Hallo,
das ist unter anderem meine Expertise, da ich mich beruflich
auch mit solchen Fragen beschäftigen muss.
@Josef
leider muss ich Deine Beruhigung etwas minimieren.
Oxalsäure hat zwei verschiedene Wirkungen;
1.
eine akute Wirkung die nach relativ hoher Aufnahme innerhalb
kurzer Zeit (Minuten bis Stunden) eintritt.
Beim Sublimieren ("Verdampfen") ist die Hauptgefahr
das Einatmen.
Wirkung ist ein toxisches Lungenödem (rasselnde Geräusche beim Atmen);
Hustenreiz, Atemnot.
Danach kommen Stoffwechselstörungen.
2.
Längerfristig, über Monate bis Jahre,
können Nierenschäden entstehen, und zwar dann, wenn
die Aufgenommene Menge (Oral oder auch durch Einatmen)
gering ist, dafür aber immer wieder passiert.
Abhilfe:
Eine Atemschutzmaske mit der Schutzklasse P3 (Feinstaub)
ist ausreichend um sich wirksam gegen das einatmen der Kristalle
zu schützen.
Da die Säurekristalle hydrophil sind, werden sich diese mit der Luftfeuchtigkeit
verbinden und nach Stunden bis Tage auflösen.
Das bedeutet, dass nach einer gewissen Zeit nach der letzten
Sublimation wieder ohne Schutzmaske an den Beuten gearbeitet werden kann.
Nachfolgend möchte ich den Text hier einstellen, den ich von der Website "www.gifte.de" kopiert habe.
Die Seite beschreibt unter anderem die Maßnahmen, die Rettungsdienstpersonal
durchführen, wenn Personen sich mit OS vergiftet haben:
TEXT
Eigenschaften: Die farblosen Kristalle sind brennbar. Beim Erwärmen über 150°C zersetzt sich der Stoff und bildet dabei giftige Dämpfe.
In Wasser gelöst ist der Stoff eine mittelstarke Säure. Er reagiert heftig mit starken Basen und Oxidationsmitteln.
Es besteht Feuer- und Explosionsgefahr. Der Stoff reagiert mit Silber und bildet dabei explosible Reaktionsstoffe.
Der wasserfreie Stoff sublimiert bei 157°C. Er hat bei einem schnellen Aufheizen einen Schmelzpunkt von 187°C,
wobei er sich zersetzt. In der Tabelle ist der Schmelzpunkt angegeben, bei der das Kristallwasser frei wird.
Symptomatik: Der Stoff kann oral, über eine Inhalation oder über die Haut (
Kontaktgift!!) aufgenommen werden.
Der Stoff wirkt ätzend auf die Augen, die Haut und die Atemwege. Bei einer oralen Aufnahme kommt es zu Halsschmerzen,
Mattigkeit, Krämpfen, Magenkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen. Eine Einwirkung auf die Augen ist an Schmerzen,
Rötungen und Verbrennungen zu erkennen. Die Wirkung auf die Haut (
Kontaktgift!!) ist an einer trockenen Haut, Schmerzen,
Rötungen und Verbrennungen bis hin zur Blasenbildung erkennbar. Bei einer Inhalation kommt es zu Husten,
Halsschmerzen und einer Atemnot.
Die Symptome können verzögert auftreten.
Als schlimmste inhalatorische Folge kann ein toxisches Lungenödem auftreten. Dieses ist mit Kortison, auf jeden Fall auch präklinisch,
zu therapieren.
Nach einer längeren oder wiederholten Einwirkung kann es zur Bildung von Nierensteinen kommen.
Maßnahmen: Der Patient ist mit umluftunabhängigen Atemschutz aus der kontaminierten Umgebung zu retten.
Jeder Patient bekommt mindestens vier Liter Sauerstoff pro Minute. Kontaminierte Kleidung ist zu entfernen
und die betroffene Haut ist ausgiebig mit Wasser zu spülen. Bei einer Einwirkung auf das Auge ist dieses zu
anästhesieren und
sorgfältig zu spülen. Das Auslösen von Erbrechen ist kontraindiziert.
Zur Reduzierung der ätzenden Wirkung sollte der Patient ca. 300 ml Wasser zu trinken bekommen.
Mit dieser Menge wird die Speiseröhre abgespült. Eine Verdünnung zur Änderung des pH-Wertes ist nicht möglich.
Alle weiteren Maßnahmen erfolgen symptomatisch. Eine klinische Überwachung hat auf jeden Fall zu erfolgen.
Vorsichtsmaßnahmen:
Die Haut und die Augen sind mit geeigneten Schutzmaterialien zu schützen.
Beim Personenschutz muss das Atemschutzgerät mindestens einen P2-Filter haben.
Offene Flammen und Funkenbildung ist zu vermeiden.
Es darf nicht geraucht werden.
TEXT ENDE
Anmerkung:
Das klingt fürchterlich - ich weiß.
Es ist aber in der Tat kein Brauspulver.
Ich selbst arbeite wirklich mit einem P3 Filter, HAndschuhen und Schutzbrille.
Vorsicht ist wahrlich geboten, denn die kleinen Mengen
denen ein Imker bei regelmäßiger Anwendung immer wieder
ausgesetzt ist, können Nierensteine auftreten lassen.
VG
Hagen