OÖ LWK meldet sich zu Wort.Varroa Krise in der Imkerei.

Wenn ich sehe, was bei uns los ist, dann kann ich nicht nur von einer Varroa-Krise sprechen.
Das gehört im Gesamtzusammenspiel betrachtet.

Ihr in Österreich habt sicher auch Probleme mit riesigen Maisfeldern, Rapsfeldern und den dazugehörigen PSM.

Schönen Gruss,

Christian
 
Ihr in Österreich habt sicher auch Probleme mit riesigen Maisfeldern, Rapsfeldern und den dazugehörigen PSM .

Hallo Christian,

klar, man muss kein Österreicher sein um das zu sehen.
Es ist leider ein weltweites Problem.
Wir hier in Mitteleuropa - und speziell im deutschsprachigen
Raum haben es vergleichsweise noch gut, obwohl es
schon unerträglich ist.

VG
Hagen
 
Hallo Bienenfreunde!

Ich bin kein besonderer Freund von Dipl. Ing. Frühwirth, aber der Beitrag ist gut. Die Varroasituation wurde gut getroffen. Leider hat er bei den Maßnahmen für 2015 auf die verstärkte Ablegerbildung vergessen. Diese ist, wie das Drohnenbrutschneiden auch varroadämpfend und noch dazu Völker vermehrend, was 2015 sicherlich gefragt sein dürfte.

MfG
Honigmaul
 
Hallo Bienenfreunde!

Ich bin kein besonderer Freund von Dipl. Ing. Frühwirth, aber der Beitrag ist gut. Die Varroasituation wurde gut getroffen. Leider hat er bei den Maßnahmen für 2015 auf die verstärkte Ablegerbildung vergessen. Diese ist, wie das Drohnenbrutschneiden auch varroadämpfend und noch dazu Völker vermehrend, was 2015 sicherlich gefragt sein dürfte.

MfG
Honigmaul

Lieber Honigmaul,
was hilft es Dir wenn Dir selbst Ableger und Schwärme nach einer aufwändigen Pflege und Fütterung das Zeitliche segen? Das ist dann meist nicht Varroa sondern PSM.
Da kannst Du Ableger bilden soviel Du willst.

Was ich hier sagen will, alle Welt schaut auf die Varroa, auch der Herr Dipl.-Ing. Frühwirth in seinem Beitrag.
Dann nämlich kommt meist anschließend die Watsch'n für die Imker, weil sie angeblich nicht vernünftig behandeln.
Der Herr Dipl.-Ing. Frühwirth berichtet somit nach meiner Meinung zu einseitig.
Auch die PSM sollte er in seinen Bericht einbeziehen.

Man muss aber zu Gute halten, immerhin berichtet er was, was unsere Laschis in D nicht machen.

Schönen Gruss,
Christian
 
Hallo Beehouser!

Ich bin natürlich auch kein Freund von PSM. Die Anzeichen der heurigen Krise lassen sich nicht einfach auf PSM umbiegen. Es mag schon dort und da mit dazu bei getragen haben. Bei meiner Situation und bei meinen örtlichen Imkerfreunden kann ich das ausschließen.

was hilft es Dir wenn Dir selbst Ableger und Schwärme nach einer aufwändigen Pflege und Fütterung das Zeitliche segen? Das ist dann meist nicht Varroa sondern PSM.

Ein Ableger oder Schwarm, der zum Zeitpunkt der Brutfreiheit mit Milchsäure oder einem anderen gleich wirksamen Mittel behandelt worden ist, der verendet nicht an der Varroa. Das ist für mich schon ein deutliches Zeichen, gegen PSM als Hauptverursacher. Sollte PSM daran schuld sein, so müsste ein Ableger/Schwarm zumindest im Verhältnis gleich stark, oder sogar noch stärker betroffen sein wie ein Wirtschaftsvolk.

Wenn man sich hier im Forum und auch in anderen Foren quer durch liest, dann kann man oftmals von 500 und mehr gefallenen Milben bei der Restentmilbung lesen. Also PSM hat diese Milben nicht produziert, außer man würde behaupten, dass PSM die Wirkung von AS schmälert, dann wäre es nachvollziehbar.

Wie ich schon einmal erwähnt habe, ich bin kein besonderer Freund von Dipl. Ing. Frühwirth (das hat andere Gründe) und bin auch mit einigen Passagen des Berichtes nicht einverstanden. Da wäre einmal die beschriebene Situation 2013. Falls es da schon Schwierigkeiten gegeben hätte, dann wären die Völker schon 2013 oder im Winter 2014 verendet. Weiters halte ich auch den beschriebenen Nestfluchtreflex für ein Märchen. Meiner Meinung fliegen die varroageschädigten Bienen zum Sterben aus und nicht in andere Völker. Die Milben werden wohl von den Räuberbienen nach Hause geschleppt und nicht von den Fluchtbienen übertragen. Die ganze Problematik mit der Reinfektion müsste man sich sehr genau anschauen, ich bin mir nicht sicher, ob das nicht meistens eine hausgemachte Sache ist.

was hilft es Dir wenn Dir selbst Ableger und Schwärme nach einer aufwändigen Pflege und Fütterung das Zeitliche segen? Das ist dann meist nicht Varroa sondern PSM.
Da kannst Du Ableger bilden soviel Du willst.

Wenn du die Zukunft der Imkerei wirklich aus diesem drießten Winkel siehst, dann wäre die Lage wirklich hoffnungslos und du müsstest mit der Imkerei sofort aufhören.

Ich schlage aber vor, dass alle Imker 2014 so viele Ableger wie möglich bilden, natürlich den Sommer über ordentlich füttern (Völkervermehrung in 4 Schritten nach Dr. Liebig, eignet sich dazu besonders), jede Kiste muss belegt sein, vermehrt die Varroaentwicklung beachten und keine Schadschwelle übersehen, die Wirksamkeit der rechtzeitigen und schlagkräftig durchgeführten Varroabehandlung überwachen und Ende Nov. oder im Dez. die Restentmilbung durchführen. Ich bin davon überzeugt, dass das Konzept funktioniert.

Wurde alles eingehalten und es gibt trotzdem wieder ein Bienensterben, dann ist PSM daran schuld und wir hören mit dem Imkern auf.

MfG
Honigmaul
 
Ein Ableger oder Schwarm, der zum Zeitpunkt der Brutfreiheit mit Milchsäure oder einem anderen gleich wirksamen Mittel behandelt worden ist, der verendet nicht an der Varroa. Das ist für mich schon ein deutliches Zeichen, gegen PSM als Hauptverursacher. Sollte PSM daran schuld sein, so müsste ein Ableger/Schwarm zumindest im Verhältnis gleich stark, oder sogar noch stärker betroffen sein wie ein Wirtschaftsvolk.

Hallo Honigmaul,

die widersprichst Deinen eigenen Argumenten.
Ableger, die mit Milchsäure oder auch gleichartig den Wirtschaftsvölker behandelt wurden, verenden nicht an der Varroa. Das ist Dein Argument.
Woran verendet dann ein Ableger?

Ich sage, eben, der verendet an PSM, wobei Du das Gegenteil schreibst.

Du bestätigst die Unsicherheit die in der Imkerei herrscht. Keiner weiß was, weil alle Imker, mich noch eingeschlossen, die toten Bienen nicht untersuchen lassen, und sofort die Schuld an sich selbst suchen.
Ich werde das nächsten Herbst anders machen.

Lieber Honigmaul,

wir müssen die Argumentationskette UMDREHEN, und zwar so:

Die PSM schädigen die Bienen soweit, dass sie mit der Varroa nicht mehr bestehen können - und nicht - die Varroa schwächt die Bienen, dass sie den PSM nicht mehr standhalten können.


Wurde alles eingehalten und es gibt trotzdem wieder ein Bienensterben, dann ist PSM daran schuld und wir hören mit dem Imkern auf.

Nee, lieber Honigmaul, dann kämpfen wir gegen die PSM (Pflanzenschutzmittel).
Wir geben doch nicht auf.

Schönen Gruss,

Christian (nur weniger als 1Std. Fahrzeit von Dir weg)
 
Hallo,

ich glaube das die Imker zu oft die Lösung bei den Pflanzenschutzmitteln suchen. Bei meinen Eltern hab ich noch 8 Völker stehen. Dort wird zu 90% Mais und im Winter auf den gleichen Flächen Getreide angebaut. Spritzung und Beizung findet statt, was der Katalog hergibt. Es gibt kein Obst, kein Löwenzahn und das bisschen Raps was angebaut wird, wird meistens Mittags kurz vor 12 gespritzt. Warum auch nicht, morgens sind die Viecher dran und um 12 gibt's Mittag. Von den 8 Völkern waren heute 8 am leben und die werden zur Auswinterung genauso da stehen. Von den 8 sind 4 Ableger die zur Brutpause mit Milchsäure besprüht wurden. 3 sind Wirtschaftsvölker aus denen wir die Brut entnommen haben und das letzte der Kunstschwarm aus der geschlüpften Brut.

Meiner Meinung nach liegt das Problem bei der schlechten Ausbildung der Imker und den vielen verwirrenden Methoden. Da wird Empfohlen die Völker mit Ameisensäure zu behandeln und was macht der Imker? Stellt den Nassenheider in eine Leerzarge auf den frisch aufgeschlagenen Kunstschwarm. Oder Liebig empfielt das 18 Kilo eingefüttert werden sollen und dann wird ein Volk das auf 5 Waben sitzt eingefüttert bis nix mehr geht. Dann wird's kalt und der Imker versucht mit Gurkengläsern und Futterteig mit aller Gewalt die 8 Kilo da reinzukriegen. Am Ende sind die Bienen so geschwächt das sie höchstens noch bis zur Oxalsäure durchhalten und dann sterben. Oder da werden Drohnenbrütige Völker eingefüttert, weil einfach der Ahnungslose garnicht versteht was da passiert. Genauso mit den Königinnen, jeder Kuhbauer weiß das eine 12 Jahre alte Kuh nicht mehr viel Milch gibt oder das uralte Schafe schwache Lämmer hervorbringen, nur in den Schaukästen der Imkereivereine sieht man ständig 3,4 oder 5 Jahre alte Königinnen denen 2 Füße fehlen und die mehr schlecht als recht über die Waben kriechen.
An der Stelle sollten wir ansetzten und nicht immer auf die andern zeigen.

Mfg Malte Niemeyer
 
Ableger, die mit Milchsäure oder auch gleichartig den Wirtschaftsvölker behandelt wurden, verenden nicht an der Varroa. Das ist Dein Argument.
Woran verendet dann ein Ableger?

Ja, woran verendet dann ein Ableger, grundsätzlich sollte überhaupt kein Ableger verenden (natürlich auch kein Wirtschaftsvolk). Sollte es aber wirklich einmal so weit sein, dann muss man Ursachenforschung betreiben um eine Wiederholung zu vermeiden zu können und nicht blindlings und reflexartig die PSM- Keule schwingen. Damit ist niemanden geholfen.


Woran kann der Ableger dennoch verendet sein?

Weisellosigkeit, fehlbegattete Königin, zu klein erstellter Ableger, an Varroa, wenn die MS-Behandlung zu spät durchgeführt wurde und bereits verdeckelte Brut vorhanden war, falsches Bienenfutter (z.B. aus Waldtracht) und den damit verbundenen Bienenkrankheiten, Futtermangel usw.

Wenn diese Möglichkeiten alle ausgeschlossen werden können, das kann ein halbwegs erfahrener Imker ohne besondere Gerätschaften, dann bleiben noch die klassischen Bienenkrankheiten, die mittels Mikroskop und Fachkenntnissen festgestellt werden können.


Sollte bisher keine Ursache gefunden worden sein und bei der Ursachenforschung tatsächlich ein PSM-Schaden festgestellt worden ist, dann hat man wirklich ein Problem, denn darauf kann der Imker nur schwer reagieren.


MfG
Honigmaul
 
2015 wird es in OÖ zahlreiche Völkerverluste geben, die Dunkelziffer beträgt 50% oder mehr!

Warum ist das so?!

Meine Meinung: Es sind nicht die PSM Hauptgrund dafür sondern die fehlendes Wissen, wie man die Völker führt und behandelt!

Leider wird oft 100% das gemacht wie im Jahr davor oder der Landesverband vorgibt.

Zu langes Warten auf die Waldtracht, die 100% ausblieb, behandeln mit AS im August wo sie bei der Feuchtigkeit nicht richtig wirken kann, Restentmilbung im Nov, wo noch Brut vorhanden war!



Auf keinen Fall möchte ich als Heilbringer hinstellen, aber im Feb. 2014 habe ich schon gewusst, es könnte ein Milbenjahr werden, spätestens im Juli wurden alle Völker auf MW gekehrt!
ALV wurde im August geben, Restentmilbung folgt, da es erst jetzt Winter wurde.

Ich möchte nichts verschreien, aber im Moment kein Ausfall.

LG
 
Hallo Malte!

Ansatzweise hast recht und es gibt sicherlich Verbesserungspotential in der Imkerei.
Die einen kommen mit der Arbeit nicht über die Runden, die Anderen nehmens wiederum nicht so genau
und manche werden dem Umgang mit den kleinen Tieren nie lernen.

Imkerei im Maisanbaugebiet:
Bist du dir sicher, dass bei Euch mit Poncho gebeizter Mais ausgesäät wird?
Erfolgt bei uns die Maissaat bei jeden Wind und Wetter brauchst dir um Schwärme keine Sorge machen.
Wird jedoch bei Windstille gesäät, sind Flugbienenverluste nicht zu bemerken.
Heuer war im Bereich dies Maies kein Schaden zu bemerken.
Vielleicht noch nächstes Jahr, dann geht' sicher wieder los.

Imkerei im Bereich von Mais und Obst
Hier verschärft sich die Problematik noch einmal. Hast die Maissaat gut überstanden
sammeln die Bienen etwas Honig vom Obst und umliegenden Löwenzahn. Bis nach der
Obstblüte das große Spritzen beginnt. Spätestens wenn in den Obstkulturen
das Gras und der Löwenzahn gemulcht werden, ist es höchste
Zeit auf Wiedersehn zu sagen.

Und diese Völker, welche von den "verbotenen" Blüten genascht haben,
die erkennst du mit Sicherheit im Sommer. Bei diesen Völkern darfst
dir keine Fehler erlauben, ansonsten ist die Milbe der Sieger.

Völker welche zwei, drei oder mehr Jahre am Berg mit Almblick gesammelt
haben sind in Bezug auf die Varroa einfach zu führen. Da kannst schon ein paar
Fehler machen und die Milben machen kein Problem.

Aus meiner Sicht wirken die Spritzmittel dreimal
- das erste mal ist's der schnelle und sichtbare Tod
- das zweite mal trift's die Brut, es kommt zu Königinnenverluste und die Bienen werden aggresiv
- das dritte mal hilft's der Milbe sich besser, schneller und effektiver zu vermehren

All jene die Glauben, es gibt keine Schäden - führt Stände im und abseits der Pflanzenschutzmittel.
Sobald all das belastete Wachs aus den Völkern ist, werden die Unterschiede sichtbar.


Schöne Grüße Sepp
 
2015 wird es in OÖ zahlreiche Völkerverluste geben, die Dunkelziffer beträgt 50% oder mehr!

Warum ist das so?!

Meine Meinung: Es sind nicht die PSM Hauptgrund dafür sondern die fehlendes Wissen, wie man die Völker führt und behandelt!

@Marcel,

deine Argumentation ist nicht ganz richtig. Überforderte Imker hat es schon immer gegeben, da müßten die Ausfälle in etwa gleich bleiben doch sie steigen. Immer mehr Neueinsteiger werden gut ausgebildet, wenn man die Belegung der Neueinsteigerkurse als Maßstab nimmt. Ich persönlich bin voll der Meinung von Bienensepp, man kann es erst richtig beurteilen, wenn man unterschiedliche Stände hat. Ich habe heuer einen Standplatz im Biosphärenpark Wienerwald erhalten, diese Völker sind den gleichzeitig erstellten Völker an meinen anderen Standorten in Stärke weit überlegen, obwohl sie weit höhere Abfallzahl bei der Restentmilbung hatten. Was mir aber sofort als deutlicher Unterschied zwischen den Völker auffällt, sind die bunteren Pollenbretter im Wienerwald. Diese vielfältigere Nahrung macht diesen Standort für meine Bienen gesünder und so sind sie auch belastbarer, wie es schon Bienensepp vorher beschrieben hat.

Es kommt zu einer immer einseitigeren Pollenversorgung der Bienen. Kann bei mir jeder anhand der reinen orangenen Pollenbretter (kanadischen Goldrute) zu Zeiten der Entstehung der Winterbienen sehen.

Gruß
Hans Peter
 
Servus!

Das kann ich mir vorstellen dass es bei euch andere Gründe für Völkerverluste gibt!
Ich habe 5 Stände, 2 davon neben intensiv genutzte landwirtschaftlichen Flächen, allerdings mit Fruchtfolge, heuer hatte ich einen Vergiftungsschaden(Abreifemittel Weizen)

Dennoch kann ich nur für meine Region sprechen, aber warum habe ich 0% Verlust, andere jetzt schon 100%

lg
 
Hallo,

so ähnlich sehe ich das auch. Hab schon von einigen gehört die im Sommer einen sichtlichen Spritzschaden hatten und dann im Winter trotzdem die Völker problemlos durchgekriegt haben.

Mfg Malte Niemeyer
 
Dennoch kann ich nur für meine Region sprechen, aber warum habe ich 0% Verlust, andere jetzt schon 100%
lg

Du hast die besseren Bienen.
Spaß beseite, bei mir ist ein Volk von 48 weisellos und wird das Frühjahr nicht erleben.

Aber ich habe Sommer- bzw. Herbstverluste.
Dies sind in den Bergen die abgearbeiteten bzw. die Völker mit der "verlorenen" Königinn.
Aber im Tal ist's anders, direkte Flugbienenverluste im April/Mai, und im Herbst nicht die Gleichmäßigkeit wie am Berg.

Gruß Sepp
 
ich glaube das die Imker zu oft die Lösung bei den Pflanzenschutzmitteln suchen. Bei meinen Eltern hab ich noch 8 Völker stehen. Dort wird zu 90% Mais und im Winter auf den gleichen Flächen Getreide angebaut. Spritzung und Beizung findet statt, was der Katalog hergibt. Es gibt kein Obst, kein Löwenzahn und das bisschen Raps was angebaut wird, wird meistens Mittags kurz vor 12 gespritzt. Warum auch nicht, morgens sind die Viecher dran und um 12 gibt's Mittag.

Hallo Malte,

es scheint mir langsam, dass hier wenig Ursachenforschung vorherrscht. Zu diesem Resüme muss ich kommen, da hier die meisten Antworten auf die Verharmlosung von PSM hinauslaufen. Dr. Liebig wirkt wohl sehr.

Zur Hauptflugzeit spritzen ist mit Verlaub, das Dümmste was ein Bauer tun kann.
Leider hatten wir das heuer und der betroffene Imker hatte keine Flugbienen mehr.

Ich bin hier einer der wenigen, der noch relativ wenig Verluste hat. Aber ich sehe mit Grauen was rundherum los ist. Das kann einfach nicht nur Varrose sein.

Ich bin frustriert und werde das Thema nicht weiter bearbeiten.

Gruss, Christian
 
Hallo,

Sommerverluste sind nachvollziehbar und in gewissem Maße tolerierbar. Auch bei uns wird mal ein Volk durch Schwarmstimmung oder zu schnelle Bearbeitung Weisellos und bei der nächsten Kontrolle wird ne Königin reingesetzt die nicht angenommen wird. Dann findet man die Kontrolle drauf Stifte und denkt alles okay, aber dabei ists später drohnenbrütig. Genauso kann es sein, das bei einigen Völkern die Flugbienen verschwinden, weil zeitweilig Spritzschäden auftreten.

Allerdings kann mir keiner Erzählen das bei Professionellen Imker die Pflanzenschutzmittel schuld daran sind das man 100% Winterverlust hat. Und man hört von einigen Leuten das sie schon das 3. oder 4. Jahr die Hälfte der Völker verloren haben. Und trotzdem stehen sie auf den gleichen Ständen, bei den gleichen Bauern und behandeln ihre Völker mit ihrer tollen Tüten-unterboden-folien-plastikstreifen verdunstern oder haben doch den Ameisensäurelappen draufgelegt, zwar nur einmal, aber dafür mit doppelt soviel Säure.

Mfg Malte Niemeyer
 
@Malte,

Imker gehören zu den Fischern, Jägern und anderen Geschichtenerzähler, wenn es um die Offenlegung Ihrer Verluste geht. Solange wir nicht unsere Verluste öffentlich machen, wird sich auch nichts ändern. Es sind immer die anderen, die nicht richtig behandeln und Verluste erleiden. Meine Erfahrungen mit nur 14 Völker geben mir ein gewisses Gefühl von Ursachen, doch einer wissenschaftlichen Auswertung halten die nie stand und könnten auch nur statistische Ausreißer sein. Ich hoffe doch sehr, daß es nach der eingeführten VIS - Meldepflicht (voraussichtlich ab 1.1.2016) statistisch bessere Auswertungen von Verlusten gibt, und man dann deutlich von bienenfeindlicheren Zonen sprechen kann. Ich habe schon zu oft bei Sitzungen von Imkern gehört, daß sie keine Verluste haben und dann im direkten Gespräch die Wahrheit erfahren. Die Standardantworten sind ja immer <30% Verluste (was paradoxerweise schon als normal angesehen wird), relativ wenig Verlust im Gegensatz zu anderen, was überhaupt nichts aussagt,... .

Gruß
Hans Peter
 
Hallo,

Leider ist das in der Tat so.
Ich habe Kontakt zu Imkern, die sich sehr wenig
Gedanken machen wie es in der Landwirtschaft läuft.
Viele haben nicht mal einen PC, was unter anderem auch
mit ihrem Lebensalter in Kombination mit der ländlichen Umgebung
in der sie leben begründet ist.
Wenn sie einen PC haben, dann haben sie kein Internet.
Nachrichtenquellen beschränken sich allenfalls auf die
"Heute - Sendung", wenn überhaupt und ab und an auf eine populäre Tageszeitung.

Eine einzige Aussage von einem vermeintlichen "Sachverständigen"
wird unter ihnen weiter gegeben.
Für diese Imker gibt es nur die Varroamilbe.
Spricht man über Neonicotinoide, so hören sie diesen Begriff zum ersten mal.
Und Pflanzenschutzmittel gibt es allenfalls 20 km bis 30 km weiter in den Weinbergen,
und das bisschen was die Ehefrau auf die Rosen spritzt gegen die Blattläuse; aber an dem
kann es ja nicht liegen.

Spricht jemand von Verlusten, ist die selbstverständliche und alleinige Frage,
ob derjenige die AMS - Behandlung falsch gemacht hat.

Die "Pilger" und "Missionare" welche die Ansicht verbreiten sollen, dass
es für die Bienen nur eine alleinige und einzige Gefahr gibt, nämlich die Milbe,
haben hier leichtes Spiel.
Es gibt für diese Imker nur diesen Informationskanal und auch keine Möglichkeit
Aussagen zu überprüfen oder zu hinterfragen.
Die Herrschaften sind zudem auch so erzogen, dass das was die "Hohen Herrn"
(Sprich: Arzt, Pfarrer, Lehrer, Bürgermeister, "Gelehrter") sagen, auch immer
richtig ist. Es wird hier nicht hinterfragt.

Wenn dann Verluste auftreten, haben diese Imker die gleiche Überzeugung,
nämlich die, dass sie selbst schuld sind.
Dem entsprechend werden Verluste von Grund auf schon mal möglichst
bedeckt gehalten.
Hat jemand ein Jahr zuvor angegeben z.B. 15 Völker zu halten, und hat ein Jahr
danach 12 Völker, gibt er drei Völker als Verlust an.
Dass er 9 Ableger gebildet hat und von den 15 Ursprungsvölkern nur noch
3 leben wird verschwiegen.
Dass er mit einer Mehrzahl damit in den Raps gewandert ist, sagt er nicht und
nachgefragt wird erst recht nicht.
Dass der gleiche Imker seit 1970 Imkert, und ab 1978 bis ca. 2003 mit der Milbe "gut" zurecht gekommen ist
fällt unter den Tisch.
Am Vereinstreffen heißt es dann bei Bier und Brezel:" ... ja ja - die Milbe ist wirklich schlimm geworden -
... das war früher nicht so - da war die noch nicht so schlimm...".

VG
Hagen
 
Das der Imker 2003 noch 67 war und jetzt 78 bemerkt aber auch keiner. Und das die Waben das letzte mal 2007 geschmolzen wurden und er seit 1970 in den gleichen Kisten imkert sieht beim Stammtisch auch keiner. Außerdem hab ich genug alte Imker gesehen die bei einem Foto der Milbe der Milbe abwinkten und sagten: Kenn ich schon... Und wenn man ihnen eine Pertischale mit echten Milben hinhält kommt dann plötzlich: Ach so klein sind die??..
 
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