Tote Bienen mit Pollenhöschen

rschelle

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NRW-OWL
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April 2015
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Kalletal
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DNM
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Nein
Hallo zusammen,

bei gestrigem Sonnenschein sind die Bienen sehr zu meiner Freude aktiv geworden und haben frisch gesammelten Pollen eingetragen.

Heute nun das leider traurige Bild. Vor der Beute lagen ca. 50 tote Bienen, viele davon mit noch vorhandenem Pollenhöschen, bei einigen auch die rausgestreckte Zunge zu erkennen.

Haben alle mir aufgefallenen toten Bienen eingesammelt, während dessen sind sie wieder aktiv geworden und fliegen aus.

Was kann man da denn machen? Außer zu hoffen, dass das Bild morgen nicht so aussieht...
 
Ziemlich sicher ist da die relative Kälte schuld, Bienen fliegen aus, sammeln auch Blütenpollen und schaffen es gerade noch zum Bienenstand zurück, dort fallen sie oft entkräftet zu Boden.

Zwar wird aktuell die Wintergerste gespritzt, dies dürfte jedoch -noch- keinen Einfluss haben.

Josef
 
Das ist auch nicht schön aber immer noch besser als der Tod durch Spritzmittel...

Also einfach auf bessere Temperaturen warten?

Danke!
 
Das Problem hatte ich auch am Freitag bemerkt. Anfrage bei einem Imkerkollegen und der hat mir schöne große Anflugbretter empfohlen.
Ich hatte nur 7-10cm breite Bretter vor dem Einflugloch und bei großem Getümmel fielen offensichtlich einige heimkommende Bienen unten ins Gras, verklammten und konnte nicht mehr hoch zum Flugloch fliegen.

Viele Grüße
Iris
 
Hallo Bienenfreunde
Wer wohl den Bienen in der Natur in einem hohlen Baum überwintert, eine beitere Anflugmöglichkeit bereitgestellt hat?
mfg Walter
 
Wer wohl den Bienen in der Natur in einem hohlen Baum überwintert, eine beitere Anflugmöglichkeit bereitgestellt hat?

Moin Walter,
das war die Natur selbst. Die Baumhöhle war/ist meist mehrere Meter über den Boden wodurch sie ein mehrere Meter langes - senkrechtes - Anflugbrett hatten ;) .
Gruß,
Hermann
 
Hallo BienenFREUNDE,

mMn ist ein großes Flugbrett sehr wichtig. Vor allem in der kalten Zeit im Frühjahr oder im Herbst. Die Pollensammlerinnen kommen erschöpft an und im Gegenteil zu den Nektarsammlerinnen, haben sie meist keinen Sprit (Nektar) mit. Meist blüht im Frühjahr Hasel oder Erle, die sowieso keinen Nektar zur Verstärkung anbieten können.
Das Manövrieren am Flugloch ist viel schwieriger als das Geradeausfliegen bis zur Beute.
Wenn die Sammlerinnen die Beute mit aller letzten Kraft erreichen und dann das enge, glatte Flugloch verfehlen, landen sie meist im Schatten unter der Beute, wo sie normalerweise pumpen, um Kraft weiter zu sammeln, doch im Schatten kühlen sie dann ab und können nicht mehr starten.

Sammelt mal diese Pollensammlerinnen in einem Glas und tut das neben der Heizung, dann seht ihr, wie fast alle von alleine zurückfliegen können.

Und NEIN, diese Bienen sind nicht krank! Glaubt ihr im Ernst, dass eine Biene, die in der (sehr) kalten Zeit Hunderte von Blüten angeflogen hat und volle Pollenhöschen gemacht hat, wirklich krank ist? Kranke Bienen verlieren die Orientierung und kommen nicht zurück. Kranke Bienen wollen nicht zurück, da hilft ihnen auch kein Flugbrett. Ihr könnt kranke Bienen sammeln und in die Beute werfen, und sie werden gleich die Beute verlassen, um draußen zu sterben. Diese Pollensammlerinnen wollen aber zurück und haben den Heimweg gefunden. Unser Standort und unsere FluglochKonstruktion ist meist an ihren Schicksal schuld!

Immer wieder der Vergleich mit Bienen im Baum und in der Natur? Stehen die Fluglöcher im Wald auch so verführerisch in der Sonne? Im dunklen Wald verlassen die Sammlerinnen die Beute, wenn wirklich im Schatten Flugtemperaturen herrschen, so macht es ihnen nichts aus, wenn sie im Schatten landen, da sie freiwillig vom Schatten gestartet sind. An unseren Fluglöchern können die Helligkeits- und Temperaturunterschiede zwischen sonnigem Flugloch und im Schatten unter der Beute sehr groß sein. Und ja selbst der Baum hat einen rauen großen Flugbrett, was bis zum Boden reicht und hat meist größere Fluglöcher. Verfehlen die Bienen das Flugloch im hohen Baum, dann versuchen sie meist auf andere Äste trockene Plätze zu landen, sie vermeiden den nassen kalten Boden, aber bei unseren niedrigen Beuten können sie nur noch im nassen Gras landen, arme Bienchen!

LG Salsa
 
Zuletzt bearbeitet:
Landebretter sind wirklich hilfreich. Besonders bei Bisenlage, wie wir sie bei Schönwetterlagen im Frühjahr bei uns häufig erleben, landen die Bienen dutzendweise auf meinen Lande- und Sonnenbrettern. Hier wird der dunkle Bienenkörper von der Sonne schnell auf Betriebstemperatur aufgeheizt und es kann wieder durchgestartet werden.

Chrigel
IMG_2470.jpg
 
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