Wann kann auf eine Winterbehandlung verzichtet werden?

Beehouser

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Die Winterbehandlung machen wir bei uns IMMER. Egal wie hoch der Milbenfall ist.
 
AW: Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

Die Winterbehandlung machen wir bei uns IMMER. Egal wie hoch der Milbenfall ist.

Das hängt bei mir wie oben der Marion empfohlen vom Befund ab. Ich habe zur Zeit Jungvölker aus den Kunstschwärmen der Brutentnahme, die in 8 Tagen zwei bis fünf Milben fallen lassen. Bei einem solchen Befund ende November würde ihnen eine Winterbehandlung erspart.

Die Milbenbekämpfung erfordert ein durchdachtes Konzept. Wenn ich Völkern keine Winterbehandlung zukommen lasse, dann sind sie im kommenden Jahr einem konsequenten Drohnenschnitt bis im Juni unterworfen.

Chrigel
 
AW: Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

Die Winterbehandlung machen wir bei uns IMMER.

Dies solltest besser überdenken, besteht kein Bedarf, so brauchst auch nicht behandeln, wozu auch?

Selber kontrolliere ich die Milben Monat für Monat, ab Anfang Oktober bis Ende Feber sind Windeln drinnen, die Basis der Ermittlungen sind jeweils die ersten drei Tage, ab den berühmten 10 Milben wird unverzüglich behandelt, unter fünf pro Tag besteht kein akuter Handlungsbedarf.

Dies war in Vorjahr erstmals der Fall, ohne Winterbehandlung habe ich sehr gut ausgewintert, ab Mai Juni wurde ZWA erstellt, also Brutbeschränkung, ab Juli/August ging es wiederum mit verschiedenen Methoden den Milben an den Kragen.

Josef
 
AW: Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

Dies solltest besser überdenken, besteht kein Bedarf, so brauchst auch nicht behandeln, wozu auch?

Selber kontrolliere ich die Milben Monat für Monat, ab Anfang Oktober bis Ende Feber sind Windeln drinnen, die Basis der Ermittlungen sind jeweils die ersten drei Tage, ab den berühmten 10 Milben wird unverzüglich behandelt, unter fünf pro Tag besteht kein akuter Handlungsbedarf.

Dies war in Vorjahr erstmals der Fall, ohne Winterbehandlung habe ich sehr gut ausgewintert, ab Mai Juni wurde ZWA erstellt, also Brutbeschränkung, ab Juli/August ging es wiederum mit verschiedenen Methoden den Milben an den Kragen.

Josef

Das wird bei uns so gelehrt, übrigens nach der allgemeinen Meinung der Bieneninstitute. Naja, werde drüber nachdenken.
 
AW: Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

Das wird bei uns so gelehrt, übrigens nach der allgemeinen Meinung der Bieneninstitute.

Da kannst dies sogleich beim nächsten Kurs hinterfragen, geistiges Rüstzeug hast hier mehr als genug!

Grundsätzlich bin auch ich der Meinung, besser zweimal mehr als einmal zuwenig behandeln, wenn aber nichts, oder nahezu nichts runterkommt, muss man nicht wirklich was machen.

Joseff
 
AW: Varroa 2014, Eure Bekämpfungsmethoden?

wenn aber nichts, oder nahezu nichts runterkommt,

Da stellt sich die Frage: was ist "nichts". Oben schreibst Du

Selber kontrolliere ich die Milben Monat für Monat, ab Anfang Oktober bis Ende Feber sind Windeln drinnen, die Basis der Ermittlungen sind jeweils die ersten drei Tage, ab den berühmten 10 Milben wird unverzüglich behandelt, unter fünf pro Tag besteht kein akuter Handlungsbedarf.

4 Milben pro Tag zu Weihnachten fände ich nun schon sehr bedenklich und würde umgehend behandeln! Der von dir geschätzte Liebig empfiehlt bei 1 Milbe / Tag bereits eine Behandlung (im Dezember)....

Es wäre fast einen eigenen Thread wert um darüber zu diskutieren: Wann kann ich auf die Winterbehandlung verzichten??
 
Es wäre fast einen eigenen Thread wert um darüber zu diskutieren: Wann kann ich auf die Winterbehandlung verzichten??
Nils, dann machen wir das doch :)

Dazu gleich eine Frage von mir, ich hab da glaub ich irgendwo einen Denkfehler: Solange keine Brut vorhanden ist, kann sich ja auch die Varroamilbe nicht vermehren, oder?
D.h. bei der Winterbehandlung sollte man doch eigentlich alle Varroa, die noch auf den Bienen sitzen, erwischen, oder? Bzw. was wäre, wenn man im Winter sooft behandelt, bis keine Varroa mehr überlebt? Geht das nicht?
Sind nur theoretische Fragen und wahrscheinlich ziemlich blöde noch dazu, aber mir will einfach nicht einleuchten, warum man die Milbe nicht gänzlich aus dem Volk rausbringt? :-k

lg Marion
 
Sind nur theoretische Fragen und wahrscheinlich ziemlich blöde noch dazu, aber mir will einfach nicht einleuchten, warum man die Milbe nicht gänzlich aus dem Volk rausbringt?

Das Problem liegt in der Anwendung der Mittel. Du kannst weder mit Träufeln, Besprühen noch Verdampfen je sämtliche Milben mit dem Wirkstoff in Kontakt bringen. Milben, die zwischen den Bauchschuppen stecken und sich durch die entstehende Unruhe im Volk nicht aus ihrem "Versteck" drängen lassen, kommen dann nicht mit dem Akaricid in Kontakt. Dies kann übrigens auch erklären, warum nach der OS-Bedampfung der Milbenfall einige Tage anhält bezw. ansteigt. Milben kommen erst nachträglich mit abgesetzten OS Kristallen in Berührung. Gesprühte OS oder MS verlieren aber ihre Wirkung relativ schnell, ebenso wie geträufelte OS, weshalb der Milbenfall bei diesen Mitteln unmittelbar einsetzt und anderntags bereits abnimmt.
Chrigel
 
Hallo Marion,
danke für's Auslagern in einen eigenen Thread :)

Richtig, die Milbe vermehrt sich nicht ohne Bienenbrut. Aber sie sitzt auf den Bienen und saugt deren Blut, d.h. sie schädigt diese Bienen.

Es wäre nur zu schön, könnte man "alle" Milben rausbehandeln. Theoretisch funktioniert das ja auch durch die Restentmilbung zu Weihnachten. Bloß: die Brutfreiheit ist dann nicht immer gegeben. Ich bin mir fast sicher, daß letzten Winter meine Bienen nie brutfrei waren. Und im Winter davor auch nicht. Daher fürchte ich, daß auch diese Weihnachten jede Menge Brut da sein wird - und damit Platz für Milben sich zu verstecken.

Eine wiederholte Behandlung im Winter ist meines Wissen einzig mit OX-Dampf möglich. Träufeln soll man die Oxalsäure nur einmal, bedampfen kann man öfter. Bei vorhandener Brut ist die Wirkung jedoch - wie schon festgestellt - sehr bescheiden. Ameisensäure verdampft im Winter ungenügend. Milchsäure könnte man noch sprühen, aber ich würde es nicht über mich bringen im Winter Waben zu ziehen und Bienen naß zu machen!

Es gibt also leider keinen Weg, die Milben komplett rauszubekommen.
Und daher die spannende Frage: kann man unter diesen Umständen auf eine Winterbehandlung tatsächlich verzichten? Oder handelt man sich damit im kommenden Jahr gleich ein Milbenproblem ein?

Servus,

Nils
 
Sind nur theoretische Fragen und wahrscheinlich ziemlich blöde noch dazu, aber mir will einfach nicht einleuchten, warum man die Milbe nicht gänzlich aus dem Volk rausbringt?
Auch wenn Du fast alles ausbringst, kommen doch wieder schnell aus anderen Völkern neue rein, sobald der Flug einsetzt

Darum hab ich auch die Varroa Gate wieder aufgegeben, denn wenn ein Kasten offen ist gibt es immer die Möglichkeit für Zuzug..

Übrigends hab ich die Varroa Gate ganz anders gestaltet als die von Bayer
 
Die Winterbehandlung machen wir bei uns IMMER. Egal wie hoch der Milbenfall ist.
So machte ich es bisher auch. Ich habe das ganze Jahr die Windeln drin und kontrolliere den Abfall, der natürliche Abfall kann manchmal sowas von täuschen das gibt es nicht, meist sind viel mehr drin als man anhand des natürlichen Abfalls annimmt.
 
Milchsäure könnte man noch sprühen, aber ich würde es nicht über mich bringen im Winter Waben zu ziehen und Bienen naß zu machen!
Besprühen heisst nicht nass machen - das dosierte Besprühen mit einem feinen Nebel (nicht Strahl) will eben auch geübt sein.
Wenn die Völker brutfrei sind und die Temperatur am Behandlungstag um die 10 Grad beträgt, dann ist MS/OS Sprühen die wirkungsvollste aber auch schonendste Winterbehandlung. Im letztjährigen Dezember war das bei mir so wirkungsvoll, dass ich bis zur vollständigen Brutentnahme im Juli in keinem Volk virengeschädigte Bienen zu Gesicht bekam und in den KS aus den Brutscheunen wenig Milben fielen.
Ich hoffe, dass der genannte Zeitrum auch dieses Jahr eine günstige Gelegenheit schafft.

Chrigel
 
Da stellt sich die Frage: was ist "nichts".

Wo an Milben nichts, oder nahezu nichts runterkommt besteht besteht natürlich auch kein Handlungsbedarf.

Bei mir liegt die Latte bei fünf Milben pro Tag, in diesem Falle bereite ich OxS und Verdampfer vor, bestätigt sich das Ergebnis drei Tage später, so wird pro ÖBW Zarge je eine Tablette verdampft. Überraschungen gibt es hier keine Nils, anhand der Windel habe ich jederzeit den Durchblick was sich im Volk so abspielt.

Prophylaktisch behandeln, wie hier bereits geschrieben wurde sollte man nicht, arbeiten wir ja doch mit Chemie und was nicht sein muss, soll auch nicht sein.

4 Milben pro Tag zu Weihnachten fände ich nun schon sehr bedenklich und würde umgehend behandeln

Überhaupt nicht, denn wenn ab Feber das Brutgeschäft wiederum voll losgeht, so kann die Milbe hier nicht Schritt halten, im Mai/Juni gibt es per ZWA den ersten Brutstopp, bin also schneller als die Milbe.

Josef
 
Bei mir liegt die Latte bei fünf Milben pro Tag, in diesem Falle bereite ich OxS und Verdampfer vor, bestätigt sich das Ergebnis drei Tage später, so wird pro ÖBW Zarge je eine Tablette verdampft. Überraschungen gibt es hier keine Nils, anhand der Windel habe ich jederzeit den Durchblick was sich im Volk so abspielt.

@Drohne
meinst wirklich Tag und nicht Woche. Bei der Umrechnungsformel Milbenfall pro Tag x 300 = ungefähre Milbenanzahl kämest bei 5 auf 1500 und bei 4Milben /Tag auf 1200 Milben im Stock und da würdest nicht behandeln ?
Bei mir wird alles über 0,5 Milben /Tag restentmilbt. Ziel nach der Restenmilbung ist weniger als 50 Milben im Stock.

Gruß
Hans Peter
 
Bei der Umrechnungsformel Milbenfall pro Tag x 300 =

Meine Formel lautet immer schon x 100.

Nur Hans Peter, ich erinnere an meine monatliche Wnindelkontrolle, also innert dreier Wochen passiert vorerst einmal gaaar nichts, sind im Noevember mehr Milben auf der Windel wird Dampf gemacht, ich sehe dies eher locker.

Übrigens, Morgen ist abermals Stichtag, da wird die Windel gereinigt, am 4. Tag des Herrn im November wird abermals kontrolliert. Passt alles, so isses in bester Ordnung, wenn icht, na siehe oben. Das Spiel wiederholt sich Monat für Monat, ist einfach so und war immer schon so.

Josef
 
Hallo Bienenfreunde!

Ich mache die Winterbehandlung/Restentmilbung nicht von einer Windeldiagnose abhängig. Das ist mir viel zu unsicher. Man bedenke nur die vielen Möglichkeiten warum man abgefallene Milben unter umständen nicht finden könnte (z.B. durch Raubinsekten verschleppt, durch Wind/Sturm weg geblasen, ev. auf einem Oberträger oder in einer leeren Zelle liegen geblieben usw.) Ob man da wirklich den tatsächlichen Befall feststellen kann, immerhin geht es nur um ein paar Milben auf oder ab.

2014 war wieder ein typisches Jahr, wenn da der Imker nur einen kleinen Fehler gemacht hat, sprich bei der Restentmilbung ein paar Milben zu viel überleben ließ, dann war die Katastrophe perfekt.

Ich führe bei allen Völkern eine Restentmilbung durch und habe noch nie beobachtet, dass bei einem Volk keine Milben abgefallen wären. Sollten es nur 5 Milben sein, so wären das bei den heurigen günstigen Bedingungen bis Juli sicherlich über 300 Milben geworden. Diese 300 zusätzlichen Milben könnten schon zu viel sein. Niemand weiß, wie das nächste Jahr wird. Außerdem macht es gar nichts, wenn nicht alle Völker an der Milbenobergrenze kratzen.

MfG
Honigmaul
 
Kurze Frage hier bzgl. Zeitpunkt der Restenmilbung. Hier ist es mal wieder mal sehr warm für die Jahreszeit. Tagestemperaturen von ca. 16-18 Grad, Nachts so zw. 8-5 Grad (noch kein Frost).

Wann kann ich davon ausgehen, dass ein Brutstop erfolgt? Danach müsste ich ja eigentlich min. 21 Tage warten...

Was ist wenn es in dieser Zeit wieder einen Warmwettereinbruch gibt und die Mama anfängt zu legen?

Danke. grüsse,
christian.
 
Hallo Christian!

Der Zeitpunkt der Restentmilbung drängt noch nicht. Du solltest nicht den frühest möglichen, sondern den spätest möglichen wählen. Die Bienen, die durch die Varroa bereits geschädigt sind, kann man nicht mehr retten, die sind kurzlebig und werden das Frühjahr nicht mehr erleben.

Ich würde sagen, der Monat Dezember ist der beste. Da ist am ehesten ohne spezielle Kontrolle mit Brutfreiheit (in diesem Fall betrifft es nur die verdeckelte Brut) zu rechnen. Jetzt könnte man noch sagen, dass der Vormittag des 24. Dezember die beste Zeit ist. Der Imker muss nicht zur Arbeit gehen und steht während des Christbaumschmückens nicht im Weg.

MfG
Honigmaul
 
Cool, da hab' ich ja ein Thema eingestellt ...
 
Ich führe bei allen Völkern eine Restentmilbung durch und habe noch nie beobachtet, dass bei einem Volk keine Milben abgefallen wären. Sollten es nur 5 Milben sein, so wären das bei den heurigen günstigen Bedingungen bis Juli sicherlich über 300 Milben geworden.

Wird fix ein Brutstopp mittels Schwarm, KuS, Weiseltausch, 5-B Methode, oder was auch immer eingeplant, so wäre solch ein Befall überhaupt kein Problem. Ein großes Problem wäre allerdings bei Schwarmverhinderung unter allen Umständen und dazu auch noch kein Brutstopp, dieses Volk wäre im September im Bienenhimmel.

Man muss also die jeweiligen eigenen Betriebsweisen erklären, alles andere wäre keine verlässliche Auskunft.

Josef
 
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