Weißöl verdampfen gegen Varroa?

Beeman

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Hallo,

auf Youtube habe ich folgendes Video gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=-crv868VZHU&list=PLndxZAhf3hM1HnfOQOHFlMEGA60EdEevG&index=2

Meine Englischkenntnisse sind nicht so besonders, aber wenn ich das richtig verstanden habe, soll das Verdampfen von Weißöl gegen die Varroamilbe wirken. Die Bedampfung sollte alle 3 Wochen wiederholt werden. Behandelt werden kann immer, wenn auch Bienenflug ist.
Weißöl wird auch in der Lebensmittelindustrie und in Kosmetik verwendet und soll ungiftig sein.

Die Videokommentare sind nicht sehr aussagekräftig. Einer schreibt, dass es nicht wirkt, ein Anderer spicht von erfolgreicher Methode.
Das Einatmen der Dämpfe sei nicht so gut, da das Öl in der Lunge nur sehr schlecht wieder abgebaut wird.

Weiß jemand etwas mehr darüber oder versteht besser Englisch wie ich? Auf deutsch konnte ich im Internet nichts darüber finden.

Viele Grüße
Reiner
 
Hallo Beeman!

Hab das Video schon vor längere Zeit gesehn und es sehr interessant gefunden, vorallem weil er sagt, dass das "mineral oil" absolut harmlos ist, er es als Kind sogar zum trinken bekam weil es gesund sein sollte. Hab mich dazu in einem Ami-Forum eingelesen und bin schließlich auf einen sehr überzeugenden Erfahrungsbericht gestoßen, in dem ein Imker mit mehreren Testvölkern den Versuch startete, diese nur noch mit dem Öl zu bedampfen. Der Versuch dauerte über ein Jahr und der Imker hat laufend berichtet.
Anfangs war er begeistert und war auch der Meinung es würde funktionieren, doch bis zum Winter hatten alle diese Völker eine enorm hohe Milbenbelastung, sodass sie mit Sicherheit eingegangen wären, hätte er nicht eingegriffen. Seine Conclusio war in etwa, wenn ich mich recht erinnere, dass es hilfreich sein KANN, aber keinesfalls als alleiniges Mittel eingesetzt werden kann.
Ich glaube auch, dass Don "the fat beeman" diese Methode nicht mehr anwendet, da er in neueren Videos, soweit ich weiß, Oxalsäureanwendung zeigt und empfiehlt.

Man kann sich nun fragen warum diese Methode bei ihm scheinbar funktioniert hat. Nun, ich denke es könnte damit zusammen hängen, dass er sein Geld mit der Ablegerproduktion verdient. Teilt man ein Volk in mehrere Ableger auf, so sinkt natürlich auch der Milbendruck. Und wenn man nun auf einem isolierten Standort imkert, gibt es natürlich auch keine Reinvasion, so könnte man die Völker allein durch Teilung + einem so milden Mittel wie das "Weißöl" (kannte den Begriff bisher nicht, danke dafür!) über den Winter bringen.

Ich habe die Idee für mich also wieder verworfen, aber wenn du einen Versuch starten möchtest und hier über deine Erfahrungen berichten würdest, würde es mich (und sicher andere auch) sehr freuen! :)

Ich habe die Idee jedenfalls für mich wieder verworfen.
 
Naja, ob ich besser Englisch kann als Du weiß ich nicht, aber den Jung versteht man ganz gut :)

Wichtig ist, dass die Temperatur von diesem Vernebler so hoch sein soll, dass Du nur Nebel hast. Du willst keine Tropfen, darauf weist er extra hin. Die sind nur heiß (und heißes Paraffin ist heiß!). Er behandelt dort bei Lufttemperaturen "in the 40s" (40 Grad Fahrenheit), sprich bei ca. 4° C bis 10° C, die Bienen sind also zuhause.

Ein Kommentar sagt, dass das Müll ist - er habe das wissenschaftlich untersucht und keinerlei Wirkung feststellen können.

Was mich ein bisschen stutzig macht, ist, dass er im Video von einem Milbenzyklus von 21 Tagen ausgeht, daher die drei Wochen. Ich dachte, die Milben hätten einen anderen Zyklus?

Das Öl ist anscheinend ein Paraffin; es ist laut Herstellerfirma tatsächlich als Abführmittel erlaubt - allerdings für Tiere:
http://www.steoil.com/permissable-applications
Bei Menschen darf es als Produktionsmittel in der Lebensmittelindustrie angewendet werden; z.B. als Trennmittel. Ich könnte mir ja besseres vorstellen als Paraffin im Honig...
 
Hallo Markus89,

danke für Deine Antwort. Ich bin auch skeptisch, weil ich bisher noch nichts von der Methode gehört habe. Wenn man so ein einen Insektennebler beschaffen würde, wäre die Behandlung natürlich sehr einfach. Die Infos, die ich dem Video entnehmen kann, sind aber etwas dürftig. Ich habe mir aber auch schon überlegt, ob man damit vielleicht auch Oxalsäure verdampfen könnte, wenn mann das Gerät mit Oxalsäurelösung befüllt. Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Bienen schonender wäre, als das klassische Verdampfen (vielleicht aber auch nicht?). Darf man solche Experimente eigentlich überhaupt machen, so rein rechtlich?
Ich glaube ich lass es lieber und behandle wie bisher. Bin auch erst im fünften Imkerjahr und dementsprechend noch unerfahren.

Viele Grüße
 
von Weißöl gibt es in 2 Formen

https://de.wikipedia.org/wiki/Weißöl

Ich kenne es nur von meinen Waffenöl, und das ist universal anzuwenden, Ballistol, kennt fast jeder der mal Militär gemacht hat
Ist sogar für Wunden kleine Verletzungen gut, kann mir schon vorstellen das es ähnliche Wirkung hat wie Petroleum das ja auch gegen Varroa vernebelt wird
 
Übrigens, Don Kuchenmeister ist ein sehr bekannter IMKER, hab schon x Videos von im angeschaut, natürlich auch das verlinkte Video, konnte mich aber nicht dafür begeistern
 
Hallo Markus89,

danke für Deine Antwort. Ich bin auch skeptisch, weil ich bisher noch nichts von der Methode gehört habe. Wenn man so ein einen Insektennebler beschaffen würde, wäre die Behandlung natürlich sehr einfach. Die Infos, die ich dem Video entnehmen kann, sind aber etwas dürftig. Ich habe mir aber auch schon überlegt, ob man damit vielleicht auch Oxalsäure verdampfen könnte, wenn mann das Gerät mit Oxalsäurelösung befüllt. Ich könnte mir vorstellen, dass es für die Bienen schonender wäre, als das klassische Verdampfen (vielleicht aber auch nicht?). Darf man solche Experimente eigentlich überhaupt machen, so rein rechtlich?
Ich glaube ich lass es lieber und behandle wie bisher. Bin auch erst im fünften Imkerjahr und dementsprechend noch unerfahren.

Viele Grüße

Genau die selbe Idee mit der Oxalsäure hatte ich auch! Der Hintergrund ist der, dass ich von der AS-Säure wegkommen will. Hab mir schon die herkömmlichen Verdampfer angesehen, nur die brauchen für meine Begriffe einfach viel zu lange! Außerdem find ich sie für Wanderstände äußerst unpraktisch. Die Ameisensäure mit solch einem Verdampfer wie in dem Video zu verdampfen wäre wohl das einfachste, schnellste und Bienen-schonendste Verfahren überhaupt! Nach langem Suchen hab ich einen bei Holtermann gefunden. Kostet zwar um die 360 Euro, aber das wäre es mir durchaus wert. Auch Swienty hat einen im Angebot. Ich kenn so ein Gerät nicht, wird scheinbar in den USA verwendet um Insektenvernichtungsmittel im Haus in Ritzen und spalten zu vernebeln. Aber ich denk mir in die eine Kammer kommt eine normale Gaskartusche und in die andere eine Oxalsäurelösung (3,5% ?).


Um die rechtliche Situation würd ich mir weniger Sorgen machen, solange du das System niemandem zum Verkauf anbietest, immerhin gäbe es aus meiner Sicht keinen Unterschied zum herkömmlichen Verdampfen, außer dass es viel viel schneller geht. ABER (!!!!): Ich mach mir Sorgen um die Anwendersicherheit, wenn es dann so nebelt wie in dem Video! Wir wissen ja, dass die Oxalsäurevernebelung IN der geschlossenen Beute sehr sicher ist, aber diesen Nebel sollte man nicht einatmen! Man bräuchte mindestens eine gscheite Atemschutzmaske wie sie etwa Autolackierer haben, könnte ich mir vorstellen. Aber wissen kann ich es nicht!

Gibts hier vielleicht Leute mit Erfahrung im OS-Verdampfen die mehr dazu sagen könnten? Ich hab ja selber bisher nur geträufelt...

Interessant finde ich auch diese Methode:
https://www.youtube.com/watch?v=jY3f8BzLw-k
sowas is vom Equipment her aber dann wirklich nur für ganz Große Betriebe, nix für mich ;)
 
Ich kenn so ein Gerät nicht, wird scheinbar in den USA verwendet um Insektenvernichtungsmittel im Haus in Ritzen und spalten zu vernebeln. Aber ich denk mir in die eine Kammer kommt eine normale Gaskartusche und in die andere eine Oxalsäurelösung (3,5% ).
Da bist Du leider auf den Holzweg, lieber Markus

Das sind Geräte, die mit nicht mit Oxalsäure arbeiten, sondern eben mit ÖLE und Petroleum und Nervengiften usw.
Da ist das Vergasen oder besser gesagt das Sublimieren viel affektiver, als die OxS mit ÖL verdampfen, OxS ist nicht gut in ÖL löslich
 
Da bist Du leider auf den Holzweg, lieber Markus

Das sind Geräte, die mit nicht mit Oxalsäure arbeiten, sondern eben mit ÖLE und Petroleum und Nervengiften usw.
Da ist das Vergasen oder besser gesagt das Sublimieren viel affektiver, als die OxS mit ÖL verdampfen, OxS ist nicht gut in ÖL löslich

Das heißt diese Geräte verdampfen nur Öle und keine wässrigen Lösungen?
 
Danke Kurt! Das erklärt warum niemand es verwendet!

LG zurück! ;)
 
Hallo,

hatte das gleiche Ergebnis, Vaselinöl und Pfefferminz, angeblich super wirksam, bei mir auf jeden Fall nicht so wirksam, um damit ein Volk zu überwintern und damit sinnlos.

VG
 
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