Baurahmen zur Milbenreduzierung?

Josef Fleischhacker

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Die gereinigten Windel wurden abermals eingeschoben, nach dem neuen Jahr erfolgt eine weitere Kontrolle, bestätigt sich das Ergebnis wird abermals verdampft.

Was ich schon ahnte wurde gestern bestätigt, abermals fielen sehr viele Milben ab, somit musste gestern und auch heute unverzüglich OxS verdampft werden. Bisher waren in der Winterruhe noch niemals zwei Entmilbungen notwendig, im heurigen Winter 2014/15 ist offenbar tatsächlich alles anderes als bisher.

In einem anderen Thread habe ich schon berichtet, ab dem Jahr 2015 kommen bei mir erstmals Baurähmchen zum Einsatz, es ist ein echter Jammer.

Josef
 
AW: Windeln lesen

Guten Morgen,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass in meinen Baurähmchen keine Milben auffindbar waren...warum auch immer. Weder in den Hinterbehandlern noch in meinen 2 Magazinen waren welche auffindbar. Auf den Drohnenecken in manchen Waben schon ... aber auch nur wenige.
Gefallen sind in den letzten Wochen doch einige Milben - ich war gestern auf meinem Bienenstand zugange. Mitten während der Bedampferei fiel das Gerät aus ... totale Sch...
Jetzt muss ich nun erst einmal die Ursache feststellen und dann schleunigst weitermachen. Auch so kann man sich beschäftigen.

schönes Wochenende allerseits !
Wolfgang
 
AW: Windeln lesen

Drohn55 schrieb:
dass in meinen Baurähmchen keine Milben auffindbar waren

Um ehrlich zu sein, bezweifle ich auch den Sinn von Baurahmen... Aber gut, irgendwer wird es schon ausprobiert und entdeckt haben, dass man damit die Milben fängt.

Der Baurahmen ist ja immer am Rand des Brutnests eingehängt - oder gleich ganz hinten evtl. sogar mit FW dazwischen (?). Das hieße ja, dass es dort kühler ist als im Brutnest. Vielleicht mögen das die Milben nicht so gerne und gehen dann doch lieber zu den Arbeiterinnen in die Zellen (nur eine Hypothese).

Grüße von
franz.
 
AW: Windeln lesen

Das hieße ja, dass es dort kühler ist als im Brutnest. Vielleicht mögen das die Milben nicht so gerne und gehen dann doch lieber zu den Arbeiterinnen in die Zellen (nur eine Hypothese).

Oder aber:
durch die niedrigen Temperaturen entwickeln sich die Drohnen noch langsamer, dadurch vermehrt sich die Milbe gleich nochmal mehr und der Imker freut sich, weil so viele Milben im Baurahmen sind???
 
AW: Windeln lesen

Ich habe 2014 auch bei 2 Waben die Drohnen ausgeschnitten und analysiert. Bei der einen Wabe waren einige Milben zu finden, in der anderen habe ich keine Belastung feststellen können. Das war für mich ein Test, wie das überhaupt im Naturbau klappt. Ich habe mich dazu entschieden, davon Abstand zu nehmen, da es eine ziemliche Watzerei ist und die Waben nachhaltig schädigt. Die werden zwar schnell wieder ausgebaut, dennoch werde ich das nicht mehr machen wollen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass man durchaus positive Ergebnisse mit der Methode erzielen kann. Dennoch möchte ich darauf verzichten und Alternativen wählewn. Die letzten beiden Jahre hat der Naturbau ganz gut geklappt. Wenngleich der Drohnenanteil sehr hoch ist und die echt gefräßig sind :)

Viele Grüße
Markus
 
AW: Windeln lesen

Der Baurahmen ist ja immer am Rand des Brutnests eingehängt - oder gleich ganz hinten evtl. sogar mit FW dazwischen (?). Das hieße ja, dass es dort kühler ist als im Brutnest. Vielleicht mögen das die Milben nicht so gerne und gehen dann doch lieber zu den Arbeiterinnen in die Zellen
Nein es ist gerade umgekehrt Milben lieben dies kühleren Regionen im Brutnest

Aber ich schneide keinen Drohnen aus, hab ich noch nie gemacht
 
Thema ausgelagert,
Lg Marion
 
Ich habe 2014 auch bei 2 Waben die Drohnen ausgeschnitten und analysiert. Bei der einen Wabe waren einige Milben zu finden, in der anderen habe ich keine Belastung feststellen können. Das war für mich ein Test, wie das überhaupt im Naturbau klappt. Ich habe mich dazu entschieden, davon Abstand zu nehmen, da es eine ziemliche Watzerei ist und die Waben nachhaltig schädigt. Die werden zwar schnell wieder ausgebaut, dennoch werde ich das nicht mehr machen wollen.

Habe diese Untersuchungen in 2013 gemacht und kann dies bestätigen.

Dazu habe ich auch noch eine Abhandlung gelesen, (leider weiß ich nicht mehr wo) ein Bienenspezialist schrieb dort, dass die Bienen auch gerne in den Randbereichen der Arbeiterinnenbrut Drohnen ziehen, genau dort, wo auch gerne mal Weiselzellen zu finden sind. Am Rande des Brutnestes, wo die Mittelwände zu Ende sind.
Er schrieb, dass dort eigentlich mehr Milben in der Drohnenbrut zu finden seien und begründet dies damit, dass dort auch mehr Bienen (und Milben darauf) herumwuseln, da das Brutnest oberhalb bzw. sehr nah sein würde.

Als zweites festigt sich auch bei mir die Meinung, dass man durch den Drohnenschnitt eine natürliche Auslese fördert, die die Milben dazu bringt möglichst auf Arbeiterinnenbrut zu gehen.

Ich finde aus diesen Gründen den Baurahmen bzw. dessen Schnitt nicht notwendig. Ich hänge keinen Drohnenrahmen mehr ein und schneide auch keine Drohnenbrut mehr raus.
Das Gemetzel ist mir zuwider.

Schönen Gruss, Christian
 
Mahlzeit,
wie ich schon schrieb - keine oder nur marginal wenige milben gefunden. Seitdem dürfen die Dicken bei mir am Leben bleiben, man killt schließlich nicht seine "Geschlechtskollegen".:009:
Die Drohnen sind schließlich auch für die Volksahrmonie wichtig, genau wie im "richtigen" Leben bei uns...

freundliche Grüße
Wolfgang
 
https://www.youtube.com/watch?v=yhwCg5FOt-c
Im Baurahmen können sehr wenige aber auch hunderte oder tausende Milben sein, zu Beginn der Drohnenaufzucht sind es im Vergleich zur Arbeiterinnenbrut relativ viele, im Verlaufe der Saison nimmt der Befallsgrad ab. Mit der Drohnenbrutentnahme kann man eine vergeigte Winterbehandlung etwas ausgleichen und erreicht nicht so schnell die Schadensschwelle.
 
Ich habe im letztem Jahr Dronenbrut geschnitten mit Baurahmen, und ich habe jedesmal in der Brut Milben finden können, die Menge der Milben variierte aber sehr stark. Witziger weise neigt ein Volk von mir dazu die Rahmen nicht auszubauen, sie bauen grundsätzlich den Dronenbau unten an die Rähmchen, ich imkere allerdings auch mit hohem Boden.In diesem Wildbau unten habe ich die meisten Milben finden können.
 
Sorgen mache ich mir all den vielen Drohnenbau, der

* Sonnenwachsschmelzer wird sehr rasch ein stinkender Schmelzer werden

* extra deswegen den Dampfwachschmelzer einschalten wird sich eher nicht rentieren

* mit einfrieren wird das Problem auch nicht beseitigt

* in einer Grube verbrennen wird wohl das kleine aller Übel sein.


Darf ich fragen was Ihr mit Wildbau macht?

Josef
 
Ich schmelze den Drohnenbau immer im Sonnenwachsschmelzer. Was nicht sofort Platz hat, kommt in den Tiefkühler. Die frischen Drohnenwaben sind schneller ausgeschmolzen als bebrütete Waben. Wichtig ist wieder das legendäre Vlies! Damit hebt man den ganzen Matsch leicht heraus, kann ihn heiss in die Grube schütten und das Vlies wieder einsetzen. Die Wachsausbeute aus 8 CH Halbwaben Drohenbau ergibt um 200 g Wachs

Das Schneiden des Wildbaus im hohen Boden ist mit der saubern Arbeit mit Baurahmen bezw. Drohnenrahmen nicht zu vergleichen. Die verdeckelte Drohnenwabe wird entnommen, der Drohnenbau wird unterhalb des 2cm breiten Anfangsstreifens Arbeiterbau weggeschnitten und der Rahmen wieder zugegeben.
Chrigel
 
Danke Christian, hört sich verlockend an und werde auf alle Fälle versuchen, alleine schon deswegen

Die Wachsausbeute aus 8 CH Halbwaben Drohenbau ergibt um 200 g Wachs

und um mit Wachs nur ja nicht zu urassen.

Mit Schaudern denke ich einen Imker in meiner Nähe, der gute Mann gibt Wildbau in einen Kartoffelsack und fährt mit dem Traktor drüber, man würde es nicht für möglich halten welch kreative Geschöpfe Imker sein können.

Josef
 
Ich packe sie auch in die Tiefkühltruhe und schmelze sie an Sonnentagen ein

Obwohl in viele Teile zerbrochen , habe ich noch nie eine Milbe in ihnen gefunden.

Milben sind natürlich da, deshalb denke ich das der Platz als zweite Wabe nicht optimal ist
 
Ich friere sie auch immer ein, das mit dem Vlies werde ich dieses Jahr definitiv machen, letztes Jahr hatte ich regelmäßig Madensuppe gekocht, man bekommt das ganze Zeugs kaum noch sauber getrennt, bzw. es ist sehr aufwendig und besonders appetitlich ist es nu wirklich nicht.
Wie viele Baurahmen gibt ihr so? Ich hatte immer nur einen drin, andere haben 2 drin.
Es gibt auch noch die Möglichkeit die Rahmen, nach dem einfrieren auspicken zu lassen, habe ich mal versucht, aber die Meisen hier ignorieren es.
 
Es gibt auch noch die Möglichkeit die Rahmen, nach dem einfrieren auspicken zu lassen, habe ich mal versucht, aber die Meisen hier ignorieren es.

Das sollte längst der Vergangenheit angehören wie das Ausleckenlassen von Waben im Freien.
Der Grund : Seuchengefahr ansteckender Brutkrankheiten.

Chrigel
 
Aus meinen Unterlagen zeige ich hier den Ablauf des Einsatzes der Drohnenwabe im CH Hinterbehandler:
Start im Frühjahr bei starken Völkern mit 2 Halbwaben übereinander, bei schwächern 1 DrW oben, 1 HW unten
Drohnenrahmen leer.jpg

die obere DrW ist ausgebaut und bestiftet, die untere ist im Bau
untere DW im Bau.jpg
oder beide sind ausgebaut und bestiftet
offene Drohnenwaben.jpg

oder bei diesem kleinern Volk ist die obere DrW ausgebaut und in der Honigwabe darunter wird Bienenbrut gezogen (man beachte das herrliche geschlossene Brutnestchen)
1 DW :1 HW.jpg

Hier ist die obere Drohnenbrut bereits verdeckelt und unten liegt offene Brut vor
ob. DW verd..jpg

Hier nun ist die obere DRW nach dem Schnitt bereits wieder ausgebaut und unten ist die Brut verdeckelt
untere DW verd..jpg

Ab Mitte Juni schneide ich nicht mehr, da ich die Drohnen für die Standbegattung Ende Juli brauche. die Drohnenwaben stehen dann am Abschlussfenster im Honigraum
aufges DW.jpg

Chrigel
 
In einer Drohnenwabe wie der untenstehenden, Mitte bis Ende April ausgeschnitten, habe ich über die Jahre jeweils 10 bis 15 Milben pro Wabenseite gefunden. Der lückenlose Nachweis ist aufwendig und muss über das Auswaschen der Puppen und der Waben geschehen - nur aufbrechen und anschauen ist nicht aussagekräftig.

verd.jpg

Ende Mai kann das Bild dann aber ganz anders aussehen und in späten Drohnenbrutzellen beim Abschleudern kommen die Milben zuweilen familienmässig herausgekrochen
Chrigel
 
Es gibt ja bekanntlicherweise Vor- und Nachteile des Drohnenschneidens. Da ich die aktuelle Forschungssituation bzgl. Drohnenschneiden nicht kenne kann ich hier nur auf eine interessante Seite verweisen:

http://www.summ-summ.ch/bibl/for/z05.html
(siehe die Berichte links in der Navigation!)

Welche wissenschaftliche Daseinsberechtigung dieser Bericht hat kann ich nicht beurteilen. Dennoch, ich finde folgende Punkte interessant - hier geht es immer Naturbau vs. Mittelwände:

- Naturbauvölker haben über die Jahre gesehen ca. 50% mehr Drohnen aber "nur" 10% mehr Varroabefall
- Völker denen die Drohnen geschnitten werden, versuchen den "Verlust" durch teilweise Überkompensation auszugleichen (z.B. Mosaikflächen, Randflächen). Die Gesamtanzahl der Drohnen geht durch Schnitt nicht so stark zurück wie man annimmt. Hier gilt der Vergleich zu MW-Völkern mit und ohne Drohnenschnitt (zu Naturbau ist die Zahl der Drohnen weiterhin sehr tief). Reproduktionsbiologisch gesehen macht das auch Sinn ...
- Naturbauvölker haben aufgrund der höheren Drohnenpflege weniger Honig

Ich möchte hier KEINE Interpretation zu dem Thema abgeben - auch möchte ich hier NICHT pro/contra Drohnenschnitt sprechen. Es soll nur als Info dienen :) (mich hat v.a. der Naturbau interessiert ...)

c.
 
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