Varroa 2014 - Erste Verluste

Beehouser

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Hallo,

ich habe (beinahe oder wirklich) eines meiner stärksten Honig-Völker verloren, der Kampf ist noch nicht gewonnen.
Ich bemerkte Mitte der Woche extremen Einbruch am Flugverkehr.
Die Milbenzahlen lagen eher niedrig.
Ich konnte erst heute durchsehen und fand die Königin mit vielleicht noch 1000 Bienen vor.

Es waren drei fast geschlüpfte Brutwaben vorhanden- somit also nicht mehr viel Nachwuchs zu erwarten.

Ich habe die gesamte Brut entnommen. Nach der Milchsäurebehandlung machten sich extrem viele verstümmelte Bienen (kurze Flügel)
auf den Weg nach draußen. Soviel habe ich noch nie auf einmal gesehen.

Wie gesagt, die Königin war noch da, hatte auch noch gestiftet. Ein befreundeter Imker hatte noch ein weiselloses Volk, mit dem ich diese Reste nun vereinigt habe. Leider war dieses Restvolk auch nicht mehr besonders stark, es wird für den Winter wohl nicht reichen.
Die Königin ist also somit in Warteposition, falls sie für ein größeres Volk noch gebraucht wird.

Der befreundete Imker hat in einem Stand fünf Völker stehen, alle davon haben trotz dreimaliger 'AS60 von oben - Behandlung', immer noch hohen Milbenfall und sehr wenig Bienen, er hat dies erst heute bemerkt. Alle fünf Völker waren heuer Wirtschaftsvölker!

Das wird heuer noch spanned, was Weihnachten noch übrig ist.

Gruss, Christian
 
Ist ein Jammer Christian, 60 %ige AmS scheint nun nicht mehr ausreichende Wirkung zu haben, 85 % ige AmS bringt bei mehrmalger Anwendung die Kö in größte Gefahr.

Das Restvolk hat nunmehr keine Chance, dies ist keine homogene Einheit mehr, beim ersten starken Bienenflug ist dies ein Opfer der Suchbienen, ich hoffe dies trifft nun doch nicht zu.

Josef
 
Hallo Christian,

in diesem Jahr sind die Milbenbelastungen höher als sonst üblich.
Auch bei mir zeichnet sich ab, dass ich nachbehandeln muss.
Um solche Gegebenheiten zu bemerken, ist es wichtig
die Schieber regelmäßig zu kontrollieren und eine
solide - kontrollierte Fütterungs - und Behandlungsphase
zu gewährleisten.
Je nach Temperatur und Witterung ist jetzt durchaus noch
eine Ameisensäurebehandlung möglich. Zwischen 15°C und 20°C
würde ich hier 85%ige AS über Schwammtuch in Erwägung ziehen.
Bei uns bleiben zur Zeit die Temperaturen auch nachts noch
über 15°C.
Bei tieferen Temperaturen hatte unser Salsa schon eine zündende
Idee, die ich auch letztes Jahr erfolgreich angewendet habe.
Sollte dies nötig sein, bitte bescheid sagen; den Thread können wir
sicher finden.
Es muss nicht sein, dass Völker durch die Milben sterben.

VG
Hagen
 
Moin Christian,

auch ich habe das erste mal seit sehr, sehr langer Zeit Verluste durch die Varroa - und das este mal überhaupt vor Winereinbruch. Mein stärkstes Wirtschaftsvolk hat es dabei erwischt. Bei mir kommen da dieses Jahr aber mehrere Faktoren zusammen. Aber so blöd es klingt: Aus Schmerzen lernt man!

@Alle, die Spättrachten "einfahren": Ihr könnt ja auch erst spät behandeln. Wie sieht es bei Euch dieses Jahr aus?

Gruß,
Hermann
 
Hallo,

über den Flurfunk habe ich gehört, dass einem Nachbarn von mir auch bereits Völker zusammengebrochen sind.

Die Situation bei mir sieht aus wie folgt:

Alle Bienen aus der Spättracht rausgenommen. Meine stärksten Wirtschaftsvölker hatten eine Milbenbelastung die jeglicher Beschreibung spottet. Drei davon konnte ich noch " auf die Füße stellen", drei sind noch ein Wackelkandidat. Die restlichen Völker und Ableger haben /hatten eine hohe Belastung, aber nicht kurz vor knapp.

Ich stehe bei einigen Völkern vor der dritten Runde AS, obwohl ich das nicht wollte. Die initial versuchte Alternative Apiliveguard und Apilivevar verpufften wirkungslos, ein Volk ist mir zusammengebrochen, Miniplus, das meiner Tochter, das war schlimm.

Festgestellt habe ich allerdings auch folgendes (für Leute mit sehr feiner Nase, denn mein Mann und meine Tochter rochen nichts): wenn das Volk einen ganz ganz ganz leichten Geruch nach Schmelzkäse hat, die Brut aber iO ist, ist es Zeit, die AS auszupacken. Vielleicht bilde ich mir das ein, aber bei den letzten Völkern lief es so: sie rochen seltsam, nach AS Behandlung hörte das auf.

Vorbei ist es immer noch nicht, das Wetter spielt partout nicht mit; es ist zum Haare raufen.

LG

Kathrin
 
Das Restvolk hat nunmehr keine Chance, dies ist keine homogene Einheit mehr, beim ersten starken Bienenflug ist dies ein Opfer der Suchbienen, ich hoffe dies trifft nun doch nicht zu.

Josef

Hallo Josef,

habe nun gestern mein Restvolk (ca. 500 Bienen) mit einem anderen Restvolk (ca. 300 Bienen) ohne Königin vereinigt.

Das dumme ist, dass dieses Minirestvolk nun komplett aufgefüttert auf vollen Waben, natürlich auch mit Legeplatz in einer
einzargigen Beute sitzt und vermutlich das Flugloch nicht verteidigen kann. Das Flugloch habe ich auf zwei Bienenbreite verkleinert.

Das Volk war vor 4 Wochen noch mit einer großen Bienenzahl aktiv. So schnell kann's gehen.

Josef, wäre es besser, das Futter zum Großteil aus dem Volk rauszunehmen, da bei dem kommenden schönen Wetter am
Stand der Teufel los wäre, falls die Suchbienen Einlass finden? Irgendwie wäre es schade um das Futter. Allerdings wären es meine Bienen die dann Räubern, denn am selben Platz stehen noch 10 Völker. Dann wäre das Futter wieder bei mir.

Ich habe zwei Plätze weiter noch einen zwar starken, aber immerhin Ableger stehen.
Die anderen sind alle sehr stark.

Wie könnte ich die Königin aufbewahren, ohne dass diese sofort den Räubern zum Opfer fällt? Gibt es da Chancen?
Im Moment sind alle anderen Völker / Königinnen topfit, so dass einweiseln auch wenig Sinn macht.

Wäre es sinnvoll, das Volk in eine Miniplus einzuquartieren?

Gruss, Christian
 
Man soll ein schwaches nur mit einen starken Volk vereinigen, und nicht 2 schwache, das wird so nichts...
 
Man soll ein schwaches nur mit einen Starken Volk vereinigen, und nicht 2 schwache, das wird so nichts...

Ja, hast ja recht.

Ich möchte aber eigentlich die Königinnen behalten. Wenn ich vereinige, geht eine über den Jordan.
Dann kann ich mich gleich auf die Hände setzen, wegen der paar Bienen.
 
habe nun gestern mein Restvolk (ca. 500 Bienen) mit einem anderen Restvolk (ca. 300 Bienen) ohne Königin vereinigt.

Trotz Anstrengungen aller meiner noch vorhandenen Gehirnwindungen sehr ich da nahezu keine Chance um dieses Minivolk zu retten, bedenke bitte, ein Joghurtbecher voller Bienen sind etwa 2.000 Bienen.

Einzige, und auch nur minimale Chance wäre eine Brutwaben mit aufsitzenden Bienen zuzugeben, das Ganze in ein Mini Plus oder 4 Waben Ableger und weit weg von den Bienen irgendwo aufstellen.

Josef
 
Was wäre damit, die Bienen in ein Miniplus zu geben, in einen temperaturstabilen dunklen Raum zu geben und sie dem evtl. einbrechenden Winter um 2 - 3 Monate mit Annäherung an die Aussentemperatur verspätet zu übergeben?

LG


Kathrin


P.S.: wenns nicht dunkel aber wärmer sein soll von mir aus auch im Hühnerstall?


Oder hast noch ein Miniplus, das gut läuft? Dann als Doppeldecker in den Winter? Zweites Fluglöchlein rein, und hoffen?
 
Hallo Monika,

habe ein Miniplus-Volk in einer Winterbeute.
Das müsste ich dann schröpfen. Aber ob das so gut ist.

Vermutlich muss ich nun dieses Restvölkchen in die Ewigen Trachtwiesen schicken. :-(

Gruss, Christian
 
Was wäre damit, die Bienen in ein Miniplus zu geben,

Ein natürlich gewachsenes Kleinvolk auf sagen wir 4 Waben kann man locker über den Winter bringen, dies jedoch leider nicht. Hier fehlen Jungbienen, auch sind die vorhandenen Bienen sicherlich schon sehr geschwächt, auch muss man die restlichen Milben im Auge behalten, als dies ist ein hohes Risiko, aber versuch´s doch und viel Glück dabei.

Josef
 
Ich muss - auch wenn es nicht mein Thread ist - leider mit einer persönlichen Frage eingrätschen: ein Miniplus auf vier Waben ginge? Sorry fürs OT, aber ich genau so ein Völkchen hier stehen und sinniere seit Tagen wohin mit der Königin. Angeblich (um nicht total OT zu sein) kann man das MP auch über ASG auf ein Vollvolk in Zander etc. stellen, wurde mir gesagt. Ich habe mit Doppeldeckern gute und schlechte Erfahrungen gemacht.

Sorry fürs dazwischen funken, Christian. Wennst an Hühnerstall brauchst, ich hab einen - gemauert und warm, vor allem nachts.


LG

Kathrin
 
Zuletzt bearbeitet:
Hühnerstall und ähnliches geht leider nicht, da herrscht ständig Unruhe, ist es oft zu warm was wiederum Brut mit sich bringt, also erhöhter Futterverbrauch, usw, usf.

ein Miniplus auf vier Waben ginge?

Mein Schwiegersohn überwintert höchst erfolgreich Unmengen von 4-Wabenablegern, diese stehen eng beisammen, sind mit ausreichend Futter versorgt, aus den vorhandenen BrW kommen ständig Jungbienen nach, was eigentlich die Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches überwintern ist.

Josef
 
Lieber Josef, vielen Dank für Deine Antwort! Dann bin ich für meinen Kruzgerer beruhigt, bleibt nur noch Christians Kümmerle :( Wie wäre es mit Apidea und die dann ins Bienenhaus, so es eines gibt? Dann wäre es immer noch kein gewachsenes Volk, aber man kann der Königin ja vorgauckeln, dass es ein sehr seltsamer Schwarm ist, mit dem sie da mitzieht - also kleiner KS und ab ins Apidea? Ich weiss, super spät, aber, wenn die Königin bleiben soll?


LG

Kathrin
 
Lieber Josef, vielen Dank für Deine Antwort! Dann bin ich für meinen Kruzgerer beruhigt, bleibt nur noch Christians Kümmerle :( Wie wäre es mit Apidea und die dann ins Bienenhaus, so es eines gibt? Dann wäre es immer noch kein gewachsenes Volk, aber man kann der Königin ja vorgauckeln, dass es ein sehr seltsamer Schwarm ist, mit dem sie da mitzieht - also kleiner KS und ab ins Apidea? Ich weiss, super spät, aber, wenn die Königin bleiben soll?


LG

Kathrin

Hallo Kathrin,

die Miniplus Winterbeute hat 24 Waben (2x12) . Diese Beute habe ich erst heuer angeschafft, ist von Holtermann.

Das Volk, das da drin ist, hat 2013/2014 auf einer kleinen Miniplus mit 3 Zargen a 6 Waben überwintert und heuer sogar geschwärmt.
Für einen Honigertrag ist das Miniplus NICHT geeignet.
Allerdings habe ich den Verdacht, dass das Miniplus einem natürlichen Baumstamm nahe kommt.
In der Hochphase im Juni war das Volk auf 6 Zargen (a 6 Waben) gewachsen.

Ob die Überwinterung in einem strengen Winter geklappt hätte?

Für die Teilung zur Königinzucht finde ich Miniplus ideal. -> Brutwaben verteilen. -> Junge Königin dazu, ab auf die Belegstelle oder Standbegatten.
Hinterher hängt man die Brutwaben in ein größeres Rähmchen ein und vereinigt mit dem zugehörigen Volk/Kunstschwarm etc.

Dem Volk habe ich bereits für andere Zwecke zwei Randbrutwaben weggenommen, so dass ich nichts mehr für einen Verstärker des Mickerlings übrig ist.
Naja.

Schönen Gruss,
Christian
 
Der befreundete Imker hat in einem Stand fünf Völker stehen, alle davon haben trotz dreimaliger 'AS60 von oben - Behandlung', immer noch hohen Milbenfall und sehr wenig Bienen, er hat dies erst heute bemerkt. Alle fünf Völker waren heuer Wirtschaftsvölker!

Ich hätte da eine Verständnisfrage: Ich dachte, dass es nach einer AS-Behandlung 3-4 Wochen dauert, bis man auf den Windeln den natürlichen Totenfall sieht. Bei dreimaliger Behandlung würde das bedeuten, dass ohne Kontrolle des Erfolges weiter behandelt wurde (z.B.: indem der Imker standardmäßig drei Stoßbehandlungen macht) oder vor etwa 3 Monaten mit der Behandlung begonnen wurde (was ja wohl unwahrscheinlich ist)... Stimmt das soweit, oder ist die Zeit wo man den natürlichen Milbenfall nicht abschätzen kann, z.B.: bei Stoßbehandlungen anders? - wäre für mich wichtig zu wissen, weil ich bis jetzt nur Langzeitbehandlungen gemacht habe, aber sicher irgendwann in die Situation kommen werde wo eine Stoßbehandlung notwendig sein wird.
 
Ich dachte, dass es nach einer AS- Behandlung 3-4 Wochen dauert, bis man auf den Windeln den natürlichen Totenfall sieht.
Hallo Florian,

Folgendes hab ich dazu im Varroa-Kurs bei der AmS Stoßbehandlung gelernt:
Messen des natürlichen Milbentotenfalls --> 14 Tage nach letzter Behandlung, Dauer 1 Woche

lg Marion
 
Hallo Florian,

wie unser primlchen schreibt:

Folgendes hab ich dazu im Varroa-Kurs bei der AmS Stoßbehandlung gelernt:
Messen des natürlichen Milbentotenfalls --> 14 Tage nach letzter Behandlung , Dauer 1 Woche

gibt es einen erhöhten Milbenfall bis ca. 14 Tage nach der letzten Behandlung.
Vorher, das heißt weniger als 14 Tage nach der letzten Behandlung, auf Grund des
Milbentotfalls auf die Milbenlast im Volk zu schließen, führt zu Fehlinterpretationen.


Der Milbentotfall beginnt aber schon direkt mit der Behandlung mit Ameisensäure, wenn diese
richtig gemacht wird.
Je nach Methode steigen die Zahlen der herabfallenden Milben eine Zeit lang, um nach Beendigung
der Behandlung, wie oben beschrieben, nach ca. 14 Tagen auf das natürliche Maß zurück zu gehen.
Bei Erfolgreicher Behandlung sollten dies nun weniger Milben pro Tag sein als vor der Behandlung.

Grund des ganzen ist;
die Ameisensäure wirkt in die verdeckelte Brut.
Die dort eingeschlossenen Milben sterben (einige, nicht alle),
und fallen erst herab, wenn die Biene aus ihrer Zelle schlüpft.
Die Zeit der Verdeckelung einer Arbeiterin beginnt mit dem 9. Tag ab
dem Tag der Eiablage und endet in der Regel am 21. Tag. Das sind nach
Adam Riese 12 Tage. Hinzu kommen noch bis zu 2 Tage, weil Milben sich
einige Zeit vor der Verdeckelung in eine Zelle begeben und am Boden der Zelle
auf die Verdeckelung der Zelle warten.
Eine Milbe hält sich also in Arbeiterinnenbrut bis zu 14 Tage lang auf.

Ob nun Dauerbehandlung oder Stoßbehandlung -
der Milbentotfall beginnt bereits Stunden nach Beginn der Behandlung,
und endet 14 Tage nach dem Ende der Behandlung.

Dies gilt aber nur für Ameisensäure!

Oxalsäure passiert die Membrane der Zelldeckel nicht (da Feststoff bzw. Flüssigkeit)
und erreicht daher nur die Milben in der phoretischen Phase (auf den Bienen).

VG
Hagen
 
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