Honig zurückfüttern

Manu

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Hallo zusammen!

Ich mache mir langsam Gedanken um die nächsten Schritte - insbesondere um die Honigernte und die spätere Auffütterung.
Ich habe eine TBH mit aufgesetztem Honigraum, dieser wurde mir allerdings ziemlich verbaut (Naturbau mit kleinster Wachslinie auf leeren Rähmchen). Da ich sowieso keine Notwendigkeit sah, im HR einzelne Waben ziehen zu müssen, habe ich die Bienen machen lassen und war mir dessen bewusst, dass es bei der Ernte eine ziemliche Sauerei gibt - aber ich war auch neugierig, wie die Bienen den Raum ausbauen.
Ich werde die Bienen über eine Flucht auslaufen lassen und dann den kompletten HR abnehmen. Die Waben werden dann aus den Rähmchen geschnitten, klein gehackt und durch ein Sieb gefiltert. Soweit so gut.

Ich lege aber keinen Wert auf großen Honigertrag, sondern möchte die Völker auf möglichst großen Honigvorräten überwintern. Daher ist jetzt meine Frage, wie ich den Honig am besten zurückfüttern kann, so dass die Bienen ihn gut umtragen können. Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass der Honig für Bienenrüssel zu dickflüssig sei, um ihn pur zu verfüttern. Das kann ich mir aber keinesfalls vorstellen - wie sollten Bienen denn auch sonst Honig umtragen können, der hat ja die gleiche Konsistenz.
Kann ich also Honig in den üblichen Gläsern mit Lochdeckel füttern? Kann ich z.B. auch zwei Liter fassende Futtertröge auf die Oberträger stellen und umtragen lassen? Natürlich soll ja auch das Brutnest nicht verhonigen, also werden kleine Gaben über einen längeren Zeitraum geeigneter sein, schätze ich. Wer von euch kann mir mit seinen Erfahrungswerten weiterhelfen?
 
Hallo,

Honig zurückfüttern macht aus meiner Sicht keinen großen Sinn, wenn geplant ist, die Bienen auf Honig überwintern zu lassen, denn wozu die auf Haltbarkeit angelegte Verpackung (in der Wabe) zerstören und dann offen zurückfüttern, wenn (überall) eingefüttert wird und ohnehin alle Bienen einen eher kriegerischen Sammeleifer an den Tag legen? Die riechen den zurückgegebenen Honig, und wenn es dumm läuft, hast Du Armageddon an Deinem Stand. Ich würde es einfach so lassen, wie die Bienen es sich angelegt haben; die wissen schon, was sie da tun, Du hast ja eh Naturbau.

Wenn ich Honig (abgeschleuderten ;)) zurückfüttere, dann im Frühjahr, wenn hier nix zu holen ist; und dann nur nachts, nur in kleinen Mengen, nur superpenibel gearbeitet und tatsächlich mit Wasser vermischt. Also im Glas mit Löchern. Bzw. in Gläsern mit Löchern.

Hoffe, weitergeholfen zu haben?

Ach, und für die Honigernte hab ich die Drittelregel gelernt: Drittel in den Verkauf, Drittel in den Keller, Drittel für die Bienen zurückbehalten.

Liebe Grüße

Kathrin
 
Hallo Manu!

Jetzt den Honig einfach drin lassen und gut ist, hat einen Haken. Die Bienen brauchen einen Anreiz um zu brüten, sonst hast du zu wenig junge Bienen im Winter. ich kenne aber deine Trachtsituation nicht...
 
Nachdem ich einen Honigraum mit schmalen Rähmchen (11cm hoch) auf der TBH habe, ist das für die Überwinterung recht ungünstig, ich hätte sie lieber einräumig überwintert. Daher meine Frage, wie ich am Besten zurückfüttern kann.

Jetzt den Honig einfach drin lassen und gut ist, hat einen Haken.
Das verstehe ich nicht ganz. Ich nehme an du empfielst mir, den HR abzunehmen? Das Volk ist sehr stark, hat Brut in der ganzen TBH auf ca. 12 Waben. Da wird die Kiste ziemlich voll, wenn der Honigraum runter ist, ich kann aber dann noch weitere OT geben. Von daher glaube ich fast nicht, dass die für den Winter zu schwach werden könnten. Ansichten eines Jungimkers ;) Die Tracht hier ist so gut wie durch. Vereinzelt noch Linden, aber das wars dann auch...

Ursprünglich war angedacht, dass die Guten ihren Honig nicht nur im HR einlagern, sondern auch in die Randwaben im BR. Und die Vorräte hätte ich als "Startkapital" für die Auffütterung im Spätsommer hergenommen, und den Rest dann mit Honig aus dem HR zugefüttert. Sie haben aber den BR komplett bebrütet, daher müsste ich jetzt schauen, wie ich die Vorräte nach unten bekomme. Umhängen von Honigrähmchen ist ja nicht drin, aufgrund der Geometrie der TBH ;)
 
Hallo Manu,

du könntest die Waben ausschneiden und in die TBH legen. Wenn die Fluglochfern gelegt werden und du ein starkes Volk hast (was du ja schreibst), sollte es ja nicht zu einer Räuberei kommen können. Das hatte ich bei meinen TBHs mehrfach so gemacht. Probleme gab es dabei keine. Allerdings habe ich das nur mit Waben gemacht, die ich loswerden wollte, die aber noch Futter enthalten haben.
Wäre möglich, die HW keilförmig einzuschneiden und in den BR hinter die letzte BW zu hängen? Dann könntest du mit viel Sauerei den HR auflösen.
Zu bedenken ist in meinen Augen auch, dass sie über den Winter FW brauchen, die bebrütet waren, da sie sonst nicht das Futter abnehmen. Das kann dann zu einem Futterabriß führen.


Viele Grüße
Markus
 
Hallo Manu, ich habe mit TBH keine Erfahrung. Deshalb fällt mir ein guter Rat nicht leicht. Wenn ich einräumig überwintere, strebe ich ein Minimum von 10 Waben DNM an. Das ist für mich der Raum, den die Bienen im Herbst und Winter brauchen, um genügend Platz zum Brüten zu haben und gleichzeitig Futter verarbeiten und einlagern zu können.
Das könntest du umrechnen. Die Form der Waben spielt da, denke ich, eine untergeordnete Rolle.
Im Doppelraum ist dann noch mehr Platz und mann kann größere Mengen mit einem Mal einfüttern, was die Sache erleichtert.
Honig in trachtarmer Zeit einfüttern birgt die Gefahr, dass die Spürnasen von nebenan das Futter riechen. Wie groß das Risiko ist, hängt hier ua von der Völkerzahl in unmittelbarer Nähe ab.
Eine Variante wäre, den Honig drin zu lassen und die Damen mit Trockenzucker oder Futterteig bei Laune zu halten. Aber das kommt ja bei dir wohl nicht in Frage wegen der verschiedenen Rähmchen.
...Und wie der Name schon sagt ist der HR für Honig da und nicht für Brut. ;) Also wirst du bestimmt noch OTs geben, den Honig mit H2O anmischen und die Bienen damit einfüttern...so könnte es gehen.
 
Der Raum in der TBH allein reicht für die Überwinterung locker aus, nur eben nicht für die starken Sommervölker, daher der HR obendrauf.
Danke für eure Einschätzungen!

du könntest die Waben ausschneiden und in die TBH legen
Das werde ich wohl erstmal testen, bevor ich mit der Fütterung des gesiebten Honigs anfange. Danke!

Wäre möglich, die HW keilförmig einzuschneiden und in den BR hinter die letzte BW zu hängen?
Nein, denn im HR habe ich komplette Rähmchen, sonst wäre das eigentlich eine ideale Lösung, daran hatte ich auch schon gedacht...

In welchem Verhältnis sollte Honig mit Wasser gemischt werden? 2:1? 3:1? Brauche ich eine Konsistenz wie Zuckersirup 3:1 oder geht es auch dickflüssiger?
 
In welchem Verhältnis sollte Honig mit Wasser gemischt werden? 2:1? 3:1? Brauche ich eine Konsistenz wie Zuckersirup 3:1 oder geht es auch dickflüssiger?

Da kann ich jetzt wenig zu sagen. Aber warum willst du den Honig in seiner Konsistenz verändern? Gib die Waben zu und gut ist. Über die Verflüsssigung von Honig habe ich bisher noch nie nachgedacht.
Warum hast du denn überhaupt einen Honigraum, wenn du kaum Honig ernten möchtest? Da würde doch die TBH selbst ausreichen. Und weniger Arbeit wäre es doch am Ende auch oder täusche ich mich da?

Viele Grüße
Markus
 
Aber warum willst du den Honig in seiner Konsistenz verändern?
Darum:
den Honig mit H2O anmischen und die Bienen damit einfüttern
War ja nachgefragt, wenn schon verdünnen, dann in welchem Verhältnis.

Warum hast du denn überhaupt einen Honigraum
Darum:
Der Raum in der TBH allein reicht für die Überwinterung locker aus, nur eben nicht für die starken Sommervölker
Und:
Ursprünglich war angedacht, dass die Guten ihren Honig nicht nur im HR einlagern, sondern auch in die Randwaben im BR. Und die Vorräte hätte ich als "Startkapital" für die Auffütterung im Spätsommer hergenommen, und den Rest dann mit Honig aus dem HR zugefüttert. Sie haben aber den BR komplett bebrütet, daher müsste ich jetzt schauen, wie ich die Vorräte nach unten bekomme.

Wie gesagt, meine Imkerei ist noch in Test- bzw. Aufbauphase, da gibt es noch einiges zu optimieren. Aber das ist hier auch nicht die Frage, ebensowenig das Für und Wider des HR in diesem Jahr, sondern einzig, wie ich jetzt mit der Situation weiter verfahren kann. Und Plan A steht jetzt soweit, dank der Kommentare hier: Honigwaben aus den Rähmchen schneiden und in die TBH zum Umtragen legen.
 
Hallo,
Honig pur zurückfüttern ist an sich kein Problem. Aufgrund der Haltbarkeit sollte der Honig aber pur sein und nicht mit Wasser vermischt.
Die Waben nur in ein Gefäß legen ist nicht so optimal. Die Bienen kommen nicht an den gesamten Honig ran.
Am besten
Alles über eine flache Schale, dann kommt teilweise ein Absperrgitter drüber, da drauf die Wabe oder Waben. Die Bienen zerschrotten dann regelrecht die Waben. Der Honig wird entnommen. Die Wachreste fallen in die Waben. Die Bienen sollte Zugang in die Schale haben, damit sie an den rausgetropften Honig auch noch rankommen.
 
Honig (zurück)gefüttert habe ich jetzt schon ein paar Mal. Unverdünnt in ein Glas (oder Schüssel im hohen Boden) mit mehreren Holzspießen als Steighilfe fluglochfern und bei ohnehin kleinem Flugloch bei Schlechtwetter. Wurde immer schnellstens aufgenommen. Ob es nur eingelagert wird oder auch die Bruttätigkeit anregt, kann ich nicht beurteilen, scheint mir aber auf jeden Fall einfacher als mit ausgeschnittenen Wabenstücken in der Beute herumzupatzen.
 
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Zitat von Maas
Aber warum willst du den Honig in seiner Konsistenz verändern?

Darum:

quote_icon.png
Zitat von heuwender
den Honig mit H2O anmischen und die Bienen damit einfüttern

Hat jetzt jemand eine Idee, was das Anmischen des Honigs mit Wasser bringen soll? Für eine Einfütterung wäre doch eine weniger flüssige Konsistenz besser, oder? Scheint hier zwar nicht mehr in Frage zu kommen, dennoch fände ich eine Antwort interessant.


Viele Grüße
Markus
 
Wenn du blanken Honig verfütterst, wird er sofort in die Waben gepackt (ähnlich wie Sirup) und beizeiten als Winterfutter verdeckelt.
Mit etwas Wasser verdünnter Honig kommt er Nektar sehr nahe und reizt die Bienen mehr zum Brüten, wird länger umgetragen und erzeugt so Brutnestwärme. Am Ende landet weniger Honig in den Waben als Wintervorrat.
Allerdings, stünde der ökonomische Aspekt im Vordergrund, fiele die Wahl sicher eh auf Haushaltszucker.

Herrschaftszeiten!!! Heute nachmittags schien bei uns herrlich die Sonne und es war angenehm war. Sah aus, als wäre das S....wetter vorrüber. Haste gedacht! Jetzt regnet es wieder junge Hunde. Wahnsinn!!
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Aber warm ist der Regen wenigstens.
Mal sehen vllt hilfts dem Rotklee entwas aus den Puschen?! .....Wenn ich aus dem Fenster sehe....jetzt spült es die letzte Laus auch noch vom Blatt!
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Vielen Dank für eure Kommentare! Das hat mir schon mal sehr weitergeholfen!
Markus, die Frage nach dem Verdünnen von Honig habe ich in die Runde geworfen, da ich wie anfangs erwähnt irgendwo mal mitbekommen habe, Bienen könnten den puren Honig schlecht umtragen - was ich selbst ja auch schon für Unfug gehalten habe. Das hat sich hier dann nochmal bestätigt, insofern ist diese Frage wie du auch schon geschrieben hast vom Tisch.
 
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