Hife für einen Bekannten

Oberlausitz

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Bautzen / Sachsen
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2013
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im Oberlausitzer Bergland am Nördlichen Fuß des Czorneboh
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Ja
Rähmchenmaß/Wabengröße
Deutsch normal im Magazin
Schwarmverhinderung wie
Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Hallo und guten Morgen,

Heute schreib ich mal nicht weil ich ein Problem hab sondern ein Bekannter der dieses Jahr mit der Bienenhaltung begonnen hat. Aber von vorn. Nachdem meinem Bekanntem vom Arzt zur Beruhigung zu einem Hobby geraten wurde entschied er sich für Bienen. Die Voraussetzungen waren gar nicht so schlecht, ist sein Nachbar doch ein relativ erfolgreicher Imker.
So werkelten die beiden seit diesem Jahr im Bienenhaus, verhinderten Schwärme, schleuderten Honig usw. Leider ist dieser Nachbar schon über 80 Jahre,mein Bekannter aber sehr hilfsbereit. So kümmerte er sich so gut es ging auch noch um die Bienen als sein Nachbar ins Krankenhaus mußte , wo er leider aber warscheinlich nicht mehr rauskommem wird.
An die Bienen des Nachbarn kommt er nun auch nicht mehr heran , Stichwort "Erbengemeinschaft".
Aber er hat nun 2 Völker bei sich zuhause in herrlichen Hbb. Nun das Problem. Es geht um die Varroa. Er bekam von mir 4 Päckchen Apiguard welche er einlegen sollte was aber wohl schon zu spät war. Nun hat er versucht AS 60% zu verdampfen was aufgrund der Temperaturen nicht funktionierte. Ich hab ihm
geraten mittels Schwammtuch schnell noch 85% AS zu geben ob das richtig war weis ich aber auch nicht.
Übrigens wäre noch zu erwähnen das es sich bei den Völkern um einen Kunstschwarm und einen Naturschwarm handelt. Da sollte die Varroabelastung doch eigentlich von Haus aus nicht so hoch sein oder?

Was würdet Ihr mir empfehlen das ich ihm raten soll? Leider werde ich aber erst morgen gegen Mittag evt. Gegenfragen beantworten können da ich Spätschicht habe und er Nachtschicht. Aber Antworten schnell mal lesen geht schon heimlich. Ich freu mich schon auf Eure Hilfe.

schöne Grüße Ronny
 
Guten Morgen Ronny,

bevor hier eine Behandlung angestrengt wird, halte ich
es für wichtig fest zu stellen wie die Situation sich darstellt.

Zwei Dinge sind zu Prüfen:

1. Futtersituation
2. Milbenlast

Futtersituation ist klar.

Zur Feststellung der Milbenlast würde ich in einem solchen
Fall die Puderzuckermethode anwenden, da man hier relativ
schnell zu einer Aussage kommt und dies ähnlich Aussagekräftig ist
wie das zählen des Milbenfalls über einige Tage.
Waben einzeln heraus nehmen und jede Seite satt mit
Puderzucker bestreuen und wieder einhängen.
Nach 2 bis 6 Stunden kann die zuvor gereinigte Windel
untersucht werden.
Das gesamte Gemüll kommt in ein Gefäß mit Wasser.
Der Puderzucker löst sich auf.
Das Wasser wird abgesiebt und die Milben in dem Gemüll gezählt.
Man kann davon aus gehen, dass im Volk das 20-Fache an Milben vorhanden ist.

Danach ist zu entscheiden ob überhaupt eine Behandlung vorgenommen werden muss.
Wenn behandeln, dann ist es für AS zu spät. Hier müssen dann
andere Möglichkeiten erörtert werden.


VG
Hagen
 
Danke Hagen,
meinst Du wir können die Waben auch bei derzeit Temperaturen Tagsüber bei ca. 10° rausnehmen,ist schon bissel kühl oder? Aber handeln müssen wir sicherlich soviel ist sicher. Ja mit füttern da ist er dabei , das würde man ja auch schön sehen wenn mann alle Waben rausnimmt.

schönen Gruß Ronny
 
Hagen´s Tipp ist schon ein sehr guter, auf alle Fälle für einige Tage die Windel im Auge behalten.

Oxalsäure Dampf ginge auf alle Fälle noch, auch ich stehe noch OxS Verdampfer in der Hand für einige Ausreißer zur Verfügung. Ist die Milbenbelastung der Bienen des Bekannten zu hoch, so kannst auch zum letzten Mittel greifen, dies wäre verdeckelte BrW aufreißen.

Da beide Völker aus Schwärmen entstanden werden sicherlich keine drastischen Mittel notwendig sein, jedenfalls hoffe ich dies.

Josef
 
Wann hat er denn zuletzt die AS angewendet? Sind die Apiguard noch drin?
All das könnte den natürlichen Milbenfall arg verfälschen...
 
Hallo Nils und Josef,

Also AS hat er bis vorgestern noch erfolglos drin gehabt , da war innerhalb von 14 Tagen gerade mal die Hälfte der Befüllung des Nassenheiders im Rähmchen verdunstet. Und die Apiguards hat er, soweit ich ihn verstanden hab,gar nicht drin gehabt.

Leider steht uns kein OS- Verdampfer auf die schnelle zur Verfügung-sowas kann man sich hier nicht mal bei jemand borgen da es in Deutschland blöderweise immer noch verboten ist. Da bleibt wohl nur das was Hagen und Josef schrieben.

Dank Euch für die schnellen Antworten und nu fix auf Arbeit:Bolt
 
Da Du von einem Kunstschwarm und einem Naturschwarm sprichtst, würde ich nur die Windeln im Auge behalten und mich erst mal ansonsten Angesichts der Temperaturen auf die Hände setzen.

Bezgl. der Bienen des Nachbarn im Krankenhaus, würde ich mir von diesem eine Erlaubnis holen, die Bienen betreuen zu dürfen, da ich das Drama nicht mit anschauen könnte.
 
Hallo und guten Morgen,

Also wir werden jetzt so verfahren das wir die nächsten drei Tage die Windeln im Auge behalten, sollten da mehr als drei fallen ,hab ich hier im Forum gelesen, müssen wir aktiv werden. Dann käme als nächstes die von Hagen vorgeschlagene Variante zum Einsatz.
Ja und die Bienen des Nachbarn, da sind uns leider die Hände gebunden da selbige Erben unbedingt alles zu Geld machen wollen lassen sie meinen Bekannten ums Verrecken nicht mehr an die Bienen ran, er könnte ja was mitnehmen. Ich persönlich finde dieses Verhalten extrem Schäbig, charakterlos, geradezu jämmerlich besonders wenn man bedenkt wie er sich nicht nur um die Bienen sondern auch um Garten und Grundstück des Nachbarn gekümmert hat. Aber Undank ist der Welten Lohn.:k422:
Was sagt Ihr können wir das so machen ?

schöne Grüße Ronny
 
JA, JA wenns ums Geld geht dann ist Schluß mit lustig, da verfeinden sich manche sogar innerhalb der Familie.
Aber in diesem Fall könnten die Erben ziemlich drauf zahlen, wenn die Völcker nach der Reihe sterben.
Wenn das Eintritt könnte aber auch dein Nachbar unter der Milbenlast leiden - Also achtsam sein!.
 
Hallo Chilli,

Wenn das Eintritt könnte aber auch dein Nachbar unter der Milbenlast leiden.
Da besteht zum Glück keine Gefahr da er vor kurzem ein Haus mit großem Grundstück weit außerhalb des Flugradius gekauft hat und seine zwei Völker dort stehen.

schöne Grüße Ronny
 
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