Erlebnisse bei der Honigernte, was zum Lachen oder auch Murphys Law hat zu geschlagen

Es gibt Tage da sollte man so etwas einfach lassen. Es fing damit an schönstes Wetter, ohja Trachtlücke also abernten. Man fährt froh des Mutes los, und dann gings los. 1 Gaskartusche zum Smoker anwerfen leer, 2 am Horizont zogen ohne Vorwarnung dunkle Wolken auf, die Mädels wurden auch sehr ungnädig, also volle Montur an . 3. Man dreht sich um bleibt mit dem Schleier sehr ungünstig an einem Ast hängen, das man ein kleines Loch im Schleier hat, man denkt na das wird schon kein Biene finden. Es ging auch bei 3 Völkern gut, beim 4. fand eine Biene das Loch, kurz nachdem ich die 2 Honigräume leer gemacht habe, erwischt hat sie mich natürlich auf die Nase, was macht man ? Man dreht sich reflexartig um, erwischt wieder den Ast und macht das Loch um einiges größer. Die Mädels sehr erbost über den Honigdiebstahl und den Versuch die untere Zarge auszutauschen zwecks Wabenentnahme und dem Gewitter was mittlerweile gut im Anmarsch war. vielen reichlich über mich her. Ich habe es nur noch mit müh und Not geschafft das Volk wieder irgendwie zusammen zu bauen, in folgender Reihenfolge 1 Brutraum unten , dann ein ausgeschleuderter Honigraum und den Untersten Brutraum oben drauf,,, Konsequenz aus der Aktion ca 20 Stiche, allerdings nur 2 im Gesicht den Rest überall verteilt. Ich bin nur Froh das ich so gut wie nicht auf Bienenstiche reagiere zwar unangenehm aber keinerlei Schwellung nur kleine rote Punkte.
Also morgen nach der Arbeit 60km fahren neuen Schleier holen, dann zurück zum Stand und das Elend ordnen, hoffentlich mit besser gelaunten Mädels. Ich war wirklich erstaunt wie grantig die werden können, es ist eine dunkle, aber normal eines der ruhigsten Völker die ich kenne, also was lernt man daraus, erstens Ausrüstung mal prüfen bevor man losfährt. 2. Unter solchen Umständen wird auch das liebste Volk wirklich bösartig und daran ist dann nur der dösige Imker schuld und sonst nichts.


So und nu nach dem ganzen gönne ich mir jetzt ein lecker Bier

...wie Andy Brehme (WM Torschütze im Finale 1990) mal formuliert hat: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!

Gruß Thomas

Recht hast mir dem Bier, auch ich hab mir soeben eines und dies war höchst wohlverdient aufgerissen.

Eine heitere Geschichte und dies noch dazu in lockerer Form geschrieben, aber eines fehlt, nämlich ein Bild Deiner zermarterten Nase, kannst ja noch schnell anfertigen.

Josef

Hehe ja da gibt es Gott sei Dank bei mir nicht viel zu sehen, bei mir werden es wirklich nur rote Punkte keine Schwellung oder nur sehr kurz, da habe ich scheinbar wirklich Glück mit

Bei der Honigernte arbeite ich immer ohne Smoker, und die Bienen sind immer sehr garstig, egal ob Carnica oder Dunkle. das mögen die einfach nicht.
Einmal hatte ich nur Halbschuhe an und die fanden prompt als Schwachstelle die dünnen Socken.

-> Ich konnte sowas von schlecht gehen. 10 Stiche in einem Fussknöchel, wusste gar nicht wie dick so ein Knöchel werden kann.
Bei der Honigernte ohne Smoker muss ich mich komplett verkleiden.

Sagt mal, was habt ihr denn für Kampfbienen?


Ich ernte Honigwaben stets ohne Rauch und oft ohne Schleier. Bei den letzten 10 Völkern ging es so gut wie ohne Stich ab. Allerdings mache ich es bestimmt äußerst umständlich und für die Profis sehr ineffizient:

Ich nehme erst jedes Rähmchen, das mir schleuderbar vorkommt raus, hänge es samt Bienen in eine Leerzarge. Erst wenn das getan ist nehme ich die Rähmchen wieder in die Hand und beginne ich damit die Bienen ab zu kehren und in die Beute zu klopfen. Hier brauchts sicherheitshalber einen Schleier. Aber mit kurzer Hose und ärmellosem T-Shirt....

Da ich grundsätzlich sehr langsam an den Bienen arbeite, dauert das Ganze natürlich ewig.....


Nils

Hallo zusammen,
habt ihr gewusst, dass man beim Abfülltopf den Hahn zumachen soll, bevor man oben einen neuen Eimer Honig reinschüttet?
Ich weiss das jetzt!!
Ich bin manchmal sowas von einem Schussel, könnt mir in den Allerwertesten beissen.
Pickende Grüsse, Lisi

Moin zusammen,

jau, die Bienen können arg garstig werden, wenn die Tracht ausbleibt. Dieses Jahr hatte ich aber Glück und konnte noch ohne Schleier ernten - Handschuhe benutze ich noch seltener als Schleier und meist habe ich oben nur ein T-Shirt an. Die Erfahrung hat aber gezeigt: Stets lange Hose und geschlossene Schuhe tragen.

Beinenfluchen verwende ich nicht mehr. Dann ist der Honig kälter und schlechter zu ernten.

Ach ja, bei mir darf aber die Schildkappe nie fehlen, denn wenn immer eine Biene mit meinem Haupthaar in Berührung kommt, dann wird sie umgehend garstig, wühlt sich bis zur Kopfhaut durch und sticht dann - egal, ob ich frisch geduscht (mit oder ohne Shampoo) bin oder durchgeschwitzt. Mein Haar ist etwas dicker - vielleicht verwechseln die lieben Bienen mich dann mit Meister Petz .
Und auch ganz wichtig: Wie bei den Kappen von Kleinkindern habe ich hinten dran ein Nackenschutz-Tuch. Ansonsten kassiere ich ständig Sonnenbrände im Genick. Meine Frau meint dann immer, ich würde damit wie Goofy aussehen, aber das ist mir egal .

Rauch verwende ich beim Ernten nicht.

Gruß,
Hermann

Mir ist es so gegangen, daß ich häufiger Immen unter dem Schleier hatte bei der Ernte. Dann bekam ich mit, daß die unter die Jacke gekrabbelt sind und sich bis zum Hals und Gesicht hoch gearbeitet haben. Natürlich um übers Auge; Mund und Ohr zu stechen.

Seither stecke ich die Jacke in die Hose und das Problem habe ich nicht mehr.

Hohe Schuhe trage ich grundsätzlich nachdem mir die Immen in die Fersen gestochen haben und richtig massiv. Die Stiche konnte ich garnicht zählen.
Auch durch die Hose stechen die wenn ich keine lange Unterhose trage.

Im Winter bin ich meistens leichter bekleidet als an meinem Bienenstand.

Solche Dinge mit Loch in der Kleidung und Schleier sind mir auch schon passiert und ich konnte das Unternehmen komplett abbrechen. 20 Stiche ist so die Eingangsstufe wenn es schlecht laeuft. Es waren auch schon 100, vor allem dann, wenn das Gewandt durch schwitzen auf dem Ruecken klebt oder sie sich Zutritt verschafft haben.
Habe auch schon versucht, nach Einbruch der Nacht zu ernten, aber das ist auch suboptimal.
Gruss Michael

Einen Smoker benutze ich direkt bei der Ernte auch nicht. Nur ich habe fast im gleichen Zug die unteren jetzt leeren Bruträume ausgetauscht, daher der Smoker. Ja Sandalen oder Latschen darin Barfuß mache ich im Sommer fast immer. bisher hatte ich da Glück gehabt noch nicht einen Stich in die Füße. Woran auch immer das liegen mag :-k... So hab mir was neues geholt heute, hab mir nen Overal geholt jetzt, der ist auch etwas luftiger als ne Jeans. Und jetzt gehts zu den Bienen das gestrige Elend richten, ich hoffe sie sind jetzt besser gelaunt. Neue Gaskartusche ist auch im Brenner. Und vor allem das Wetter ist auch etwas genehmer.

Nun ja ...
ich bin ehrlich, hab mich nach über ...zig Jahren immer noch nicht an luftige Kleidung gewöhnt. Es ist schon ein "Erfolg", wenn ich mal nur die Jacke mitsamt Schleier trage -mit Handschuhen natürlich- und ansonsten kurze Hose und Schlappen. Meine Frau klatscht dann Beifall ob meines "Mutes".
Dieses Jahr ist es mir das erstemal passiert, eine volle Zarge, mit Bienen und Honig, tragend, bin ich wie in Zeitlupe "umgekippt". Lag wahrscheinlich am Alter. Selbstverständlich war der Olle in voller Kampfmontur - passiert ist aber absolut -nichts ! Zum Glück gibt es dort eine Hecke, die meinen Umfaller sanft bremste, ich war nur noch bemüht, die Zarge krampfhaft fest- und in der Waagerechten zu halten.
Beim Abschleudern gestern haben sie meine nackten Füße inden Sandalen ignoriert, wahrscheinlich wegen des "Duftes" der Füße - wer weiß das schon so genau ?

Schönen Abend noch
Wolfgang

Drohn55 schrieb:

Beim Abschleudern gestern haben sie meine nackten Füße inden Sandalen ignoriert, wahrscheinlich wegen des "Duftes" der Füße - wer weiß das schon so genau ?

Schönen Abend noch
Wolfgang

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Hallo Wolle hast du vermehrt Totenfall bemerkt?:Bolt

Moin zusammen,

noch ein Schmankerl zur Imkerbekleidung - auch, wenn's jetzt nix mit der Ernte zu tun hat.

Gestern Nachmittag wollte ich noch mal einige Arbeiten an den Bienen vornehmen. Ich bin also schnell in den Keller, hab' vom Arbeitshemden-Stapel ein T-Shirt gegriffen und bin losgedüst.

Meine erste Frage an meine Frau, als ich nach 2 bis 3 Stunden wieder daheim war: "Du Schatz, hast Du eines Deiner T-Shirts ausgemustert und auf den Stapel im Keller gelegt ... ja, das hast Du? ... das ist jetzt etwas ausgeleiert ... "

Nur noch zur Vollständigkeit: Ich bin größer als meine Frau und bringe derzeit etwas mehr als 100kg auf die Wage, meine Frau unter 60kg. Ich habe vermutlich ausgesehen wie eine unförmige Presswurst.
Der Vorteil: Da konnte keine Biene unter's Hemd krabbeln.

Gruß,
Hermann

Das ist auch nicht schlecht
So ich habe das Elend gestern Abend geordnet, neuen Anzug, und was ist? ich hätte alles ohne machen können, wieder ruhiges Gebrumme in der Hütte. Das Wetter war besser, und es gibt scheinbar noch Tracht, die Heide blüht langsam los, und die ersten Bienen sitzen in den Blüten, na mal sehen. Eigentlich möchte ich das mit diesen Völkern nicht mehr, Milbenfal liegt bei 2-3 St. am Tag vermutlich ist Dunkelziffer höher wegen der Ameisen. das Öl hat sie zwar gebremst aber nicht aufgehallten, Habe mir heute einen großen Pott Vaseline besorgt, das werde ich jetzt mal testen. Gestern sind auch noch 2 volle Dronenrahmen raus gekommen, habe ich jetzt gegen Mittelwände getauscht. Ein ausgeschleuderte Honigraum ist noch drauf zum saubermachen. Werde am We nochmal nachschauen wie es aussieht. Die Völker zu hause bekommen bis auf eines schon ihr Winterfutter, das eine holt noch von irgendwo Tracht rein, die haben innerhalb von 3 Tagen 2 Waben vollgemacht, die anderen fliegen recht wenig. Dachte erst die räubern wieder irgendwo, aber scheint nicht der Fall zu sein.

Imker2306 schrieb:

Hallo Wolle hast du vermehrt Totenfall bemerkt?:Bolt

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Nein, eher das Gegenteil

Heute war auch bei mir Ernte angesagt!
Ursprünglich habe ich ja gar nicht gerechnet dass ich dieses Jahr schon Honig bekommen, da ich sehr stark vermehrt habe.
Nun war es dann doch noch ein Honigraum voll. (Langstroth 159)
Also abgeräumt und Futterzargen aufgesetzt und gefüttert.
Gleichzeitig hat meine Familie schon die ersten Waben entdeckelt und zu schleudern begonnen.
Wie ich dann zum Schleudern dazukomme trifft mich fast der Schlag.
Die schönsten Honigwaben 8 Stk mit voller Drehzahl einseitig am rotieren bei meiner Tangentialschleuder.
Die Waben hats fast durch das Gitter gedrückt gehabt und waren nur noch mit dem Spachtel zu entfernen.

Nach anfänglichem Ärger und böser Blicke hats sich meine Laune nach vollbrachter Arbeit dann doch wieder verbessert.
Es wurden 12,7 kg Honig mit einem dominanten Lindengeschmack.
Ein Teil ging nicht mehr raus, wird wohl Melizitose gewesen sein.
Die werde ich bei Gelegenheit meinem stärkstem Volk zum Umtragen untersetzen.

Mein erster Honig "hurra"

Gruß Paul

Top und Dank gibt es dafür Paul, bist nun trotzdem zufrieden und somit der Held des Tages!

Josef

Vielen dank für die Auszeichnung!
Das ist etwas zu viel der Ehre.
Aber wie soll man auch seiner besseren Hälfte lange böse sein.
So und jetzt geht's ins Bett.
Die Hitze schlaucht schon sehr.

Gruß Paul