Verendete Bienen mit ausgestreckter Zunge

heuwender

Mitglied
Registriert
17 Dez. 2007
Beiträge
1.048
Punkte Reaktionen
4
Ort
Erzgebirgsvorland
Imker seit
05
Heimstand
Streuobstwiese
Wanderimker
bei Gelegenheit
Rähmchenmaß/Wabengröße
Dadant US / DNM
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Liebe Bienenfreunde !
In den letzten Tagen beobachte ich immer wieder verendete Bienen vor den Beuten.Das allein wäre noch nicht besorgniserregend, zumal es täglich nicht mehr als 10 sind. Bei näherem Betrachten der tote Bienen Fällt aber die weit rausgstreckte Zunge auf. Betroffen sind zwei nebeneinander stehende Ableger.
Nun meine Frage : Kann es sich um Vergiftung handeln?

Welche Möglichkeiten kämen außerdem in Betracht?

Für eure Meinung wäre ich dankbar.

LG Jens
 
Hallo
Die herausgeschtreckte Zunge ist eigentlich ein sicheres Zeichen für Vergiftung.
Wenn Du einen Verdacht hast, so wende Dich an den Bienensachverständigen. Oder an die Polizei. Wenn diese den Fall aufnehmen musst Du meines Wissens die Kosten nicht bezahlen. Probe wird in Papiersack abgefüllt ( mind. 100g Bienen) und dann möglichst frisch eingefroren.
Der Bienensachverständige weis das Vorgehen aber genau.
Freundliche Grüsse
Hugo
 
Ich kann mir echt nicht vorstellen was und womit Mitte Oktober gespritzt wird, aber handle unverzüglich Jens uns sammle nach Möglichkeit einige Hundert Bienen auf und sofort damit zum zuständigen Gesundheitswart. Die Bienen aber nicht bei ihm lassen, sondern gemeinsam eine Standbegehung machen und einen Bericht verfassen, dann so schnell als möglich ab damit ins nächste Bieneninstitut.

Ist hoffentlich nichts ernstes, jedenfalls alles Gute und bitte berichten.

Josef
 
Danke für eure schnelle Antwort.Ich hab leider keinen Verdacht und hatte gehofft, es gäbe noch eine andere mögliche Ursache. Na super!! :oops:

LG Jens
 
heuwender schrieb:
Danke für eure schnelle Antwort.Ich hab leider keinen Verdacht und hatte gehofft, es gäbe noch eine andere mögliche Ursache.

Gern geschehen Jens! :n3:

Für einen Verdacht ist der/die Sachverständige zuständig, wenn die auf Zack sind, ist die Ursache sehr schnell gefunden.

Wenn die Bienen im inneren der Beute mit herausgestreckter Zunge aufgefunden werden, gäbe es noch andere Möglichkeiten. Dies könnte zB Futtermagel oder APV -Paralysevirus- sein, aber außerhalb der Beute würde ich zuerst die Möglichkeit einer Vergiftung ins Auge fassen.

Frage: haben manche tot aufgefundene Bienen eventuell noch Pollenhöschen?

Josef
 
Hallo Jens!

Hatte genausowas am 4. und 5 Oktober! Verlust bei einem meiner 2 Stöcke einegute handvoll Bienen innerhalb von 1 1/2 Tagen. Der andere Stock daneben hatte nichts.
Sind vor dem Stock eine Zeitlang mehr tot als lebendig herumgekrabbelt...dann sind sie alle auch mit voll herausgefahrenem Rüssel tot herumgelegen.
Laut einer Expertin, die die toten Bienen mit voll ausgefahrenem Rüssel vor Ort angesehen hat, war es eindeutig eine Vergiftung. Nur konnte auch sie mir nicht sagen, was jetzt noch gespritzt wird. Leider hatte ich sie aber nicht eingesammelt und zu einer Untersuchung gebracht, dürfte aber was ähnliches wie bei Dir sein.
Wo bist Du mit Deinen Bienen? Ich bin in Klosterneuburg mit meinen und da gibt es eigentlich keine Felder in der Nähe,.... wenn dann könnte es nur etwas sein, daß im Gartenbau und sei es in Privatgärten eingesetzt werden.

Bin sehr gespannt, was bei Deiner Untersuchung herauskommt :shock:

Gruß Ulrike
 
Nikkenulrike schrieb:
Laut einer Expertin, die die toten Bienen mit voll ausgefahrenem Rüssel vor Ort angesehen hat, war es eindeutig eine Vergiftung.

Schade Ulrike, diese Bienen hätte man unverzüglich ins Bieneninstitut bringen sollen. Aber gottlob dürfte nichts gröberes passiert sein, denn eine oder einige Handvoll Bienenverluste verkraftet ein intaktes Volk ohne weiteres.

Josef
 
Hallo Josef,
Du hast recht, Gott sei dank ist nicht mehr passiert, aber es soll mir eine Lehre sein, die Bienen das nächste Mal einzusammeln. Aber in meinen erst 3 Monaten imkerlicher Tätigkeit ist halt sehr viel Neues und ich weiß erst langsam Bescheid.
In Deinem Forum gibt es wirklich viel für mich zu erfahren!
Wo gibt es eigentlich im Raum wien ein Institut für solche Untersuchungen?
Gruß
Ulrike
 
Hallo Jens,
ich habe die Prozedur dieses Jahr schon durch. Ich weiß wie man sich fühlt und wie groß die Sorgenfalten werden.
Sollten es nur wenige Bienen sein, auch wenn das schlimm klingt, lohnt der Aufwand nicht. Es müssen, damit am Ende auch ein richtiges Ergebnis heraus kommt, mindestens 100g Bienen (ca. 1000 Stk.) frisch verstorbene Bienen (möglichst von einem Volk) eingesandt werden. Diese schnellstmöglich (zwischendurch Kühlschranklagerung) in Papiertüten verpackt (Pflanzenproben in Plastetüten) zum JKI (siehe auch Antragsformulare im Internet http://www.jki.bund.de) nach Braunschweig. Sollte es dir möglich sein die Proben tiefgefroren nach Braunschweig zu befördern, dann kannst du alles in Plastiktüten abgeben.
Gruß Peter
 
Nikkenulrike schrieb:
Wo gibt es eigentlich im Raum wien ein Institut für solche Untersuchungen?


Dieses Bieneninstitut findet man in 1210 Wien Spargelfeldgasse. Der Leiter ist HR Dr Mossbeckhofer. War heute als Holzarbeiter aktiv, aber bei Bedarf kann ich morgen einen Link einfügen.

Josef
 
Hallo,

@josef

Pollenhöschen waren keine zu sehen.

@Nikkenulrike

Meine Flieger stehen in Deutschland/Sachsen. Leider wird bei uns grad das Wetter schlecht. Das
macht es nicht einfacher, vernünftiges Probenmaterial zu bekommen. Wird schon werden.
Was für Mittel die Bäuerleins jetzt noch spritzen, weiß ich auch nicht. Bei uns scheint es zur guten fachlichen Praxis zu gehöhren, bei der Ernte ausgefallene Samen, die auflaufen, vor der Neubestellung wegzuspritzen.Für Erheiterung sorgt das bei unseren Bienen kaum. Ob sie´s umhaut?-Keine Ahnung.

@the czar

Ich hoffe, der Kelch geht diesmal an mir vorrüber und ich bekomme die zwei über den Winter.Es sind zwei von drei Reserveablegern.
Um 1000 Probebienen zusammen zu bekommen, müsste ich sie sammeln und nacheinander einfrieren.Kannst du Angaben bezüglich der Kosten machen?

Danke nochmal für die Infos.

LG Jens
 
heuwender schrieb:
Um 1000 Probebienen zusammen zu bekommen, müsste ich sie sammeln und nacheinander einfrieren.Kannst du Angaben bezüglich der Kosten machen?
Wenn ich richtig informiert bin, dann dürfen einmal eingefrorene Bienen nur im gefrorenen Zustand nach Braunschweig. Nicht wieder auftauen lassen.
Also besser ist, sammeln, Kühlschrank und den nächsten (oder gleichen)Tag mit der Post in der Papiertüte weg.
Das ganze war bis auf die Portokosten kostenfrei.
Gruß Peter
 
heuwender schrieb:
Kannst du Angaben bezüglich der Kosten machen?

Der Ordnung halber, auch bei uns in Österreich werden Bienenproben gratis untersucht. Aber dennoch ist es empfehlenswert eine(n) Gesundheitswart/in zurate zu ziehen. Diese schreiben einen Bericht und sammeln nicht nur Bienen, sondern entnehmen auch verdächtige Pflanzen.

Josef
 
Hallo Jens,

wo hast Du denn Deine Summsen stehen ? äh, meinte, welche Ecke von Rußchamtz -Rabenstein ?-

Meine stehen in Ebersdorf, dort hatte ich bisher -Gott sei Dank- diesbezüglich keine Probleme. Nächstes Jahr ist aber ein Rapsfeld "vor der Tür", da werden die Bäuerlein hoffentlich keine gute giftige landwirtschaftliche Praxis ausüben ?? Ich den da vor allem an den Rapsglanzkäfer, der wohl verstärkt auftritt.
Wenn ja, hätte ich ein richtiges dickes Problem ... :(
Aber warten wirs mal ab, bisher hab ich bei Raps in der Vergangenheit noch nichts bemerkt.

freundliche Grüße

Wolfgang
 
Hallo Drohn55,

die Mädels stehen bei mir zu Hause und Richtung Röhrdorf am Feldrand( letztes Jahr 120 ha Raps vor der Nase ) aber kaum Ertrag aus dieser Tracht. Sie fliegen lieber ein Stück weiter in den Ahorn.Wir haben hier einige Bestände vom Baum des Jahres 2009, dem Bergahorn.Du kannst gern mal zum Brobestechen vorbeikommen. :D
Ebersdorf ist ein schönes Fleckchen. Da beneide ich dich um die tollen Lindenbestände, und auf dem Bahngelände ist ne prima Herbstpollentracht.
Weißt du wer auf dem Rapsschlag der Pächter ist?
Keine Panik, Wolfgang, dieses Jahr kommt ein schneereicher strenger Winter, der dezimiert die Viehcher gehöhrig, wirst´s sehen!!Und dann ist alles in Butter. :p

LG Jens
 
Hallo Jens,

auch wenn wir in diesem Thema gehörig von abweichen -Josef möge Nachsicht walten lassen :oops: -
das mit den Linden stimmt. Ich hatte noch nie, seitdem meine Summsen hier stehen, Totalausfall bei der Linde zu verzeichnen. Gut, es gab Jahre, wo der Ertrag mal etwas weniger war, aber Null war noch nie !
Bis zum Bahngelände ist es bissel weit, sie stehen im Bereich der Saupe-Str., hinter der Bereitschaftspolizei im Kleingarten.
Tracht ist eben neben Raps (nicht immer, dann eher nix mit Frühtracht), die Himbeere/Faulbaum und eben Linde. Ende Juli ist spätestens Schicht im Schacht, aber ich beschwere mich nicht. Für die Familie und ein wenig Verkauf im Bekannten- und Verwandtenkreis, so dass man mit plus/minus Null finanziell rauskommt, reicht es allemal.
Nur dazwischenkommen (Totalverlust dieses Jahr) darf da eben nix... :shock:

freundliche Grüße

Wolfgang

P. S. Jetzt ist die Gartensaison ja zu Ende, aber 2009 könnten wir ja mal was vereinbaren (ein kühler Hopfenblütentee dürfte nicht das Problem sein :mrgreen: )
 
Schönen Abend Drohn55!

Tolle Linden,sag ich doch. Das Gelände der BPolizei hatte ich auch schon mal ins Auge gefaßt als Wanderstand. Bin aber dann doch wieder davon abgekommen.
ich beschwere mich nicht. Für die Familie und ein wenig Verkauf im Bekannten- und Verwandtenkreis, so dass man mit plus/minus Null finanziell rauskommt, reicht es allemal.
Na ,und wenn dieses Jahr noch dazu ne neue Kamera rausspringt, hast du doch den Jahresplan übererfüllt :n122: Jetzt isses an dir, gelegentlich den Finger krumm zu machen, daß wir paar Bilder bewundern können.
Zum Beispiel wie deine Völker im Frühjahr auseinandergehen, wie der süße Brei und du mit dem Honig nicht mehr weißt wohin!!
Dann könnten wir mit gutem Gewissen, in angemessenem Umfang, die Korken knallen lassen. :bravo:


LG Jens

PS: Nachdem der gestrige Tag komplett verregnet war, schien heute fast immer die Sonne bei max 10,9 C°.Totenfall ist nicht mehr zu verzeichnen ,trotz Bienenflug. Die Beuten hab ich kontrolliert - alles paletti !Daraus würde ich schließe, daß der Regen den Cocktail auf ein verträgliches Maß verdünnt hat. Hätte nicht geglaubt, daß ich nochmal zum Regenfan würde. Ist eben immer eine Sache des Standpunktes!
 
Was für Mittel die Bäuerleins jetzt noch spritzen, weiß ich auch nicht. Bei uns scheint es zur guten fachlichen Praxis zu gehöhren, bei der Ernte ausgefallene Samen, die auflaufen, vor der Neubestellung wegzuspritzen.Für Erheiterung sorgt das bei unseren Bienen kaum. Ob sie´s umhaut?-Keine Ahnung.

Um die Felder "sauber" zu kriegen, werden Totalherbizide, z.B. Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat, gespritzt. Das dürfte eigentlich keine direkten Probleme bei den Bienen verursachen. Es erzeugt nur die allseits bekannte blumenlose und artenarme Agrarsteppe.

Viel schlimmer ist das Zeug, was im Forst gegen Borkenkäferfraß nach dem Fällen auf die im Wald lagernden Holzhaufen gespritzt wird. Wenn die Bienen dort auf der feuchten Rinde Wasser holen, war es das für sie. Manchmal sind diese Haufen mit Zetteln gekennzeichnet, aber die kann der Wind auch wegnehmen... :?

Viele Grüße

Maja
 
Viel schlimmer ist das Zeug, was im Forst gegen Borkenkäferfraß nach dem Fällen auf die im Wald lagernden Holzhaufen gespritzt wird. Wenn die Bienen dort auf der feuchten Rinde Wasser holen, war es das für sie. Manchmal sind diese Haufen mit Zetteln gekennzeichnet, aber die kann der Wind auch wegnehmen... :?
Hallo Maja,

da hast du sicher recht. Bei Wanderständen direkt im Wald spielt das auf alle Fälle eine nicht zu unterschätzende Rolle.Ich weiß nicht, ob ich diese Möglichkeit völlig vernachläßigen kann. Unsere Völker haben gute 800m Flugstrecke zum Nutzwald. Die Wasserträger beforzugen bestimmt das Biotop in 10m Entfernung. Allerdings fühle ich mich als hätte mir jemand großzügig Juckpulver in den Kragen spendiert, wenn ich mir überlege, daß rundrum gebeiztes Saatgut verwendet wird. Ich gehe davon aus, daß bei diesen mit Pressluft in den Boden gebrachten Kulturen immer ein gewisser Teil Bienen hops geht. Je nach Wetterlage. Bei mir ist der Schaden bis jetzt noch unter der Menge, die für eine Diagnose notwendig ist. Ich werde im Frühjahr sehen, ob etwas von den "sauberen" Mittelchen in die Völker gelangt ist.

LG Jens
 
Zurück
Oben