Totenfall einschätzen

Nils

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Hallo miteinander,

ich schaue des öfteren mit der Taschenlampe durchs Flugloch. Bei meinen Böden sehe ich da direkt das Varroagitter und die darauf liegenden toten Bienen.

Mittlerweile haben sie schon eine ganze Weile nicht mehr 'richtig' fliegen können (1-2 Wochen) und so sammeln sich die toten Bienen auf dem Gitterboden an. Ich stelle einen großen Unterschied zwischen den Völkern fest. Bei manchen liegen vielleicht 10 oder 20 tote Bienen auf dem Boden, bei anderen können es auch 50 oder 100 sein. Das ist durchs Flugloch aber sehr schlecht abzuschätzen.

Können das jetzt immer noch Sommerbienen sein oder sind die schon alle "hinüber"?

Auch im letzten Winter bin ich mal arg erschrocken wie viele tote Bienen da auf dem Gitter liegen, ich weiß aber nicht mehr in welchem Monat das gewesen ist...

Bei den Völkern die durch den Straßenbau gestört werden merkte ich heute einen deutlichen Anstieg an toten Bienen! Waren es vor zwei, drei Tage vielleicht 30 sind es jetzt 70 oder 80. (Wie gesagt schwer zu schätzen). Von gestern auf heute wurden es bei 2 Völkern deutlich mehr - obwohl gestern keine Störungen waren.

Wie schaut es da bei Euch aus im Moment?

Nils
 
Hallo Nils,

eines meiner Völker hat extrem Totenfall, da liegen Hunderte draußen rum. Letztes Jahr hatte ich einen ähnlichen Fall, das überlebte den Winter nicht. Eindeutig ein Varroaschaden. Das gehört zu der Linie, die sehr Varroaempfindlich ist. Die Linie wird nicht mehr weitergepflegt, da habe ich noch zwei Völker, die ich aber nächstes Jahr umweiseln werde.
Ein Bienentotenfall ist im Normalfall bei 30 Bienen/Tag im Winter. Wenn Du länger nicht hineingeschaut hast, sind Deine Zahlen nicht alarmierend.
Falls noch Brutpflege läuft, ist der "Verbrauch" an Bienen höher!

Gruss, Christian
 
Guten Morgen Christian,

30 pro Tag wären noch normal? Oh, das ist mehr als ich dachte! Danke für die Info.
Das macht ja von jetzt bis Anfang März noch fast 3.000 Bienen - da bleibt ja nur noch wenig übrig!

Bei dir liegen sie draußen rum? Das würde ich wohl gar nicht merken, da sie dann im Rasen "verschwinden" würden. Du hast's heuer auch nicht grad leicht....

Servus,

Nils
 
Das macht ja von jetzt bis Anfang März noch fast 3.000 Bienen - da bleibt ja nur noch wenig übrig!

Servus Nils,

wie kommst Du auf die Idee, dass dies eine konstante Entwicklung ist? Es ist doch klar, dass jetzt die Bienen fallen, die im Spätsommer schlüpften und da noch "gearbeitet" haben - Gerade in eine Jahr wie diesem, in dem die Bienen noch lange flogen. Erst die Bienen, die nicht so im Flugbetrieb eingebunden waren sind die "echten" Winterbienen.

Gruß,
Hermann
 
Mmm, das klingt jetzt auch wieder logisch Hermann :)
Also gibts jetzt doch immer noch Sommerbienen im Stock!?

Habe ich vielleicht deswegen so starke Völker weil noch so viele Sommersummsen da sind? Auf der Windel ist auch immer noch viel Brutgemüll, da wird also noch schwer gearbeitet - von wegen "Stade Zeit".....

Nils
 
Moin Nils,

früher sagte man immer dass die im August geschlüpften Bienen die Winterbienen sind. Das ist aber offensichtlich anders. Bienen leben bis sie "verbraucht" und nicht, wann sie geschlüpft sind.
Chrigel hat hierzu schon mal einen sehr interessanten Thread gestartet:

>>Lebensdauer-der-Honigbienen<<

Gruß,
Hermann
 
Guten Morgen Christian,

30 pro Tag wären noch normal? Oh, das ist mehr als ich dachte! Danke für die Info.
Das macht ja von jetzt bis Anfang März noch fast 3.000 Bienen - da bleibt ja nur noch wenig übrig!

Bei dir liegen sie draußen rum? Das würde ich wohl gar nicht merken, da sie dann im Rasen "verschwinden" würden. Du hast's heuer auch nicht grad leicht....

Servus,

Nils
Hallo Nils,

Da kommt meiner Meinung auch die magische Zahl 5000 her. 5000 Bienen benötigt ein Volk zum Winterbeginn. 100 Tage Winter bedeutet somit 3000 Bienen Verlust. Solange gebrütet werden kann, wird von den Bienen versucht die Verluste auszugleichen. Eine lange Brutpause über 100 Tage wäre dann schon knapp für die Wärmeproduktion. Wenn dazu ein Varroa-Schaden kommt, dann geht es dahin.
Wenn man aber an einen 1-Waben-Brutableger denkt, die schaffen das auch, da sind nicht unbedingt 2000 Bienen (quasi der Rest nach einem Winter) drauf.

Sobald wieder gebrütet wird, dann wird dieser Verlust ausgeglichen. Eine Ammenbiene kann bis zu vier Brutlinge betreuen, somit geht es dann schnell wieder bergauf.

Somit ist ein junges Volk ziemlich auf Kante genäht, nach dem Motto: No risk, no fun.

Bei meinem Krisenvolk liegen die Toten im Flugbereich vor dem Flugloch. Die Putzbienen schaffen es nicht, die weiter weg zu transportieren. Ich unternehme da nichts mehr, es ist zu spät. Wenn sie es durch die nächste große Kältewelle schaffen, dann werde ich unterstützen soweit es geht, ansonsten ist das, so hart wie es klingt: Natürliche Auslese. Alle Verwandten dieses Volkes haben Probleme, davon habe ich noch zwei weitere. Das erste Muttervolk ging schon im ersten Winter ein, davon hatte ich noch Ableger gemacht, aber auch die sind/waren anfällig.

Gruss, Christian
 
Alt ist dieser Beitrag.

Das besagte Volk ging damals wirklich ein.

Andererseits hatte ich letzten Winter ein Volk, da lagen die Bienen mehrere Zentimeter hoch auf dem Gitter.

Dieses Volk hatte heuer stattlichen Anteil an meiner Honigernte. Die Königin ist immer noch da. ... Der Kampf lohnt sich doch manchmal.
 
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