Schleuderzeitpunkt finden

Beehouser

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Nun steh' ich da. Vor 3-4 Wochen hatte ich noch keinen Tropfen Honig, zwei Völker musste ich füttern.

Inzwischen werden die Waben voller und der Zeitpunkt des Schleudern muss kommen, da hinten an die Sommerhandlung steht.

Gestern bei der Bestandsaufnahme fand ich

ein einzelnes Volk mit 8 Honigwaben komplett verdeckelt vor, eine Messung ergab 19% Feuchtigkeit an verschiedenen Stellen.
vier Völker haben so 1-2 Waben zu zwei Drittel verdeckelt, die restlichen aber leider fast komplett offen, Feuchtegehalt knapp über 20%, blöd.
einzelne haben 19% Feuchtegehalt im Honig, aber nichts verdeckelt.
Ein Volk hat echt dicken Melihonig in den Waben, der ist natürlich sehr trocken, ob ich den rausbekomme werde ich dann sehen.

Wie schnell wird der Honig getrocknet? Habt Ihr da eine Erfahrung? Reicht eine Woche warten? Durch den Herbsteinbruch sieht es aus, dass es nun vorbei ist.

Da ich keinen Schleuderraum habe, muss ich immer auswärts schleudern und versuche das mit den Kollegen zu organisieren, nur Lottospielen (ist der Honig fertig oder nicht?) kann ich da nicht. Wenn ich den Zeitraum habe, dann muss ich den nehmen.
Auf die Dauer muss ich mir da was überlegen..., das geht so nicht mehr.

Gruss, Christian
 
Ich komm grad nach 10 Stunden schleudern zurück, hab heute alles alleine gemacht und 50 Waben geschleudert... Aber zu deiner Frage: ich denke, das ist schwer zu sagen, so global. Kommt vermutlich auf das Wetter und die Volksstärke an. Ich hab vorm ersten Schleudern ein paar Waben umgehängt von einem schwachen in ein stärkeres Volk, da mein Pate meinte, die trocknen den Honig schneller. Bis zum Schleudern zwei Tage später waren die Waben gut verdeckelt und schleuderreif.
Ev. eine Möglichkeit?

Lg Marion

Ps: Herbsteinbruch im Juli??? Oder doch nur Schafskälte? ;)
 
Ich hatte bei dem Dunklen Honig den ich geschleudert hatte ein Wabe komplett! verdeckelt! mit 19,3% Feuchte dabei.
Ich denke auch da spielen eine Menge Faktoren eine Rolle. Gut ist es auf eine Trachtlücke zu warten, und rausholen wenn es trocken ist. Ich hänge auch die Waben von schwächeren Völker in starke um, da geht es wirklich schneller dann.
 
Die Bienenmasse ist entscheidend. Bei starken Völkern ist die Gewähr grösser, dass die verdeckelten Waben gut getrocknet sind. Wenn Du keinen Schleuderraum hast und woanders eine Schleuder steht, dann musst Du über kurz oder lang etwas ändern. Immer auf andere angewiesen zu sein, ist gerade bei pünktlichen Ernten so eine Krux. Evtl. hilft erst einmal Crush & Strain weiter, solange man keine Schleuder besitzt. Habe ich auch so gehandhabt und funktioniert.

Wenn nur einzelne Waben noch etwas feuchter sind und der Grossteil aber in guten Werten liegt, kann man das schon machen. Es vermischt sich dann.
 
Moin,

zum Glück hab' ich kein Refraktometer, da bekomme ich dann auch keine massiv fehlerbehafteten Ergebnisse ... ich werde am Samstag abschleudern und der Honig wird dann reif sein.
In nunmehr 25 Jahren ist mir noch nie ein Honig nach dem Schleuern schlecht geworden.

Schleudere einfach keine Waben, die "spritzen", dann ist die Mischung des Honigs ok. Das gilt natürlich nicht wähend Massentrachten!!! Da muss man jede Wabe, die annähernd "verdächtig" ist im Volk lassen.

Gruß,
Hermann
 
Hermann, immer schön das Refraktometer kalibrieren und dann klappt das auch. Ich bin froh, dass ich eines habe, so kann ich mich vor Überraschungen schützen.
 
Guten Morgen zusammen, ich sehe das auch so. Refraktometer ist schon eine tolle sache wenn es genau geeicht ist. Auch ich messe lieber nach um sicher zu sein. Vor der Schleuderung wird einmal quer durch die Völker, stichproben gezogen. Man staunt wie groß die Unterschiede in verschiedenen Völkern sein können. Hier spielt die Volkstärke eine nicht unwesentliche Rolle! Aber auch die Spritzprobe ist verlässlich. Gerade jetzt in der Melizitosezeit ist es wichtig hinterher zu sein damit nicht der komplette HR zu Stein erstarrt. Unsere letzte Schleuderung ergab einen sehr dunklen malzigen Honig mit Werten zwischen 16,5-18% Wassergehalt. Einzelne kleine Bereiche der Waben waren schon hart, war also gerade der richtige Moment. Verdeckelt waren gerade mal die oberen 5cm der Waben.
Gruß Olaf
 
Guten Morgen zusammen, ich sehe das auch so. Refraktometer ist schon eine tolle sache wenn es genau geeicht ist. Auch ich messe lieber nach um sicher zu sein. Vor der Schleuderung wird einmal quer durch die Völker, stichproben gezogen. Man staunt wie groß die Unterschiede in verschiedenen Völkern sein können. Hier spielt die Volkstärke eine nicht unwesentliche Rolle! Aber auch die Spritzprobe ist verlässlich. Gerade jetzt in der Melizitosezeit ist es wichtig hinterher zu sein damit nicht der komplette HR zu Stein erstarrt. Unsere letzte Schleuderung ergab einen sehr dunklen malzigen Honig mit Werten zwischen 16,5-18% Wassergehalt. Einzelne kleine Bereiche der Waben waren schon hart, war also gerade der richtige Moment. Verdeckelt waren gerade mal die oberen 5cm der Waben.
Gruß Olaf

Bei dem Bild bin ich etwa, ein paar Waben sah ich zementiert. Nur der Wassergehalt der anderen Waben passt nicht... Auf jeden Fall schon mal danke an alle für die Tips.
 
Hermann, immer schön das Refraktometer kalibrieren und dann klappt das auch.

Moin Tim,

ich meinte andere Fehlerquellen - etwa wo ich den Honig entnehme, den ich prüfe. Oder misst Du jede Wabe?

Gruß,
Hermann
 
Ich mache es so Hermann, ich schaue in die Honigräume und schaue, wieviele Waben verdeckelt sind. Sind sie bis zur Hälfte noch offen, lasse ich sie noch drinnen und hole sie später. Bei mehr als 2/3 nehme ich alles mit, denn das fällt nicht mehr so ins Gewicht.
 
Ich mache es so Hermann, ich schaue in die Honigräume und schaue, wieviele Waben verdeckelt sind. Sind sie bis zur Hälfte noch offen, lasse ich sie noch drinnen und hole sie später. Bei mehr als 2/3 nehme ich alles mit, denn das fällt nicht mehr so ins Gewicht.

Moin Tim,
und wann setzt Du den Refraktometer ein?
Gruß,
Hermann
 
Wie schnell wird der Honig getrocknet? Habt Ihr da eine Erfahrung?

Bei mir hat ein Refraktometer beim Bienenstand absolut nicht verloren, ist ja ähnlich als würden Winzer vor der Lese einzelne Trauben messen, also viel zu unsicher. Geht die Tracht dem Ende zu werden zwei/drei Tage zugewartet, folglich die Spritzprobe gemacht, passt alles, so wird am nächsten Morgen geschleudert.

Christin´s hohe Werte wurden ziemlich sicher in der Regenperiode gemessen, 20 Wasser bei selbst nur halb verdeckelten Waben sind sehr schwer vorstellbar.

Josef
 
@Hermann

Rudi hat die Frage richtig beantwortet. Ich frage mich, ob ihn anstellen sollte, quasi als mein Forensekretär?
 
Ich hatte ja sogar noch 19,3 % bei einer voll verdeckelten, ich habs gemacht weil ich mal wissen wollte wie weit der runter ist, wenn sie voll verdeckelt haben, ich war sehr erstaunt über das Ergebniss. Das Refraktometer ist Kalibriert, am Rande bemerkt. Die ganze Schleuderung hatte dann gemischt 17,8%. Warum die eine so hoch lag ist mir ein Rätsel. Können die durch die verdeckelung Feuchtigkeit ziehen ? Eher unwahrscheinlich oder ?
 
Die Verdeckelung ist bei Brut und Honig porös da geht auch Wasser durch,
nicht nur der Rauch von des Imkers Smoker oder Ameisensäure ;)
gruss
rudi
 
Bamble, jede Manipulation und diese mitunter auch unter bedenklicher Luftfeute setzt den Honigtropfen vermehrt Feuchtigkeit aus, da sind 2% mehr echt nix, glaub mir, man würde staunen wie sehr heikel und überaus genau (Beispiel) Alc gemessen wird, selbst zwei Prozent mehr Wärme verfälscht jedes Ergebnis.

Nimmst nun ein Holzstäbchen um den Tropfen aufzutragen ist dies schon falsch, noch schlimmer ist der Finger, hier gehen die Werte sprunghaft nach oben. Es ginge zu weit hier über richtige Messtaktiken zu reden.

Josef
 
OK das habe ich unterschätzt die Probe habe ich kurzerhand mit dem Finger daraus geholt, hätte nicht gedacht das es so eine Wirkung hat, vor allem mit Staubtrockenen Händen. Die Probe nach dem Schleudern hatte ich mit einen Löffel genommen.
 
OK das habe ich unterschätzt die Probe habe ich kurzerhand mit dem Finger daraus geholt, ...

Aus dem jeweiligen Los entnehmen, nun sofort, aber auch wirklich sofort per E-Stahl oder Kunststoff Spatel auftragen, ebenso rasch zuklappen und nun unverzüglich messen. Ist auch nur das kleinste Honigkristall darauf aus Vortrachten drauf so kannst diese Messung auch schon vergessen, der gemessene Honig muss absolut flüssig, klar und sauber sein.

Josef
 
Hallo,

habe am Wochenende eine Möglichkeit zum Schleudern gefunden. Dann habe ich nur die verdeckelten Waben rausgenommen, der Rest kommt nächstes Wochenende, da bei uns die Tracht zu Ende geht. Es sind schon Suchbienen unterwegs. Räubereigefahr!
Der Honig bildet "Türmchen" beim Einlauf in das Sieb. Klasse Qualität. Nach der Messung ergaben sich 18% Feuchte. Das ist für mich OK.
Es waren auch einzelne Melizitose-Waben (Zementhonig) dabei. Das war zu verschmerzen.
Interessant war, dass die Meliwaben nur an EINEM Stand vorkamen und dass der Melihonig oft im äußeren Rand vorhanden war. Es sieht so aus, als ob der Melieintrag VOR der Schafskälte reinkam, danach wurde bei uns Blatthonig, sowie Linde und Brombeer, etc. eingetragen. Der Melihonig wurde scheinbar während 14 Tage Regen beendet.

Soweit dazu, schönen Gruss,

Christian
 
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