Varroaentwicklung 2015

Spessartbiene

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D - bei Aschaffenburg
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1989
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Ablegerstand
Wanderimker
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1,5 Zander BR / 0,5 Zander HR
Schwarmverhinderung wie
Großer ungeteilter Brutraum im Naturbau / Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Hallo zusammen!

Nach einem für die Varroa hervorragendem Jahr 2014 schauen - wie ich - viele besorgt auf diese Entwicklung in 2015.
Bislang scheint sich die Varroa-Belastung an meinen Ständen in Grenzen zu halten. Weder konnte ich viele Varroen sehen noch geschädigte Bienen.

Vorgestern schob ich bei 6 Wirtschaftsvölkern die Windel für ca. 18h (länger ging aus logistischen Gründen nicht) unter und konnte danach bei 4 Völkern je eine tote Milbe entdecken.
Sobald ich Zeit habe, will ich die Varroalast nach Möglichkeit zuverlässiger mit der Puderzuckermethode ermitteln.

Wie sieht es auf Euren Ständen aus?

Gruß,
Hermann
 
Ich habe schon geschädigte Bienen gesehen und die eine oder andere herumrennende Milbe, aber ich gehe das ganz locker an. Abfall kontrolliere ich nicht, der erfasst nicht, was in den Zellen noch für Überraschungen hocken.
 
Hab heuer noch keine Milben gesehen, heute ist aber große Revision angesagt, da werde ich vermehrt Ausschau nach auffälligen Bienen halten, auch werde ich die ersten (neuen) Windel einschieben.

Josef
 
Ich habe das ganze Jahr die Windeln drin und kontrolliere sie regelmäßig mittels Lupe, da ich immer alles genau wissen muss :)

Äußerst selten ist eine Milbe auf den Windeln zu finden, so ein milbenarmes Jahr wie heuer (bisher, laut Windeldiagnose) weiß ich noch nie, ich habe Drohnenwildbau bei mehreren Völkern untersucht den ich bei der SwZ-Entnahme verletzt habe, keine einzige Milbe gefunden, keine verkrüppelten Bienen oder mit verkürztem Hinterleib gesehen oder gefunden, allerdings ein paar Jungbienen mit zerfransten oder abgenagten Flügeln lagen vor den Fluglöchern, der Flügeldeformationsvirus treibt also sein Unwesen wie jedes Jahr.
 
Nur ein Volk hatte verdächtig viele zu kurze tote Jungbienen rausgeworfen. Diese Volk kam aber auch im Frühjahr kaum in die Gänge.
Ansonsten ist im Moment eine Analyse noch etwas schwierig. Werden sehen ...
 
Mein "Altvolk" hatte 3 (!) Milben in der Schublade (war 36 h eingeschoben) und die beiden KuS hatten 0 Milben (Schublade war 1 Woche eingeschoben). Meinen Brutableger habe ich noch nicht kontrolliert.
 
Vor 3 Tagen wurden Ableger mit Bienenwohl behandelt.
Heute keine bis 2 Milben.
Ein Wirtschaftsvolk hatte 5 Milben in 3 Tagen.
 
Vorgestern schob ich bei 6 Wirtschaftsvölkern die Windel für ca. 18h (länger ging aus logistischen Gründen nicht) unter

Muss mich korrigieren, es waren ein Tag und 6h, also 30h. Hatte in meinem Dusel 12h+6h gerechnet.

Gruß,
Hermann
 
Bei mir sieht's leider nicht so gut aus. Eines meiner Völker hat 12,5 Milben/Tag - muss man da handeln?
 
Eines meiner Völker hat 12,5 Milben/Tag - muss man da handeln?

Bei der Menge eine 2. Kontrolle machen, bestätigt sich dies musst unbedingt agieren +12 pro Tag ist sehr viel.

Josef
 
Guten Morgen Allerseits,

bei der Honigernte letztes Wochenende waren bei einem meiner Völker eine Menge Varroa auf der Windel. Daraufhin habe ich diese Woche mal genauer aufgepasst und kam auf 10 pro Tag.
Daher habe ich jetzt schleunigst reagiert, indem dem zuerst die Windel gründlich gereinigt und mit Rapsöl eingeschmiert habe, um dann - unten beginnend - jeder Zarge (ich imkere ausschließlich in Zander-flach) mindestens 50 g von diesem "Bienenhilfe"-Puderzucker einzuhelfen.

Dann habe ich ein wenig aufgeräumt, mein Zeug wieder ins Auto geladen, so dass ich nach ganz zum Schluss (also so etwa 10 Minuten nach dem Einstäuben) die Windel ziehen konnte. Das Ergebnis seht Ihr hier auf dem Foto:
IMG_20150622_163355.jpg

Hier noch ein Ausschnitt von der Windel:
IMG_20150622_163406.jpg

Und dann hat mich natürlich noch interessiert, um da innerhalb der nächsten Tage noch mehr Milben fallen. Daher habe ich die Windel so gelassen und nach zwei Tagen dieses Foto hier gemacht:
IMG_20150623_164420.jpg

Offensichtlich scheinen wirklich nur innerhalb von wenigen Minuten alle ansitzenden Milben runterzukommen. Später kam da nur noch der durchs Bodengitter fallende Puderzucker dazu.

Jetzt werde ich kommenden Mittwoch (dann sind 9 Tage rum) die Prozedur nochmal wiederholen. Mal schauen, wie dann für dieses Volk der Rest des Sommers aussieht... :)

Fröhliche Grüße
DOMMY
 
Hallo Dommy,

das sind zu viele Milben, wennst schon geschleudert hast und/oder evtl. nichts mehr reinkommt, dann räume ab und fange mit der Sommerbehandlung an. Sonst hast Ende Juli ein Volk weniger und Reinvasion bei den anderen.... Evtl. die Honigwaben einem anderen starken Volk aufsetzen, damit die fertig trocknen.

Gruss, Christian
 
was ist denn Bienenhilfe-Puderzucker - hab ich noch nie gehört.
Moin Ruby,

man kann Puderzucker zur Varroabehandlung einsetzen, da Varroen abfallen, wenn Bienen damit eingestäubt werden.

1) Dies kann man zur Befalls-Diagnose anwenden: Anleitung "Varroa-Befallsmessung mit Puderzucker". bzw. als Film: Varroa Befallskontrolle mit Puderzucker

2) Einige Imer nutzen dies gar zur Varroabekämpfung wie in diesen Filmchen: Powdered Sugar und Behandlung mit Puderzucker gegen Varroa - so geht es richtig.

Gruß,
Hermann
 
Hallo Hermann,

DANKESCHÖN! Fallen die ab oder werden die dann runterputzt? Ist das empfehlenswert für Zwischendurch?
 
Hallo Dommy, was ist denn Bienenhilfe-Puderzucker - hab ich noch nie gehört.

Hallo Ruby,
vor ein paar Jahren ist irgendwelchen Leuten aufgefallen, dass die Milbe sich fallen lässt, wenn sie eingestaubt wird. Heute weiß man auch warum: Durch Staub haften die mikroskopisch kleinen Härchen an ihren Füßen nicht mehr. Einige Imker haben daraufhin versucht, ein Mittel zu finden, was zwar ordentlich staubt, aber völlig ungiftig ist. Was lag da näher, als Puderzucker?

Puderzucker wird in seiner reinen, staubigen Form von den Bienen nur als "Staub", als Dreck, den man schnellstmöglich wegputzen muss wahrgenommen. Erst wenn der Zucker Feuchtigkeit gezogen hat, nehmen Bienen ihn wohl auch als Futter war.

Und dieses ziehen von Feuchtigkeit ist auch genau das Problem von Puderzucker: Der fängt tierisch schnell an zu verklumpen, da staubt dann recht schnell nicht mehr viel. Und genau dieses Problems haben sich die Kollegen von Bienenhilfe angenommen: Die mischen da noch irgendwelche (biologischen) Sachen mit rein, damit die Mischung noch feiner ist und deutlich länger braucht, um zu verklumpen.

Hallo Dommy, das sind zu viele Milben, wennst schon geschleudert hast und/oder evtl. nichts mehr reinkommt, dann räume ab und fange mit der Sommerbehandlung an. Sonst hast Ende Juli ein Volk weniger und Reinvasion bei den anderen.... Evtl. die Honigwaben einem anderen starken Volk aufsetzen, damit die fertig trocknen. Gruss, Christian

Hallo Christian,
unter normalen Umständen würde ich sofort Deinem Ratschlag folgen. Dieses Volk ist bezüglich des Milbenfalls der absolute Ausreißer unter meinen Völkern.
Aber ich werde dieses Volk genau deswegen als Versuch nutzen, die Wirksamkeit dieser ziemlich genial klingenden Varroabekämpfungsmethode selbst zu testen. Mal schauen, ob eine zweifache Einstäubung die Milben so weit reduziert, dass das Volk überlebensfähig bleibt! Wenn Interesse besteht, kann ich gern Ende Juli (oder auch später) über den Ausgang dieses Experiments berichten.

Nochmals danke für Deinen Tip
Und Euch allen ein schönes Wochenende
DOMMY
 
Hallo Dommy,

vielen Dank die Erklärung - ich kannte bisher nur die Schüttelmethode, womit viele Bienenkisten-Imker den
Milben-Befall abschätzen.

Schönes Wochenende!
 
Hallo Ruby,
Mal schauen, ob eine zweifache Einstäubung die Milben so weit reduziert, dass das Volk überlebensfähig bleibt! Wenn Interesse besteht, kann ich gern Ende Juli (oder auch später) über den Ausgang dieses Experiments berichten.

Nochmals danke für Deinen Tip
Und Euch allen ein schönes Wochenende
DOMMY

Hallo Dommy,

zwei malig wird das nichts, da gefährdest Du Dein Volk unnötig.
Warum:
Es befinden sich mindestens 80% aller Milben stets in der Bienenbrut.
Mit zweifacher Anwendung in geschicktest gewähltem zeitlichen Abstand
Reduzierst Du die Milben im optimalsten Falle um 36%.

Es müssen dann bei solchen Methoden etwas mehr als ein kompletter
Brutzyklus abgedeckt werden, mit einem Behandlungsabstand von
3 Tagen maximal 4 Tagen.

Ich selbst vermute, dass 4 Tage zu lange sind, bin mir da aber unsicher.

VG
Hagen
 
Guten Abend Hagen,

so habe ich das noch gar nicht betrachtet. Ich hoffe, dass ich bei der zweiten Behandlung nach 9 Tagen einen Großteil der frisch geschlüpften Milben erwische. Brauchen die nicht ein paar Tage, um geschlechtsreif zu werden, sich zu paaren und dann eine gerade zu verdeckelte Zelle zu finden?

Viele Grüße und einen schönen (Rest-)Sonntagabend
DOMMY
 
Guten Abend Hagen,

so habe ich das noch gar nicht betrachtet. Ich hoffe, dass ich bei der zweiten Behandlung nach 9 Tagen einen Großteil der frisch geschlüpften Milben erwische. Brauchen die nicht ein paar Tage, um geschlechtsreif zu werden, sich zu paaren und dann eine gerade zu verdeckelte Zelle zu finden?

Viele Grüße und einen schönen (Rest-)Sonntagabend
DOMMY

Hallo Dommy

Hier ein link der dir in wenigen Sätzen den Lebenszyklus der Varroa beschreibt. Du kannst damit deine Kenntnisse vervollständigen, die recht lückenhaft oder falsch sind. Nichts für ungut!

http://toleranzzucht.de/home/biologie-der-varroamilbe/

Chrigel
 
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