AS Behandlung, Überwintern auf Spättracht

Markus

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Guten Abend zusammen,

ich bräuchte mal wieder ein paar Ratschläge. Zur Vorgeschichte:

Habe nach wie vor zwei Völker. Eines ist mir geschwärmt, habe dieses daher schon vor Monaten mit Milchsäure behandelt. Das andere habe ich im Juli mit 60% AS behandelt. Die Verdunstungsmenge war grenzwertig niedrig.

Nun habe ich vor ca. einer Woche den Milbenfall über 4 Tage erfasst und komme bei beiden Völkern auf 5-6 Milben pro Tag im Durchschnitt. Meine Vermutung ist, dass die erste AS Behandlung nicht richtig gewirkt hat, daher hätte ich jetzt beide Völker mit 85 % AS behandelt und im September dann nochmal. Wäre das Vorgehen soweit richtig?

Als ich heute bei meinen Völkern die erste Zarge entfernt habe (wegen alten Waben), habe ich zu meinem Erstaunen festgestellt, dass bei beiden Völkern der 2. Brutraum ziemlich schwer war, d.h. da ist noch einiges an Honig drin. Dass man den Honig nicht mehr verkaufen darf, ist klar. Aber was meint ihr, sollte man den Honig noch schleudern für den Eigenbedarf? Ich würde vermuten, dass man den Honig ohne Probleme verzehren kann. Aber das ist nur eine Vermutung - weiß hier jemand genaueres?

Alternativ (das wäre mir fast lieber) würde ich den Honig in den Völkern belassen als Winterfutter. Habe aber gelernt, dass man nicht auf Spätracht überwintern soll, weil das für die Bienen nicht gut ist. Wie ist das zu beurteilen? Könnte man den Honig notfalls auch drinnen belassen?

Das wär's mal fürs erste.

Viele Grüße
Markus
 
Hallo,
auf dem Zuckersaft der Läuse sollten Bienen nicht überwintert. Wird oft einfach als Waldhonig bezeichnet.
Koste einfach mal den Honig. Schmeckt er mehr nach Blüte oder nach Wald.
3 Ameisensäurebehandlung im Jahr sind schon viel. Ich würde nur noch einmal behandeln und hoffen das Mädels nicht mehr großartig räubern gehen.er
Mit Grüßen aus Nürnberg
thomask
 
Hallo Thomas,

sicher sind drei AS-Behandlungen nicht optimal, aber die Gefahr an Varroa zugrunde zu gehen ist m. E. gewichtiger als etwaige Nebenwirkungen der Behandlungen. Wie gesagt, im Schnitt fallen bei mir 5-6 Varroen pro Tag und Volk. Wie kritisch das einzuschätzen ist, kann ich nicht beurteilen. Aber da hoffe ich auf kompetenten Rat.

Zwecks des Honigs bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass man diesen ohne Probleme essen kann, auch wenn ein paar Wochen vorher eine AS Behandlung lief. AS entsteht ja auch beim gesunden Menschen im Körper bzw. wird mit der Nahrung aufgenommen, daher hat der Körper effektive Enzymsysteme um die Säure zu entgiften. Selbiges gilt erst recht für Milchsäure. Das ist jetzt meine persönliche Überlegung dazu, aber ich bin kein Biochemiker oder ähnliches.

Nochmal die Frage: Wie kritisch ist es, die Völker auf Spättracht überwintern zu lassen? Ich weiß, dass man es besser nicht machen sollte, aber ich bin im Moment wegen einem Umzug zeitlich voll ausgelastet. Wenn ich den Honig schleudern wollte, könnte ich das frühstens nächste Woche machen und dadurch verzögert sich die AS Behandlung wiederum. Außerdem habe ich etwas Sorge die Völker so auseinander zu nehmen, da ich aus der 1. Zarge Wabe für Wabe ziehen müsste und die Bienen abkehren, um an den Honig zu kommen. Ich befürchte, dass ich da wegen der Jahreszeit eine Räuber- und Stecherei auslöse...oder sorge ich mich da umsonst?

Grüße
Markus
 
Hallo,
du schreibst immer Spättracht.
Hast Du schon einmal geschleudert? Falls nicht ist es ein Mischhonig und absolut unbedenklich. Eine Anmerkung dazu. In ganz Bayern gab es dieses Jahr keine Läuse, wie es bei Dir ist weiß ich nicht.
Durch Ameisensäurebehandlung werden die Winterbienen geschwächt. Eine im September ist voll ausreichend. September ist praktisch übermorgen. Bei mir gehen ab Anfang September die Behandlungen mit dem Nassenheider Verdunster los.
Warum willst Du im Abstand von 4 Wochen die Bienen noch einmal behandeln, das ist doch gerade ein Brutzyklus. Im Oktober würde ich nicht mehr machen, die Bienen sollten dann nur noch Ruhe haben.
Die Wintereinfütterung sollte dann doch auch erledigt sein. Je später im Jahr um so mühseliger wird die Geschichte.
Mit Grüßen aus Nürnberg
thomask
 
Ja, ich habe schon geschleudert.

Aber Spättracht muss ja nicht gleich Waldtracht sein. Wie kann ich das verlässlich unterscheiden?

Wegen dem Behandeln: Es heißt ja allgemein zwei Behandlungen im Abstand von vier Wochen - oder täusche ich mich? Also meinst, dass ich jetzt im September eine Behandlung machen sollte und gut is?

Grüße
Markus
 
Hallo,
wir drehen uns jetzt im Kreis. Waldhonig durch Geschmacksprobe. Milbenabfall von 5 am Tag jetzt zu dieser Jahreszeit ist noch normal. Vor allem kurz vor der Behandlung.
Mein Tipp, eine Behandlung im September und fertig..
Wenn Du unbedingt schleudern willst dann mach es. Einfüttern mit Apiinvert und nicht mit Zuckerwasser. Zuckerwasser verdirbt nach einer Weile. Apiinvert hält länger.
Mit Grüßen aus Nürnberg.
thomask
 
Abend Thomas,

gut, wenn eine Behandlung reicht und ich nicht schleudern muss, solls mir recht sein.

Grüße
Markus
 
Eine Anmerkung dazu. In ganz Bayern gab es dieses Jahr keine Läuse

Moin Thomas,

auch wenn nur 50 km von Hessen entfernt so stehen meine Bienen durchaus im Bundesland Bayern. Es war kein gutes Waldhonig-Jahr, gehonigt hat der Wald trotzdem.

@Markus : Hast Du auch mal in den 2. Brutraum reingesehen oder gehst Du nur von Gewicht aus? Was sagen die Imker in Deiner Gegend, hat es bei denen zuletzt noch starke Waldhonig-Einträge gegeben? Wann hattest Du abgeschleudert?

Gruß,
Hermann
 
@Markus : Hast Du auch mal in den 2. Brutraum reingesehen oder gehst Du nur von Gewicht aus? Was sagen die Imker in Deiner Gegend, hat es bei denen zuletzt noch starke Waldhonig-Einträge gegeben? Wann hattest Du abgeschleudert?
Ich gehe rein vom Gewicht aus, Waben hatte ich keine gezogen. Abgeschleudert hatte ich schon recht früh, war wohl Anfang Juli. Mit anderen Imkern habe ich noch nicht gesprochen.

Werde aber aus Interesse den Honig wohl doch schleudern. Ich will wissen ob der trotz AS-Behandlung noch geschmacklich genießbar ist. Notfalls kann man ihn ja sonst nächstes Jahr an Ableger verfüttern.
 
Hallo Zusammen,

ich klinke mich jetzt hier mal kurz ein, stehe vor einem ähnlichen Problem. Unser Verein hat dieses Jahr mittels Rundschreiben die Devise mit 1x Schwammtuch - Auffüttern - 1x Schwammtuch und dann Thymolplättchen ausgegeben. Ich verwende selber keine Thymolplättchen?

Ich habe die erste Behandlung am 1.8. (nach Liebig, 50ml 85% AS, Medizinflasche ohne Teller) gemacht, am 20. August habe ich, nachdem ich 5-6 Varroen am Tag hatte nochmals eine MoT Behnadlung gemacht. Gefallen sind nochmals viele Milben (1 Tag später ca. 50 Milben pro Volk). Jetzt bin ich ein wenig verunsichert - wie lange braucht es, bis der "Fall" sich eingependelt hat?

Muss ich ggf. dann nochmals eine Behandlung machen (bei Liebig steht dass er ggf. 3x MoT Behandlungen macht)?

Was ist Eure Erfahrung?

Danke. Gruss,
Christian.
 
Ich verwende selber keine Thymolplättchen?

Mach einen OxS Dampf, sicher ist sicher und schadet ganz sicher nicht dermaßen wie eine eventuelle 3. AmS Behandlung.

Ich kann nur empfehlen bis zumindest Ende Oktober immer wieder die Windel zu kontrollieren.

Josef
 
Mach einen OxS Damp

Hallo Josef,

soll ich eine Blockbehandlung, 4x4 Tage oder nur einmal OxS bedampfen? Wann soll ich hier starten, sofort oder noch 1 Woche warten, dass die Bienen sich von der AS Behandlung erholen können?

Danke.

VG, christian.
 
soll ich eine Blockbehandlung, 4x4 Tage oder nur einmal OxS bedampfen?

Wenn, dann mach´s ordentlich, soll heißen 4 x 4 Tage, ist für den Imker zwar etwas Arbeit, schadet den Bienen aber überhaupt nicht.

Wann soll ich hier starten, sofort oder noch 1 Woche

Es besteht ja kein unmittelbarer Handlungsbedarf, also schieb abermals die Windel für drei Tage rein, in dieser Zeit kannst auch bei Bedarf noch etwas nachfüttern, bestätigt sich der Befall so kannst auch schon beginnen.

Josef
 
Hallo Josef,

nachdem der Fall immer noch hoch war habe ich gestern eine erste OsX Bedampfung gemacht. Heute hatte ich zw. 20-40 Milben auf der Windel (je nach Volk). Das finde ich krass und lässt mich zweifeln, dass die AS 'durchschlagend' gewirkt hat. Werde in 4 Tagen nochmals dampfen - habe eine Blockbehandlung eingeplant.

Gruss,
christian.
 
Kann einer Blockbehandlung und den Begriff OxS nocheinmal näher erläutern?
 
OxS = Oxsalsäure (ups, sorry für den Typo)

Blockbehandlung = 4-5x jeden 4ten Tag mit 1g Oxsalsäure Dihydrat bedampfen (in Deutschland meines Wissens nicht erlaubt).
 
Moin Thomas,

auch wenn nur 50 km von Hessen entfernt so stehen meine Bienen durchaus im Bundesland Bayern. Es war kein gutes Waldhonig-Jahr, gehonigt hat der Wald trotzdem.


Gruß,
Hermann

Das ist richtig. Bayeriger als hier geht es kaum, und der Wald HAT gehonigt. Es war nur nicht nennenswert.

Oxalsäurebedampfung ist in D tatsächlich nicht erlaubt.

Frage an die Bedampfer, denn ich stehe vor einem ähnlichen Problem (AS 60 %, gefallen sind in 3 Tagen um die 40 Milben gesamt - das kann nicht sein?): wie sieht es mit der Milbe in der Brut aus? Die geht nicht hopps, ne? Deshalb dann auch 4*4 Tage?

Danke im Voraus


Kathrin
 
Auf Spättracht überwindern ist bestimmt nicht ideal. Überhaupt dann nicht, wenn es noch davon sehr viel Honig in den Brutwaben gibt.
Aber: Die Bienen fressen den noch eine ganze Weile und da wird auch die eine oder andere Zelle frei. Beim weiteren auffüttern vermischen sich die Futterzellen mit den honiggefüllten Zellen und die Bien haben hier ein wenig Abwechslung.

Bei meinen Kästen bleibt immer der Honig im Brutraum und wird zusätzlich eingefüttert. Probleme diesbezüglich hatte ich noch nicht. Gibt es noch leere Honigwaben, ersetzen diese aber die vollen Randhonigwaben, welche mit Futter vollgetragen werden.
Also wenn vorhanden, die leere Honigwaben an Stelle der vollen Randwaben einhängen. Die Randhonigwaben können als Reizfutter im zeitigem Frühjahr wieder in die Völker eingehängt werden.

Mittelwände sollten um diese Zeit nicht mehr an den Rand gehängt werden. Die MW werden kaum noch ausgebaut und damit die freiwerdenden Brutzellen mit Futter aufgefüllt.
Die Kö will aber noch stiften und da wird es etwas eng für die Brutflächen.
 
Frage an die Bedampfer, denn ich stehe vor einem ähnlichen Problem (AS 60 %, gefallen sind in 3 Tagen um die 40 Milben gesamt - das kann nicht sein?): wie sieht es mit der Milbe in der Brut aus? Die geht nicht hopps, ne? Deshalb dann auch 4*4 Tage?
OS verdampfen ist in der Tat bei uns in De nicht erlaubt. Ich verdampfe trotzdem. Ist so eine Art ziviler Ungehorsam und den Bienen gehts damit, meiner Meinung nach, leichter.
Die Varroen in der Brut werden mit der OS nicht erreicht. Deshalb dann auch 4*4 Tage.
 
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