Beobachtungen beim Einengen

Nils

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Wanderimker
.
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Zander
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Hallo miteinander,

ich mache mal ein neues Thema auf. Beim Einengen schaut man idR zum letzten Mal in die Völker und findet oft Sachen, die man selber nicht interpretieren kann. Hierfür soll dieser Thread genutzt werden.



Ich fange gleich mal an. Heute engte ich einen 3-Zarger (Zander, Vollzargen, ohne ASG) ein.
Der HR wurde vor 11 Tagen geschleudert - 4 Rähmchen von 10 blieben jedoch voll, da unten Brut drin war. Bei diesem Volk war KEINE Melizitose drin, welch ein Traum!!!

Nun also gings ans Einengen. Der HR war zwar gut bienenbesetzt, jedoch waren die Zellen fast leer, nur die 4 belassenen Rähmchen waren nun voller als zuvor. Die Brut war ausgelaufen, die Zellen mit Honig gefüllt. Ich räumte den HR komplett ab und schleuderte diese 4 Waben noch (6 kg, womit mir dieses ausgesprochen brave Volk fast 20 kg Honig brachte!).

Im ersten Brutraum waren nur einige Pollenflächen, ältere Futterecken und auf einem Rähmchen ca 100 Zellen verdeckelte Brut.

Im zweiten Brutraum mindestens 6 kg Futter in voll verdeckelten Waben (ca. 3,5 Stück). Kein Melihonig, also beließ ich ihn. Viele Zellen waren leer (!) und nachdem ich mir schon Gedanken machte kamen endlich einige wenige Stifte zum Vorschein. Brut war am auslaufen, 1 Brutbrett war drin, kaum offene Brut und wenig Stifte. Die Kö. habe ich gesehen. Insgesamt 5-6 Rähmchen mit Brut.

Ich hatte nicht erwartet, daß so wenig Stifte im Volk sind und auch die offene Brut so wenig ist. Was kann hier los sein? Keine Hinweise auf Umweiselung. Verdeckelte Brut ist gerade am auslaufen.

Was mir jedoch auffiel: es war zwar im Honigraum einiges an offenem Futter vorhanden, jedoch NICHT in den Futterkränzen um die Brut. Kränze waren vorhanden, jedoch verdeckelt.

Liegt es an der mangelnden Tracht und damit am nicht vorhandenen offenem Futter um das Brutnest, daß die Königin so bremst? Sie muß einige Tage lang einfach gar nix gelegt haben. Stiftel-Streik?
Oder fehlt dem Volk irgendwas? Wie gesagt, ausgesprochen brav und fleissig, ich mache mir Sorgen um sie!
(Milben: 2,2 pro Tag über 5 Tage)

Läuft hier was schief oder ist das "normal" für die Zeit nach der Tracht?
Es ist erst meine 4te Einwinterung....

Jetzt sind sie auf 1 Zarge eingeengt. Ich frage mich wie die Bienen Platz haben sollen. Eine Leerzarge über der Folie (umgeschlagen) bietet zumindest momentan Ausweichmöglichkeiten.
Evtl. wäre hier noch eine Halbzarge aufzusetzen, doch wenn so wenig Brut vorhanden ist, wird die Volksstärke eh bald zurück gehen??? Was meint ihr?

Fragen über Fragen....
Danke für die Antworten :)

Nils
 
Hallo Nils,

aus meiner Sicht brauchst dir glaub keine Sorgen machen, bei der letzten großen Hitzewelle sind viele Völker zumindest teilweise aus der Brut gegangen.
Bei starken Völkern überwintere ich prinzipiell Zweizargig (Zander), sogar ein kleiner Teil meiner heurigen Ableger habe ich schon auf zwei Zargen sitzen, dass mir welche verhungern, wie im letzten Winter möchte ich vermeiden, lieber nehme ich überzählige FuW im Frühjahr heraus, als unzählige tote Bienen...

Aber zur Sicherheit würde ich in ein paar Tagen nochmal kontrollieren, bei Bedarf evtl. doch noch eine Zarge aufsetzen, oder eine Halbzarge drunter, so kannst sie im Frühjahr besser entfernen, beim einfüttern gehen die schon noch runter...

Gruß Franz
 
Nils, die wenigen Stifte deuten darauf hin, dass die Wintervorbereitungen anlaufen. Das Brutnest wird eingeschränkt. Das ist aber im Rückschluss das Problem der Vermilbung. Wenige Brutzellen müssen nun die vielen Milben aushalten, somit wird der Schaden im Verhältnis größer.
Entmilbung ist somit extrem wichtig.

Wahrscheinlich ist das der Grund, warum starke Völker am anfälligsten sind.
 
Hallo Nils,
mit dem "Platz haben sollen" mach dir mal keine Sorgen. Du könntest noch Bienen zugeben.
du hast in einer Zanderwabe auf einer Seite über 3100 Löcher. Das ist bei deinem 1-Zarger
mit 10 Rahmchen Platz für 60.000 Bienen. :)
Gruß
Rudi
 
Danke für Eure Antworten...

@Franz: gehen sie bei großer Hitze aus der Brut??

@Christian: ja, ich werde das Volk bald behandeln. Momentan hat es unter 3 Milben pro Tag.

@Rudi: Geh, die sollen sich doch nicht alle in Zellen verstecken müssen *lach*.
Aber ich muß nochmal fragen.....

Was würdet ihr tun? So lassen oder erweitern?
Wie beschrieben habe ich sie auf 1 Zarge gestaucht. Über Folie eine Leerzarge für die Fütterung und damit die zweite Folie nicht runterfällt gab ich ihnen noch eine Leerwabe. Nun sitzen sie auf dieser Leerwabe und an einem Ecke ganz dicht zusammengekuschelt. Soll ich noch weitere Leerwaben zugeben (Folie weiter aufmachen) oder es so lassen?
Sie sollten die nächsten Tage/Wochen ja weniger werden, wegen der wenigen Brut....

Dieses Bild entstand also 24 Stunden nach dem Einengen....
Blick von oben in die Leerzarge. Links unten ist die Folie etwas umgeschlagen (nicht viel). Die Leerwabe/Futterwabe dient zur Folienstabilisierung (es kommt also oben noch eine zweite Folie drauf)
f_Eingeengt.JPG

Was meint ihr?

Danke,

Nils
 
....ich würde sie so lassen, die werden wohl unten etwas durchhängen, ist meines Erachtens aber OK.
Ich denke wir befinden uns in der Zeit wo mehr Bienen sterben als schlüpfen.

Schau mal Morgens in die Kist, wenn es noch nicht so warm ist ;)
gruss
rudi
 
Danke Rudi!
Am Flugloch gibt es keinen Bienenbart sondern es schaut ganz normal aus. (Unten weiß ich es nicht)
Es war Nachmittag als es regnete, also alle daheim waren. Ca. 23 Grad....

Merci,

Nils
 
Würde ebenfalls nur einen Raum geben, das Volk ist schön, benötigt aber keineswegs einen 2. Raum.

Josef
 
Danke,

ich habe es nun so belassen, allerdings drängen sich auch nach 2 Tagen die Bienen noch genau so in der Leerzarge wie auf obigem Foto...


Gestern engte ich wieder ein Volk ein. Nach abheben der unteren Zarge entdeckte ich ein Häuflein Elend auf dem Gitterboden. Sie dürfen wohl noch beim Flugloch rein, aber auf die Waben werden sie nicht mehr gelassen? Sie können einem richtig leid tun....

IMG_0626_cr.jpg
 
Willkommen im Clubs. :)
Kann ich den maronenhonig in den brutnestwaben drin lassen?
Oder ist der ungeeignet als winterfutter?
Gruß
Rudi
 
Die vollen HR hatte ich vorher schon abgenommen, jedem Volk nur einen HR gelassen. In den BR waren so manche Randwaben verhonigt, Pollen mehr als reichlich aber diese Völker sind total aus der Brut gegangen.

Für die Milben-Behandlung ist das doch eigentlich ideal? Honig wird ja jetzt eh nichts mehr daherkommen.
 
....ist schon klar, wenn die Kiste nicht voll Bienen ist, gibt es kein Honig.
Da kann die Erika noch so stark honigen ;)
Gruss
Rudi
 
Servus miteinander,

ich muß gestehen: ich bin mit dem Einengen und abräumen immer noch nicht fertig....
(Also ich bin schon fertig, nur die Arbeit noch nicht....)

Gestern kam Volk 29 dran, ein 3 - Zarger, wobei der HR aus 2 Halbzargen besteht. Ich nahm also die 2 halben HR ab und schaute den 2 BR durch. Hier zog ich nur 5 Rähmchen, dann kam die Königin daher. Sie war so aufgeregt, daß ich eine weitere Durchschau lieber bleiben ließ.

Ich konnte aber feststellen daß die verbliebenen 2 Zargen enorm viele Bienen haben! Beide Zargen sind quasi übervoll (wobei ich die untere nicht durchgeschaut habe sondern nur von oben rein schaute). Die Brut im 2 BR hat enorme Futterkränze, die vermutlich zum großen Teil aus Melizitose besteht.

Was meint ihr (ich weiß, Ferndiagnosen sind schwer), geht mir folgender Plan auf?

- Ich belasse sie auf 2 Zargen und schaue diese nun auch nicht mehr durch. Auch wenn ich damit unten einige Waben habe, die den 2ten Winter erleben...
- Dafür füttere ich zu den schon vorhandenen großen Futterkränzen langsam Sirup dazu, bis mindestens 8 kg Sirup drin sind, in Summe dann wohl 20 kg Futter.
- die nächste Kontrolle kommt dann im März/April und ich nehme dann den unteren Brutraum komplett weg - so er denn leer ist

Was kann bei diesem Vorgehen schief gehen?
Ich habe nämlich noch 3 solche Kandidaten....

Danke,

Nils
 
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