Ausgeräubert im November - kann ich noch etwas tun? Top Bar Hive

kiki_ohz

Mitglied
Registriert
13 Apr. 2014
Beiträge
179
Punkte Reaktionen
0
Ort
Osterholz-Scharmbeck
Imker seit
2014
Heimstand
Osterholz-Scharmbeck
Rähmchenmaß/Wabengröße
Oberträger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Moin in die Runde,

nach sehr gut gelaufener Varroabehandlung und viel Bienenflug im September/Oktober (Efeublüte) habe ich heute festgestellt, das 2 kleine Völker komplett ohne Futter sind und nur noch je 2-3 Handvoll Bienen übrig sind.
Bei 2 größeren Völkern ist noch ein Rest Futter da, jeweils 3-4 Wabengassen besetzt, pro Wabenseite etwa die Fläche von 2 Händen mit Bienen besetzt.

Habe soeben in jedes der beiden größeren Völker je 1,5l Sirup (fertigen von Ambrosia) reingestellt. Sonne schien, und die Bienen gingen sofort dran.
Das Wetter bei uns in Norddeutschland soll in den nächsten Tagen noch recht mild sein mit bis zu 11° tagsüber, nachts nur wenig drunter.
Habe die leise Hoffnung, dass sie darum noch Futter abnehmen.
Bei den beiden kleinen Völkern habe ich die Abstandshalter zwischen den Top bars, unter denen die Bienen gerade sitzen, rausgenommen und durch in Wurstform gerollten Futterteig ersetzt. Morgen könnte ich denen auch Sirup (3:2?) anrühren (der fertige ist alle und ich muss erst weitere passende Gefäße basteln).

Den ganzen Sommer über gab es immer wieder Phasen, in denen erhebliche stille Räuberei stattfand.
Während und nach der Varroabehandlung (Nassenheider) hatten sie aber schön eingelagert, so dass ich nicht zugefüttert habe.
Fluglöcher hatte ich eingeengt - vllt nicht genug :-/

Es waren den ganzen Sommer sehr viele Wespen unterwegs, die habe ich auch im Verdacht.

Ich bitte um Tipps oder Einschätzung der Lage.
Das kleinste Volk werde ich wohl nicht retten können...aber bei den anderen will ich alles versuchen.

Was ratet ihr mir?

Liebe Grüße
Kirsten
 
Hallo,

nicht das Futter, eher die geringe Bienenmasse, wird das größte Problem sein. Bei niedrigen Temperaturen werden 2-3 Handvoll Bienen schnell erfrieren, auch wenn sie auf Futter sitzen. Die Bienenmasse wird ja bis März noch abnehmen, daher geht man von minimal 4 besetzten Wabengassen aus, damit ein Völkchen eine Chance hat, den Winter zu überstehen.

Auch wenn es gerade weh tut, ich würde sofort vereinigen. Jede nächste kalte Nacht kann bei dieser Bienenmasse schnell das Ende bringen.

Lg Salsa
 
Wie Salsa schrieb, Vereinigen ist die Lösung. Pack bei warmem Wetter die beiden schwachen jeweils vor eines der nicht so schwachen Völker und dann hoffen.

Wenn es natürlich krankheitsbedingt ist, dann besser beseitigen.
 
Auch wenn es gerade weh tut, ich würde sofort vereinigen. Jede nächste kalte Nacht kann bei dieser Bienenmasse schnell das Ende bringen.

Lg Salsa

Macht nix, wenn's weh tut. So ist die Sachlage nun mal. Ich geb noch nicht auf.

Die 2 großen Völker teilen sich eine Top Bar Hive.
Habe schon einmal (nach Königinverlust, sie war vom Hochzeitsflug nicht heimgekommen) in der TBH vereinigt, das ging sehr gut.

D.h.: leere Waben raus, die beiden Völker zusammenschieben, Trennschied nachrücken?
Die Königinnen fechten das unter sich aus?

Das Vereinigen kann ich gleich morgen machen.
Herzlichen Dank für die schnelle Antwort und Erklärung!

P.S. Für Krankheit finde ich keine Anzeichen, nur für Hunger :-/
 
Wie Salsa schrieb, Vereinigen ist die Lösung. Pack bei warmem Wetter die beiden schwachen jeweils vor eines der nicht so schwachen Völker und dann hoffen.

Wenn es natürlich krankheitsbedingt ist, dann besser beseitigen.

Wir müssen berücksichtigen, dass Kirsten fast am Meer beheimatet ist.

Da würde ich klimatisch bedingt mal den BumbleBee (bei Osnabrück) fragen.

In meiner Gegend wären die Kleineren schon tot.

Vereinigen würde ich die kleinen nicht mit den großen, denn das Problem wandert mit. Wenn überhaupt, dann die kleinen Völker vereinigen oder das Schicksal seinen Lauf lassen. Wenn Du glück hast, dann wird der Winter bei Euch da droben nicht so heftig.

Wenn Du die "kranken" zu den Großen tust, könnten auch diese sterben, da die Viren mitwandern. Habe leider selbst schon die Erfahrung gemacht.

Schönen Gruss, Christian
 
Für Krankheit finde ich keine Anzeichen, nur für Hunger :-/

Die geringe Volkstärke ist ein Anzeichen für einen Virenbefall durch Varrose. Das ist so nicht erkennbar.
Der Varrosetod äußert sich oft im Leerfliegen der Beuten.

Wir groß waren die schwachen Völker über den Sommer? Hast Du Aufzeichnungen?
 
Hallo Kirsten,

2 - 3 Handvoll Bienen sind zu wenig um über den Winter zu kommen, selbst wenn sie es schaffen würden, wären sie Kümmerlinge und du müßtest sie das ganze folgende Jahr über aufpäppeln.

Also meine Vorgehensweise wäre folgende:
Die zwei ganz schwachen Völkchen zusammen hängen, evtl. noch etwas Futter auflegen, am besten mit etwas eigenem Honig anreichern, dann ist die Abnahme etwas besser, gut isolieren und sie dem Schicksal überlassen... falls sie nach der Restentmilbung , bzw. bis zum Februar noch Leben, dann mußt ihnen Futterfladen a'la Josef oder ähnliches geben.

Die zwei größeren Völker würde ich in Ruhe lassen, im Dez eine Restentmilbung, und evtl. nach dem Auswintern bald nach dem Futter schauen.

Mit welchem Rämchenmaß arbeitest du eigentlich...!?
Wieviel Futter hast eigentlich gefüttert...!?

Nur dass man etwas genauer eruieren kann.

Gruß Franz
 
Danke wiederum für eure Fragen und Tipps!

Rähmchenmaß= Top bar hive
Da nur ca. 3 Glas Honig entnommen, nicht gefüttert (außer bei einem der jetzt großn Völker nach Räuberei im Sommer, die haben dann top aufgeholt).
Entmilbung mit Nassenheider Ende August (schwieriges Wetter, mal warm genug, dann regnerisch, immer im Wechsel, aber warme Tage abgepasst und beim Nassenheider nachfüllen etwas 85%ige AS zugegeben, super funktioniert, Milbenfall wie vorher errechnet).
Keine zweite Entmilbung, da normaler Totenfall Ende September nur 0,25-0,5 Milbe pro Tag und Volk.

Super Nektareintrag den ganzen September/Oktober, sogar noch erste Novemberhälfte, habe viel Efeu, der nach und nach aufblühte.
ich meine, ich habe im Oktober geguckt wegen Futter, genauen Termin hab ich nicht. Da sah es gut aus.

Die beiden kleinen Völker sind die, die ich dies Jahr habe schwärmen lassen.
Wie Drohne schon öfter hier schrieb, danach waren sie wie "blutleer".
2 der Schwärme habe ich in die zweite TBH einlogiert, dort hatten sie sich toll entwickelt und bilden jetzt auch die beiden größeren Völker, die noch recht munter sind, aber mMn viel zu wenig Futtervorrat haben (die andern 2 Schwäme habe ich eingefangen und weitergegeben)

Habe noch mal rekapituliert, was ich vorhin beobachtet habe: das kleinste wirds nicht schaffen, die sind abgängig.
Wie "beseitige" ich sie am sinnvollsten, ohne Krankheiten in Umlauf zu bringen?

Das größte muss es alleine versuchen.
Das mittelgroße werde ich mit dem zweitkleinsten vereinigen.

Habe die Varroawindeln drunter, mal schauen, was sich morgen im Gemüll findet.
Bin nicht überzeugt, dass es starker Varroabefall ist, aber who knows, wir hatten dermaßen warmes Wetter Ende Oktober bis jetzt, teilweise 20° im November!
Verkrüppelte Flügel konnte ich nicht beobachten.

2 Gläser Honig hatte ich Frühjahr entnommen, davon ist noch da, zum Untermischen.
Futterfladen schaue ich gleich mal hier im Forum nach.

Danke!
 
Die beiden kleinen Völker sind die, die ich dies Jahr habe schwärmen lassen.

Ganz typisch, die "alten" Völker haben die größte Milbenbelastung. Die Bienen schwärmen und lassen vermilbte Brut zurück.
Unser hiesiger Katastrophenwinter 2014/15 zeigt genau solche Bilder.
 
OHZ und OS tun sich da wohl nicht so viel vom Wetter. Wir haben hier in den letzten Jahren meist nicht die ganz tiefen Temperaturen, meist pegelt das um die -3 bis irgendwas im + Bereich mit Wind und Feucht ist es auch meist. Und oft dauert dieses Wetter recht lange wenn im Süden schon die ersten Bienen unterwegs sind.

Also wenn das kleinste so klein durch Räuberei geworden ist würde ich es aus dem Bauch heraus wie Franz machen.Vereinigen mit Futter dabei, vielleicht zum Wochenende, es wird zwar Regen geben , aber die Temperaturen sollen bis auf 10 ° rauf gehen.
Vielleicht kannst du im Notfall von dort auch Futtervorräte rüber hängen.
Wenn da Verdacht auf irgendwelche Krankheit besteht, sollte man es lassen.

Nach den Milben würd ich definitiv schauen, die Behandlung war dieses Jahr nicht so einfach, mit dem Nassenheider war ich sehr unzufrieden.
 
Nach den Milben würd ich definitiv schauen, die Behandlung war dieses Jahr nicht so einfach, mit dem Nassenheider war ich sehr unzufrieden.

Ich habe den vertikalen an eine top bar gebaut, so wie der "professional", also mit (in dem Fall hochkant) gespanntem Tuch und dem Docht, aus dem die AS nach und nach auf dieses Tuch tropft.
Hatte das Glück, dass 5 Tage am Stück passendes Wetter war, danach wechselhaft. Wie gesagt, ich war mit dem Ergebnis sehr zufrieden, hatte vorher 7 Tage lang tote Milben gezählt und hochgerechnet, und das entsprach dem Totenfall nach AS.

Bin gespannt, was mir morgen die Varroawindeln offenbaren.
 
Moinmoin, möchte euch noch kurz beschreiben, was ich nun versucht und beobachtet habe.

Das kleinste Volk ist hinüber. Kalkbrut war zu erkennen, null Vorräte.
Vereinigt habe ich keine, nicht, dass sich die Kalkbrut weiter ausbreitet.

Das zweitgrößte bearbeitet einen Klumpen Futterteig, es sind milde 10°, bei Sonne, so wie gestern, auch mehr. Sie fliegen, holen offenbar Wasser und tragen den FuT ab.
Das drittgrößte Volk nimmt Sirup aus Gurkengläsern ab, die unter bzw. seitlich den Waben in der TBH stehen. Außerdem bearbeiten sie auch einen Klumpen FuT, der sich in einer flachen Schale unter den Waben befindet. Fliegen ebenfalls zum Wasserholen.
Das größte Volk nimmt kaum Sirup ab, bearbeitet aber auch einen FuT Klumpen.

Dazu habe ich heute folgendes in den beiden großen Völkern direkt an den Bienensitz gehängt: selbstgemachter weicher FuT direkt in die eigenen Waben gefüllt.
Das Verfahren habe ich neulich in einer englischen Facebookgruppe für Top Bar Hiver entdeckt.

Puderzucker gibts ja gerade wegen der Weihnachtsbäckerei reichlich zu kaufen, auch den günstigen no-name.
Es ist etwas fummelig, aber machbar. Zumindest für 3 Völker!

Windelkontrolle hat bisher in 2 Tagen in einem Volk eine tote Milbe ergeben - und die Bienen sind ganz schön mobil, denke, da müssten mehr fallen, wenn sie hohe Varroabelastung hätten.

Von wilder Räuberei gibt es nullkommanull Anzeichen. Alles schön sauber.
Entweder stille Räuberei - oder - mal so als Hypothese: sehr warmes Wetter Anfang November, Kö noch reichlich gelegt, viel Futter draufgegangen? Trotz restlicher Efeublüte nicht genug Nachschub ranschaffen können? Im Oktober hatten sie noch schöne Futterwaben. :-k

Mit dem in Waben abgefüllten Futter werde ich es weiter versuchen.
Und wenn wir uns zum Öffnen der Beute mit der Rotlichlampe hinstellen (Idee meines Mannes ;) )

Aufgegeben wird jedenfalls noch nicht. :)
Viele Grüße,
Kirsten


fut2.JPG
 
Rotlicht ist OK, wenn Du Nachts die Beuten aufmachst, muss aber das richtige rot sein, sonst fliegen die das an. Einfach testen. Es gibt LEDs die das gut hinkriegen.
Futter in Waben giessen ist jetzt ein Akt der Liebe, ich würd das praktischer angehen: Zucker-Klotz, Futterteig und wenn es nicht zu kalt ist Sirup mit Apfelessig.
 
Habe das gleiche Problem bei meinem ersten Volk...wurde auch ausgeräubert (vom 2.Volk und nicht still, konnte nur das Flugloch einengen und hoffen) ... habe vor 1 Woche gesehen das die meisten (Futter-) Waben jetzt leer sind, aber noch genügend Bienen da sind...Haben jetzt mal einen Futtereimer mit 6 KG Apiinvert bekommen....Nachdem die Temperaturen von Anfangs 0 Grad jetzt wieder bei 11 Grad sind, werden sie das Futter sicher gut annehmen... wird wahrscheinlich ein Glückspiel ob sie´s wirklich schaffen...
War schon komisch, da das Volk 2 eh alle (Futter-) Waben komplett voll und bereits verdeckelt hatte ! eigentlich kein Grund den Nachbarn zu beräubern ;-(
 
Habe das gleiche Problem bei meinem ersten Volk...wurde auch ausgeräubert (vom 2.Volk und nicht still, konnte nur das Flugloch einengen und hoffen) ... habe vor 1 Woche gesehen das die meisten (Futter-) Waben jetzt leer sind, aber noch genügend Bienen da sind...Haben jetzt mal einen Futtereimer mit 6 KG Apiinvert bekommen....Nachdem die Temperaturen von Anfangs 0 Grad jetzt wieder bei 11 Grad sind, werden sie das Futter sicher gut annehmen... wird wahrscheinlich ein Glückspiel ob sie´s wirklich schaffen...
War schon komisch, da das Volk 2 eh alle (Futter-) Waben komplett voll und bereits verdeckelt hatte ! eigentlich kein Grund den Nachbarn zu beräubern ;-(


Das müssen nicht nur die Nachbarn gewesen sein. Verstellen wäre auch nicht so schlecht gewesen, denn sonst kommen die Räuber wieder.
Aus welcher Gegend bist Du denn, könntest Du das so in etwa eintragen?

Danke, Christian
 
Das müssen nicht nur die Nachbarn gewesen sein. Verstellen wäre auch nicht so schlecht gewesen, denn sonst kommen die Räuber wieder.
Aus welcher Gegend bist Du denn, könntest Du das so in etwa eintragen?

Danke, Christian

Servus Christian,
es waren leider die "Nachbarn". Habe den "Mehltest" gemacht - sprich etwas Mehl übers Flugloch gesiebt...und siehe da, die "weißen Bienen" waren genau die von nebenan ;-( Verstellen beim Bienenhaus und nur noch 2 Völkern ging leider nicht.
 
Hallo Wasti,

Oberbayern als Ortsangabe finde ich etwas mau. Könntest Du wenigstens ein Gau oder einen Landkreis angeben?
Oder als PN?

Danke, Christian
 
Zurück
Oben