Kritische Völkerzahl

fix

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DNM
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Ja
AW: Frühjahrsblüte 2015 wurde bereits geschleudert

Wird also wieder ein Reinfall, das vierte Jahr in Folge. Mit etwas Glück kommt noch der Wald, ansonsten wird es wie letztes Jahr.
Da werden viele Imker aufgeben....
Bei uns genauso Christian!

Und vor allem werden Imker ernstlich überlegen ob sie weiterhin ihre Volkeranzahl so hoch halten wollen, ich kenne bereits einige die haben letztes Jahr gehörig abgestockt. Also sie haben freiwillig weniger Völker, nicht zwangsweise durch Milbenschaden.
 
AW: Frühjahrsblüte 2015 wurde bereits geschleudert

Hallo,

da habe ich von Max ein Stichwort bekommen.
Wenn ein größerer Imker seine Völkerzahl reduziert, aber trotzdem noch jedes Jahr seine Jungvölker mit neuen Königinnen aufsetzen will, dann stelle ich die Frage:

Was ist da noch eine sinnvolle Völkerzahl, um nach einem harten Winter nicht die kritische Marke zu erreichen und ggfs. Totalverlust zu haben.

Bspw. hatte ich nach dem ersten Jahr 4 Völker ausgewintert. Verlust 0
nach dem 2. Jahr waren es acht Völker, von 12 Völker = Verlust 4 = 30%
nach dem 3. Jahr waren es nur noch 50% von 20 Völkern.

Es scheint mir so, je höher die Völkerzahl desto höher werden die prozentualen Verluste. Kann aber auch Zufall sein.

Auch steigt die Arbeit signifikant an, wenn dann nichts rüber kommt, in Form von Honig, dann muss man es auf's reine Hobby reduzieren.

Wie denkt Ihr so über die allgemeine Entwicklung. Einige Gegenden scheinen ja durchaus gute Ergebnisse zu haben.

Gruss, Christian
 
Es scheint mir so, je höher die Völkerzahl desto höher werden die prozentualen Verluste. Kann aber auch Zufall sein.

Könnte damit erklärt werden, daß die zur Verfügung stehende Zeit konstant bleibt und sich auf mehr Völker verteilt. Was die Qualität der Behandlung leiden läßt....
 
Es steigt ja auch mitunter die Anzahl der Völker, die es nicht schaffen können. Wenn ich manchmal die Verdoppelungen so sehe und woher die Königinnen herkommen / wie sie entwickelt wurden, dann ist es schon einmal ein Ansatz. Dann kommen ja auch noch die gewählten Behandlungen dazu. Man darf auch nicht vergessen, dass eine Massierung auf einem Fleck natürlich nicht mehr die üppige Kost anbieten kann, wie mal mit drei Völkern.

Ob die Räuberei durch genau diesen Futterdruck zunimmt, ist ebenfalls eine interessante Frage, denn die bedingt dann eine gesteigerte Reinvasion aus noch schwächeren Völkern und und und.
 
Danke Avi,

das ist der Ansatz für einen Berufsimker.

Meine Frage zielte mehr in die Richtung:

Wieviele Völker sind zu wenig um noch sinnvoll in Sachen Nachzucht arbeiten zu können?
Oder, wo ist die untere Grenze?

Sicher gibt es auch Ein- oder Zwei-Volk-Imker, aber die haben dann das Problem, dass der 100%-Ausfall immer sehr sehr nahe sein kann.
 
Interessantes Thema. Ich bin derzeit dabei aufzustocken. Honigabsatz ist gesichert und Technik zur Ernte auch. Also spricht nichts dagegen mehr Honig zu produzieren. Wenn ich zu den Bienen geh ist sowieso der Großteil des Tages damit schon besetzt. Ob ich dann die eine oder andere Stunde mehr dort verbringe macht das Kraut auch nicht mehr fett. Das schöne an mehreren Völkern ist aber, das man auch leichte mal schwächere aussortiert und man dann mehr Spaß an den anderen hat.

Was ich aber bewusst nicht auch noch anfange ist das ich züchten möchte. Um das wirklich gscheit zu machen und nicht reine Nachschaffungsköniginnen zu produzeiren ist dann schon eine anderer Herangehensweise.

@Beehouser: Was meinst du unter Nachzucht?

Ich rate einem Neueinsteiger nicht unter 10 Völker zu bearbeiten. Ob 3 oder 10 ist nicht der große Unterschied vom Arbeitsaufwand. Aber da sieht man dann doch schon Unterschiede und kann Verluste verschmerzen. Ableger, Kunstschwärem jedes Jahr so viele wie möglich. Das ist die Basis für wenig Verluste über den Winter.
 
Ich habe jetzt die Volkszahl auch auf 10 Völker erhöht und werde bis ende Juni noch auf 12-13 erhöhen.Planung ist bei mir das ich immer so bei dieser Anzahl bleibe,das ist eine Menge die ich zeitlich noch gut machen kann. Bei mehr wird es bei mir langsam enger.

Eine Frage die mich zur Zeit umtreibt wie viele Völker können hier stehen ohne das es zu viele sind. Ich wohne ja mitten in der Stadt, in einem alten Siedlungsgebiet mit alten Obstbaumbeständen und einer großen Parkanlage mit großen Wiesen die erst sehr spät im Jahr einmal gemäht werden. Zur Zeit stehen im Flugradius ca 30 Völker eher mehr als weniger. Dieses Jahr sind es mehr als normal, da AFB Sperrgebiet, da keiner abwandern kann. Bei uns allen ist der Honigeintrag sehr Mau bisher und wir fragen uns liegt es am Wetter oder daran das zu viele Völker hier stehen.
 
Bei uns allen ist der Honigeintrag sehr Mau bisher und wir fragen uns liegt es am Wetter oder daran das zu viele Völker hier stehen.
Guten Morgen,

nach meinem bescheidenen Dafürhalten ist's wohl eher das Wetter -so, wie Du es bisher, im anderen Thread, beschrieben hast. Faulbrutsperrgebiet ist bei mir auch, soll allerdings diese oder nächste Woche wieder aufgehoben werden. Wir sind da wohl noch einmal mit einem "blauen Auge" davongekommen, da es nach einem Jahr keine neuen Fälle gibt.

Freundliche Grüße aus dem heute mit 8°C "warmen" Chemnitz

Wolfgang
 
Hallo,

ich denke es geht auch andersrum.. Ob man jetzt für 3 Völker zum nächsten Stand fährt oder für 18 ist vom Fahrtweg, dem Werkzeug und dem Arbeitspensum egal...

Und wir gehen hier seid einigen Jahren mit Konstanten Winterverlusten gegen 2 % durchs Jahr.. Egal ob der Betrieb 24, 120, 380 oder über 800 Völker hat...

Wenn man das Thema weiterspinnen will, ist eine größere Imkerei sogar ökologischer. Wenn man mit VW-Bus 12 Völker fährt, frisst der 12 Liter auf 100 Kilometer. Wenn man aber mit 18 Tonner und 20 Tonnen Anhänger fährt kommt man auf 30 Liter für mehr als 200 Völker..

Mfg Malte Niemeyer
 
Freunde, wir sollten aber auch noch anmerken, was Hobby ist, Erwerb und Nebenerwerb. Natürlich ist es von bis die selbe Arbeit, aber nicht bei der Honigernte, aber nicht bei der Zucht und und und.

Vielleicht kann man ja peu à peu schauen, was sich wie auswirkt? Man hat ja doch nicht über die umliegenden Bienenbestände Kontrolle und kann sich dan für sich selbst nur mit 1-2 Völkern mehr durchtasten.
 
Was ich aber bewusst nicht auch noch anfange ist das ich züchten möchte. Um das wirklich gscheit zu machen und nicht reine Nachschaffungsköniginnen zu produzeiren ist dann schon eine anderer Herangehensweise.

@Beehouser: Was meinst du unter Nachzucht?


Unter Nachzucht meine ich: Den Bestand an Völker zu erhöhen, mit welcher Methode auch immer.
Allerdings stelle ich mir die Frage, wieviele Völker sollte man haben, um noch vernünftig große Völker bilden zu können, wenn man entweder Königinnen selbst heranzieht oder kauft.
Neue Königinnen benötigen ja einen entsprechenden Hofstaat, damit die bis zum Winter noch genügend Volksstärke schaffen können.
Ein Hobbyimker mit vier Völkern tut sich schwer einen Kunstschwarm zu bilden, einer mit 10 Völker hat es da etwas leichter.

Ich rate einem Neueinsteiger nicht unter 10 Völker zu bearbeiten. Ob 3 oder 10 ist nicht der große Unterschied vom Arbeitsaufwand. Aber da sieht man dann doch schon Unterschiede und kann Verluste verschmerzen. Ableger, Kunstschwärme jedes Jahr so viele wie möglich. Das ist die Basis für wenig Verluste über den Winter.

Jeder Ableger oder Kunstschwarm ist doch auch ein "Verlust". Viele Imker sagen, sie haben keine Verluste. Klar, sie haben immer die gleichen Völkerzahlen, weil sie jedes Jahr entsprechend nachziehen. Die Berechnung ist da falsch. Eigentlich sollte man nur die Altvölker betrachten und da sieht es anders aus. Vorhin habe ich von jemand gelesen, der seit Jahren nur 2% Verluste hat. 10% war schon in der Vor-Varroazeit normal!
 
Und wir gehen hier seid einigen Jahren mit Konstanten Winterverlusten gegen 2 % durchs Jahr.. Egal ob der Betrieb 24, 120, 380 oder über 800 Völker hat...

Hallo Malte,

ach Du warst das mit den 2% Winterverlusten. Kann ich kaum glauben. Könntest Du mal erläutern, wie ihr da oben im Norden gegen die Varroa behandelt und was ihr sonst noch so tut, damit Ihr nur 2% Verluste habt? Speziell wir im Südosten brauchen dringend Nachhilfe. Das ist hier zwar OT, aber da muss ich einfach nachhaken.
Danke sehr, schon mal.
 
Könntest Du mal erläutern, wie ihr da oben im Norden gegen die Varroa behandelt und was ihr sonst noch so tut, damit Ihr nur 2% Verluste habt?

Hallo,
ich bin nicht Malte, aber ich habe vergangenen Winter 0% Verluste bei 12 Völkern gehabt. Wie habe ich es gemacht. Im Spätsommer nach dem Abschleudern eine TBE gemacht, danach aufgefüttert und die Königinnen ersetzt. Das war das erste Mal und es war für mich perfek.

Was sagt mir daß für die Zukunft. Ich gehe nur noch mit jungen Königinnen und "neuen Völkern" in den Winter.

VG
Hendrik
 
Ist ein Altvolk dann auch ein Altvolk wenn man einen neue Königin einsetzt? Ist ein Altvolk ein Altvolk wenn man eine totale Brutentnahme macht? Mit dieser Brutentnahme kann man aber wenn es sein soll auch ncoh Kunstschwärme/Ableger bilden.

und hab soeben gesehen das einer vorher war mit der selben/ähnlichen Antwort
 
Hallo,

in erster Linie natürlich durch eine Zielgerichtete Varroabehandlung. Während der Honigernte entnehmen wir die Drohnenbrut, was ja sowieso passieren muss. Nach der letzten Ernte wird mit Ameisensäure behandelt, bis nix mehr fällt. Danach wird aufgefüttert und eine weitere Ameisensäurebehandlung gemacht und wiederrum den Abfall kontrolliert. Sollte durch reinvasion wieder was da sein, wird nochmal behandelt. Sollte nach der letzten Ernte die Schadschwelle überschritten sein, und verkrüppelte Bienen auftreten, fliegt die Brut komplett raus. Im Dezember dann Winterbehandlung mit oxuvar.

Darüber hinaus achten wir auf einen jungen Wabenbestand und ersetzten regelmäßig die Königinnen. Was sehr gut ist, überlebt 2 Jahre alles andere flieg nach der letzten Ernte raus. Die Pflegevölker werden nach der Adammethode erstellt. Dadurch schlüpfen Königinnen die manche Kollegen schon als Begattete angeguckt haben. Umgelarvt wird ausschließlich vom besten Buckfast-material.

Außerdem achten wir auf eine ausreichende Pollenversorgung im Spätherbst und Vorfrühling, weil sonst die neue Brut mangelhaft von den Winterbienen versorgt wird und schlecht ausgestattete Bienen schlüpfen die wiederrum kurzlebig sind und die Brut schlecht pflegen.
Während der ganzen Einwinterungsphase wird regelmäßig kontrolliert wer wirklich zu schwach ist oder weisellos.

Ich find das Thema nicht zum lachen sondern eher zum Heulen, was man da so in Winterverlusten mitkriegt...

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo Christian,

Allerdings stelle ich mir die Frage, wieviele Völker sollte man haben, um noch vernünftig große Völker bilden zu können, wenn man entweder Königinnen selbst heranzieht oder kauft.
Neue Königinnen benötigen ja einen entsprechenden Hofstaat, damit die bis zum Winter noch genügend Volksstärke schaffen können.
Ein Hobbyimker mit vier Völkern tut sich schwer einen Kunstschwarm zu bilden, einer mit 10 Völker hat es da etwas leichter.

Einspruch!
Es ist durchaus möglich mit einem einzigen Volk 3-4 Apideas zu bilden. Und aus einem einzelnen Apidea kann, bei entsprechender Pflege durch den Imker, bis zum Herbst ein vollwertiges Volk werden. Aus eigener unbändiger Kraft des jungen Apideas...

Ist ein Altvolk dann auch ein Altvolk wenn man einen neue Königin einsetzt?
*lach* Genau diese Frage geht mir schon seit Jahren unbeantwortet durch den Kopf! Ich hoffe es äußert sich noch jemand dazu!?
Im Moment habe ich fast nur noch "Altvölker mit junger Königin"...

Servus,

Nils
 
Und aus einem einzelnen Apidea kann, bei entsprechender Pflege durch den Imker, bis zum Herbst ein vollwertiges Volk werden. Aus eigener unbändiger Kraft des jungen Apideas...

@Nils
das ist aber nur ein Wunschdenken. Selbst wenn du das Apidea schon im April erstellt hast, wirst du es nicht schaffen ein Vollvolk daraus zu bekommen. Aus einem Mini Plus Volk heraus kann ich es mir noch vorstellen, doch die 1000 Startbienen eines APIDEAS können kein Wunder bewirken. Bis die ersten Bienen schlüpfen (frühestens 1 Monat später) hast schon ein Drittel von den Ursprungsbienen verloren. Es fehlt einfach die Bienenmasse für die Brutpflege für eine zügige Volksentwicklung.

Gruß
Hans Peter
 
Doch wie gesagt, es muss auch ein gewisser Sinn enthalten sein!

Avi, Sinn macht, was Freude macht!

Beschäftigt sich jemand mit Zucht und Apideas, dies können Kurs geschulte Anfänger schon selbst im ersten Imkerjahr und derjenige versucht nun auf diese recht praktische Weise und unter optimaler Betreuung einen gewissen Völkerbestand unter nahezu keinem finanziellen Aufwand zu erreichen, so macht dies durchaus Sinn und noch weit mehr Freude.

Schafft derjenige es bis zum Herbst auf vier/fünf Wabenablegern, so hat er für das kommende Frühjahr schon eine sehr gute Ausgangssituation, mit FuT und optimaler Betreuung werden dies in Folgejahr locker starke Wirtschaftsvölker.

Josef
 
Jungvolk, Altvolk, Wirtschaftsvolk?

Meine Terminologie geht dahin, dass
ein Jungvolk, in seinem Entstehungsjahr diese Bezeichnung bis zur Einwinterung behalten darf
ein Altvolk es für mich nicht gibt, da nicht definierbar
und alle Völker, die über den Winter gekommen sind, Wirtschaftsvölker sind ( auch wenn sie sich nicht als wirtschaftlich erweisen).

Chrigel
 
... Auch wenn es für den einen oder anderen nicht verständlich sein mag, manche Dinge im Leben mögen für einen selbst sinnlos erscheinen und dennoch für manch anderen einen Sinn ergeben. Kommt halt immer auf den Betrachter drauf an ...
 
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