AS und Schwammtuchmethode

Beevogl1

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Hallo Leute!

Habe gehört man soll das Schwammtuch/Wettex... nicht direkt auf die Rähmchenoberleisten legen, sondern mit Stäbchen/Gitter oder dgl. einen Abstand zw. Rähmchen und Schwammtuch schaffen und den Futtertrog eben dann verkehrt drauf legen. Was sagt ihr?

Weiters würde ich gerne wissen, ob ich für eine Stoßbehandlung jetzt, Mitte Sept. AS 85% oder AS 60% nehmen soll; und wieviele ml?
Die Varroa ist noch ein sehr großes Thema. Abfall bei meinem Stand mit 4 Stöcken zw. 10 bis 30 Milben täglich!

Danke und liebe Grüße

Andreas
 
Hallo Andreas,

ich mach das folgendermaßen - genau wie mein Imkerpate, der seit mehreren Jahren keinen Verlust durch Varroa hat:

* 85% AmS: 2 ml pro Wabe (Langstroth, Zander), 1,5 ml pro Wabe bei Flachzarge --> bei mir sind das 20 Rähmchen in Flachzarge, also 30 ml pro Beute bei 2 Zargen
* Schwammtuch mit Wasser anfeuchten (nicht triefend nass, aber doch feucht), damit wird die 85% AmS etwas verdünnt
* Schwammtuch in ein Jausensackerl und die AmS draufgeben, dann einfrieren
* Zur Behandlung Schwammtuch aus dem Jausensackerl rausnehmen, das Sackerl auf die Rähmchenträger legen und darauf dann das Schwammtuch geben

Bezüglich der Temperatur haben wir im Kurs folgende Richtlinie bekommen:
10 - 20° C --> Behandlung am Tag
20 - 25° C --> Behandlung am Morgen oder am Abend
über 25° C --> Behandlung am frühen Morgen

Kann dir leider nur mein theoretisches Wissen anbieten, bin erst im ersten Bienenjahr :) Aber so hab ich es gemacht, das ganze gleich zweimal (also 2 AmS Stoßbehandlungszyklen)

lg Marion
 
Abfall bei meinem Stand mit 4 Stöcken zw. 10 bis 30 Milben täglich!

Bei diesen Zahlen ist es allerhöchste Eisenbahn!

Eine Kunststofffolie oder ein Kunststoffgitter, das etwas größer als das
Schwammtuch ist als Unterlage für das Schwammtuch, damit das Holz der Rähmchen
die Ameisensäure nicht aufsaugen.

Ich nutzte für meine Nachbehandlung vereinzelter Völker (2-Zarger, Zander)
30ml Ameisensäure, 85%, einmalig, also 15ml pro Zarge.

Die Temperaturen sollten dabei zwischen 15°C und 20°C liegen.
Bei wärmeren Temperaturen bitte die 60%ige Ameisensäure nutzen.

In Deinem Falle und bei wärmeren Temperaturen, die ja zur Zeit herrschen
meine Empfehlung:

40ml AS 60% alle 4 Tage;
Schieber geschlossen
Tägliche Varroakontrolle und Dokumentation
keine Fütterung in dieser Zeit

Startest Du morgen, bist Du am 3.10.14 damit durch.
Danach Komplettdurchsicht und Rest - Auffüttern.

Ruhe bis nach der Wintersonnenwende, jedoch weiterhin Schieber geschlossen halten
und regelmäßige Varroakontrolle mind. alle drei Tage.

Meine Meinung; vielleicht hat jemand noch bessere Ideen.

VG
Hagen
 
Was meinst du mit Schieber geschlossen halten?

Mit dem Schieber meine ich die Platte, die
unter den Gitterboden der Beute geschoben wird, und
die zum zählen der Milben heraus genommen wird.
Früher, bei geschlossenen Beuten ohne Gitterboden, war das
eine Windel.

Das Flugloch sollte meiner Meinung nach schon eng sein.
Dies wegen Mäusen, Räubereigefahr beim Füttern, und auch
wegen der Ameisensäure;
keinesfalls aber geschlossen.

VG
Hagen
 
Hallo!
Danke mal vorerst!
Frage noch zum Flugloch:
Hab diese färbigen vorgefertigten Plastikfluglochschieber die man beim Wandern wenden kann und dann als "Lüftungsgitter" verwendet.
Soll das einfach so bleiben, oder einengen oder ganz weg...?

L.g.
Andreas
 
OK, also die Windel, alles klar. :)
Tja, da gehen wieder mal die Meinungen auseinander, im Kurs hieß es, Verdunstungsraum schaffen, zb. mit einem 2-3 cm hohen Holzrahmen, der auf die oberste Zarge kommt, darauf kommt dann die Abdeckplatte, Windel ganz rein (also Schieber zu) und das Flugloch ganz aufmachen. :D

Wobei es auch heißt, bei Behandlung von oben nur 60% AmS verwenden, aber mein Imkerlehrer macht sowieso immer alles anders... :) Deswegen eben die 85% AmS + feuchtes Schwammtuch, dann liegt der Wert wohl irgendwo zwischen 60% und 85%.

lg Marion
 
Und noch eine Frage:

Ich kann mir das mit der Plastikunterlage nicht ganz vorstellen.
Das würd dann bei mir von oben nach unten so aussehen:
- Futtertrog mit Holzboden
- durchsichtige Plastikfolie über die ganze Zarge zum Gewinnen eines 1. Eindrucks beim Öffnen des Stockes.
- Wettex mit AS-Säure
- und dann wieder Plastikfolie damit das Wettex nicht direkt auf den Rähmchen aufliegt????

Das Wettex wäre dann zwischen 2 Pastikfolien eingeklemmt. Wie sieht es da mit einer vernünftigen Verdunstung der AS aus, wenn das Wettex so eingezwickt ist???
Meine Platikfolie über die ganze Zarge kommt mir doch sinnvoll vor, da die AS sonst im Boden des Futtertroges (nach oben) eindringen würde.
Aber unter dem Wettex dann auch noch eine undurchlässige Schicht???

L.g.

Andreas
 
Verdunstungsraum schaffen, zb. mit einem 2-3 cm hohen Holzrahmen

Das stimmt!
Es ist Unsinn, wenn das Schwammtuch zwischen Deckel und
Folie eingeklemmt ist.
Die Verdunstungsrate würde dabei unzureichend werden.
Zudem verschließen die Bienen den Spalt der noch bleibt, so
dass das Schwammtuch samt Folie mit Propolis
luftdicht mit dem Deckel verklebt ist - und das schaffen die innerhalb
24 Stunden.

Deine Frage mit dem Flugloch:
Marion hat auch da Recht.
Das Flugloch ist normalerweise offen, laut Lehrbuch.
Normalerweise ist aber auch die Varroabehandlung mitte Sept. abgeschlossen.
Jetzt gibt es das Problem, dass die Temperaturen sinken und
der Wirkungsgrad der Behandlung stark nach lässt.
Daher würde ich das Flugloch enger machen.

VG
Hagen
 
und dann wieder Plastikfolie damit das Wettex nicht direkt auf den Rähmchen aufliegt????
Ähm, nein, das war wohl etwas mißverständlich geschrieben von mir.

Bei mir sieht das von unten nach oben so aus:
- Windel + Gitterboden
- 2 Zargen
- Plastikfolie, die sonst auf der obersten Zarge liegt, kommt während AmS Behandlung weg
- auf die Rähmchen kommt jetzt das Jausensackerl, das etwas größer als das Schwammtuch ist
- auf das Sackerl kommt das Schwammtuch, somit kein Aufliegen auf dem Holz
- auf der Zarge steht der 2 cm hohe Holzrahmen für den Verdunstungsraum,
- darauf liegt die Abdeckplatte

Und ganz wichtig: Während der AmS Behandlung wird NICHT gefüttert! Füttern tut man als erstes vor der Behandlung, und bei Bedarf danach, aber nicht gleichzeitig mit der AmS Behandlung.

Lg Marion
 
Hallo Andreas,

ich nehme die Folie beim Füttern und bei AS Behandlung heraus.
Bei der AS Behandlung ersetze ich diese durch
ein Kunststoffgitter.
Wenn ein solches nicht zur Hand ist, dann reicht es
aus, das Schwammtuch auf ein kleines Stück Folie zu legen.

Weitere Methode, die auch schon machte:
Auf die Rähmchen

Kleines Stück Folie
Darüber Schwammtuch
darüber Beutendeckel (aber umgedreht)
darüber Futterzarge (natürlich leer)
darin die Folie
Darüber Blechdeckel.

Nach der Behandlung wird einfach die Futterzarge wieder aufgesetzt und die Fütterung geht weiter.

Was ist "Wettex"?

VG
Hagen
 
Was ist "Wettex"?
:D Das österreichische Pendant zum Schwammtuch, eigentlich der Herstellername eines solchen. :)

lg Marion

PS: Freut mich, dass du wieder im Forum aktiv unterwegs bist, Hagen!
 
lass mich raten:

das "Jausesackerl" ist eine Tüte aus Plastikfolie?
Wir reden also praktisch in einer art
"Synchronübersetzung" Deutsch - Österreichisch, Österreichisch-Deutsch?

:SM_1_11:

VG
Hagen
 
lass mich raten:

das "Jausesackerl" ist eine Tüte aus Plastikfolie?
Wir reden also praktisch in einer art
"Synchronübersetzung" Deutsch - Österreichisch, Österreichisch-Deutsch?

:SM_1_11:

VG
Hagen

Ja genau :) man könnte auch sagen, wir reden multikulti ;)

Du solltest mal den Palatschinken-Fred lesen, da wird nur so herumgeschmissen mit österreichischen und deutschen Ausdrücken :)

Lg Marion
 
Hallo ihr lieben,


ich hab diesbezüglich auch noch eine Frage. Ich habe mit ALV behandelt (blödes Wetter,...eh schon wissen).
Da der Milbenfall noch recht hoch ist, will ich eine AS Stoßbehandlung machen. Ich habe den Liebig Dispenser.
Laut Beschreibung sollte man 200 mL 85%ige für 2 Flachzargen verwenden. Ist das nicht viel zu viel und den Bienen nicht zumutbar?

Lg
 
Also:
Danke mal an Alle für die rege Beteiligung!

Hab nun folgendes gemacht:
2 Zander Flachzargen:
Wetter: sonnig, 21 Grad
Uhrzeit der Behandlung: 17 - 18h
Feuchten Wettex (wegen ein bisschen Verdünnung der AS) auf oberste Zarge gelegt, Plastikfolie als Unterlage, 85% AS, 40ml, Fluglochschieder aus Plastik offen gelassen, Varroalade zu.
Reaktion meiner "Damen": Keine - weiterhin sehr sanftmütig....

L.g.
Andreas
 
@ Hagen:
Du hast bei deiner 1. Antwort geschrieben, ich sei bis 30. Oktober fertig mit meiner AS-Behandlung.
Das sind lt. Adam Riese 5 Behandlungen alle 4 Tage hintereinander.
Hast du das wirklich so gemeint?
Ist das nicht zu viel?

L.g.
Andreas
 
@ Hagen:
Du hast in deiner 1. Antwort geschrieben, dass ich bis ca. 30. September fertig sei mit der AS-Behandlung.
Das sind aber dann 5 Behandlungen im Abstand von je 4 Tagen hintereinander.
Ist eh nicht zu viel des Guten?

L.g.
Andreas
 
Hallo,

wir verwenden für 10 waben Dadant mit 11 cm hochboden ca. 30 ml 60% as. Die Schwammtücher werden mit einer Gloria Spritze ganz leicht mit Wasser benebelt, dann saugen sie besser die Säure auf. Dann verteilen wir die Tiefgekühlte Säure (Tiefkühltruhe) mit einer Revolverspritze auf die Schwammtücher. Die werden direkt auf die Oberträger gelegt und da drauf Folie, Isolierdeckel und Blechhaube. Die Gitterböden werden mit Bodenschiebern verschlossen und der Fluglochkeil eingesetzt. Das ist ganz wichtig, weil sie aufgrund des Ameisensäuregeruches die Räuberbienen nicht erkennen. Wir haben auch schon die Schwammtücher auf alte Fliegengitter gelegt, da wurden sie aber dran gebaut. Dann sind wir auf die Idee gekommen auf die Fliegengitter Mini-Plusrähmchen zu legen und da drauf die Schwammtücher. Anschließend den Oberfütterer verkehrt rum drauf, aber das war eine Materialschlacht ohne Ende..

Mfg Malte Niemeyer
 
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