frühjahr ein Überschuss an Ablegern erstellt wird.

Im Juli, nach Trachtende ist mit starker Räuberei zu rechnen. Weisellose Völker oder Völker deren Harmonie gestört ist, fallen leicht den Räubern zum Opfer.

Darauf muss man bei den diversen Eingriffen Bedacht nehmen.


MfG
Honigmaul
 
Wie sieht so eine Bannwabentasche aus ?
 
Hallo Honigmaul,

danke, das mit den Nachschaffungszellen habe ich übersehen!
Aber nach der letzten Ernte, bzw. Trachtende entlasse ich die Königin ja wieder, weisellos sind sie ja dann nicht, d.h. dann sollte es doch kein Problem mit der Räuberei geben, oder?
Wie schnell stellt sich denn die Harmonie wieder ein?

Oder wäre es besser gleich nach der Ernte auf Mittelwände abzukehren dann muss ich allerdings Brut vernichten, was ich nicht will.
Wahrscheinlich etwas weniger Honig, und was mich auch stört, jedes Jahr dann soviel Geld für Wachs auszugeben!

Wie sieht denn so ein Standardprozedere aus, wenn man die Hauptentmilbung ohen AS machen will? Da gibts doch sicher genügend Imker die das schon machen.
 
Hmm teurer Spaß man braucht ja eins für jedes Volk.

Wird die Harmonie im Volk dadurch denn der massen gestört, die Kö ist ja im Volk?
 
Hallo Atomic,

ich habe zum Beispiel nie mit AS angefangen, behandel nur mit OX.
Habe ja ein ähnliches Verfahren, daher meine Meinung:

1. Ich würde nicht wollen dass ich den Honig aus den auslaufenden Brutwaben ernten muss, dorthin werden sie den Lindenhonig aber eintragen. Daher lass ich die Königin nur 10 Tage in der Bannwabentasche, dann wieder frei.
2. Geh bitte nicht von einem Wirkungsgrad von 95% aus, das ist im Sommer nach meiner Erfahrung nicht realistisch. Die Studien über 90% sind unter Winterbedingung (Traube, enges sitzen, kein Flugwetter) und erst nach 3 Wochen brutfreiheit gemessen worden. Nichts davon hälst Du ein, daher reine Utopie.

Wenn Du noch Herbstmaßnahmen vor hast dann passt es, geht im Herbst schneller als man glaubt, leider. Also kurz gesagt das ist zu wenig, mach lieber noch eine 10 Tages Fangwabe und bedampfe in dieser Zeit 3x, dann wird es sich bis Weihnachten ausgehen. Vor allem ist es kontraproduktiv die Milben auf die Bienen zwingen, da gehen sie aber schlecht runter.

lg
Gerhard
 
Aber nach der letzten Ernte, bzw. Trachtende entlasse ich die Königin ja wieder, weisellos sind sie ja dann nicht, d.h. dann sollte es doch kein Problem mit der Räuberei geben, oder?
Wie schnell stellt sich denn die Harmonie wieder ein?

Hallo Atomic!

Wenn die Königin in der Wabentasche gesperrt ist, dann sind sie nicht weisellos und es wird auch keine Problem mit der Räuberei geben. Aber du hast da am Anfang vom Entnehmen der Königin und vom Umweiseln geschrieben.

Wegen der Volksharmonie, das kann man (ich) nicht beantworten. Allgemein kann ich aber sagen, dass bei Eingriffen solcher Art vermehrt mit unkalkulierbaren Zwischenfällen zu rechnen ist, z.B. es verschwindet eine Königin auf Nimmerwiedersehen und keiner weiß wo sie hingekommen ist. Daher ist eine rationelle Völkervermehrung im Frühjahr unumgänglich (z.B. "Völkervermehrung in 4 Schritten".

Ähnlich deinem Vorhaben ist auch die "Totale Brutentnahme (TBE)". Diesbezüglich wurde im Netz und in den Imkerzeitschriften schon viel geschrieben. In groben Zügen umrissen, die verdeckelte Brut und somit ca 70 - 80 % der Milben werden entnommen und zu Sammelbrutableger verarbeitet. Das Stammvolk kann gleich und der Sammelbrutableger nach 3 Wochen behandelt werden. Bei diesem Verfahren erfolgt ein Teil der notwendigen Vermehrung durch diese Teilung.

Wie sieht denn so ein Standardprozedere aus, wenn man die Hauptentmilbung ohne AS machen will?

Ein Standardprozedere gibt es da sicher nicht, da ist es wie in der gesamten Imkerei, 5 Imker, 6 Konzepte und 99 Meinungen.


MfG
Honigmaul
 
Ich bin der Meinung dass man sich widerstandsfähigere Milben züchtet, wenn man sich nur auf ein Behandlungsverfahren festlegt.(Zucht von widerstandsfähigeren Milben durch Auslese)
Nur die Abwechslung von verschiedenen Wirkstoffen plus das Einsetzen von biotechnischen Verfahren (Brutentnahme, Fangwabe) ist in meinen Augen zielführend.
Also hat auch die Ameisensäure seine Berechtigung in einer Behandlungsstrategie.
 
@Josef
Ja sicher, nur leider ich bin mit Werkzeug und Arbeitsfläche sehr schlecht ausgestattet.

@marchauimker
Nur auf eine Hauptentmilbung würde ich mich natürlich nicht verlassen, würde auch danach noch 3-4 mal bedampfen.

@honigmaul
Danke für den Hinweis mit der TBE und Sammelbrutableger, ich glaub so ist es am besten, ich brauche dabei keine Brut zerstören, kann Wabenhygiene machen und mit OS behandeln.
Und den Honig aus den Brutwaben brauch ich, wie Gerhard geschrieben hat, eigentlich auch nicht.
Die Probleme mit gestörter Volksharmonie oder Weisellosigkeit, falls man alternativ die Kö tauschen will, habe ich damit auch nicht.

@nickerlbien
Ja, gebe dir recht, kategorisch ausschließen sollte man sie nicht, die Sammelbrutableger die aus der TBE entstanden sind, kann man auf einem separaten Stand eigentlich nur mit der AS sinnvoll behandeln.
 
Hallo,

noch eine Frage, wenn ich jetzt Nach der letzten Abschleuderung eine TBE mache, dann fülle ich die entnommenen Brutwaben mit Mittelwänden auf, oder aber ich rücke vorhandene Waben mit leeren Zellen (kürzlich geschlüpte Brut) in die Mitte und gebe die Mittelwände seitlich davon, links und rechts. Unmittebar darauf die Varroabehandlung, danach die Auffütterung!

1. Bezüglich der Auffütterung, wie ist es besser, zuerst mal Apifonda geben, ca. 2 Wochen lang, damit das Brutnest nicht verhonigt, und die Königin legen kann. Werden dann aber die Mittelwände auch schnell ausgebaut?

2. Oder gleich flüssig Füttern, wobei aber die Gefahr besteht, dass das Brutnest verhonigt, die Mittelwände aber schneller ausgebaut werden?

Was ist besser, wo liegt die optimale Relation?
Werden die Mittelwände bei der flüssigen Fütterung wirklich um soviel schneller ausgebaut?
Verzögert die Teigfütterung mit Apifonda den Ausbau der Mittelwände tatsächlich um soviel, dass es ins Gewicht fällt?

Wie würdet ihr es machen?
 
Ich habe letztes Jahr die TBE nur mit Mittelwände durchgeführt.
Dann flüßig mit 3Litern angefangen.
Das ging problemlos.
Nach wenigen Tagen ist alles ausgebaut und alles läuft normal weiter.
Um beim Thema zu bleiben.
Das sehe ich als Möglichkeit auf AS verzichten zu können.
Hier sind die Völker garantiert Brutfreiheit.
Ich warte bis die Völker wieder Ordnung hergestellt haben und dann man man gut mit MS oder OS behandeln.
 
noch eine Frage, wenn ich jetzt Nach der letzten Abschleuderung eine TBE mache, dann fülle ich die entnommenen Brutwaben mit Mittelwänden auf, oder aber ich rücke vorhandene Waben mit leeren Zellen (kürzlich geschlüpte Brut) in die Mitte und gebe die Mittelwände seitlich davon, links und rechts.

Wenn, dann sollte im Hinblick auf Viren keine halbe Sache gemacht werden, also BrW weg, an dessen Stelle kommen MiW, 5 _ sollte uns hier als Vorbild diesen.

1. Bezüglich der Auffütterung , wie ist es besser, zuerst mal Apifonda geben, ca. 2 Wochen lang, damit das Brutnest nicht verhonigt, und die Königin legen kann. Werden dann aber die Mittelwände auch schnell ausgebaut?

Vergiss Apifonda, selber verwende ich dies nie und glaub mir, es geht besser ohne.

2. Oder gleich flüssig Füttern, wobei aber die Gefahr besteht, dass das Brutnest verhonigt, die Mittelwände aber schneller ausgebaut werden?

Nein, wir füttern ja nicht zig Liter auf einem Schlag, sondern höchstens bis zu 5 L pro Fütterung.

Die anderen Fragen lassen wir hier besser weg, wir wollen ja bei der Sache bleiben.

Josef
 
1. Bezüglich der Auffütterung, wie ist es besser, zuerst mal Apifonda geben, ca. 2 Wochen lang, damit das Brutnest nicht verhonigt, und die Königin legen kann. Werden dann aber die Mittelwände auch schnell ausgebaut?

2. Oder gleich flüssig Füttern, wobei aber die Gefahr besteht, dass das Brutnest verhonigt, die Mittelwände aber schneller ausgebaut werden?

Hallo Atomic

Bei TBE handelt es sich um Vollvölker. Denen kann man ohne weiteres ein paar Liter auf einmal geben, da verhonig kein Brutnest. Man darf da nicht die gleichen Maßstäbe wie bei Ablegern anwenden. Kleinvölker oder Kleinstvölker kann man mit ein paar Liter Futter tatsächlich so einschnürren, dass das die Bruttätigkeit dauerhaft gehemmt wird.

Die Bienen bauen im Spätsommer immer nur so viel, unabhängig ob flüssig oder mit Teig gefüttert wird, wie es unbedingt notwendig ist. Sollten genügend Leerzellen vorhanden sein, um das gebotene Futter einzulagern, so werden seitlich gelegene Mittelwände gar nicht ausgebaut. Daher ist es meiner Meinung nach sinnvoll am Anfang gleich einen größeren Futterschub zu geben, sodass auch die äußersten Mittelwände ausgebaut werden. Bei Vollvölkern, angenommen man gibt denen 10 Liter Flüssigfutter auf einmal, was ja eh schon gar nicht so wenig ist, dann lagern die das Futter so gut es geht ein und legen mit der Bautätigkeit voll los. Sollte das Brutnest durch das Futter wirklich etwas blockiert worden sein, so werden die Zellen nach ein paar Tagen wieder leergeräumt. Zwischenzeitlich wurde das Futter eingedickt und braucht weniger Platz, neue Zellen wurden gebaut und somit kann das Futter vom Brutnest umgetragen und somit entlastet werden. Auf die Entwicklung der Völker hat eine so kurze Brutnesteinschränkung keine Auswirkung. Die Größe des Brutnestes wird von den Bienen und nicht von der Königin bestimmt. Die Königin legt in jede vorbereitete Zelle ein Ei. Wenn sie ein paar Tagen weniger legen konnte, dann legt sie eben ein paar Tage später vermehrt Eier ab bis die von den Bienen vorbestimmte Brutnestgröße wieder passt.

Nach einer starken Futtergabe müssen die Völker natürlich vermehrt Zeit haben das Futter umzuarbeiten, einzulagern und die notwendige Bautätigkeit zu erledigen.

Das Verhalten der Bienenvölker bezüglich der Bautätigkeit ist stark von der Jahreszeit abhängig. Im Frühjahr steht der Zeiger auf Vermehrung. Da wird das Brutnest größtmöglich ausgedehnt und an allen Ecken und Enden gebaut um so frühzeitig wie nur möglich auf die notwendige Volksstärke zu gelangen um einen Schwarm absetzten zu können. Das ist das natürliche Verhaltensmuster. Durch Zucht wurde das aber teilweise abgeschafft, bzw. zumindest versucht man das. Etwa zur Zeit der Sommersonnenwende dreht der Zeiger auf Vorbereitung der Überwinterung. Das Brutnest wird verkleinert und gebaut wird nur noch was unbedingt notwenig ist. Je weiter das Bienenjahr voran schreitet, desto schwieriger wird es, dass die seitlich gelegenen Mittelwände ausgebaut werden.


MfG
Honigmaul
 
Hallo,
bei einer Diskussion am Imker Stammtisch wurden Bedenken geäußert, das beim Ziehen der Bannwabe aus der Bannwabentasche die Königin durch einklemmen gefährdet wird? Da ich einige Duplexwabentaschen basteln möchte, habe ich jetzt Bedenken. Durch den Einsatz der Bannwabentasche muss aus der Zarge ja ein Rähmchen entfernt werden, dadurch könnte ich die Wabentasche etwas breiter fertigen. Wenn ich seitlich zwischen Bannwabengitter und Wabe (zumindest auf einer Seite) einen etwas größeren Abstand lassen würde, besteht dann die Gefahr, das die Bienen die Zellen verlängern? Mit einem größeren Abstand könnte ich die Waben vor dem Ziehen etwas verschieben und das Risiko für die Königin würde vermindert. Eine Wabentasche mit abnehmbaren Seitenteilen wird etwas komplizierter.
Was meinen die Experten.
LG liwal
 
Hallo Josef,

Alu ASG und 10 x 10 Leisterln in der Größe der Rähmchen, kostet garantiert keine 2 Euro.

Wo gibt es diese Alu ASG zu diesem Preis ? Alles was ich finde geht ab 10 Euronen los.

schöne Grüße Ronny
 
Hallo Josef,

Zitat von drohne
Alu ASG und 10 x 10 Leisterln in der Größe der Rähmchen , kostet garantiert keine 2 Euro.
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Damit bekommst zwei Seiten, somit € 2,15. Bin mir sicher, auch unsere Forumspartner werden da das eine oder andere Zuckerl anbieten, einfach nachfragen.

Josef
 
Pardon bitte, hier ging eine wichtige Frage unter

habe ich jetzt Bedenken. Durch den Einsatz der Bannwabentasche muss aus der Zarge ja ein Rähmchen entfernt werden, dadurch könnte ich die Wabentasche etwas breiter fertigen.

Dies passiert zwangsläufig liwal und sekundär ob Tracht, oder ob gefüttert wird, ist ausreichend Platz vorhanden so bauen die Bienen bis auf zwei Bienenbreite, also etwa 9 mm die Zellen aus. Wird nun diese Wabe gezogen, so gibt es nicht nur total zerstörrte Honigzellen, sondern auch massenhaft kommen Bienen zu Schaden.

Wenn, dann aufklappbare Bannwaben, oder gänzlich darauf verzichten.

Josef
 
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