Bienenbeuten umstellen

Imker2306

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Thüringen
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2009
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Bienenhaus/Freistand
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noch nicht
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DNM
Schwarmverhinderung wie
Ableger/Drohnenwabenausschnitt
Eigene Kö Zucht ja/nein
Nein
Hallo zusammen, ich hätte gern Eure Meinung/Tipps/Anregungen zu folgendem Vorhaben. Ich wollte schon seit längerem meinen Außenstand umgestalten damit die häßlichen Europaletten unter den magazienen verschwinden. Dieses Vorhaben ist nun aktueller denn je, da der kleine beutenkäfer als Larve im Boden überwintert. Meine Idee ist nun die Beuten zu verstellen und auf den Untergrund eine dicke Schicht groben Kies aufzubringen. Darunter natürlich ein Flies. darüber kommt eine Art Plattform aus dicken Douglasienbohlen. das ganze auf Punktfundamente in ca 30cm höhe. Soweit sogut, jedoch habe ich im Moment immer noch Bienenflug und kann die beuten nicht verstellen. Ist es kaltgenug habe ich bedenken das ich die Wintertraube störe und die Völker eingehen. Was würdet ihr mir raten, bzw wie würdet ihr vorgehen.
Für zahlreiche Tipps, im Voraus vielen dank.
gruß olaf
 
Der Olaf hat einen sehr schönen Bienenstand, einen prachtvoll gepflegten Garten und möchte immer noch verschönern, seine Ausrede, er rüste seinen Stand wegen der Käfer glaubt ihm vermutlich nicht einmal seine gutmütige Gattin. Aber was soll´s, helfen wir ihm doch, dafür bekommen wir aber ein Foto Olaf, abgemacht.

Was würdet ihr mir raten, bzw wie würdet ihr vorgehen.

Solange die Bienen immer noch fliegen und am Stand eingeflogen kannst sie unter keinen Umständen umstellen, dies geht erst ab einer längeren Winterruhe. Am besten wäre es nach besagter Winterruhe und ersten Vorbereitungen eines Reinigungsfluges, hier lockert sich die Traube, am Vortag des erwarteten Reinigungsfluges kannst zur Tat schreiten.

Eine andere Möglichkeit wäre die Völker bei einem befreundeten Imker einige Kilometer weiter weg aufzustellen, aber auch dort müssen sie für längere Zeit verbleiben.

Tja Olaf, leider keine gute Nachricht, an Deiner Stelle würde die zweite Alternative, also Quartier außerhalb des Flugradius wählen.

Josef
 
seine Ausrede, er rüste seinen Stand wegen der Käfer glaubt ihm vermutlich nicht einmal seine gutmütige Gattin

Hallo zusammen und danke für die schnellen Wortmeldungen. Sicher soll der Bienenstand etwas "aufgepeppt" werden jedoch ist dafür nie die richtige Zeit. Entweder die Bienen haben sich eingefogen oder sie sitzen in der wintertraube oder des ist schittwetter. Aber nun mit der Beutenkäferbedrohung gibt es kein zurück mehr! Außerdem wächst mir das gras von unten durch den gitterboden zu den bienen, wer will da schon mähen.
dafür bekommen wir aber ein Foto Olaf, abgemacht.

Selbstverständlich wird die ganze Aktion dokumentarisch festgehalten und in`s Forum gestellt.
Gruß Olaf
 
Hallo,
ich würde es im Frühjahr machen, jetzt alles schön vorbereiten und dann warten, bis im Frühjahr das erste mal gutes Wetter vorhergesagt ist und dann morgends wenn es noch kühl ist die Beuten verstellen. Dann macht es auch nichts aus, wenn sich die traube lockert.
Gruß Jeffrey
 
Hallo Olaf
Wie bei anderer Gelegenheit empfohlen gibt es keine bessere Zeit als November/Dezember, um Beuten dauernd oder auch nur vorübergehend umzustellen. Ich habe bekanntlich in dieser Bezeihung eine sehr pragmatische Einstellung.
In deinem Fall gilt es jetzt, das Baumateriel bereitzustellen, sodass du in wenigen Tagen die baulichen Massnahmen erledigen kannst.
Wenn du Beuten mit Gitterboden hast, dann sperrst du die Bienen für diese paar Tage kurzerhand ein. Das schadet ihnen in keiner Weise und du kannst die Arbeit ungestört angehen. Die aktuellen Temperaturen liegen auch bei dir unter 15 Grad, sodass weder die Gefahr von Ueberhitzen noch von grossem Durst besteht. Wenn du wegen Wasserbedarf Bedenken hast, dann sprühst du gelegentlich etwas Wasser von unten in die Völker oder steckst einen Schaumstoffstreifen ins Flugloch, den du mit Wasser tränkst.

Chrigel
 
In deinem Fall gilt es jetzt, das Baumateriel bereitzustellen, sodass du in wenigen Tagen die baulichen Massnahmen erledigen kannst.

Das ist schon erledigt!
Wenn du Beuten mit Gitterboden hast, dann sperrst du die Bienen für diese paar Tage kurzerhand ein. Das schadet ihnen in keiner Weise und du kannst die Arbeit ungestört angehen. Die aktuellen Temperaturen liegen auch bei dir unter 15 Grad, sodass weder die Gefahr von Ueberhitzen noch von grossem Durst besteht.
Das klingt gut und wird so umgesetzt.

Vielen Dank Chrigel, für den Tipp.
gruß Olaf
 
Hallo zusammen, ich wollte euch gern über den Stand der Arbeiten beim Projekt "Bienenpodest" unterrichten. Die Tipp`s von unserem Chrigel haben mir am besten geholfen und so sind wir Heute zur tat geschritten. Wie schon geschrieben lag das baumaterial schon bereit. Auch das Wetter war perfekt (eben für diese Arbeiten!) kalt,trüb, heute Morgen Minusgrade. Eben typisches Novemberwetter, keine Biene lies sich am Flugloch sehen. Also leise zu den Beuten geschlichen und die Klappen geschlossen. Anschließend die Magaziene wie rohe Eier ca 5m abseits gestellt und losgelegt. Boden grob bereinigt, Randsteine verlegt, Flies ausgelegt und groben Kies aufgebracht. leider konnte ich erst Nachmittag anfangen da ich aus der nachtschicht kam und erst eine Rund schlafen mußte ( man wird halt älter). Somit sind wir noch nicht ganz fertig geworden, die Restarbeiten werden morgen in der Früh erledigt. Die restichen Fotos gibt´s morgen.
gruß olaf

Imker2306_Terrasse 6.jpg

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Danke Olaf, Schönes noch schöner machen ist bei Dir und Deiner Familie offenbar eine Herzensangelegenheit!

Gleich neugierige Fragen, darf ich erfahren welche Art von Vlies da aufgebracht wurde und wie hoch in etwa der Kies aufbracht wurde?

Bin nun schon neugierig was der Gärtner Franz dazu sagen wird?

Josef
 
Gleich neugierige Fragen, darf ich erfahren welche Art von Vlies da aufgebracht wurde und wie hoch in etwa der Kies aufbracht wurde?

Hallo Josef, ja gern. Also der gemeine "Ossi" ist ja von hausaus ein Organisationsfuchs, ergo ist der Olaf mal schnell an der Straßenbaustelle vorbeigefahren und hab den Jungs einen Kasten Bier vorbeigebracht. Im gegenzug bekam ich von einer riesen Rolle dicken/weißen Flies welcher unter Straßen eingebaut wird, abgeschnitten. Ca 10mm dick und 5m breit.
Der Kies wurde Waagrecht abgezogen und liegt ca 10cm hoch. meiner Faulheit, bzw. der geringen Zeit wegen wurde auf intensive Untergrundbegradigung verzichtet, somit gleicht der kies einige Unebenheiten aus. Wenn die Beplankung drauf ist sieht es eh keiner mehr.
Die Bohlenlage ist auch schon zu 2/3 fertig, jedoch war es für ein foto schon zu dunkel. Als Holz kommt Douglasie zum einsatz da dieses Holz sehr witterungsbeständig ist und nur geölt werden soll.
gruß Olaf

PS.: das blaue was unter den frontsteinen hervorlugt ist der Rest einer Poolabdeckplane, die bei der Gelegenheit auch verbaut wurde. Die Kiesgröße beträgt 8-16mm Korngröße.
 
Alles klar Olaf und Danke für diese weiteren Infos, ich denke da wird selbst der mehr als strenge Gärtner Franz nichts zu meckern haben.

Die Bohlenlage ist auch schon zu 2/3 fertig, jedoch war es für ein foto schon zu dunkel. Als Holz kommt Douglasie zum einsatz da dieses Holz sehr witterungsbeständig ist und nur geölt werden soll.

Douglasie ist doch Tanne, oder? Verwittert und vermoost dies nicht sehr stark?

Josef
 
Douglasie ist doch Tanne , oder? Verwittert und vermoost dies nicht sehr stark?

Richtig, jedoch ist dieses Holz unempfindlich und vergraut nur wenn es unbehandelt bleibt. es entsteht eine s.g. Patina und keine Fäulniss. gegen moos muß man jedoch,in feuchter Umgebung etwas (mechanisch) unternehmen, da ist es egal was man für Holz einsetzt.
Gruß Olaf
 
Olaf schrieb:
...und hab den Jungs einen Kasten Bier vorbeigebracht. Im gegenzug bekam ich von einer riesen Rolle dicken/weißen Flies welcher unter Straßen eingebaut wird, abgeschnitten.

Ach Ihr Ossis, auch nach 25 Jahren immer noch gut im Organisieren! Das erinnert mich ein bisschen an "Spur der Steine" - oder auch an meinen Schwiegervater...
Ich konnte das ja nie, aber auch in Österreich gab und gibt es gut funktionierenden Tauschhandel.

Bzgl. Aufbau passt das eh, hätte es ähnlich gemacht: Geo-Vlies + Kies ohne Nullanteile (ob 8/16, 16/32 oder auch eine feinere Körnung z.B. Pflastersplitt 2/5 ist Geschmackssache).

Das einzige was mir auffällt: ich hätte deutlich mehr Punktfundamente gesetzt! Ich hoffe, dass sich Deine Konstruktion nicht irgendwann einmal in der Mitte durchbiegt.

Grüße von franz.

PS: Hier ein Foto einer Holzterrasse, die ich im Sommer gebaut habe - ist aber nach allen Regeln der Kunst errichtet (inkl. 5 Jahre Gewährleistung):

gärtner_Terrasse.jpg
 
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Drohne schrieb:
Douglasie ist doch Tanne, oder?

Nein Josef, da liegst Du falsch.

Douglasie ist weder Tanne, noch Fichte, sondern: Douglasie (Pseudotsuga menziesii)!

http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Douglasie

Alle 3 gehören zwar zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae), Tannen und Fichten bilden aber jeweils eine eigene Unterfamilie (Abietoideae / Piceoideae), die Douglasien gehören aber zu den Lärchenartigen (Laricoideae), obwohl sie zugegebenermaßen als immergrüne Nadelbäume eher den Tannen oder Fichten ähneln als den Lärchen.

Douglasienholz ist gutes, relativ leichtes und relativ gut haltbares Bauholz. Verwittert natürlich auch relativ schnell bei Bodenkontakt, aber für eine Holzterrasse oder auch zum Bau von Bienenbeuten sehr gut brauchbar.
Eine allfällige Vermoosung ist aber nicht dem Holz zuzuschreiben sondern eher einem feuchten und schattigen Standort. Deshalb solche Sachen immer mit Gefälle und einem guten Abstand zum Boden bauen! Auch sollen aufliegende Dielenbretter nicht direkt ans Gebäude anstoßen, sondern es sollte ein Abstand von wenigstens 5 mm eingehalten werden, damit das Holz arbeiten und die Luft zirkulieren kann!

Grüße und ein schönes Wochenende!
franz.
 
Guten Morgen zusammen. Wie versprochen nun die Bilder von den Restarbeiten zum Bienenstand. Wohl dem der so ein "Weibchen" hat welches mit Bohrmaschine und Akkuschrauber umgehen kann. In kaum einer Stunde waren die letzten bretter verlegt und die Bienen konnten an ihren alten Platz zurück. Es war auch keine Min zu früh denn jetzt scheint die Sonne und es verspricht ein herrlicher Tag zu werden. Kleiner Wehrmutstropfen, beim umstellen der Beuten bemerkte ich das diese wieder verdächtig leicht sind. Ich werde heute noch Revision machen!!
Gruß Olaf

Imker2306_Terrasse 1.jpg

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Nachtrag Baukosten:


24 Bretter 30mm stark/ 3m lang,
10 Kanthölzer 40X60 / 3m lang ca 400,- €
div. Edelstahlschrauben 120,-€
eine Kiste Bier für Flies 12,-€
2 Tonnen Kies 8-16mm 50,-€
----------------------------------------------------------------------------
Gesammtkosten 582,-€

Dafür bringt mich mein Weibchen um!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruß Olaf
 
Hallo,
sieht richtig gut, allerdings geht das Arbeiten so doch voll auf den Rücken. Ich hätte es so geübt, dass du zum bearbeiten unten stehst, finde ich dann angenehmer.
Gruß Jeffrey
 
Schön, herrlich schön Olaf und gleich dazu ein großes Dankeschön für die Beschreibung inkl. Bilder! Bin mir sicher, bei Euch wird der Beutenkäfer nicht allzu viel Schaden anrichten können.

Josef
 
Ein echt luxuriöser Bienenstand! Ich denke, ich sollte so was auch bauen.

Allerdings hatte ich schon die Idee, die Bienenplattform etwas höher (ca. 1 m) zu stellen und darunter einen Hühnerstall samt Auslauf einzurichten.
Dann hätt der Beutenkäfer auch nix zu lachen und die Drohnenbrut ließe sich auch einfach entsorgen (wobei ich nicht weiß ob die Hendln das Wachs vertragen)

Was haltet Ihr davon?

Grüße von franz.
 
Hallo Franz!
Ich habe immer den ganzen Trester nach dem Ausschmelzen in den Huehnerstall geworfen. Da war noch Wachs drinnen, Brut, Schmutz, Pollen, tote Bienen. Das wird von den Huehnern alles entsorgt, ohne feststellbare Schaeden.
Gruss Michael

Und heiss war das Zeug auch noch.
 
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