Frage zum Melitherm

Nils

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Hallo miteinander,

ich habe einen Teil meines Honigs dieses Jahr nicht gerührt sondern nach dem Schleudern nur abgeschäumt und dann fest werden lassen. (Mache ich aber nächstes Jahr nicht mehr!).

Nun will ich diesen Honig abfüllen und muß ihn vorher noch rühren. Dazu habe ich mit dem Kochautomat bei 36 Grad den Honig für 24 Std. aufgewärmt, 1x gerührt (Rapido), dann nochmal in der Wärme stehen lassen und abgeschäumt. Den noch lauwarmen Honig dann abgefüllt. Das Ergebnis ist gut, aber der Energieaufwand scheint mir enorm!

Daher wollte ich Euch mal fragen ob folgende Idee funktionieren würde:
Das Melitherm OHNE Filtertuch auf einen Kübel stellen, den Honig rein und mit 36 Grad in den Kübel durchlaufen lassen. Dann rühren und nach einigen Std. abschäumen, dann abfüllen.

Die Frage ist nun: läuft der Honig bei 36 Grad überhaupt durch? Ich will ihn ja nicht völlig verflüssigen sondern ihn nur "zäh" machen, damit ich ihn gleich rühren kann.

Oder habt ihr noch eine bessere Idee? Zur Verfügung steht mir der Einkochautomat, ein Mellitherm, der Backofen in der Küche. Der Einkochautomat wäre ja nicht schlecht, doch diese stundenlange Erwärmung missfällt mir....

Danke,

Nils
 
Hallo Nils,

das Melitherm ist die sinnvolle Weiterentwicklung eines Tauchwärmers. Ein Wärmeschrank ist die gute Ergänzung zum Melitherm und Rapido. Das ist Energie sparender als mit dem Einkochtopf. Beim Waldhonig brauchst du den Rapido sowieso nicht und du bekommst mit dem Melitherm zu jeder Zeit perfekte Qualität für den Endverbraucher.

Gruß
Reiner
 
aber der Energieaufwand scheint mir enorm!
Servus Nils!

Ich habe die Methode wie in deiner Frage dargestellt noch nie probiert, deshalb kann ich dazu nichts sagen, aber ist der Energieaufwand wirklich so hoch? Ich rühre den Blütenhonig nun auch immer bereits nach dem Schleudern und erspare mir das langwierige auftauen.

Hast du ein Energiemessgerät? Mit diesem ist der Energiebedarf in Langzeitmessung problemlos möglich.Ich habe das früher gemacht beim Honigauftauen aber die Daten wieder vergessen, da ich es jetzt sowieso nicht mehr brauche, außer beim Melitherm. Ich glaube nicht dass der Energiebedarf astronomisch hoch ist, da das Meli-Gerät nur zeitweise heizt und wenn der Honig einmal warm ist, dann schaltet es nur noch wenig ein, wichtig ist in einem warmen Raum, denn je niedriger die Außentemperatur, desto mehr muss es heizen.

Sicher hast du so ein Energiemessgerät, es wäre hochinteressant wenn du die Messergebnisse hier einstellen würdest, also wieviel KWh das Melitherm oder der Auftauschrank oder das Wasserbad verbrauchen pro 12,5 Kg Eimer!

Oder hat das hier schon jemand gemessen?
 
Weiß jemand, wie lange 1 kg Honig braucht um durchzuwärmen? Da gibts doch bestimmt eine Formel aus dem Physikunterricht....

Ich habe nämlich gerade einen halb vollen Honigeimer mit ca. 7 kg ins Wasserbad bei 36 Grad gestellt und frage mich, wie lange es dauern wird, bis der Honig auch 36 Grad hat. Wie rechnet man sowas? Hängt das von der Dichte des Honigs ab etc.?

Physik sollte man können ,)


Nils
 
Wenn ich mit dem Rapido rühre erwärme ich immer nur auf 30°C über Nacht (6-8h) und dann die obere Schicht abziehen (Abschäumen) und dann rühren - ergibt nach 5min rühren wunderbaren Cremehonig - so stehts auch in der Beschreibung zum Rapido od. hier http://www.youtube.com/watch?v=P47DBVEnt5Y
 
Chilli, ein gutes Video das ich noch nicht kannte - danke! Ich kenne nur das Video von Simon, da schreibt er von 36 Grad.
Wie lange wartest du zwischen Rühren und abfüllen?
 
nicht recht lange sonst wird der Honig wieder zäh und will nicht in die Gläser
 
Sicher hast du so ein Energiemessgerät, es wäre hochinteressant wenn du die Messergebnisse hier einstellen würdest,

Der Max hat doch immer wieder gute Idee :)
Ich habe tatsächlich so ein Messgerät und es nun beim Melitherm und beim Kochautomaten angewendet. Hier das Ergebnis:

a) Melitherm (bzw. Nachbau)
Verflüssigt wurden 13 kg Waldhonig mit Melizithose (2013). Die Temperatur stellte ich erst auf 40 Grad, später musste ich sie erhöhen weil die Melizitosekristalle sich nicht verflüssigten. Es dauerte 2 Stunden bis der Honig durch war.
Stromverbrauch: 480 Wh

b) Einkochautomat
Erwärmt wurden 7-8 kg Blütenhonig, im Eimer festgeworden.
Gefüllt wurde der Automat mit Wasser aus dem Warmwasserhahn, so daß das Wasser gleich zu Anfang 38 Grad hatte. Den Automat stelle ich sodann auf 36 Grad ein und ließ ihn 7 Stunden lang laufen. Somit fehlt in der Energiebetrachtung die nötige Energie, die durch's aufwärmen des Wassers auf 36 Grad nötig ist. Das Gerät musste nur die Wärme für 7 Std. halten.
Stromverbrauch: 95 Wh
plus xxx Gramm Pellets für's Warmwasser.

Es überrascht mich daß der Einkochautomat zum halten der Wärme relativ wenig Strom braucht! Wenn ich nun den Topf aussen noch isoliere, dann dürfte der Verbrauch weiter sinken.

Die Vergleichbarkeit der beiden Ergebnisse ist leider nur bedingt gegegen, da bei a) Honig verflüssigt wurde und bei b) nur "weich" gemacht wurde. Auch die Honigmenge (13 kg zu 8 kg) ist unterschiedlich. Doch die Tendenz ist klar erkennbar.

Servus,

Nils
 
Hätte jetzt auch noch eine kurze Frage: ich wollte heute honig mit dem melitherm verflüssigen, hab dafür einen neuen seihsack verwendet.
Wie in der Gebrauchsanweisung hab ich auf 70 grad eingestellt und bin dann für ca 1 h weggegangen... als ich wieder kam war der Honig flüssig jedoch lief nicht wirklich etwas in den behälter drunter... auch der honig war schon wirklich extrem warm weshalb ich dann abgebrochen hab.. hätte ich einfach noch abwarten sollen oder läuft da was falsch
 
Hätte jetzt auch noch eine kurze Frage: ich wollte heute honig mit dem melitherm verflüssigen, hab dafür einen neuen seihsack verwendet.
Wie in der Gebrauchsanweisung hab ich auf 70 grad eingestellt und bin dann für ca 1 h weggegangen... als ich wieder kam war der Honig flüssig jedoch lief nicht wirklich etwas in den behälter drunter... auch der honig war schon wirklich extrem warm weshalb ich dann abgebrochen hab.. hätte ich einfach noch abwarten sollen oder läuft da was falsch
Ja da lief was falsch. Hast du dies das erste mal gemacht? Was für Honig, vorher aufgetaut? Seihsack ausgepackt ;)?
Du darfst auch gerne den Weg über die Vorstellung von Dir selbst gehen, vielleicht wirds mit den Antworten dann besser.
 
Ich habs schon mal gemacht da hats eigentlich funktioniert.. und ja der seihsack war ausgepackt😅
Es war ein wald/blütenhonig, eigentlich 2 mal durchgesiebt... kann mir also nicht erklären was da das problem is.

Was mir schon aufgefallen is war, dass bei der Spirale die Mitte lauwarm war und der ganz äußere Ring heiß, hab da einmal draufgegriffen.
Hat evtl die heizspirale was? Wäre aber so gut wie neu und außerdem war der honig ja warm und flüssig also hats ja gemacht was sie soll...

Hab auch keine no Name seihsäcke sondern die von dem ich das melitherm gekauft hab und die sollen ja engmaschig sein oder nicht?...

Bin also etwas ratlos🙄
 
Könnte es sein daß es Melizetosehonig war?
Der braucht bei 70 Grad ewig lange, bei starkem Meli wird er nicht so flüssig daß er durchläuft.
 
Nein der war beim Schleudern schön flüssig... melizitoshonig wäre ja da auch schon anders oder nicht?

Honig ist jetzt einfach im lagerbehälter hart geworden..
 
Nein der war beim Schleudern schön flüssig... melizitoshonig wäre ja da auch schon anders oder nicht?
Wir beide haben "Melezitosehonig" vom rechtschreiblichen her falsch geschrieben, ich kann mir das nie merken :)

Der Melezitosehonig der beim schleudern aus den Zellen geht ist im Eimer flüssig - zumindest für eine Zeitlang, er läuft langsam durchs Grobsieb, evtl. mit einem Spachtel nachhelfen, durchs Feinsieb meist überhaupt nicht. Aber auftauen mit dem Melitherm war bisher kein Problem, allerdings mit mind. 75 Grad.

Mit einem Lüftungsring zwischen Abfülleimer und Melitherm damit der Honig schnell abkühlt, diese kurzzeitige Erwärmung schadet dem Honig nicht oder kaum, ich lasse jedes Jahr den Honig untersuchen, bisher mit besten Werten. Der schlechteste HMF-Wert den ich bisher hatte war 5, meist 0 bis 3.
 
Solange wir wissen was wir meinen 😉

Ich glaub nicht dass es melezitosehonig war weil wir den Honig nach der ernte auch untersuchen lassen haben und da Qualitätssiegel Gold erreicht hat und dort auch bestätigt worden ist dass es sich um reinen waldhonig handelt...
Waren eher verwundert dass er dann trotzdem so kristallisiert ist aber ja...

Und ja den Ring habe ich auch verwendet...
 
Bei mir haben sie beim Untersuchungsbericht noch nie Meli-Honig draufgeschrieben sondern Waldhonig was er ja auch ist, 2007, 2013, 2015, 2017 hatten wir Waldhonig mit bis zu von mir geschätzten 80 % Melezitoseanteil, also schon sehr oft in meiner Imkerlaufbahn.

Mit geschätzt meine ich die Schätzung also ungefähr, nicht das man es verwechselt das ich es schätzen würde, also jubeln würde ob der vielen Arbeit die man mit ihm hat, er schmeckt allerdings köstlich.

Solange wir wissen was wir meinen 😉
Bin ganz deiner Meinung!
 
Ja aber ich dachte melezitosehonig ist auch in den Waben bzw schon beim Schleudern deutlich merkbar... da wars ja der schönste waldhonig... oder kann dass auch nachher erst zum Vorschein kommen eben dass er dann schneller kristallisiert?
 
Genau, merkt man schon in den Waben und auf der Windel und sollte zum optimalen Zeitpunkt geschleudert werden, nicht zu früh sonst ist der Wassergehalt zu hoch und der Honig nicht reif, nicht zu spät sonst geht er kaum mehr raus, diesen optimalen Zeitpunkt zu erwischen ist nicht so einfach.

Hier interessante Beiträge:

https://www.bienenforum.com/community/threads/melezitose-2019.16582/
 
Ja ok.. dann wars bei mir aber sicher keiner...

Also wie warm darf der honig max. Im melitherm werden? Ich muss das einfach nochmal probieren
 
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