Spessartbiene
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- 11 Mai 2011
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- 49
- Imker seit
- 1989
- Heimstand
- Ablegerstand
- Wanderimker
- Fester Hauptstand
- Rähmchenmaß/Wabengröße
- 1,5 Zander BR / 0,5 Zander HR
- Schwarmverhinderung wie
- Großer ungeteilter Brutraum im Naturbau / Zwischenableger
- Eigene Kö Zucht ja/nein
- Nein
Hallo zusammen!
2014 fand hier im Forum ein sehr interessanter Chat statt infolge dessen sich mehrere Bienenfreunde zu einem Experiment in 2015 und ggf. den Folgejahren bereit erklärten:
Wir wollen dabei einigen Fragen nachgehen (ich liste hier nur ohne Wertung und neutral die in den letzten Jahren immer wieder aufkommende Fragen auf - bitte mich deswegen nicht hauen ):
- gibt es solche wilden und überlebenden Schwärme wirklich?
- ist es nicht vielmehr so, dass durch immer mehr mangelnden Nistmöglichkeiten in der Natur einfach Schwärme immer wieder in die gleiche Behausung einziehen und dadurch der Eindruck entsteht, dass hier immer noch das Ursprungsvolk lebt?
- gelingt einem von uns dadurch ggf. der "Sonntagsschuss" und wir entdecken dadurch das eine varroaresistente Bienenvolk, welches die Mutter aller Mütter werden kann?
- warum gehen aber alle bisher gefundenen überlebenden Schwärme ein sobald sie von uns Imkern "geborgen" werden?
- ist es unsere "industrialisierte" Bewirtschaftungsmethode, welche die Bienen schwächt und sie zum Varroatod verurteilt?
(... wenn Euch mehr dazu einfällt, kann sicher einer der Moderatoren hier weitere Fragen einfügen ...)
Wir sind hier im Forum doch einige und erreichen dadurch ein wesentlich größeres Potential als würde jeder für sich diesen Fragen nachgehen. Dieses Potential kommt aber nur dann zum Tragen, wenn wir unsere Beobachtungen gezielt koordinieren und ggf. eine Checkliste erstellen, auf was wir alles achten wollen. Deswegen würde ich hier gerne wissen, welche Daten wir vergleichen wollen. Diese Checkliste können wir dann hier ggf. noch als Excel-Datei oder PDF veröffentlichen.
Hier was mir so dazu einfällt - die Moderatoren bitte ich, diese Liste um im Laufe dieses Threads hinzukommende Punkte zu ergänzen:
- Datum, an dem der Schwarm eingeschlagen wurde/zugeflogen ist
- Naturschwarm oder Kunstschwarm
- Größe der Beute/Behausung in l - dies sollte am Besten vor der Aufstellung ermittelt werden
- "Medium" der Beute/Behausung (ausgehöhlter Baumstamm, Regentonne, herkömmliche Beute, ab 2016 selbstgeflochtene Körbe ...)
- verwendete "Hilfsmittel" (z.B. blanker Hohlraum oder mit Mittelwänden etc. ausgestattet?)
- sofern bekannt Bienenrasse (ich habe von Körung keine Ahnung, könnte nicht beurteilen, ob ein Volk z.B. reinrassig Carnica ist)
- klimatische Bedingungen am Aufstellungsort
- Trachtangebot am Auftsellungsort
- Landwirtschafts-Form am Aufstellungsort (Einsatz von PSM bekannt?)
- Welche Kontroll-Beobachtungen werden wie oft gemacht?
- Milben-Belastung währen dem Jahr (mit Angabe der Methode - Windelkontrolle, Puderzuckermethode oder Auswaschen)
- Schwarmverhalten (schwärmt der Schwarm selbst überhaupt und wann - dies ist vermutlich erst 2016 relevant, falls das Volk über den Winter kommt)
Zu meiner eigenen Planung bislang:
Als Medium plane ich eine Schwarmlock-Lagerbeute aus Holz. Als Boden will ich einen geschlossenen, flachen verwenden, der in die Beute integriert ist. Als Hilfsmittel will ich 14 Zander-Rähmchen mit Anfangsstreifen im Warmbau einhängen. Das entspricht etwa dem von Prof Seeley ermittelten optimalen und von Schwärmen bevorzugten Rauminhalt von ca. 40l. Das Flugloch werde ich auch
ca. 15cm^3 groß machen und nach Süden ausrichten. Ich plane häufige Kontrollen (nicht Verhinderung) vor allem auf das Schwarmverhalten und eine Zeichnung der Königin aber keinerlei weitere Maßnahmen.
Mein Ansatz: Wenn die Bienen in der Natur 40l - Behausungen bevorzugen, dann hat das seinen Grund. Sie sollten unter anderem mindestens so groß sein, weil die Bienen so genug Vorräte anlegen konnten um über den Winter zu kommen (Untersuchungen von Seeley). Durch eine derart starke Beschränkung des Raumes (im Vergleich zu unseren Wirtschaftsvölkern) provozieren wir ein Verhonigen des Brutnestes und vor allem Schwärme. Dies hat beides entscheidende Brutpausen zur Folge aber auch mutmaßlich langlebigere Bienen - wer nicht ständig sammeln kann/muss, der arbeitet sich nicht so schnell ab.
Soweit mein "Hirngespinst". Was denkt Ihr? Wie wollt Ihr das angehen?
Gruß,
Hermann
2014 fand hier im Forum ein sehr interessanter Chat statt infolge dessen sich mehrere Bienenfreunde zu einem Experiment in 2015 und ggf. den Folgejahren bereit erklärten:
Kurz worum es ging, Gerüchten zufolge soll es Bienen(Schwärme) geben die mehrere Jahre in freier Natur ohne jede imkerliche Begleitung, auch ohne zu füttern und nicht zu entmilben überleben können. Ganz genau dies wollen wir ab der kommenden Schwarmzeit testen. Wenn es soweit ist gibt es hierzu einen eigenen Thread, ich denke dies könnte höchst interessant werden, haben wir doch Imker aus vielen Länder.
Wir wollen dabei einigen Fragen nachgehen (ich liste hier nur ohne Wertung und neutral die in den letzten Jahren immer wieder aufkommende Fragen auf - bitte mich deswegen nicht hauen ):
- gibt es solche wilden und überlebenden Schwärme wirklich?
- ist es nicht vielmehr so, dass durch immer mehr mangelnden Nistmöglichkeiten in der Natur einfach Schwärme immer wieder in die gleiche Behausung einziehen und dadurch der Eindruck entsteht, dass hier immer noch das Ursprungsvolk lebt?
- gelingt einem von uns dadurch ggf. der "Sonntagsschuss" und wir entdecken dadurch das eine varroaresistente Bienenvolk, welches die Mutter aller Mütter werden kann?
- warum gehen aber alle bisher gefundenen überlebenden Schwärme ein sobald sie von uns Imkern "geborgen" werden?
- ist es unsere "industrialisierte" Bewirtschaftungsmethode, welche die Bienen schwächt und sie zum Varroatod verurteilt?
(... wenn Euch mehr dazu einfällt, kann sicher einer der Moderatoren hier weitere Fragen einfügen ...)
Wir sind hier im Forum doch einige und erreichen dadurch ein wesentlich größeres Potential als würde jeder für sich diesen Fragen nachgehen. Dieses Potential kommt aber nur dann zum Tragen, wenn wir unsere Beobachtungen gezielt koordinieren und ggf. eine Checkliste erstellen, auf was wir alles achten wollen. Deswegen würde ich hier gerne wissen, welche Daten wir vergleichen wollen. Diese Checkliste können wir dann hier ggf. noch als Excel-Datei oder PDF veröffentlichen.
Hier was mir so dazu einfällt - die Moderatoren bitte ich, diese Liste um im Laufe dieses Threads hinzukommende Punkte zu ergänzen:
- Datum, an dem der Schwarm eingeschlagen wurde/zugeflogen ist
- Naturschwarm oder Kunstschwarm
- Größe der Beute/Behausung in l - dies sollte am Besten vor der Aufstellung ermittelt werden
- "Medium" der Beute/Behausung (ausgehöhlter Baumstamm, Regentonne, herkömmliche Beute, ab 2016 selbstgeflochtene Körbe ...)
- verwendete "Hilfsmittel" (z.B. blanker Hohlraum oder mit Mittelwänden etc. ausgestattet?)
- sofern bekannt Bienenrasse (ich habe von Körung keine Ahnung, könnte nicht beurteilen, ob ein Volk z.B. reinrassig Carnica ist)
- klimatische Bedingungen am Aufstellungsort
- Trachtangebot am Auftsellungsort
- Landwirtschafts-Form am Aufstellungsort (Einsatz von PSM bekannt?)
- Welche Kontroll-Beobachtungen werden wie oft gemacht?
- Milben-Belastung währen dem Jahr (mit Angabe der Methode - Windelkontrolle, Puderzuckermethode oder Auswaschen)
- Schwarmverhalten (schwärmt der Schwarm selbst überhaupt und wann - dies ist vermutlich erst 2016 relevant, falls das Volk über den Winter kommt)
Zu meiner eigenen Planung bislang:
Als Medium plane ich eine Schwarmlock-Lagerbeute aus Holz. Als Boden will ich einen geschlossenen, flachen verwenden, der in die Beute integriert ist. Als Hilfsmittel will ich 14 Zander-Rähmchen mit Anfangsstreifen im Warmbau einhängen. Das entspricht etwa dem von Prof Seeley ermittelten optimalen und von Schwärmen bevorzugten Rauminhalt von ca. 40l. Das Flugloch werde ich auch
ca. 15cm^3 groß machen und nach Süden ausrichten. Ich plane häufige Kontrollen (nicht Verhinderung) vor allem auf das Schwarmverhalten und eine Zeichnung der Königin aber keinerlei weitere Maßnahmen.
Mein Ansatz: Wenn die Bienen in der Natur 40l - Behausungen bevorzugen, dann hat das seinen Grund. Sie sollten unter anderem mindestens so groß sein, weil die Bienen so genug Vorräte anlegen konnten um über den Winter zu kommen (Untersuchungen von Seeley). Durch eine derart starke Beschränkung des Raumes (im Vergleich zu unseren Wirtschaftsvölkern) provozieren wir ein Verhonigen des Brutnestes und vor allem Schwärme. Dies hat beides entscheidende Brutpausen zur Folge aber auch mutmaßlich langlebigere Bienen - wer nicht ständig sammeln kann/muss, der arbeitet sich nicht so schnell ab.
Soweit mein "Hirngespinst". Was denkt Ihr? Wie wollt Ihr das angehen?
Gruß,
Hermann